Die Welt des Reisens

Mittwoch, 13. November 2013

Die Angst vor Tapering steigt, zurecht?

Gleich mehrere Fed-Leute haben in den vergangenen Stunden die Angst vor Tapering geschürt. So haben besonders Dallas-Fed-Chef Fisher und Atlanta-Fed-Chef Lockhart eine Reduktion der Anleihekäufe für Dezember zumindest in den Bereich des Möglichen gerückt. Berücksichtigt man, dass Richard Fisher im FOMC nicht stimmberechtigt und Dennis Lockhart nicht einmal Mitglied ist, fragt man sich schon, warum der Markt den Aussagen so viel Bedeutung beimisst.

Wie immer ist dieser Post am Vorabend entstanden. Ich kann also nicht auf die Rede Ben Bernankes aus der vergangenen Nacht eingehen. Ich gehe allerdings davon aus, dass der scheidende Fed-Chairman keine eindeutige Äußerung getätigt hat. Vor Erscheinen dieses Posts wurde das BIP aus Deutschland veröffentlicht. Es ist die Eröffnung eines Handelstages, der doch ein wenig Pfeffer in den Markt bringen könnte. Neben französischen Non-Farm-Gehaltsabrechnungen und EZB-Monatsbericht erwarten wir wie jeden Donnerstag die Anträge auf Arbeitslosenhilfe aus den USA. Sollten die erneut positiv ausfallen, könnte wieder die Angst in den Märkte regieren. Besonders die Aktienmärkte und Gold könnten hier unter Druck geraten.

Wie das bei EUR/USD ist, muss man mal abwarten. Das Paar hat mehrfach den Widerstand bei 1,3450/60 getestet, ohne den Befreiungsschlag zu schaffen. Wirklich Druck kam aber gestern nur auf, als EZB-Chefvolkswirt Praet andeutete, dass die EZB über weitere Lockerungsmaßnahmen nachdenkt. Wenn man bedenkt, dass Tapering tendenziell eher den US-Dollar stärken müsste, scheint der Devisenmarkt aktuell nicht mit einer zeitnahen Reduzierung der Anleihekäufe bei der Fed zu rechnen, denn dann hätten wir gestern den Euro deutlich unter der 1,34 suchen müssen. Stattdessen schoss die Gemeinschaftswährung am Abend über die 1,3450/60. Das kann den Strategen der EZB eigentlich nicht gefallen, denn nun ist wieder der Weg Richtung 1,3550 frei.


Außerdem gibt es heute die US-Handelsbilanz, an deren Defizit nach Meldungen aus den USA übrigens Deutschland Schuld hat, die Lohnstückkosten und die Non-Farm-Produktivität. 16 Uhr wird es dann interessant. Die designierte Fed-Präsidentin Janet Yellen tritt auf. Sie gilt als öffentlichkeitsscheu, was ein besonders spannendes Ereignis versprechen könnte. Wie wird die zukünftige oberste Hüterin der US-Preisstabilität auftreten. Welche Art Kommunikation wird sie wählen und wie werden die Märkte reagieren. Ab 16 Uhr könnte es also sehr interessant werden.

Im Fokus steht auch Großbritannien. USD/GBP profitierte schon am Mittwoch von einem erfreulichen Wirtschaftsausblick der Bank of England, die ihren Inflationsbericht präsentierte und im Prinzip meine Annahme bestätigte, dass hier am ehesten einen Straffung der Geldpolitik zu erwarten ist. Die Unterstützung ist ein wenig auf 1,5870 gerutscht. Von dort nahm Cable dann Fahrt auf und schaffte es über die 1,60. Das nächste Ziel liegt bei 1,6115.


Vor der 1,6115 wartet aber noch ein Abwärtstrend, der überwunden werden müsste. Die Trendbegrenzung liegt bei etwa 1,6050. An Daten liefern die Briten um 10.30 Uhr die Einzelhandelsumsätze.

Die Kanadier veröffentlichen 14.30 Uhr ihre Handelsbilanz. Sie wird leicht defizitär ausfallen. Ob dafür auch Deutschland verantwortlich gemacht wird, ist mir nicht bekannt. USD/CAD droht aus dem Aufwärtstrend zu fallen und würde bei 1,04 erste Unterstützung finden. Über 1,0460 wäre das Verlaufshoch bei 1,0510 das Ziel.


Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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