Die Welt des Reisens

Mittwoch, 20. November 2013

Die EZB erwägt negative Leitzinsen

Eigentlich wollte ich jetzt vor dem FOMC-Sitzungsprotokoll noch ein Paar News veröffentlichen und ein bisschen auf das Ereignis um 20 Uhr einstimmen. Doch dann kam die EZB und zeigte die Macht des Wortes und die Lethargie des Marktes löste sich aus. Es ist kaum damit zu rechnen, dass die EZB ihre Option, auch mit einem negativen Leitzins zu agieren, noch in diesem Jahr umsetzt, aber den Markt hat es erst einmal zur Reaktion veranlasst.

Inzwischen droht EUR/USD unter die 1,3450 zu fallen, die Bullen sind einfach umgefallen. Spannend wird nun, wie lange diese Schwächung anhält. Glaubt der Markt wirklich, dass die EZB schon bei der nächsten Zinssitzung am 5. Dezember wieder an der Zinsschraube dreht? Das ist eher unwahrscheinlich. Entscheidend wird die FOMC-Sitzung Mitte Dezember bleiben. Am Ende sehen wir einen Wettlauf um das billigste Geld, in den übrigens in der kommenden Nacht auch noch die Bank of Japan eingreifen könnte (mehr dazu gegen 21 Uhr).

Wenn wir uns den Chart nüchtern betrachten, müssen wir feststellen, dass wir über 1,3450/40 nicht wirklich von einem neuen Szenario sprechen können. Die EZB hat zwar erfolgreich interveniert, aber bisher ist noch nicht allzu viel passiert. Kommt EUR/USD über die 1,3490 zurück, dürften wir sogar einen neue Attacke auf die 1,3550 sehen. Der Schlüssetermin könnte 20 Uhr das FOMC-Sitzungsprotokoll sein.


Der Dax ist unter dem Allzeithoch 9.253 Punkte geblieben.



Weitere News
Der IWF hat heute die Ansicht verbreitet, dass der Australische Dollar ungefähr 10 % überbewertet ist.

AUD/USD hat das erst einmal kaum belastet. Allerdings hat das Paar an Dynamik eingebüßt und den Aufwärtstrend gebrochen. Das könnte aber auch eine Momentaufnahme sein, denn wenn der Markt weiter mit lockerem Geld der Fed rechnen darf, dürfte schon heute Abend eine weitere Attacke auf die  0,9450 bevorstehen. Auf der anderen Seite könnten wir auch ein Doppeltop erleben (Pfeile) und die mittelfristig zu erwartenden Ziele auf der Unterseite ansteuern. Unter 0,9350 sollte das zunächst 0,9268 sein.



Unter dieser Marke könnte schnell die 0,9035/00 drohen.



Die US-Einzelhandelsumsätze lagen etwas über den Erwartungen, wobei es bei den Kernumsätzen eher ein Nullsummenspiel war. Eine Inflation gibt es in den USA nicht mehr. Für dem Oktober meldeten die Statistiker -0,1 %. Auf Jahresbasis liegen wir wie erwartet bei 1 % Der Verbraucherpreisindex (ohne Lebensmittel und Energie) liegt bei +0,1 bzw. 1,7 %. Hauptgrund waren sinkende Energiepreise, aber auch Lebensmittel scheinen kein Preistreiber zu sein, was nicht gerade für die Konsumlaune der Amerikaner spricht.



Immerhin sind die Realeinkommen der US-Amerikaner im letzten Monat um 0,1 % gestiegen. Allerdings wurde der Referenzwert des Vormonats von -0,1 auf -0,3 % revidiert.

Der US-Immobilienmarkt bleibt schwierig. Die Veräußerung bestehender Eigenheime bleibt mit 5,12 Millionen Häusern noch leicht unter der sowieso schon pessimistischen Prognose von 5,13 Milionen.

Kanada hat bei den Großhandelsumsätzen enttäuscht. 0,2 statt 1 % im letzten Monat.

Narayana Kocherlakota, nicht stimmberechtigtes Mitglied des FOMC, meint, dass die Wirtschaft weiterhin unterstützende Programm benötige. Dies müsse jedoch nicht zwingend QE sein. Allerdings wäre der aktuelle Konjunkturausblick nicht ausreichend für Tapering.

Meine Betrachtungen stellen keine Handelsempfehlung dar. Ich bin aktuell in EUR/USD, EUR/GBP, EUR/AUD, Gold, Tesla Motors, Sony, Cisco und IBM investiert.

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