Die Welt des Reisens

Dienstag, 5. November 2013

US-Konjunktur gibt Hoffnung

Die US-Konjunktur scheint mehr auf dem Erholungspfad zu sein als das der eine oder andere geglaubt hat. Nach einer Delle durch Government Shutdown liefern die US-Statistiker reihenweise erfreuliche Daten ab, die uns so langsam verstehen lassen, warum der FOMC ein Tapering erst deutlich nach dem Jahreswechsel nicht versprechen wollte.

Gestern überzeugte nicht nur der ISM Dienstleistungsindex, auch der ISM Beschäftigungsindex bot eine gute Performance und rettete die Aktienindizes vor einem dunkelroten Tag. Der Dow Jones und besonders der Nasdaq hatte bei Entstehung des Posts gute Chancen, den Tag sogar ganz ohne Verluste zu beenden.

Der Dow Jones zeigt schön, wie die Rettung durch den ISM um 16 Uhr einsetzte.


Schaut man sich den 4-Stunden-Chart an, sieht man freilich, dass dies an der allgemeinen Lage nichts geändert hat. Der Dow Jones, wie auch andere Aktien-Indizes, schafft es nicht, weitere Gewinne zu generieren. Wir können wohl von einer Top-Bildung sprechen. Was fehlt, ist ein Auslöser für eine kräftigere Korrektur. Könnten gute Non Farm Payrolls diese Bewegung auslösen? Unter 15.540 Punkten könnte eine solche Korrektur durchaus in den Bereich 15.360 Punkte gehen.


Schlechter geht es da schon dem französischen CAC 40, der gestern richtig Schlagseite erhielt, als die EU-Kommission Frankreich auch für 2015 ein deutliches Scheitern beim Versuch die Maastrichter Defizitgrenze von 3 % einzuhalten. 3,7 % des BIPs erwartet die EU. Der CAC40 berlos daraufhin im Tagesverlauf über 1 %. Charttechnisch ist freilich noch nicht so viel passiert. Die 4.230 Punkte-Marke hielt. Auch wenn der Chart nicht unbedingt bullisch aussieht, eine wirkliche Korrektur wird wohl erst unter 4.230 Punkten eingeleitet. Ziel könnte dann der Bereich knapp über 4.100 Punkten sein.


Die größte Bewegung bei den Devisen machte EUR/GBP. Während die Märkte bei der EZB von weiteren geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen ausgehen, überraschte Großbritannien mit einem starken Diensteistungs-Einkaufsmanagerindex. Die Eurozone hatte mit deprimierenden 87.000 mehr Arbeitslosen in Spanien nicht wirklich etwas entgegenzusetzen. Inzwischen ist EUR/GBP im 4-Stunden-Chart aber doch deutlich überverkauft, so dass man eine Gegenbewegung einplanen sollte. Diese könnte bis 0,8420, bestenfalls bis 0,8450 gehen. Erst über dieser Marke sollten die Bären in Schwierigkeiten kommen. Auf der Unterseite ist das Paar bei 0,8390 auf Unterstützung gestoßen. Darunter sollten 0,8350 und 30 interessante Ziele sein.


Der Mittwoch verspricht ein durchaus interessanter Tag zu werden. schon 9 Uhr werden in UK der wichtige  Halifax Hauspreisindex gemeldet. 10:30 Uhr schließt sich die britische Industrieproduktion an. 16 Uhr erscheint dann die NIESR BIP-Schätzung.

Die Eurozone kontert mit den Dienstleistungmangerindizes aus Spanien (9:13 Uhr), Italien (9:43 Uhr), Frankreich (9:48 Uhr), Deutschland (9:53 Uhr) und der Gesamt-Eurozone (9:58 Uhr). Zu den meisten Daten gab es schon eine Vorabveröffentlichung, was das Überraschungspotential einschränken sollte. Interessanter wird des aus Eurosicht 11 Uhr, wenn die Einzelhandelsumsätze erscheinen. 12 Uhr hofft man nach zwei Rückgängen in Folge endlich mal wieder auf Wachstum bei den deutschen Arbeitsaufträgen.

Ob das dann für eine Erholung im EUR/USD reicht? Zuletzt sah es eher so aus, als ob die Eurozone wieder tiefer in die Krise schlittert. Aus den USA könnten höchstens die Hypothekenanträge (13 Uhr) und der Leitindex (16 Uhr) für etwas Bewegung sorgen. EUR/USD enttäuschte am Dienstag damit, dass die erwartete Erholungsbewegung nach dem starken Abverkauf der vorherigen Tage ausblieb. Das Paar schaffte es bis 1,3525 und drehte wieder gen Süden. Die Unterstützung bei 1,3460 hurde ein zweites Mal heftig attackiert. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Marke nun Sturmreif geschossen wurde. Ein nachhaltiger Bruch scheint nur eine Frage de Zeit zu sein und vielleicht ist der Euro bei Erscheinen dieses Posts schon auf Tauchstation. Ziel bleibt zunächst die 1,31. Davor dürfte vor allem die 1,3325 und 1,3225 unterstützen.


Aus Kanada gibt es die Baugenehmigungen und den Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe. Zuletzt gab es ja auch in der kanadischen Konjunktur einige Bremsspuren. Das war sicherlich ein Grund für die starke Performance des USD/CAD. Darüber hinaus half dem Paar sicher die aktuelle allgemeine Erholung des US-Dollar. Allerdings ist das Paar in einem Bereich, in dem es doch einige Widerstände gibt. Schon bei 1,0460 wartet der erste. Richtig spannend würde es dann über 1,06 werden, aber bis dahin könnte es noch ein weiter Weg sein. Unter 1,04 könnten die Ziele aber schnell wieder aus dem Fokus rücken. 1,0270 könnte dann wieder interessant werden.


In der Nacht zum Donnertag erscheinen die Arbeitsmarktdaten aus Australien. Die Prognosen sehen nicht sonderlich gut aus. Schauen wir mal auf den EUR/AUD. Nach der starken Performance Ende Oktober verlor das Paar zuletzt in gleichem Maße. 400 Pips nach Norden und dann wieder 400 Pips in den Süden bewegte sich das Paar. Fans von EUR/AUD dürften also stark auf ihre Kosten gekommen sein. Die spannende Frage ist nun, ob das Paar wieder nach Norden geht, ober ob die 1,4125 bricht und tiefere Regionen anvisiert werden. Eine schwierige Frage, denn beide Währungen stehen wohl vor einer Schwächung. Der Euro wegen der niedrigen Inflation und der Aussie, weil er nach Ansicht der Reserve Bank of Australia immer noch überbewertet ist. Charttechnisch wäre eine Erholung bis 1,4260 und ein anschließender Bruch der 1,4125 mit Ziel 1,3815 möglich. Dazu müsste aber die RBA wohl auf eine aktive Schwächung des Aussie verzichten.


Eine spannende Frage ist, wo eigentlich Öl hin möchte. Sollte sich die Konjunktur weiter aufhellen, könnte das die Nachfrage vielleicht stützen. Auf der anderen Seite sorgt ein zu erwartender stärkerer  US-Dollar nicht unbedingt für Preisdynamik. So könnte Öl unter die 90 US$-Marke fallen. Hoffnung für die Bullen könnte es durch einen ziemlich stark überverkauften Status geben. Eine Erholung bis 95 US$ muss eingeplant werden. Ein Bruch dieses Widerstandes würde sogar Potential bis 98,80 generieren.


Auch wenn es bei den Aktien-Märkten nicht so rund läuft, gibt es Gewinner. 2,6 % gewann gestern die Aktie von Cisco. Die Firma stellt in diesen Tagen einen lizenzfreien Videocodec H.264 zur Verfügung und hat einen neuen Geschäftsbereich geschaffen, der "Internet der Dinge" heißt gegründet. Dazu gibt es eine strategische Partnerschaft mit Mozilla und einen Wettbewerb, der sauer ist. Die Aktie könnte einen Boden gebildet haben und nun Rückenwind erhalten. Erstes Ziel könnte bei 24,75, darüber hinaus beim Jahreshoch 27,35 liegen.


Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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