Die Welt des Reisens

Montag, 4. November 2013

Vorsicht vor EZB-Sitzung und Non Farm Payrolls

Der Montag war von Abwarten geprägt. Überraschend gut Einzelhandelsumsätze machten den Aussie zum Gewinner AUD/USD gewann ein knappes halbes Prozent oder eben rund 70 Pips. Es ist möglich, dass diese Gewinne schnell wieder schmelzen, denn in der Nacht erschien die Zinsentscheidung der Reservebank of Australia. Auch charttechnisch ist nicht viel passiert, denn der Widerstand bei 0,9520 wurde nicht ernsthaft getestet und die Dynamik ließ über den Tag auch schnell wieder nach. Auf der Unterseite bleiben damit die 0,9365 sowie 0,9280/22 realistische Ziele. Nachdem RBA-Gouverneur Glenn Stevens den Aussie als deutlich überbewertet einschätzte, sollte die Währung aus Down Under eher Ziele auf der Unterseite ansteuern, auch wenn der Abwärtstrend gebrochen ist. Ansonsten legt der Markt vor EZB-Sitzung und Non Farm Payrolls eine Verschnaufpause ein. Hier der Chart für AUD/USD:


Im Vergleich zu den anderen Aktienindizes präsentierte sich der Dax recht gut. Während die großen Indizes anderer Länder fast unverändert durch den Tag kamen, schafft der Dax ein Plus von 0,3 %. Das ist nicht viel, aber immerhin: Ein bisschen geht beim Dax immer noch. Stagnation auf hohem Niveau ist wohl die richtige Beschreibung des Chart. Nach oben fehlt die Dynamik und nach unten der Druck. Eine Prognose für die Weiterentwicklung des Kurses ist recht schwierig. Auch weil fundamentale Gründe für eine eventuelle Achterbahnfahrt sprechen. Die schwache Inflation in der Eurozone könnte die EZB dazu bewegen, zusätzlich LTROs, also langfristige Refinanzierungsgeschäfte, aufzulegen. Dies hätte mehr Liquidität an den Märkten zu folge und sollte die Aktienmärkte jubeln lassen. Auf der anderen Seite könnten die Non Farm Payrolls in den USA diesmal durchaus überraschend gut ausfallen. Die Prognose ist mit 124.000 neuen Stellen so schlecht, dass dies förmlich nach einer positiven Überraschung schreit. Gute Arbeitsmarktdaten sorgen aber für Panik der Märkte, Tapering könnte bald beginnen. Das würde dann wieder Druck auf die Märkte ausüben. Stillhalten ist also nicht die schlechteste Idee.


Der Dienstag dürfte es den Märkten relativ einfach machen weiter abzuwarten. Um 9 Uhr wird die spanische Arbeitslosenstatistik veröffentlicht und 16 Uhr sollte es dann den wichtigsten Termin aus EUR/USD-Sicht geben. Der ISM-Dienstleistungsindex dürfte ein wenig über die Lage der US-Konjunktur erzählen. Zuletzt erschien ja ein sehr guter Herstellungsindex, weshalb man gespannt sein darf, ob der Dienstleistungsindex die Vermutung, der Konjunkturoptimismus nehme zu, bestätigt.

EUR/USD hat in der Nacht zum Sonntag schon mal einen heftigen Versuch unternommen, die Unterstützung 1,3460 zu durchbrechen. Am Ende gab es ein Tief bei 1,3440. Nachhaltig war der Bruch der Unterstützung aber nicht. Auf der anderen Seite tut sich das Paar aber auch sehr schwer, die Widerstandsregion 1,3570/1,3600 zu erreichen. Angesichts der Wahrscheinlichkeit einer Ausweitung der LTROs durch die EZB wohl nicht unverständlich. Und so bleibt ein nachhaltiger Bruch der 1,3460 mit dem übergeordneten Ziel 1,31 die wahrscheinlichste Variante. Allerdings könnte der Abverkauf noch bis zur EZB-Entscheidung auf sich warten lassen.





Am Vormittag wird der Verbraucherpreisindex aus der Schweiz gemeldet. Ein Grund mal auf EUR/CHF zu schauen. Wirklich bullisch sieht das Paar nicht aus. Die Hochs fielen zuletzt ab und auf der Unterseite dürfte ein Bruch der 1,2280/75 unweigerlich den Test des Tiefs aus dem September bei 1,2210 generieren. Die Schweizer Nationalbank wird´s mit Unbehagen zur Kenntnis nehmen. Auf der Oberseite gibt es bei 1,2325 ersten Widerstand. Darüber wartet die 1,2375


Großbritannien meldet den Dienstleistungsmanager. Im Vergleich zu anderen Ländern ist der britische Dienstleistungsindex sehr wichtig, weil die Dienstleistungen einen sehr hohen Anteil am britischen BIP haben. Cable profitierte heute von einen guten Bau-Einkaufsmanager. Allerdings war der Gewinn sehr bescheiden. Der Widerstand bei 1,60 blieb recht weit entfernt, es entwickelte sich keine wirkliche Dynamik, was eher für baldige weitere Abgaben sprechen könnte. Solange aber die 1,5880 hält, ist auch der Abwärtsdruck eher gering.


Am Abend gibt es die Arbeitsmarktdaten aus Neuseeland. NZD/USD könnte eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation nach Süden auflösen. Der Schulterbereich liegt etwa bei 0,8210. Ein Bruch könnte den Kiwi bis 0,8090 oder gar bis 0,7960 drücken.



In der Nacht zum Mittwoch steht das Geldpolitische Besprechungsprotokoll der Bank of Japan auf der Agenda. Es gibt die Meinungen der Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses bei der Zinssitzung vor etwa einem Monat wieder. Insgesamt sollte das Protokoll den Yen eher nicht schwächen, weil die Bank of Japan zuletzt davon ausging, dass die geldpolitischen Maßnahmen greifen und ausreichend sind.

USD/JPY hat von der neuen Stärke des US-Dollar profitiert und hat den Abwärtstrend gebrochen. Auf der Oberseite reichte es aber nicht, um den Widerstand bei 99 aus dem Rennen zu nehmen. Inzwischen sieht es ein wenig so aus, als ob dem Paar ein wenig die Luft ausgeht und ein Test der Unterstützung bei 97,80 warten könnte.


Unter den Aktien ist mir die HSBC aufgefallen, die gestern 2,26 % gewann. Die britische Großbank soll an Manipulationen am Devisenmarkt beteiligt gewesen sein. Deshalb gibt es Untersuchungen durch die Finanzaufsichtsbehörde FCA. Erfreulicher sind da die Quartalszahlen. Im 3. Quartal ist der Nettogewinn um 28 % gestiegen. Bei der Vorlage der Quartalszahlen äußerten sich übrigens die Bänker optimistisch zu den Konjunkturaussichten in China. Alle Daten deuteten darauf hin, dass sich das Wachstum auf dem chinesischen Festland stabilisiere. S & P hat die HSBC gestern auf buy hochgestuft und das Kursziel mit 8,25 GBP festgelegt. Problem: Das Papier kostet schon 8,41 GBP.



Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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