Die Welt des Reisens

Donnerstag, 14. November 2013

Janet Yellen erfüllt die Erwartungen

Auch wenn Janet Yellen Tapering nicht definitiv ausgeschlossen hat, so hat sie bei der Anhörung im Senat die Erwartungen des Marktes weitestgehend erfüllt. Allerdings war der Jubel verhalten, denn so ganz weit aus dem Fenster lhnen wollte sich die designierte Fed-Präsidentin dann doch nicht. Im Großen und Ganzen feierte sie aber QE3 als Meilenstein in der Geldpolitik der Fed und sieht auch keinerlei Blasengefahr.

Zunächst bot Janet Yellen das erwartete: Die Arbeitslosigkeit sei zu hoch, der Nutzen von Wertpapierkäufen übersteige die Kosten und man setze auf eine starke wirtschaftliche Erholung. Auch nach QE werde man an einer "vorsorgenden Geldpolitik festhalten. Das war es, was der Markt hören wollte. Ein wenig gedämpft wurde die Stimmmung dadurch, dass Janet Yellen durchaus aufgefallen ist, dass sich der Arbeitsmarkt deutlich gebessert hat und durch einen Satz, der beweist, dass alle die glaubten, dass Janet Yellen ein wenig unbeholfen durch die Öffentlichkeit tapsen wird, irren. Zu lange an QE festzuhalten, aber auch der zu schnelle Ausstieg aus QE birge Risiken, stellte sie fest und hat somit zur nächsten FOMC-Zinssitzung am 17./18. Dezember alle Optionen auf dem Tisch. besser hätte es der scheidende Fed-Chairman Ben Bernanke auch nicht ausdrücken können.

EUR/USD konnte sich dann auch nicht so einfach entscheiden und pendelte um die wichtige Marke 1,3450. Auf der Oberseite baut sich ein Widerstand knapp unter der 1,35 auf, der zeigt, so ganz entschlossen ist der Markt nicht. Kein Wunder. Neben der offensichtlichen Absicht der Fed, die sehr lockere Geldpolitik fortzusetzen, sieht es bei der EZB sogar danach aus, dass die Geldpolitik noch weiter gelockert wird. Auch die Notenbänker in Frankfurt liebäugeln inzwischen mit einem quantitive Easing, also Anleihekäufen, nach dem Vorbild der Fed und der Bank of England. Das bremst den Euro dann doch etwas aus.


Im 4-Stunden-Chart sieht man, dass die Entscheidung, wo es denn nun eigentlich hingehen soll, nicht gefallen ist. EUR/USD bewegt sich zwar in einem Aufwärtstrendkanal, aber man kann auch einen übergeordneten Abwärtstrend erkennen und wer über einen Ichimoku verfügt, findet den Kurs in der Wolke. Ein Überwinden der 1,3550 würde die Bullen wieder in Stellung bringen. Auf der Unterseite würden die 1,3375/45 unterstützen.


Spannend ist in diesem Zusammenhang GBP/USD. Die Bank of England hat unter Gouverneur Mark Carney bisher eher eine Zinserhöhung angedeutet, auch wenn diese sicher nicht mehr in diesem Jahr kommt. Allerdings wachsen auch in Großbritannien die Bäume nicht in den Himmel, wie heute die Einzelhandelsumsätze zeigten. Die Verbraucher bleiben einfach zu Hause. Der Umsatz schrumpfte im Oktober um 0,6 %. Das irritierte die Marktteilnehmer aber nur kurz, bevor die Hoffnung auf weitere Milliarden US-Dollar durch die Fed auch Cable wieder beflügelte. Nach dem Ausflug knapp unter die 1,60 war allerdings am Widerstand bei 1,6115 erst einmal kein Durchkommen. Erst ein Überwinden dieser Marke könnte den Weg für das Oktoberhoch bei 1,6256 freimachen.


Die Aktienmärkte zeigten sich zufrieden mit Janet Yellen. Der Dax bleibt auf dem Weg nach Norden und findet nun bei 9.095 Punkten die erste Unterstützung. Das All-Time-High bei 9.194 Punkten ist nicht mehr weit wie weit es nach Norden geht, ist seriös nicht zu sagen. Solange Liquidität zur Verfügung steht, kann es auf jeden Fall weiter gen Norden gehen. Natürlich kann es immer auch mal Einflüsse geben, die den deutschen Leitindex unter Druck setzen. Schwache Daten aus der Eurozone oder eben doch wieder Angst vor einem Tapering in den USA. Die Reden der FOMC-mitglieder werden in den kommenden Tagen sicher nicht unwichtiger. Auf der Unterseite ist bei etwa 8.980 und 8.900 Punkten mit Unterstützung zu rechnen. Darunter könnte ein Abverkauf recht heftig ausfallen.


Im Dow Jones befinden wir uns wieder mal auf Alltime-High. 15879,72 Punkte waren zu feiern. ich präsentiere hier mal einen Monatschart. Da sieht man, dass die US-Betriebe im Dow Jones in den vergangenen vier Jahren 250 % Wert gewonnen haben. Wie sagte doch Frau Yellen heute: "Derzeit gibt es keine größere Blasenbildung in einem bedeutenden Markt". Ich hatte da so meine Zweifel. Schaut man sich den Monatschart aber genau an, muss man zugeben, dass es gar keine so große Marktübertreibung gibt. Vor der Finanzkrise 2008 stand der Dow schon mal bei 14198 Punkten. In sechs Jahren hat sich demnach der Unternehmenswert nur um 11,85 % erhöht. Das ist wirklich keine Blasenbildung.


Gleiches kann man übrigens auch im Dax zeigen. Im Juli 2007 stand der Dax schon mal bei 8.151,57 Punkten. Demzufolge hat der Dax gegenüber der Zeit vor dem Finanzcrash 2008 gerade mal 12,25 % gewonnen.

Schauen wir noch schnell auf Gold, dass heute von der Hoffnung auf weiter sprudelnde Milliarden aus der Fed-Schatulle profitiert hat. Nun ist Gold sicher kein Befreiungsschlag gelungen, dazu müsste es wenigstens wieder über die 1.305 US$ steigen aber der Abverkauf, der bis fast 1.260 US$ lief, wurde zunächst gestoppt. Der Versuch den Widerstand 1.290 aus dem Rennen zu nehmen scheiterte heute allerdings (noch). Generell könnte das schlimmste überwunden sein, wobei der Ichimoku immer noch eher Abwärtsrisiken zeigt. Erst über der Wolke bei etwa 1.320 US$ würde sich das Bild aufhellen.


Meine Betrachtungen stellen keine Handelsempfehlung dar. Ich bin in EUR/USD, GBP/USD und Gold investiert.

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