Die Welt des Reisens

Sonntag, 3. November 2013

Zinsentscheidungen in Australien und Großbritannien

Neben der Zinsentscheidung der EZB, die ich in einem eigenen Post im eToro Blog veröffentlicht habe, treffen zwei weitere Notenbanken Zinsentscheidungen.

Schon am Dienstagmorgen die gibt Reserve Bank of Australia (RBA) den Leitzins bekannt.  Der Markt erwartet keine Änderung des Zinssatzes von 2,5 %, was angesichts von 2,2 % Inflation durchaus plausibel wirkt. So könnte das geldpolitische Statement deutlich wichtiger werden. RBA-Gouverneur Glenn Stevens hat schon in der vergangenen Woche die Richtung de Aussie vorgegeben. Der Aussie sei nach wie vor ungewöhnlich  hoch bewertet, was nicht den Fundamentaldaten entspräche. Es sei wahrscheinlich, dass der Australische Dollar künftig deutlich tiefer handeln werde. Man darf also davon ausgehen, dass die RBA zumindest Maßnahmen zur AUD-Schwächung in Erwägung zieht. Das geldpolitische Statement der RBA gibt es am Freitag. Es könnte also eine Woche mit viel Druck auf den Aussie bevorstehen.

Sollte es im Vorfeld der Zinssitzung des RBA nochmal eine Erholung geben, dann sollte spätestens bei 0,9520 Widerstand warten. Auf der Unterseite wartet bei 0,9370 Unterstützung. Unter 0,9280 wäre dann Potential bis 0,9115 vorhanden. Dieses Szenario passt gut zu der Beobachtung, dass die Märkte offenbar wieder verstärkt den US-Dollar suchen. Gepaart mit der Erkenntnis, dass der Aussie eher vor einer Schwächung steht, könnte dies eine interessante Investition sein.

Das Paar ist übrigens auch nicht überverkauft. Im 4H-Chart steht der RSI bei 33,45 und zeigt eine klar bärische Grund-Tendenz. Im Prinzip kann der RSI ohne Probleme auch bis 20 fallen. Eine Erholung ist also nicht unbedingt notwendig. Im Tageschart steht der RSI bei 41,69 und bestätigt: Es ist viel Luft nach Süden. Neben den genannten Ereignissen steht in der Nacht zum Donnerstag die Arbeitslosenstatistik auf der Agenda. Auch hier wird erwartet, dass die Zahlen eher ungünstig ausfallen.

Wie meist  versucht die Bank of England am Donnerstag der EZB die Show zu stehlen und veröffentlicht ihre Zinsentscheidung 45 Minuten vor den Frankfurtern. Eine Änderung der Geldpolitik wird nicht erwartet, auch wenn sich Großbritannien in der letzten Zeit dem weltweiten Trend zu einer Abkühlung der Konjunkturerholung anschloss. Im Prinzip bestätigt dies ja nur, dass die ganze geldpolitische Lockerung der Konjunktur nicht wirklich einen signifikanten Schub verschafft. Dazu kommt, dass die Bank of England (BoE) ein Problem mit der Inflation hat. Sie leigt offiziell bei 2,7 %. Ziel der BoE ist 2,0 %. Zwar ließen die Währungshüter erklären, dass die 2,7 % nur ein vorübergehender Ausreißer sind, aber aus den letzten Statements war nicht herauszulesen, dass die Notenbank des Vereinigten Königreiches mit weiteren Geldgeschenken aufwarten möchte. Es wird eher über eine straffere Geldpolitik nachgedacht, wobei diese nicht aktuell ist. Gouverneur Mark Carney erklärte Ende Oktober, dass eine Straffung der Geldpolitik erst erfolgt, wenn der Aufschwung nachhaltig ist. Die aktuellen Wirtschaftsdaten verneinen dies. Außerdem erklärte Carney, dass es Zeit wäre die Geldpolitik zu ändern, wenn die Arbeitslosenquote bei 7 % läge.  Aktuell liegt die Quote bei 7,7 %.

So wird also Cable wohl eher vom allgemeinen Trend zur Dollarstärke erfasst werden und sich vor allem auch am EUR/USD orientieren. Damit sollten dann eher Abgaben bei GBP/USD zu erwarten sein. Wer gern auf die Fundamentalanalyse verzichtet kann natürlich einen RSI im überverkauften Bereich anführen. Charttechnisch wäre eine Gegenbewegung oder zumindest eine flachere Abwärtskurve schon hilfreich, denn Cable droht inzwischen sogar aus dem Abwärtstrendkanal herauszufallen. Ein Re-Test der 1,60 wäre durchaus möglich und würde den Abwärtstrend in keinster Weise gefährden. Auf der Unterseite sollte die 1,5880 halten, sonst könnte ein Abverkauf bis in den Bereich 1,5560/00 erfolgen.


Auch hier ein Blick auf den Stundenchart, der zeigt, dass es mit dem überverkauften Status nicht so weit her ist (RSI: 40,07) und dass es bei 1,5420 noch ein interessantes Kursziel gibt.


Der Kurs von Cable kann vor allem durch folgende Termine beeinflusst werden. Am Dienstag veröffentlicht das Vereinigte Königreich den Dienstleistungs-Einkaufsmanagerindex, am Mittwoch gibt es die Daten zur Industrieproduktion sowie die NIESR BIP_Schätzung.

Kanada erfreut uns am Freitag mit den Arbeitsmarktdaten, die aber wohl angesichts der zeitgleich erscheinenden Non Farm Payrolls eher untergehen werden.

Insgesamt also eine sehr interessante Woche, in der es mich nicht überraschen würde, wenn die in der letzten Woche eingeleitete Trendwende zementiert wird. In diesem Sinne Happy Trading.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
Wer mir eine Nachricht oder einen Kommentar hinterlassen möchte, ist herzlichst eingeladen hier zu schreiben oder mich auf meiner eToro Seite im OpenBook zu besuchen:

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