Die Welt des Reisens

Dienstag, 4. September 2012

Forex am Dienstag: Die Definitionen des Mario D.

Dank einer Indiskretion in Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments wissen wir nun, was Mario Draghi unter Staatsfinanzierung versteht und was nicht. Der Kauf von Anleihen mit einer Laufzeit bei zu drei Jahre ist lt. Draghi keine Staatsfinanzierung, der Kauf längerfristiger Anleihen schon. Und ich dachte, in beiden Fällen fließt Geld in die Staatskasse...

Den Markt hat es gefreut und so kletterte der Euro über die Marke von 1,26. Die Händler gehen inzwischen ganz klar davon aus, dass die EZB übermorgen den Kauf von kurzlaufenden Staatsanleihen beschließen wird, wenn der Staat vorher ein Hilfsersuchen bei EFSF oder ESM getätigt hat. Das ist die Krux, Spanien und Italien werden also keine Hilfe der EZB bekommen, solange sie nicht unter den Rettungsschirm schlüpfen.

Dort könnte übrigens bald auch Frankreich landen, dass ebenfalls mit einem hohen Defizit zu kämpfen hat und nun noch die in Schwierigkeiten gekommene Crédit Immobilier de France, zweitgrößter Immobilienfinanzierer des Lamdes, durch eine Verstaatlichung retten muss.

Moody´s droht derweil nicht mehr mit der Herabstufung einzelner Staaten (wie zum Beispiel Deutschland), sondern gleich mit dem Abstufen der ganzen EU. Was hätte das noch vor ein paar Wochen für verheerende Auswirkungen gehabt. Heute hofft man auf Geld der Notenbanken und sieht gelassen zu, wie sich die Krise immer weiter zuspitzt.

Obwohl fundamental alles gegen Optimismus spricht, ist wohl eher weiter mit einem steigenden Kurs bei EUR/USD zu rechnen. Derzeit kämpft der Euro mit einem Widerstand bei um 1,2630. Danach sind bei 1,2670 und 1,27 weitere Marken zu überwinden, um das Ziel 1,2750 zu erreichen. Ob dies dann das Ende der Fahenenstange ist, wird sich zeigen. Eher oder später werden die Märkte die fundamentalen Probleme der Weltwirtchaft nicht mehr ignorieren können. Zur Zeit scheint das noch sehr gut zu gehen. Auf der Unterseite ist der Euro bei 1,2550 unterstützt.

An Daten haben wir heute, 16 Uhr, den US-Einkaufsmanagerindex zu beachten.
In der Nacht beließ die Landeszentralbank Australien den Leitzins bei 3,5 %. Die Australische Leistungsbilanz ist weiter stark defizitär, hat sich aber etwas über den Erwartungen gehalten. In der Schweiz ist die Wirtschaftskrise ebenfalls angekommen. Das BIP verschlechterte sich im vergangenen Quartal um 0,1 %. In Spanien wuchs die Zahl der Arbeitslosen. Alles Daten, die nicht unbedingt für steigende Kurse herhalten.

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