Die Welt des Reisens

Montag, 18. März 2013

Nach Abstrafung folgte leichte Erholung

Nach dem Schock über den Haircut, der über Zyperns Bankkonten gehen soll, sind die Märkte am Montag langsam wieder zur Tagesordnung übergegangen. Soweit so gut. In Zypern ist dagegen nichts mehr so, wie es noch am Freitag war. Der Parlamentsbeschluss wurde auch am Montag verschoben und die Banken bleiben bis mindestens Mittwoch geschlossen. Wer also Pech hat, muss zur Not mal ein paar Tage von dem Leben, das die Natur gratis abwirft. Da fällt mir gerade ein, Gut, dass ich immer ein wenig Bargeld im Haus habe. Aktuell gibt es die Idee, Kleinsparer doch von der Beteiligung an den Kosten auszunehmen, was der ganzen Aktion ein wenig sozialen Charme verleihen würde. Medienberichten zufolge bleibt weiter unklar, ob die Parlamentarier am Ende grünes Licht für Nothilfeplan geben.

EUR/USD konnte sich nach seinem Gap vom Sonntagabend leicht erholen und schaffte es mit 1,2996 knapp unter die 1,30er Marke Trotzdem bleibt das Paar angeschlagen. Für ein Comeback der Euro müsste schon die 1,3050 geknackt werden. Wichtig dafür wäre wohl, dass die Konjunkturerwartungen des ZEW für Deutschland und die Eurozone positiv ausfallen. Dies ist durchaus möglich, da das ZEW die Konjunktur an der Stimmung der deutschen instituionellen Anleger misst. 350 Investoren und Analysten geben ihre Meinung zur Konjunktur ab. Die dürfte dann rosig sein, wenn man dem DAX Glauben schenken dürfte. 11 Uhr wissen wir mehr.

Aus den USA werden am Mittwoch Daten vom Immobilienmarkt gemeldet. Die Baugenehmigungen und die Beginne der Wohnungsbauten stehen auf dem Programm (13.30 Uhr). Wer danach noch nicht genug hat, kann auch einen Blick ins Redbook werfen. Einzelhandel ist nie uninteressant.

EURUSD hat im Verlaufe des Handels am Montag ein neues Jahrestief bei 1,2882 erreicht und damit ziemlich genau einen recht starke Unterstützung getroffen. Die Unterstützung hielt und machte den Weg für eine Erholung knapp unter die 1,30 frei. Wie beschrieben, gehe ich davon aus, dass das ZEW eher positive Daten veröffentlicht, was den Euro stützen könnte. Erstes Ziel dürfte die 1,3050 sein. Darüber wäre Luft bis 1,3150/60. Auf der Unterseite könnte unter 1,2880 die 1,2660 drohen, so wie ich es im Wochenausblick geschrieben habe.


Schon in der Nacht, 1.30 Uhr, wird es in Australien interessant. Wie einmütig war eigentlich die letzte Zinsentscheidung der Australischen Reservebank? Bekanntlich wurden ja die Zinsen und Geldpolitik nicht verändert. AUD/USD hat das Gap vom Sonntagabend schon wieder geschlossen. So ist eine weitere Erholung Richtung 1,0450/75 nicht ausgeschlossen.

Sollte die Zinsentscheidung diskutiert worden sein, also eine Zinssenkung im Gespräch gewesen sein, dürfte sich dies eher bearish auswirken. Dass dann die 1,0385 hält, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Ziel ist dann die 1,0343. Darunter dürfte die 1,0280 warten, darunter könnten die Bären einen neuen Angriff zur Parität starten.


Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage, short ist wahrscheinlicher. Da bin ich mir wie immer überhaupt nicht sicher.

Großbritannien meldet Erzeuger- und Verbraucherpreise (10.30 Uhr). GBP/USD startete erstaunlich stark in die neue Woche. Das Paar verlor über das Wochenende nicht und hält sich wacker um 1,51. Böse Zungen könnten auch behaupten. Das Paar steht auf der Stelle. Um 1,5150 ist das Paar auf Widerstand gestoßen, den es offenbar nicht so ohne weiteres überwinden kann. Dies wäre aber die Voraussetzung, um die 1,53 anvisieren zu können. Auf der Unterseite findet das Paar schon bei 1,5070 Unterstützung. Darunter könnte die 1,4975/70 Support geben. Hier muss man erst einmal abwarten in welche Richtung das Paar möchte.


Ein heftiges Gap gab es dafür für EUR/GBP. Das Paar verlor über das Wochenende 114 Pips. Am Montag konnte sich EUR/GPB leicht erholen. Das Bild würde sich aber wohl erst über 0,86 aufhellen. Solange könnten auch weitere Verluste drohen.

In Kanada erschienen am Montag die Daten zum Erwerb von Wertpapieren Kanadas im Ausland. Die überraschend starken Zahlen zeigten das Vertrauen der Märkte in Kanada und ließen USD/CAD nach dem sonntäglichen Aufwärtsgap leicht korrigieren. Möglich ist, dass das Paar das Gap noch komplett schließt. Den passenden Impuls könnten am Dienstag, 13.30 Uhr, die Großhandelsumsätze und der kanadische Produktionsverkauf liefern.

Das, was da USD/CAD in den Chart gezaubert hat, ist jetzt wirklich nicht das eindeutigste, das ich in den letzten Wochen von einem 4H-Chart zu sehen bekommen habe. Vielleicht liefern ja die Daten ein bisschen Aufschluss. Über 1,0250 und unter 1,0180 könnte sich der weitere Weg des Paares entscheiden.



Sonntag, 17. März 2013

Keine Impulse vom Wirtschaftskalender

Die neue Woche könnte sehr ruhig beginnen, denn der Wirtschaftskalender ist am Montag fast leer. So könnten sich die Marktteilnehmer wieder einmal der Eurokrise zuwenden. Das Krisenmanagement der Eurozone zeigt langsam Hilflosigkeit. Es gibt gleich mehrere Fragen, denen man sich mal zuwenden kann. Ist Zypern systemrelevant? Werden die Parlamentarier in Nikosia wirklich per Parlamentsbeschluss ihr Volk enteignen? Ist der Diebstahl von Vermögen, denn etwas anderes ist die Zwangsabgabe auf Vermögen jedes Kontoinhabers auf Zypern nicht, mit europäischem Recht vereinbar? Und was dürfen Italiener, Spanier und Franzosen zu erwarten. Schließlich: Wann kommt die Krise in Deutschland und dem Rest der Welt an?

Lässt sich angesichts dieser gefährlichen Situation die Party an den Aktienmärkten fortsetzen. Voreilige Antworten könnten gefährlich sein. Das haben wir erst am Freitag wieder erlebt, als GBP/USD wie Phönix aus der Asche stieg und innerhalb von 48 Stunden 200 Pips gewann. Auch der Euro erholte sich, wenn auch nicht ganz so ungezügelt.

Die spannende Frage ist, wie die Finanzmärkte die "Rettung" Zyperns bewerten. Während sich die Politik an den Konten der kleinen Leute, Klein- und Mittelstandsbetriebe ie gemeine Strauchdiebe bedienen, dürfte das für die Krise verantwortliche Großkapital längst sein Geld gesichert haben und einen neuen Finanzspielplatz gefunden haben. Es kann also sein, dass die Märkte Zypern nicht sonderlich bewegt, weil die Mehrheit des Kapitals ungeschoren davon kommt. Und so könnte die Jubelarie an den Märkten durchaus weitergehen. Dies ist zwar ganz schön Kurzsichtig, denn die nächsten Krisenherde warten schon, aber noch sind die Einschläge in Italien, Spanien, Frankreich und den Niederlanden vielleicht nicht deutlich genug zu spüren.

Man sollte also bei seinen Anlagestrategien mit einplanen, dass das Kapital die Bankrotterklärung der Eurozone, die sie am Freitag quasi erklärt hat, gar nicht so dramatisch sieht und erst einmal weiter investiert. Die Party wird sicher nicht ewig dauern, Aber zum Wochenauftakt gibt es noch einige Ziele, unter anderem das All-Time-High des DAX bei 8151,57.

EUR/USD lugte am Freitag kurz über die 1,31 und beendete die Woche, in der das Paar vorher ein Jahrestief bei 1,2910 markierte, bei respektablen 1,3075. Der Abwärtstrend wurde am Freuitag attakiert, der nachhaltige Ausbruch fehlt aber noch. Eine weitere Erholung kann nicht ausgeschlossen werden. Bei 1,3145/65 wartet eine Widerstandszone auf das Paar, dessen Aufwärtspotential auch von den Wirtschaftsnachrichten der Woche abhängt. Schon am Dienstag wir das ZEW die deutschen Konjunkturerwartungen veröffentlichen, am Mittwoch gibt es die Zinsentscheidung der Fed und am Freitag erscheint der ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland. Diese Termine könnten den weiteren Weg von EUR/USD nachhaltig beeinflussen.

Auf der Unterseite dürfte es zunächst um 1,2975 Unterstützung geben. Darunter rückt das Jahrestief bei 1,2910 in den Fokus.


Harte Fakten erwarten wir nur aus Kanada, wo der Erwerb ausländischer Wertpapiere gemeldet wird. Ob dies 13.30 Uhr die Märkte wirklich stark in Atem hält? Lassen wir uns überraschen. USD/CAD hat bei 1,330 ein Top gebildet und korrigierte scharf bis knapp unter 1,02. Um 1,0185 könnte das Paar zunächst Unterstützun gerwarten, auch weil das Paar ein wenig überverkauft wirkt. Außerdem wird der Kurs natürlich davon abhängen, ob der US-Dollar zur Stärke der letzten Wochen zurückfindet, nachdem er sich ja am Donnerstag und freitag ein wenig von seiner Klettertour erholt. Erster Widerstand könnte bei 1,0250 warten.


Es könnte also ein sehr zurückhaltender Handelstag werden. Aber vielleicht bringt ja Zypern ein wenig Schwung in den Handel. Lassen wir uns überraschen.

Donnerstag, 14. März 2013

Hexensabbat lässt die Märkte verrückt spielen

Der Große Verfallstag am Freitag hat die Märkte aus ihrer tagelangen Lethargie befreit und hat sich schnell noch einmal auf Rekordjagd begeben. Der DAX begann den Tag schon mit einem 43-Punkte-Gap bei 8013 Punkten schloss im neuen Jahreshoch bei 8058 Punkten. Bis zum Allzeithoch aus dem Jahr 2007, dass wir bei 8151 Punkten finden, ist es nicht mehr weit, was aus Datensicht schon erstaunlich und fundamental sicher nicht gerechtfertigt ist. Die Märkte wollen dieses Hoch aber und haben ein wichtiges Argument: Die Liquidität durch die Notenbanken. Die schlägt inzwischen auch auf die Devisenmärkte durch, wo die Risikowährungen Euro und noch viel Mehr Britisches Pfund eine schier für unmöglich gehaltene Auferstehung feierten. Mal von den Verbraucherpreisen abgesehen, dürfte am Freitag dieses Treiben kaum zu stoppen sein. Zumindest bis 13 Uhr, wenn der Verfallstermin des DAX ist. Danach wird es spannend, denn mit Fakten aus der Wirtschaft lässt sich die Stimmung an den Aktienmärkten nicht erklären. Interessant ist auch, dass Bundes-Aleihen weiter gesucht werden, die Rentenmärkte die Situation also offenbar ganz anders einschätzen als die Aktienmärkte. Nach der Party könnte also bald der Kater kommen.

Die Deivenmärkte haben sich lande zurückgehalten. Von der Verunsicherung durch schwache Wirtschaftsdaten nicht nur in Europa profitierte über Wochen der US-Dollar. Die Rally an den Aktienmärkte war so ein idealer Anlass um den überkauften Dollar ein wenig abzukühlen. Prinzipiell wäre wohl auch eine weitere Korrektur bis 82,16 (23,6 %-Fibo) eher unschädlich für weitere Gewinne des Greenback.


Der Wochenausklang kann also noch einmal vom Bestreben der Märkte geprägt sein, ein paar Rekorde zu feiern, egal ob die Daten dies gerade hergeben oder nicht. Sollte der Devisenmarkt nicht an der Rekordjagd teilnehmen, könnte EUR/USD auf folgende Daten reagieren:

11 Uhr Verbraucherpreise Eurozone
13.30 Uhr Verbraucherpreise USA, NY Empire State Herstellungsaktivität
14 Uhr TIC Langzeit-Investionen USA
14.15 Uhr Industrieproduktion USA
14.30 Uhr FOMC-Mitglied Fisher spricht
14.55 Uhr Konjunkturerwartung der Uni Michigan

Sollte der Markt sich für die Daten interessieren, sind die Verbraucherpreise auf jeden Fall sehr interessant. Im Zusammenhang mit der laxen Geldpolitik der Notenbanken ist ja die Frage nach der Inflation nicht zu verachten. Eine Inflation die über die 2 %-Marke srebt könnte auf die Märkte drücken, weil die Geldregen der Notenbanken versiegen könnte. Auf der anderen Seite könnten sinkende Inflationsraten die Hoffnung auf die Fortsetzung der Flutung der Märkte durch die Notenbanken befeuern. Interessant könnte in diesem Zusammenhang auch ein Blick auf die Inflationserwartungen der Uni Michigan sein (14.55 Uhr). Der Wert liegt seit einigen Monaten um 3,3 % also deutlich über den aktuellen Inflationswerten von knapp unter 2 %.

EUR/USD handelt weiter im Abwärtstrend. Ein interessanter Widerstand dürfte bei 1,3060 warten. Etwa hier würde der Abwärtstrend gebrochen werden. Wenn die Aktienmärkte weiter zur Rekordjagd blasen, könnte dies auch EUR/USD weiter stützen. Fundamental gibt es eigentlich keinen Grund für Optimismus. Auf der Unterseite dürfte der Bereich 1,2950/60 unterstützen. Darunter ist das heutige Tief bei 1,2911 Ziel. Eine Marke, die am Donnerstag sicherlich nicht viele als Support im Blick hatten. Die eigentlich erwartete 1,2880 wurde nicht erreicht. Die Trading-Range könnte also erst einmal zwischen 1,2950 und 1,3060 zu finden sein. Sollten die Märkte richtig übertreiben wollen, ist auch die 1,3150/60 ein Ziel. Zurückhaltung könnte nicht die schlechteste Idee sein.


Benden Den Daten aus den USA und der Eurozone gibt es nur noch die Erzeugerpreise aus der Schweiz (9.15 Uhr). EUR/CHF ist aus dem Aufwärtstrend ausgebrochen und bewegt sich nun mehr oder weniger seitwärts. Bleibt das Paar in seiner Range, könnte es nun Richtung 1,2360 bewegen.


Mehr gibt es über den letzten Handelstag und Hexensabbat nicht zu sagen. Einen Blick auf das Britische Pfund könnte man machen. Den gibt es dann am Freitag im eToro-Blog

Mittwoch, 13. März 2013

US-Arbeitsmarktdaten könnten den Euro weiter drücken

Am Donnerstag stehen die Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA auf dem Plan. Wenn sich die Tendenz der letzten Wochen verfestigt, könnten die Zahlen durchaus positiv überraschen und so die Angst der Märkte befeuern, dass die Flut frischen amerikanischen Geldes bald versiegt. Dies wäre dann für EUR/USD sicher keine Steilvorlage für eine Erholung.

Eine enttäuscht aufgenommene Auktion italienischer 3-Jahres-Anleihen, eine schwache Industrieproduktion in Europa und gute Einzelhandelsumsätze in den USA hatten schon am Mittwoch EUR/USD wieder deutlich unter Druck gebracht. Das Paar brach den Support bei 1,2970 und dürfte zunächst Potential bis 1,2875 haben. Einen weitergehenden Blick auf die aktuelle Dollarstärke und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Währungspaare werde ich am Donnerstag im eToro-Blog veröffentlichen. Hier ein Schlaglicht zum aktuellen Kursverlauf.


Insgesamt gibt es aus fundamentaler Sicht kaum Hoffnung für eine baldige Trendwende. Folgende Daten werden den Handel am Donnerstag beeinflussen:

10 Uhr EZB-Monatsbericht
11 Uhr Veränderung der Anzahl der Erwerbstätigen in Europa
13.30 Uhr neue und weiterführende Anträge auf Arbeitslosenhilfe
13.30 Uhr Erzeugerpreise USA
13.30 Uhr Leistungsbilanz der USA

Schon in der Nacht, 1.30 Uhr) erscheinen die Arbeitsmarktdaten Australiens, Die Prognosen sind mathematisch interessant. Obwohl 9,0 K mehr Erwerbstätige erwartet werden, soll die Arbeitslosenquote von 5,4 auf 5,5 % steigen. Die wäre die höchste Arbeitslosenquote seit Januar 2010. AUD/USD konnte sich nach längerer Abwärtsbewegung zuletzt erholen, konnte aber den Widerstand bei 1,0335 im ersten Versuch nicht brechen. Darüber würde das Paar bei 1,0370/75 auf weiteren Widerstand treffen. Auf der Unterseite unterstützen der Aufwärtstrend bei etwa 1,0260 und vor allem die 1,0185. Darunter würde langsam die Parität in den Fokus rücken.


5.30 Uhr steht die Industrieproduktion Japans auf der Agenda und die Frage, ob die Beobachtung der Bank of Japan, dass die Talsohle der japanischen Konjunktur durchschritten sei, der Realität standhält. 1 % Wachstum wird für den letzten Monat prognostiziert. Wer Frühaufsteher ist, könnte hier vielleicht ein wenig mitnehmen. Schlechte Daten dürfte den Yen sicher schwächen. Nach dem neuen Jahreshoch bei 96,71 hat USD/JPY zunächst seinen überverkauften Modus abgebaut und scheint nun die nächste Attacke zu reiten. Übergeordnetes Ziel bleibt die 100.

EUR/JPY hat sich doch ziemlich weit vom Hoch entfernt. Zuletzt prallte das Paar bei 126 ab und legte den Rückwärtsgang ein. Zuletzt schien sich EUR/JPY ein wenig zu stabilisieren, aber generell gibt es durchaus Rücksetzer-Potential bis 122,33. Unmöglich ist dies trotz des Hintergrunds, dass der Yen weiter verlieren wird, nicht, denn aktuell ist der Euro schwach, der Yen wird erst wieder nach dem Machtwechsel bei der Bank of Japan verprügelt. Der Rücksetzer muss nicht kommen, aber die Idee ist zumindest nicht völlig abwegig.


Und dann ist da noch 9.30 die Schweizer Nationalbank, die Ihren Zinssatz von 0 % bestätigen wird und sicher ihre Bereitschaft erklären werden, nochmehr Anleihen zu kaufen. Denn auch die Schweizer wollen gern eine weiche Währung haben. Verständlich, Schweizer Uhren sind ziemlich teuer. Am Mittwoch hat USD/CHF Kurs auf das Doppeltopp um 0,9550 genommen. Ein Überwinden könnte das Paar bis 0,9617 führen.Übergeordnetes Ziel könnte die 0,9810 sein.


EUR/CHF hat zunächst mal ein Top bei 1,2380 gebildet. Eine aggressive Ankündigung weiterer Lockerungen könnten das Paar vielleicht bis 1,2460 führen. Erste Unterstützung um 1,2280.


Dienstag, 12. März 2013

Daten aus Europa haben Enttäuschungspotential

Der Dienstag war ein interessanter Handelstag, ohne dass dafür besondere Ereignisse von Nöten waren. Den einzigen wirklichen Impuls aufgrund der Datenlage war der kurzzeitige Absturz von GBP/USD bis 1,4831. Grund war der schockierende Rückgang der Industrieproduktion im Vereinigten Königreich. Ansonsten gab es ein interessantes Szenario mit stagnierenden Aktienkursen und steigender Risikobereitschaft auf dem Devisenmarkt. Genau dieser Fakt lässt mich skeptisch sein, was die Erholung von EUR/USD und GBP/USD am Nachmittag betrifft. Wer sich die Charts in größeren Zeitintervallen anschaut, wird feststellen, dass am Dienstag charttechnisch kein neues Bild entstanden ist. EUR/USD scheint zwar um 1,2960 einen Boden gebildet zu haben, konnte aber den Widerstand bei 1,3070, an dem heute auch die obere Begrenzung des Abwärtstrends verlief, nicht brechen. Am Abend zog sich das Paar wieder auf 1,3030 zurück.

Sollte das Paar die 1,3070 überwinden, könnte der Weg bis 1,3170 frei sein. Dagegen spricht, dass es aus fundamentaler Sicht keinen Grund für eine solche Entwicklung gibt. Das ist den Märkte freilich oft egal, nur spricht nun auch der Aktienmarkt dagegen. Denn warum sollte EUR/USD ausgerechnet zu dem Zeitpunkt eine Rally starten, wenn DAX und Dow Jones die Puste ausgeht?

Aufschluss über die Richtung geben uns am Mittwoch vor allem die Einzelhandelsumsätze aus den USA, die 13.30 Uhr veröffentlicht werden. Außerdem gibt es weitere interessante Daten, die das Major-Paar bewegen könnten. Schon vor dem Aufstehen veröffentlicht das erste europäische Krisenland, Frankreich, die Non-farm Gehaltsabrechnungen (7.30 Uhr) und die Verbraucherpreisinflation (8.45 Uhr). Dass der EUR/USD dann einen Höhenflug startet, ist zumindest nicht sicher. Danach schauen wir auf die Eurozone und werden voraussichtlich eine leicht schrumpfende Industrieproduktion zur Kenntnis nehmen (11 Uhr). Die prognostizierten - 0,1 % sind ja immerhin weniger dramatisch als die am Dienstag gemeldeten - 1,2 % im Vereinigten Königreich. Positive Überraschungen sind eher unwahrscheinlich, denn in der letzten Woche meldete auch Deutschland nur Stagnation, also Null-Wachstum. 11.10 Uhr versteigern die Italiener 3-jährige Anleihen. Interessant wird dieser Termin wegen der Frage, ob das Vertrauen der Märkte in Italien nachhaltig belastet ist. Viele Daten mit ungewissem Ausgang für den Euro.

Neben den Einzelhandelsumsätzen werden 13.30 Uhr in den USA die Importpreise gemeldet. 18 Uhr versteigern die USA 10-jährige Staatsanleihen, 19 Uhr erscheint der schon für heute annoncierte Bundesetat der USA. Und hier ist noch der Blick auf den Chart.


In der Nacht gibt es einige Daten aus Australien. 0.30 Uhr erscheint die Konsumentenstimmung, 1.30 Uhr die Wohnungsbaukredite. AUD/USD hat den Abwärtstrend nachhaltig hinter sich gelassen und testete am Dienstag die 1,0335, über 1,0375 könnten wieder die Bullen übernehmen. Unterstützung ist bei 1,0275 auszumachen.


Getrieben wurde der Aussie vom gelben Metall. Gold brach aus der Bewegungslosigkeit der letzten Tage nach Norden aus und sorgte mit 1.598,34 für ein Monatshoch. Mit Euphorie sollte man aber noch ein wenig warten, wie der Chart zeigt.



Am Abend gibt dann noch die neuseeländische Notenbank ihren Zinssatz (21 Uhr) bekannt. Die Landeszentralbank Neuseeland hat zuletzt im März 2011 an der Zinsschraube gedreht (von 3,0 auf 2,5 %) Im Wettlauf um die schwächste Währung hätte Neuseeland also Spielraum. Der Markt rechnet diesmal mit keinem Zinsschritt, aber die Zinssatzaussage könnte interessant werden. Der Chef der Reserve Bank of New Zealand, Greame Wheeler, hat im Februar angedeutet, dass die Notenbank einen Zinsschritt durchaus beschließen könnte: Die Notierungen des NZD seinen keine Einbahnstraße, Die Notenbank sei bereit, gegen die Stärke des Kiwi zu intervenieren. Am Mittwoch, 21 Uhr sollte man also mal einen Blick nach Neuseeland werfen. NZD/USD könnte bei Tatenlosigkeit der Notenbank aus dem Abwärtstrend, der seit 14. Februar intakt ist ausbrechen. Ziel könnte dann etwa 0,8320 sein. Auf der Unterseite hat sich knapp unter 0,82 ein Boden gebildet.


Montag, 11. März 2013

Dienstag verspricht mehr Impulse

Es war ein öder Handelstag bis es am Montagabend doch noch zu Gewinnen am bei EUR/USD gab. Nach dem das Paar den ganzen Tag über den Bereich um 1,30 verteidigte, schien der Markt die andere Richtung testen zu wollen. Charttechnisch hat sich sich zwar keine neue Situation aufgebaut, aber das Erdbeben in Kalifornien dürfte kaum ausreichen, um die Gewinnen, nach dem Handelsschluss in Europa zu erklären. Womit aber dann? Es dürfte eher eine technische Reaktion sein. Das Paar hatte auf der Unterseite keinen Druck mehr und bildete so einen Boden. Aus dem Schneider ist EUR/USD dadurch jedoch noch nicht, dafür sollte das Paar wenigstens die 1,3070 übewinden. Eine wirkliche Trendwende würde wohl nicht vor der Überwindung der 1,3170 zu erwarten sein. In diesem Fall wäre die Abwärtstrendlinie nachhaltig gebrochen. Auf der Unterseite bleibt die 1,2955 die wichtigsten Unterstützungslinie. Darunter ist ein Szenario zu befürchten, dass ich in meinem Wochenausblick beschrieben habe.


Am Dienstag könnten wenigstens einige Daten für Impulse sorgen. Sie gehören zwar nicht zu ersten Reihe, aber könnten trotzdem ein wenig Aufschluss über die Wirtschaftliche Verfassung der Eurozone bzw. der USA geben. Genau genommen sind es zwei Termine:

8 Uhr deutsche Verbraucherpreise
19 Uhr US-Bundesetat

Eventuell könnte auch das Red Book (13.55 Uhr) einen kurzen Impuls geben.

Mehr Bewegung könnte es im GBP/USD geben. Der Datentag beginnt schon, wenn die Untertanten Ihrer Majestät schlafen: 1.01 Uhr werden die RICS Hauspreisbilanzen veröffentlicht. 10.30 Uhr werden die Handelsbilanz und die Industrieproduktion im Vereinigten Königreich gemeldet. 16 Uhr darf man mit Spannung die NIESR BIP-Schätzung in Empfang nehmen. Vor einem guten Monat lag sie bei 0,0 %, davor gab es sogar einen Rückgang von 0,3 %. GBP/USD könnte ein interessanter Tag bevorstehen. Zur Zeit deutet nicht viel darauf hin, dass das Paar bald seinen Abwärtstrend aufgibt. GBP/USD konnte sich zwar am Montagnachmittag über die 1,49 zurückkämpfen, das ändert aber nichts am beschieden aussehenden Chartbild. Eine Erholungsbewegung könnte das Paar sicher bis 1,50 führen, aber mittelfristig darf man wohl die Ziele weiter auf der Shortseite suchen. Mehr dazu am Dienstag im eToro-Blog.


Schon in der Nacht erscheint das geldpolitische Besprechungsprotokoll Japans (0.50 Uhr). Dies könnte die Währungspaare mit Yen bewegen. Die Richtung ist könnte eine interessante Frage sein. Die Bank of Japan hatte bei der letzten Zinsentscheidung keine weiteren Lockerungsmaßbnahmen beschlossen. In dieser Nacht erfahren wir also, wie einig sich da die Teilnehmer des Meetings waren. Dass der JPY weiter abwerten wird, ist zumindest mittelfristig ziemlich sicher, denn der designierte Notenbankchef, Haruhiko Kuroda, hat schon mal vor dem Oberhaus des japanischen Parlaments durchblicken lassen, wie er sich die Zukunft vorstellt. Er schätzte die aktuelle Geldpolitik der Bank of Japan als unzulänglich ein und erklärte, dass er das Inflationsziel von 2 % innerhalb von zwei Jahren erreichen wolle. Aktuell leidet das Land unter einer Deflation. Kuroda möchte zu diesem Zweck nicht nur langlaufende Staatsanleihen kaufen, sonder schließt auch den Kauf von derivativen Finanzpapieren wie Zinsswaps nicht aus. Dass der Yen zukünftig mit solchen Maßnahmen gestärkt wird, darf man ausschließen. Aktuell bewegt sich USD/JPY kanpp über der 96 seitwärts. Das Paar ist überkauft, was eine Korrektur nahelegt. Mittelfristig dürfte aber die 100er-Marke sehr wahrscheinlich sein. Vorausstzung dafür ist ein Überwinden des Jahreshochs bei 96,56.

EUR/JPY steht am Widerstand bei 125,78. Ein Überwinden dürfte das Hoch bei 127,70 in den Fokus rücken. Auf der Unterseite unterstützt die 124,27. Auch EUR/JPY ist noch überkauft, was eine erneute Korrektur vor dem Überwinden des Hochs wahrscheinich macht.


1.30 Uhr wird das Verbrauchervertrauen in Australien gemeldet. AUD/USD findet bei 1,0180 Support, Widerstand ist bei 1,0335 zu erwarten.

Sonntag, 10. März 2013

Montag ohne Impulse

Nach der interessanten vergangenen Woche steht und eine ruhigere bevor. So könnten vielleicht noch die Daten aus der Vorwoche nachhallen. Wichtigster Termin waren die Non Farm Payrolls, die ein deutlich besseres Ergebnis als erwartet hervorbrachten und die Gewinne von EUR/USD einen Tag nach dem Auftritt Mario Draghis schon wieder kassierten. Die Aktienmärkte haben am Freitag immerhin mal ein wenig innegehalten.

Die USA präsentierten auch in der Wochen gute Daten. Die lockere Geldpolitik der Fed scheint Erfolge zu zeigen, was die Frage aufwirft, wann die Fed vielleicht ihr Programm zum quantitative Easing zurück fährt. Die Daten aus den USA werden in den kommenden Wochenenden eine Stunde eher erscheinen, weil in den USA schon die Sommerzeit begonnen hat.

Am Montag ist mit einem ruhigen Auftakt zu rechnen.

EUR/USD kämpft mit der 1,30 und würde beim neuen Jahrestief 1,2954 Unterstützung finden. Auf der Oberseite wartet der erste Widerstand bei 1,3060. Für ein Überschreiten dieser Marke dürfte am Montag erst einmal wenig sprechen. Erster größerer Impuls dürften die US-Einzelhandelsumsätze am Mittwoch werden.


Große Unbekannte ist die Politik. Dabei dürften die merkwürdigen Auftritte von Herrn Brüderle die Märkte wohl eher nicht berühren. Aber Italien hat immer noch keine Aussicht auf eine Regierung.

Einziger Wirtschaftstermin am Montag sind die Einzelhadelsumsätze in der Schweiz. EUR/CHF läuft in einem schönen Aufwärtstrend, dessen nächstes Ziel die 1,2425 ist. Unter der 1,2350 wäre der Aufwärtstrend gebrochen. Nächstes Ziel wäre dann die Runde Marke 1,23.


Donnerstag, 7. März 2013

Mario Draghi pusht den Euro

Drei Notenbanken haben am Donnerstag getagt und nichts besonderes zum besten gegeben. Immerhin die EZB konnte mit fast nichts EUR/USD ein wenig anschubsen. Anders als noch vor einem Monat musste sich EZB-Präsident Mario Draghi diesmal nicht um die Preisstabilität wegen eines ungünstigen Wechselkurses sorgen. Eine Zinssenkung durch die EZB dürfte aktuell kein Thema sein. Am Ende kam es also so, wie ich es bereits gestern skizzierte. Die EZB hat einen großen Strauß an Maßnahmen beschlossen, nur sie greifen alle erst, wenn die Politik ihre Hausaufgaben macht. Ist die EZB nun völlig hilflos, weil die Politik nicht mitspielt? Nein, ist sie nicht. Ausführlicheres zu diesem Thema gibt es am Freitag im eToro-Blog.

Auch völlig erwartet hat die Bank of Japan die Schleusen nicht weiter geöffnet. Diese Maßnahme dürfte erst im April, wenn Haruhiko Kuroda die Geschicke der Bank übernimmt. Die Märkte schickten USD/JPY am Donnerstag schon mal kurz über die 95, obwohl der scheidende Vorsitzende, Masaaki Shirakawa, immerhin ganz freundliche Wirtschaftsdaten zu vermelden hatte. Die Konjunktur schwäche sich immerhin nicht mehr ab.

Erwartungsgemäß für die Märkte, für mich eher erstaunlich passiv, verhält sich weiter die Bank of England. Die Bank änderte die Geldpolitik erneut nicht, was Analysten darauf spekulieren lässt, dass die BoE vor dem Wechsel des Vorsitzes zum Noch-Bank of Canada-Chef Mark Carney wohl keine Entscheidungen mehr fällt. Die Bank fährt schon eine sehr lockere Geldpolitik, was allerdings bisher den wirtschaftlichen Abschwung auf der Insel nicht stoppen konnte. GBP/USD profitierte auch nur kurz von der Tatenlosigkeit und fand sich dann schnell wieder knapp über der 1,50 wieder. Ein nachhaltiger Absturz unter die 1,50 ist wohl nicht zu vermeiden. Zuletzt konnte sich das Paar zwar ein wenig stabilisieren, aber wirkliches Aufwärtspotential ist nicht zu sehen.

In diesem Umfeld starten wir in den Freitag, der seinen wichtigsten Termin in den Non-Farm Payrolls hat. Die Gesamtzahl der Gehaltsabrechnungen der Nicht-Agrar-Betriebe ist die wichtigste Zahl unter den US-Arbeitsmarktdaten und gibt einen guten Indikator für die Verfassung der US-Wirtschaft. Nach den 157.000 Stellen mehr im vergangenen Monat werden im Februar 160.000 Stellen mehr erwartet. Sieht man sich die ADP-Non-farm-Arbeitsplätze vom Mittwoch an und berücksichtigt man die Anträge auf Arbeitslosenhilfe, die zuletzt zurückgegangen sind, könnte die Prognose von 160.000 neuen Stellen fast ein wenig pessimistisch sein. Dies könnte dann den Höhenflug von EUR/USD schon wieder stoppen. Das Paar findet aktuell bei 1,3160 Widerstand. An dieser Marke verläuft auch der aktuelle Abwärtstrend. Deutlich aufhellen tut sich das Bild erst über 1,3320.


Folgende Daten stehen am Freitag auf dem Plan:
9 Uhr spanische Industrieproduktion
12 Uhr deutsche Industrieproduktion
14.30 Uhr Non Farm Payrolls (Ex-Agrar-Gehaltsabrechnung)
14.30 Uhr Arbeitslosenquote
14.30 Uhr Durchschnittsverdienst USA
14.30 Uhr private Non-Farm-Gehaltsabrechnungen
14.30 Uhr wöchentliche Arbeitszeit USA

Schon in der Nacht erscheinen interessante Daten aus Japan. 0.50 Uhr erscheint das BIP des letzten Qualrtals. Es wird ein Nullwachstum prognostiziert und das würde sich ja dann mit dem heutigen Statement der Bank of Japan decken. Außerdem erscheinen die japanische Leistungsbilanz (0.50 Uhr) und der BoJ-Monatsbericht (6 Uhr). USD/JPY hat am Donnerstag das bisherige Jahreshoch bei 94,72 überwunden und konnte kurzzeitig die 95 überwinden. Das Ende der Fahnenstange dürfte damit nach lange nicht erreicht sein. Ein Ziel um 100 könnte durch aus realistisch sein.


Außerdem klingt die Woche mit folgenden Daten aus:
unbestimmt: Chinesische Handelsbilanz
9.15 Uhr Verbraucherpreisinflation Schweiz
14.15 Uhr Beginne der Wohnungsbauten Kanada
14.30 Uhr Arbeitsmarktdaten Kanada

Ich wünsche allen Händlern noch ein paar schöne grüne Trades.



Mittwoch, 6. März 2013

Tag der Notenbanken

Nachdem auch der Mittwoch zu den Tagen gehört, an denen man am wenigsten falsch macht, wenn man die Finger vom Traden lässt. Es ist die Situation, dass die Aktienmärkte eine unglaubliche Risikofreude zeigen und Renten- sowie Forexmärkte dafür das Risiko scheuen, wie der Teufel das Weihwasser. Letzteres führte am Mittwoch EUR/USD unter die 1,30. Wenn wir am Donnerstag aufstehen, könnte der Dollar schon das nächste mal stärke gezeigt haben. Das könnte dann dem Euro sehr schlecht bekommen. Aber der Reihe nach. Der Donnerstag ist an Spannung eigentlich kaum zu überbieten. Weichenstellungen für die kommenden Tage könnten anstehen. Ob es am Ende so kommt? Wir werden sehen.

Gute Wirtschaftsdaten und die Aussicht, dass die Fed wohl noch längere Zeit ihre lockere Geldpolitik fortsetzt haben zuletzt jedenfalls nur die Aktienmärkte beflügelt. Warum? Nun, es dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass die Märkte unsicher sind, wie sich die Notenbanken im Wettstreit um die schwächste Währung positionieren werden. Alle Notenbanken sind sich ja mehr oder weniger einig, dass ihre Währung zu stark ist und die Konjunktur im eigenen Land gefährdet. Am Mittwoch hat dies trotz recht guter Konjunkturdaten gerade wieder die Bank of Canada bekräftigt. Man änderte die Geldpolitik zwar nicht, aber ließ sich die Möglichkeit offen. ähnliches wird man wohl am Donnerstag von der EZB hören. Das EUR/USD in den vergangenen Tagen nicht dem DAX gefolgt sind, liegt meiner Ansicht nach daran, dass die Märkte mit einer Ausweitung der lockeren Geldpolitik durch die EZB rechnen. Warum aber sollte dies die EZB tun? Die bisherigen geplanten Maßnahmen wurden ja bisher nicht mal in die Tat umgesetzt, weil die EZB ihre Anleihekäufe an Bedingungen knüpft, um nicht den Eindruck zu erwecken, eine direkte Staatsfinanzierung zu betreiben. Da aktuell kein Land der Eurozone die Bedingungen, nämlich Hilfe beim ESM zu beantragen, erfüllen möchte, würden weitere Lockerungsmaßnahmen gar nichts bringen. Demzufolge, müssten am Donnerstag die Märkte enttäuscht sein und den Euro nach Norden schicken. Eine untätige EZB stärkt also den Euro. Das weiß natürlich auch Mario Draghi. Der Meister des Wortes wird sich also entsprechend auf der EZB-Pressekonferenz verhalten und die Lage in der Eurozone schlecht reden, um so die Bereitschaft der EZB zu bekräftigen notfalls auch Dinge zu tun, mit denen heute noch keiner rechnet. Mal sehen, ob die Märkte das glauben. Dann sehen wir den Euro im Süden wieder. Es wird also ziemlich spannend. Und wer jetzt schon weiß, wie der Nachmittag läuft, dem kann man nur gratulieren. Glauben würde ich es erst, nach der Pressekonferenz.

Trotzdem lohnt sich ein Blick auf den Chart. Wo liegen denn so die Marken, die für den EUR/USD interessant werden könnten. Ich habe mal im 4H-Chart einen Fibonacci eingezeichnet. Das Paar finden an der 61,8 % Linie ab 1,3061/75 heftigen Widerstand. Auf der Unterseite nähert sich das Paar der 1,2970. Unter dieser Marke bietet die 1,2885 Unterstützung, ehe es für EUR/USD düster wird. Ein Unterschreiten dieser Marke dürften einen Test des Novembertiefs bei 1,2660 ziemlich wahrscheinlich machen.


Ein bisschen anders sehe ich die Sache bei der Zinsentscheidung in Großbritannien. Der Noch-Gouverneur der Bank of England, Mervyn King, hat am Mittwoch wie erwartet keine Aussagen gemacht, die auf die Zinsentscheidung am Donnerstag hindeuten könnten. Die Konjunktur auf der Insel dürfte aber eher auf einem sehr niedrigen Niveau sein. Dies ist zumindest anzunehmen, wenn man sich die letzten Wirtschaftsdanten von der Insel anschaut. Das BIP schrumpfte beispielsweise im letzten Quartal um 0,3 %. Nur im 3. Quartal gab es zwischenzeitlich mal ein Wirtschaftswachstum, Ansonsten ist die Konjunktur im Vereinigten Königreich seit Anfang 2012 kontinuierlich auf dem Rückzug. Bei der letzten Zinssitzung des MPC wurde eine weitere Ausweitung der quantitativen Lockerung diskutiert, letztlich aber nicht beschlossen. Es könnte sein, dass ein solcher Schritt diesmal folgt, auch wenn die Märkte nicht damit rechnen. Es könnte also spannend werden um 13 Uhr. Sollte das gerade beschriebene Szenario eintreten, könnte GBP/USD Kurs auf die 1,4766 nehmen. Unter der 1,4766 ist noch viel Platz. Das Tief vom März 2010 liegt bei 1,4227, ein Kursziel, dass man bei weiteren Lockerungsmaßnahmen der Bank of England auf jeden Fall einplanen sollte. Wirklich aufhellen tut sich das Bild erst über der 1,52.


Bereits in der Nacht beginnt der Notenbank-Triathlon mit der Bank of Japan. Dass der Yen weiter geschwächt wird, liegt auf der Hand. Allerdings wird dies wohl noch ein wenig warten müssen, den noch ist Masaaki Shirakawa Chef, und der hält von der zügellosen Geldpolitik, welche die neue japanische Regierung bevorzugt, nicht ganz so viel. So könnte es hier sogar zu einer Stärkung des Yen kommen. Der Yen gilt ja immer noch als sicherer Hafen. Bei eToro sind übrigens aktuell 65 % der Händler short positioniert. Mittelfristig könnte diese Überlegung falsch sein. USD/JPY haben zumindest mal noch viel Potential, in höhere Regionen vorzustoßen. Sollte das Hoch bei 94,46 überschritten werden, könnte die magische 100 ins Visier kommen. Und wie man in meinem Chart sieht, muss das noch nicht das Ende sein.


Für ein solches Szenario spricht auch der Dollar-Index, der vor dem Bruch der 82,50 steht und dann weiteres Potential hat.


So, und hier zeitlich sortiert die Termine:
1.30 Uhr Handelsbilanz Australien
Offen Bekanntmachung Zinssatz Bank of Japan
offen Pressekonferenz Bank of Japan

7.45 Uhr Arbeitslosenquote Schweiz
Da muss ich dann dooch nochmal einen Chart einfügen, denn EUR/CHF hat im 4H einen schönen Aufwärtstrendkanal ausgebildet.


10 Uhr spricht der Vorsitzende der Schweizer Nationalbank, Thomas Jordan. Voraussichtlich wird er den Franken nicht stark reden.
10.50 Uhr Auktion spanischer 10-Jahres-Oblikation - clever, so was im Schatten der EZB-Sitzung zu machen!
12 Uhr deutsche Arbeitsaufräge
13 Uhr Zinssatzentscheidung der Bank of England / BOE-Quantitative Lockerung
13.45 Uhr Zinsentscheid der EZB
14.30 Uhr EZB-Pressekonferenz
14.30 Uhr Kanadische Handelsbilanz und Baugenehmigungen
Bei USD/CAd würde es interessant werden, wenn mal der Widerstand um 1,0325 bricht. Auf der Unterseite dürfte spätestens bei 1,0200 ein guter Support anzutreffen sein.
14.30 Uhr Anträge auf Arbeitslosenhilfe, Handelsbilanz, Lohnstückkosten, Non-farm-Produktivität USA - aber was ist das alles gegen die Pressekonferenz der EZB!

Im eToro-OpenBook werde ich wie immer die Ereignisse live kommentieren.

Danach warten wir dann auf den Freitag und die Non Farm Payrolls. Happy Trading!

Dienstag, 5. März 2013

Konjunkturpolitik mittels Notenpresse: Aktienmärkte freut es, Devisen- und Rentenmärkte bleiben skeptisch

Eine frohe Kunde hatte Janet Yellen, Vizepräsidentin der Fed, heute für die Märkte. Sie hält die lockere Geldpolitik der USA weiterhin für notwendig und ist damit genau auf der Linie Ben Bernankes. Die Aktienmärkte jubelten. Der Down Jones feierte ein neues All-Time-Hoch, beim DAX reichte es immerhin für ein Jahreshoch. Die Renten- und Devisenmärkte schauten weitestgehend teilnahmslos zu. Auch die durchaus positiven Wirtschaftsdaten, wie der der ISM Dienstleistungsmanagerindex aus den USA, konnten EUR/USD nicht aus der Reserve locken. Die Dollarstärke bleibt unübersehbar.

Bevor ich auch heute wieder ein paar Charts zeige, kurz der Hinweis, dass ich heute die Charts direkt von NetDania nutze. Sonst nutze ich die Charts von DailyFX. Ich erwähne das, weil die Kurse zwischen Beiden Charts um 2 bis 3 Pips variieren. NetDania heute, weil ich vor den Analysen zu Währungspaaren den Dollar-Index zeigen möchte. Denn hier wird deutlich, wie stark sich die Leitwährung seit Anfang Februar präsentiert. Warum die Trotz der Gewinne an den Aktienmärkten die Anleger trotzdem in den sicheren Häfen bleiben, ist schon wieder eine Story für sich. Hier soll erst einmal genügen, dass die Zinsen der deutsche 10-Jahres-Anleihe ist im letzten Monat von 1,7 auf 1,45 % gesunken ist. Die spanische Anleihe ist immerhin nicht teurer geworden, die Italiener müssen jetzt 4,7 statt 4,1 % zahlen. Risikoaversion heißt das Zauberwort, das auch den Dollar stärkt. Der Dollar-Index hat seit Anfang Februar um drei Punkte zugelegt und scheint weiteres Potential zu haben.


EUR/USD hat sich auch am Dienstag erwartungsgemäß wenig bewegt. 65 Pips bewegte sich das Paar. Eine eindeutige Richtung ist weiterhin schwer vorherzusagen. Insgesamt sieht das Paar weiter sehr angeschlagen aus. Das Paar hat zwar eine Atempause eingelegt, aber deutlich vom bei 1,2967 liegenden Jahrestief kam es nicht weg. Am Mittwoch gibt es 14.15 Uhr einen wichtigen Indikator für die Non Farm Payrolls, die Veränderung der Anzahl der ADP non-farm Arbeitsplätze. Schon 11 Uhr gibt es einen spannenden Termin aus der Eurozone. Das BIP steht an und verheißt zumindest keine positive Überraschung. 20 Uhr erscheint dann das nächste bunte Buch aus den USA, das Beige Book. Es gibt einen Blick auf wirtschaftliche Trends sowie Herausforderungen in den USA und gibt einen guten Einblick in die Verfassung der US-Konjunktur. Das Beige Book ist ein wichtiges Instrument für die Zinsentscheidung des FOMC der Fed.

Für den EUR/USD bleibt die 1,2967 auf der Unterseite die zu verteidigende Marke. Auf der Oberseite findet das Paar um 1,3143 Widerstand. Der übergeordnete Abwärtstrend wird dadurch nicht tangiert.


Australien darf in der Nacht zum Mittwoch beweisen, dass die Einschätzung der Notenbank, die eine leichte Entspannung bei der Konjunktur erkannt haben will, richtig ist. Das BIP wird uns Aufschluss geben. Der Aussie hat in dieser Woche auf jedenfalls shon mal einen Erholungskurs bestritten, der jetzt an einen entscheidenden Punkt kommt. Bei 1,0250 trifft AUD/USD im 4H-Chart auf die Ichimoku-Wolke. Ein Durchbrechen der Zone bis 1,0275 wurde auch ein Ende des Abwärtstrends bedeuten und könnte weitere Gewinne begünstigen. Ein Blick nach Australien könnte sich also lohnen. Ziel auf der Oberseite ist dann die 1,03. Darüber wartet die 1,0357/70. Auf der anderen Seite ist bei 1,0180 erster Support zu erwarten.


Vor dem Tag der Notenbanken am Donnerstag, der mit 3 Zinsentscheidungen herausragt, gibt es am Mittwoch die Entscheidung der Bank of Canada. Große Veränderungen in der Geldpolitik sind bei der Verkündung 16 Uhr nicht zu erwarten. Außerdem wird der Ivey PMI Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Er wird etwas schwächer erwartet als im Vormonat. USD/CAD hat zuletzt ein wenig konsolidiert und läuft seitdem seitwärts. Auf der Oberseite bietet die 1,0325 Widerstand, auf der Unterseite dürfte die 1,02 als erste Unterstützung fungieren. Der Mittwoch könnte die weitere Richtung vorgeben. Im eToro-OpenBook gibt es von mir live die nächsten Ziele, wenn das Paar aus seiner Range ausbricht.


Ich versuche ja bei den Währungspaaren auch immer ein wenig die Reihenfolge nach der Wichtigkeit zu ordnen. Mancher wundert sich dann sicher, dass ich das Statement von Mervyn King auf den letzten Platz verbannt habe, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Gouverneur der Bank of England um 10.45 Uhr dem Zinsentscheid am Donnerstag vorgreift. Allgemein werden ja vom Markt keine Änderungen in der Geldpolitik der BoE erwartet. Ich gebe zu, dass ich mir da nicht so sicher bin. Wenn man das letzte Sitzungsprotokoll des MPC genauer liest, ist da zumindest ein wenig Spielraum für Phantasien um eine Ausweitung der Anleiheaufkäufe. Das ist dann aber schon ein Thema für den Donnerstag. Am Mittwoch wird noch der Halifax Hauspreisindex veröffentlicht (9 Uhr), Ob GBP/USD sich bald unter der 1,50 wiederfindet, entscheidet sich wahrscheinlich erst am Donnerstag. Für den Mittwoch könnte sich die Tradingrange zwischen 1,50 und 1,52 befinden.

Und damit wünsche ich dann einen erfolgreichen Mittwoch.

Montag, 4. März 2013

Tag der Vorfreude

Die erste von fünf Runden Zinsentscheide steht in der Nacht zum Dienstag an. Allgemein wird kein weiterer Zinsschritt der Reserve Bank of Australia erwartet, was nicht zuletzt daran liegt, dass ja die letzte Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 3 % erst im Dezember 2012 erfolgt. In den vergangenen 1,5 Jahren viel der Zinssatz der australischen Notenbank von 4,75 auf 3 %. Ein weiterer Zinsschritt wird mit Blick auf das im Vergleich zu vielen anderen Notenbanken immer noch recht hohe Zinsniveaus sicherlich irgendwann auf der Tagesordnung stehen, nur ist es so schnell nach der letzten Anpassung wohl noch zu zeitig. Umso interessanter wird die Aussage der RBA. Ist hier eine baldige neue Maßnahme der Notenbank herauszuhören, könnte das für den Aussie bearish sein. In diesem Falle könnte die im Wochenausblick angesprochene 0,9979 in den Fokus rücken. Aktuell hat sich das Paar ein wenig erholt und ist so aus dem überverkauften Bereich ein wenig herausgetreten. Die Korrektur könnte nach Ichimoku bei etwa 1,0178 beendet sein und dann wieder dem Trend folgen. Bei einer zugegebenermaßen sehr unwahrscheinlichen Absage an weitere Lockerungsmaßnahmen dürften 1,0250 als erster Widerstand dienen. Deutlich aufhellen dürfte sich das Bild aber erst bei 1,0365.


Vor der Zinsentscheidung um 4.30 Uhr werden 1.30 Uhr die Australische Leistungsbilanz und die Einzelhandelsumsätze veröffentlicht.

Ansonsten erwartet uns am Dienstag erneut Langeweile. Aus der Eurozone werden 11 Uhr die Einzelhandelsumsätze gemeldet. Und dann gibt es 16 Uhr noch den ISM Dienstleistungsindex. Keine wirklich wichtigen Daten. Und so könnten die Märkte auch am Dienstag zwischen all den Krisennachrichten hindurchzuschippern versuchen. Am Montag kamen dabei für EUR/USD gigantische 40 Pips-Bewegung heraus. Wer sich mit diesem Paar hauptberuflich beschäftigt, musste also einiges an Aufputschmitteln in der Nähe haben, um nicht einzuschlafen. EUR/USD bewegt sich um 1,30, ohne wirklich in eine Richtung deutlich ausbrechen zu wollen. Zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Posts spricht auch recht wenig dafür, dass sich an diesem Zustand am Dienstag etwas ändert. Insgesamt bleibt der Abwärtstrend intakt. Ziele bleiben nach einem Bruch der 1,2980 die 1,2875 und die 1,2678. Auf der Oberseite müsste das Paar zunächst mal die 1,3072 aus dem Weg räumen. Aber das sieht aktuell ziemlich finster aus.


Außerdem gibt es 10.30 noch den Dienstleistungs-Einkaufsmanagerindex aus Großbritannien. Angesichts der Tatsache, dass am Montag der erschreckend schwache Bau-Einkaufsmanager-Index kaum für Bewegung sorgte, dürfte auch am Dienstag nur ein lause Lüftchen zu erwarten sein. Zur Abwechslung schauen wir heute mal kurz auf EUR/GBP. Das Paar, dass im Januar eine schöne Aufwärtsbewegung vollzogen hat bewegte sich zuletzt seitwärts. Die spannende Frage ist. Wo will es eigentlich hin? Die Antwort erfolgt voraussichtlich erst am Donnerstag, mit ein wenig Glück am Mittwoch. Aktuell darf man sich wohl auf Seitwärtsgeschiebe zwischen 0,8580 und 0,87 einstellen.


Tja, es hat schon spannendere Tage im Forex gegeben. Aber eines ist ja gewiss, am Mittwoch wird es spannender. Australien präsentiert sein BIP, die USA melden die ADP-Arbeitsmarktdaten und geben damit einen ersten Indikator für die Non Farm Payrolls am Freitag und die Bank of Canada steigt in den Ring und veröffentlicht ihre Zinssatzentscheidung. Positiv ausgedrückt ist der Dienstag also ein Tag der Vorfreude. In diesem Sinne Happy Trading.

Sonntag, 3. März 2013

Krisen über Krisen - noch reagieren die Märkte gelassen.

Nun, wer dachte, dass das Patt nach der Wahl in Italien, die Abstufung Großbritanniens durch Moody´s oder aber Fiscal Cliff die Märkte zur Korrektur bewegt, der hat sich zunächst einmal weitestgehend geirrt. Vermutlich wird der grenzenlose Optimismus der Märkte zum Auftakt einer Woche, die einige sehr interessante Termine bereithält (mehr im eToro-Blog am Montag), anhalten. Der Montag kommt wie so oft als Schontag daher, Daten sind eher Mangelware. Das, was allerdings geliefert wird, könnte die Märkte schon erschüttern. Die spanischer Arbeitslosigkeit steht 9 Uhr auf der Agenda. Dass sich der spanische Arbeitsmarkt erholt hat darf man wohl eher nicht erwarten.

EUR/USD präsentiert sich zum Wochenstart schwach. Sieht man sich den Daily an, bekommt man schnell eine Vorstellung, welche Richtung für die kommende Woche maßgabend sein könnte: short. Mit Dem Start in die neue Woche, dürfte das Signal des Ichimoku noch deutlicher werden. Erstes Ziel dürfte 1,29/1,2875 sein. Viele Analysten sehen das übergordnete Ziel um 1,26. Darüber könnte um 1,2680 Unterstützung zu finden sein.


Die entscheidenden Impulse für EUR/USD werden am Ende dieser Woche erwartet. Am Donnerstag gibt die EZB ihre Pressekonferenz zur Zinsentscheidung. Es ist einer der volatilsten Termine des Wirtschaftskalender. Am Freitag folgen dann die Non Farm Payrolls, nicht weniger volatil.

Den Auftakt in die neue Datenwochen machen die Australier, die 1.30 Uhr den Bruttobetriebsgewinn und die Baugenehmigungen melden. AUD/USD hat in der vergangenen Woche weiter verloren und ist auf dem Weg Richtung 1,01. Auf dem Weg zur 50 %-Linie des Fibo im Daily, dürfte noch die 1,0150 Support bieten. Unter 1,01 könnte die 0,9979 in den Fokus rücken. Dies ist die 61,8 % Linie des Fibo.


Der entscheidende Termin für den Aussie ist am Dienstag die Zinsentscheidung der Reserve Bank of Australia.

10.30 Uhr steht außerdem Großbritannien im Fokus. Der Bau-Einkaufsmanager-Index könnte einen neuen Impuls bei GBP/USD auslösen. In welche Richtung? Das entscheidende Datum ist der Donnerstag, an dem die Bank of England Ihre Entscheidungen zum Zinssatz, aber vor allem die Entscheidung zur quantitativen Lockerung. Hier könnte der Umfang der Anleiheaufkäufe erhöht werden. Die schwachen Konjunkturdaten, die in den letzten Wochen von der Insel kamen würden eine solche Maßnahme rechtfertigen. Aktuell erwarten die Märkte einen solchen Schritt zwar nicht, aber ausgeschlossen ist er trotzdem nicht. Vor dieser Entscheidung könnte GBP/USD durchaus eine Erholungsreaktion zeigen, denn das Paar zeigt sich deutlich überverkauft, was eigentlich nach einer Korrektur schreit. Die könnte in den Bereich um 1,52 führen. Der Ichimoku zeigt auf der Unterseite ziele um 1,4880, sollte die Abwärtsbewegung ohne Korrektur fortgesetzt werden.


Freitag, 1. März 2013

Ein Märchen

Es war ein mal ein ein Königreich. Es war ein schönes Land. Meist war es warm, die Strände war lang und weiß, der Sand war weich und das türkisfarbene Meer rauschte seicht an Land. Nicht nur die Menschen in diesem sonnigen Land ließen es sich gut gehen und führten ein sorgloses Leben, es kamen auch viele Menschen aus dem kalten und verregneten Nordland. Auch der König aus dem Nordland ließ sich gern mal im Südreich blicken. Dann hat der Südkönig immer einen Uso für seine Freunde im Haus, nein – für seine guten Freunde. Man trank, man lachte und man genoss das schöne Wetter.
Doch dann erkrankte der König aus dem Nordland und starb. Seine Tochter, die noch nie aus dem düsteren Nordland hinauskam, war lange Prinzessin und herrschte über einen kleinen öden Landstrich. Die Menschen mussten hart arbeiten, um ihr Leben zu bestreiten.
Nun begab es sich, dass die neue Königin zum ersten Mal in den Süden reiste, den blauen Himmel und die Sonne in im Wasser blitzen so. Das erwärmte auch ihr Herz, auch wenn sie das rauschende Fest, dass zu ihren Ehren gefeiert wurde, für übertrieben hielt.

Eines Tages empfing die Königin ihren Schatzkanzler, der ihr Bericht erstattete über die Schätze des Landes und wie die Taler ausgegeben wurden. Da kam auch ein beträchtliches Sümmchen für das Südreich ins Gespräch. „Die Besuche bin König im Süden sind aber ein teuers Vergnügen“, meinte die Regentin. „Nein, nein“, meinte der Schatzkanzler, „alles nur geborgt. Wenn das Südreich wieder Dukaten hat, zahlt es alles zurück.“ „Und wann wird das sein?“, fragte die Königin. Der Schatzkanzler zuckt mit den Schultern. „Das geht so nicht weiter“, meint die Regentin, „Die Südler müssen selbst klar kommen.“ „Majestät! Dann sehen wir unsere Kredite nie wieder und außerdem ist der König ein Cousin Ihres Vaters“. Die Regentin dachte kurz nach und sandte einen Boten ins Südreich. Der König musste, als er die Nachricht las, erst schlucken. Seine wichtigste Geldquelle sollte versiegen. Aber es gab Licht am Horizont, der Norden versprach weitere Hilfe, wenn der Süden sich wenigstens bemüht, selbst Einnahmen zu erzielen. Der König rief seinen Schatzkanzler und fragte ihn: „Sag mal, wo kommt eigentlich unser Geld für die Feste her?“ „Das borgen wir uns.“, meinte der Schatzkanzler. „Das geht so nicht weiter“, meinte der Regent. „Was ist eigentlich mit den Steuern, die das Volk an uns entrichtet?“ Der Schatzmeister schaute den alten Herrscher an: „Majestät, wir nehmen keine Steuern ein. Das Volk ist arm.“ „Arm? So, so“, meinte der Regent. „Woher weißt Du das?“ „Das Volk klagt über das karge Land. Es ist so trocken, die Sonne verdörrt den Boden.“ „Aha, und deshalb wachsen am Strand die Hotels wie Pilze aus dem Boden?“, fragt der König. „Schicke morgen Deine besten Steuereintreiber durch das Land und schau, was wir beim Volk holen können“. Der Schatzkanzler zog es vor demütig auf den Boden zu schauen und den Auftrag mit „Ja, Herr“ zu bestätigen.

Der König war zufrieden und reiste ins Nordland wo er persönlich der Königin die frohe Botschaft überbringen wollte. „Wir, die Südländer, die auch Hellenen genannt werden, werden Euch Eure Kredit auf Heller und Pfennig zurückzahlen, aber wir bleiben noch ein wenig Zeit“. Die Königin wusste, dass das Nordvolk langsam ungeduldig wurde, weil einige Schreiberlinge längst verbreiteten, dass Schätze aus dem Norden im Südreich verschwinden. So war die Kunde von den Steuereintreibern, die in Zukunft die Kasse des Südreiches ohne Hilfe des Nordens füllen würden, ein Segen. So ließ sich das Volk besänftigen und eine weitere Hilfe in den Süden schicken.
Was beide Regenten nicht wussten: Es gab gar keine Steuereintreiber. Der Schatzkanzler hatte aber eine Idee. Einige Pensionäre könnte man vielleicht rekrutieren. Er versprach Ihnen eine fürstliche Provision und so gab es einige Fiskalritter, die sich auf den Weg machen wollten, um Dukaten einzutreiben. Doch bevor die Fiskalritter losziehen konnten, hatten sich Gerüchte im Reich verbreitet, dass bald keine Renten mehr für Tote gezahlt werden und dass doch jeder Bürger eine Abgabe leisten muss für das Vaterland und damit die Straßen passierbar bleiben. Letzteres sollte bald problematisch werden, denn das Volk erhob sich und verschreckte die Touristen, nicht nur aus dem Norden, sondern auch aus dem Westen und dem Osten. Der König ließ Boten durch das Land ziehen, um für Verständnis zu bitten, es hatte keinen Zweck. Das Volk war nun bald wirklich arm.

Es gibt aber auch gute Nachrichten aus dem Südreich. Es wurde keine Fiskalritter gelyncht. Warum? Das Schatzamt hatte keine Karteikarten, keine Schreibtische und keine Bürostühle. Und die Esel, um zu den Steuerpflichtigen zu reiten waren so alt, dass sie unter den von den üppigen Pensionen gut genährten Beamten zusammenbrachen. Vorher hatte der König dem Volk ausrichten lassen, dass wer seine Steuern nicht zahle mit Kerker zu rechnen hätte. Inzwischen ist im Südreich die Heiterkeit zurückgekehrt, während die Königin im Norden darüber nachdenkt, wie sie das ihrem Volk erklärt. Tja, auch im Märchen kann es nicht für alle ein Happy End geben.

Hintergrund dieses Märchens ist eine fast unglaubliche Geschichte, die ich über Griechenland gelesen habe. IWF und EU haben festgestellt, dass die Steuerfahndung Griechenlands immer noch nur eingeschränkt funktioniert. Nein, nicht alles im Märchen war ausgedacht: Die Steuerfahnder haben in vielen Fällen keine Computer oder Büroarbeitsplätze. Die Regierung Griechenlands wollte die Behörde zwar neu ordnen, aber dies scheiterte an den Gewerkschaften. Aus diesem Grund ist Griechenland schon wieder mit den Steuereinnahmen hinter dem Plan. Immerhin hat Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras angekündigt, dass man nun einen neuen Anlauf nehme, die Steuerschulden einzutreiben. Ab Sonntag ist die Troika wieder im Land unterwegs. Mal sehen, wie die Griechen dann die Defizite vertuschen.