Die Welt des Reisens

Donnerstag, 7. März 2013

Mario Draghi pusht den Euro

Drei Notenbanken haben am Donnerstag getagt und nichts besonderes zum besten gegeben. Immerhin die EZB konnte mit fast nichts EUR/USD ein wenig anschubsen. Anders als noch vor einem Monat musste sich EZB-Präsident Mario Draghi diesmal nicht um die Preisstabilität wegen eines ungünstigen Wechselkurses sorgen. Eine Zinssenkung durch die EZB dürfte aktuell kein Thema sein. Am Ende kam es also so, wie ich es bereits gestern skizzierte. Die EZB hat einen großen Strauß an Maßnahmen beschlossen, nur sie greifen alle erst, wenn die Politik ihre Hausaufgaben macht. Ist die EZB nun völlig hilflos, weil die Politik nicht mitspielt? Nein, ist sie nicht. Ausführlicheres zu diesem Thema gibt es am Freitag im eToro-Blog.

Auch völlig erwartet hat die Bank of Japan die Schleusen nicht weiter geöffnet. Diese Maßnahme dürfte erst im April, wenn Haruhiko Kuroda die Geschicke der Bank übernimmt. Die Märkte schickten USD/JPY am Donnerstag schon mal kurz über die 95, obwohl der scheidende Vorsitzende, Masaaki Shirakawa, immerhin ganz freundliche Wirtschaftsdaten zu vermelden hatte. Die Konjunktur schwäche sich immerhin nicht mehr ab.

Erwartungsgemäß für die Märkte, für mich eher erstaunlich passiv, verhält sich weiter die Bank of England. Die Bank änderte die Geldpolitik erneut nicht, was Analysten darauf spekulieren lässt, dass die BoE vor dem Wechsel des Vorsitzes zum Noch-Bank of Canada-Chef Mark Carney wohl keine Entscheidungen mehr fällt. Die Bank fährt schon eine sehr lockere Geldpolitik, was allerdings bisher den wirtschaftlichen Abschwung auf der Insel nicht stoppen konnte. GBP/USD profitierte auch nur kurz von der Tatenlosigkeit und fand sich dann schnell wieder knapp über der 1,50 wieder. Ein nachhaltiger Absturz unter die 1,50 ist wohl nicht zu vermeiden. Zuletzt konnte sich das Paar zwar ein wenig stabilisieren, aber wirkliches Aufwärtspotential ist nicht zu sehen.

In diesem Umfeld starten wir in den Freitag, der seinen wichtigsten Termin in den Non-Farm Payrolls hat. Die Gesamtzahl der Gehaltsabrechnungen der Nicht-Agrar-Betriebe ist die wichtigste Zahl unter den US-Arbeitsmarktdaten und gibt einen guten Indikator für die Verfassung der US-Wirtschaft. Nach den 157.000 Stellen mehr im vergangenen Monat werden im Februar 160.000 Stellen mehr erwartet. Sieht man sich die ADP-Non-farm-Arbeitsplätze vom Mittwoch an und berücksichtigt man die Anträge auf Arbeitslosenhilfe, die zuletzt zurückgegangen sind, könnte die Prognose von 160.000 neuen Stellen fast ein wenig pessimistisch sein. Dies könnte dann den Höhenflug von EUR/USD schon wieder stoppen. Das Paar findet aktuell bei 1,3160 Widerstand. An dieser Marke verläuft auch der aktuelle Abwärtstrend. Deutlich aufhellen tut sich das Bild erst über 1,3320.


Folgende Daten stehen am Freitag auf dem Plan:
9 Uhr spanische Industrieproduktion
12 Uhr deutsche Industrieproduktion
14.30 Uhr Non Farm Payrolls (Ex-Agrar-Gehaltsabrechnung)
14.30 Uhr Arbeitslosenquote
14.30 Uhr Durchschnittsverdienst USA
14.30 Uhr private Non-Farm-Gehaltsabrechnungen
14.30 Uhr wöchentliche Arbeitszeit USA

Schon in der Nacht erscheinen interessante Daten aus Japan. 0.50 Uhr erscheint das BIP des letzten Qualrtals. Es wird ein Nullwachstum prognostiziert und das würde sich ja dann mit dem heutigen Statement der Bank of Japan decken. Außerdem erscheinen die japanische Leistungsbilanz (0.50 Uhr) und der BoJ-Monatsbericht (6 Uhr). USD/JPY hat am Donnerstag das bisherige Jahreshoch bei 94,72 überwunden und konnte kurzzeitig die 95 überwinden. Das Ende der Fahnenstange dürfte damit nach lange nicht erreicht sein. Ein Ziel um 100 könnte durch aus realistisch sein.


Außerdem klingt die Woche mit folgenden Daten aus:
unbestimmt: Chinesische Handelsbilanz
9.15 Uhr Verbraucherpreisinflation Schweiz
14.15 Uhr Beginne der Wohnungsbauten Kanada
14.30 Uhr Arbeitsmarktdaten Kanada

Ich wünsche allen Händlern noch ein paar schöne grüne Trades.



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