Die Welt des Reisens

Sonntag, 30. Dezember 2012

Fiscal Cliff vor dem Scheitern

Derzeit sieht es nicht nach einer Einigung im US-Haushaltsstreit aus. Präsident Obama hat dann auch schon mal die Schuldigen benannt: Die Republikaner, die mit ihrer Reichen-Politik jeden Kompromiss verhindert hätten. Der Präsident rief das von den Republikanern dominierte Repräsentantenhaus auf, in den verbleibenden Stunden zu handeln und die drohenden Steuererhöhungen sowie Leistungskürzungen zu verhindern. Obama hat seinen Optimismus inzwischen verloren. "Es ist keine Einigung absehbar", so der Präsident.

Die Auswirkungen auf den Forexmarkt könnten trotzdem bis zum Mittwoch warten, denn am Silvestertag dürfte der Markt recht dünn sein. Trotzdem muss man wohl kein Prophet sein, um erst einmal ein größere Korrektur vorauszusagen.

Am Silvestertag könnten die Kurse zwar etwas ins Rutschen kommen, aber es wird wohl im Rahmen bleiben. EUR/USD dürfte bei 1,3150 Unterstützung finden. Im neuen Jahr könnte es dann aber eine heftige Korrektur geben. Ein mögliches Ziel könnte 1,2950 sein. Vielleicht wird auch die 1,2880 erreicht, aber das wäre dann schon ein großes Beben.
Und auf der Oberseite? Ich denke, dass EUR/USD bei 1,3250 gedeckelt ist.

Daten erscheinen keine - welch Wunder.

Damit einen erfolgreichen letzten Handelstag des Jahres.

Freitag, 28. Dezember 2012

Leichte Erholung bei dünnem Handel

Nachdem die Märkte am Vormittag etwas korrigierten, konnte EUR/USD im Verlauf des Tages die Verluste wieder wettmachen. Das Paar handelt bei 1,3220 und damit unter dem Widerstand von 1,3250. Aus charttechnischer Sicht dürfte ich zuletzt das Bild nicht unbedingt aufgehellt haben. Die Spitzen nehmen leicht ab, insgesamt schiebt das Paar seit rund 10 Tagen mehr oder weniger seitwärts. Tendenz? Das wissen nur die Abgeordneten aus US-Senat und Repräsentantenhaus.



Klug beraten ist man weiterhin, wenn man kein Risiko sieht und das US-Drama in vielen Akten zunächst in Ruhe verfolgt und nach einer Entscheidung in Washington die richtigen Schlussfolgerungen für neue Trades zieht. Sicher dürfte sein. Das eine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern weit weniger Bewegung bringt als ein Scheitern, denn im Markt ist viel Hoffnung eingepreist.

Der ganz große Crash könnte aber auch bei einem Scheitern von Fiscal Cliff ausbleiben. Die Märkte spekulieren darüber, dass sich die dann folgenden Steuererhöhungen nicht sofort auswirken und somit weiterhin die Hoffnung auf eine spätere Einigung bestehen bleibt. Aber die Hoffnung dürfte dann wohl zumindest etwas gedämpfter ausfallen.

Wer derzeit investiert hat, sollte also mit heftigen Ausschlägen rechnen und dies bei seinem Handeln berücksichtigen. Ein Gap von mehr als 100 Pips ist möglich, aber nicht zwangsläufig. Ich rechne vorsichtshalber mit dem Schlimmsten uns habe deshalb die Absicherung meiner aktiven Trades vor neue gesetzt.

Ich wünsche allen ein glückliches Händchen und ein schönes letztes Wochenende 2012.

Fiscal Cliff: Letzter Akt

US-Präsident Barack Obama trifft sich heute mit führenden Demokraten und Republikanern, um über die Lösung der Krise zu sprechen. Am Sonntag kommt dann das Repräsentantenhaus, in dem die Republikaner die Mehrheit haben, zu einer Arbeitssitzung zusammen.

Der demokratische Mehrheitsführer, Harry Reid, dämpfte aber schon mal die Erwartungen. Der Chef des Repräsentantenhauses, Boehner, errichte dort eine Diktatur und ließe nicht einmal über das Einfrierend er Steuern mittlerer Einkommen und Erhöhung für Besserverdienende abstimmen. Grund sei die Angst Boehners um seine Wiederwahl als Präsident.

Auch der Republikanerchef im Senat, McConnel, meinte hingegen, man habe sich gewaltig gestreckt und aus seiner "Komfortzone" herausgewagt. Man sei ja bereit einige Steuererhöhungen hinzunehmen und habe entsprechende Angebote gemacht. Leider habe das Telefon nicht geklingelt. Man habe keinen Partner gehabt, mit dem man darüber hätte reden können. Dies soll nun also geschehen.

Die Märkte schauten nach dieser Ankündigung wieder optimistischer in die Zukunft. Aber nur bis zur Eröffnung der Märkte in Europa. Und das, obwohl auch von der Eurokrise mal positive Nachrichten kommen. Der Finanzbedarf der griechischen Banken wurde von der griechischen Zentralbank mit 40,5 Mrd Euro angegeben. Die Geberländer gewährten Griechenland Hilfen über 50 Mrd Euro.

Aber Frankreich macht Sorgen. Das BIP blieb mit 0,1 % Steigerung im letzten Quartal unter den Erwartungen (0,2 %) und ließ den Kurs von EUR/USD einbrechen. Etwas besser fielen die französischen Konsumausgaben aus. Spannend wird heute Vormittag noch, wie die Auktion italienischer 10-Jahres-Anleihen läuft. Nach der politischen Krise in Italien, könnten die Zinsen wieder leicht steigen.

Am Nachmittag gibt es neben den Gesprächen um Fiscal Cliff noch folgende Daten:

15.45 Uhr Einkaufsmanagerindex Chicago
16 Uhr Schwebende Eigenheimverkäufe

EUR/USD sind zunächst mal unter die 1,32 in Deckung gegangen. Die weitere Entwicklung wird stark von den Ergebnissen der Gesprächsrunde. Das Paar hat zunächst bei 1,3175 Unterstützung gefunden. Wesentlich wichtiger dürfte die Marke um 1,3150 werden. Darunter könnte es schnell bis 1,3090/40 gehen. Auf der Oberseite trifft EUR/USD bei 1,3235 auf Widerstand. Darüber könnte es nochmal bis 1,3285 gehen.

In der Nacht kamen gemischte Daten aus Japan. Die Arbeitslosenquote ging leicht zurück und auch die Einzelhandelsumsätze stiegen. Dafür brach die Industrieproduktion im letzten Monat um 1,7 % ein. Der Kern VPI lag leicht unter den Erwartungen. Heute Vormittag vollzieht der Yen die erwartete Korrektur. Nach seinem Hoch gestern Abend (86,62) korrigierte USD/JPY bis unter die 86er Marke. Der Aufwärtstrend bleibt damit weiter intakt. Die Trendline verläuft bei etwa 85,85. Darunter gibt die 85,71 und die 85,25 Support. Auf der Oberseite findet das Paar bei 86,50 ersten Widerstand. Mittelfristig bleibe ich bei der Annahme, dass der Yen weiter geschwächt wird.



EUR/JPY korrigierte unter die 114. Auch das war nicht unerwartet und auch hier dürfte es sich eher um eine technische Reaktion handeln. Diese könnte noch bis 112,90 fortgesetzt werden. Die untere Markierung des Aufwärtstrendkanaals befindet sich derzeit bei 112,44. Auf der Oberseite muss zunöchst einmal die 114,50 nachhltig überwunden werden. Die obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals verläuft bei 115,36.



Weitere Interessante Daten kommen heute nicht heraus. Der Handel ist dünn, was aber eben heftige Reaktionen auslösen kann, wenn der Markt in irgendeiner Hinsicht auf dem falschen Fuß erwischt wird.

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Fiscal Cliff beendet Höhenflug von EUR/USD

Am Vormittag taten die europäischen Märkte noch einmal so, als gäbe es Fiscal Cliff und alle damit verbundenen Risiken nicht. Euro und DAX zeigten sich zunächst freundlich. Das änderte sich, als die Amerikaner auf dem Markt erschienen und ein ganzes Paket an schlechten Nachrichten dabei hatten. Die mäßigen Arbeitsmarktdaten und das schwache Verbrauchervertrauen waren da wohl nur wenig verantwortlich.

Immer chaotischer präsentiert sich der Haushalt der USA. Wenn man sich überlegt, dass die Amerikaner noch vor wenigen Wochen auf Europa mit dem Finger zeigten, ist es schon erstaunlich, dass die Amerikaner selbst schlechter dastehen als Griechenland.

Am 1. Januar sind die Vereinigten Staaten eigentlich zahlungsunfähig. Eigentlich, denn Finanzminister Geithner wird sich als gemeiner Strauchdieb betätigen und u. a. die Pensionskasse plündern. Damit können die Amerikaner erst einmal maximal zwei Monate weiter Rechnungen bezahlen. Wie schön.

Das andere Problem heißt Fiscal Cliff und ist wohl nicht mehr vor dem 1. Januar zu lösen. Um eine Lösung zu erzielen, müsste das Repräsentantenhaus zustimmen. Das weilt aber im Urlaub. House-Chef-Boehner hat den Abgeordneten versprochen, sie mindestens 48 Stunden vor der Sitzung zu informieren. Das Jahr hat nur noch gut 100 Stunden...

Und so musste EUR/USD am Nachmittag die Gewinne wieder abgeben. Auch charttechnisch sieht es nicht mehr bullish aus, denn das Paar hat ein Top bei 1,3280 gebildet und ist damit unter den Tops der letzten Ausschläge auf der Longseite geblieben. Erster Support ist bei 1,32 zu finden. Den ersten Test hat die Marke überstanden. Darunter würden die 1,3175 und 50 warten. Solange diese Marke nicht bricht, ist das alles noch kein Beinbruch. Angesichts der Probleme in den USA bleibt aber zu befürchten, dass dies nur der Anfang ist.

Weiter Schwäche präsentiert der Yen. Nach der Ernennung Shinzo Abe´s zum neuen japanischen Ministerpräsidenten, geht die japanische Währung weiter in den Keller. USD/JPY handelt inzwischen über 86. Es ist wohl damit zurechnen, dass die Rally weitergeht, allerdings nicht ganz ungetrübt. Das Paar ist stark überkauft, und die Märkte dürften die aktuelle Finanzpolitik sicher zu einer Korrektur nutzen. Das könnte dann eine gute Chance sein, einzusteigen. Ein Rücksetzer auf wenigstens 85,25 sollte eingeplant werden. Es könnte auf lange Sicht das letzte Mal sein, dass JPY als sicherer Hafen dient.

Auch EUR/JPY schwang sich zu neuen Höhen auf und erreicht am Nachmittag das Tageshoch bei 114,31. Danach kam es zur überfälligen Korrektur, die das Paar bis 113,39 zurückführte. Insgesamt bleibt das Bild von EUR/JPY aber weiter bullish. Tortzdem sollte man zwei Dinge im Hinterkopf behalten. Die Korrektur könnte noch bis 112,33 gehen, ohne, dass der aktuelle Aufwärtstrend in Mitleidenschaft gezogen würde. Und: Das Scheitern von Fiscal Cliff dürfte die Rally beenden.

Das Gebot der Stunde dürfte also weiter heißen: Vorsicht bei jeder Investition. Das Bild wird nach dem Jahreswechsel wohl wieder etwas klarer.

Einen recht heftigen Abverkauf hat das britische Pfund hinter sich. Der Tag begann mit schwachen Zahlen zu den Hypotheken-Darlehen und mit dem Ende einer leichten Erholung bei GBP/USD. Nach dem Markteintritt der Amerikaner rutschte das Paar unter 1,61. Erst am Support bei 1,6065 kam der Abverkauf zum Stehen. Auch hier wird sich in den kommenden Stunden und Tagen die weitere Richtung zeigen, denn auch GBP wird bei einem Scheitern von Fiscal Cliff verlieren. Erstes Ziel dürfte 1,5960 sein.

Ziemlich ungebremst läuft dagegen der Weg von EUR/GBP. Das Paar steht deutlich über 0,82, Tendenz weiter steigend. Da die Eurokrise derzeit in den Hintergrund getreten ist, offenbart sich im Kurs die Schwäche der Wirtschaft auf der Insel. Bei 0,8220 trifft das Paar allerdings auf Widerstand, der zunächst aus dem Weg geräumt werden muss. Danach sollte der Weg weiter bis 0,8260 führen.

Und damit einen angenehmen Abend.

Forex-Vorschau 27.12.: Der Kampf um Fiscal Cliff

Wenn ich zur Zeit die Wirtschaftspresse lese, erinnere ich mich immer wieder an eine Reise nach China. Dort haben mir meine chinesischen Geschäftspartner damals erzählt, wie einfach es ist, einen Mega-Flughafen zu planen und zu bauen. Mein Einwand, dass Massenweise Landenteignungen aber nicht unbedingt nett sind, relativierten die Chinesen, denn wer sich "freiwillig" umsiedeln ließe, werde vom Staat fürstlich entschädigt. Das stimmt übrigens. Wer nicht weg möchte, bekommt dagegen die Verachtung der Gesellschaft, also der Kommunisten zu spüren und wird trotzdem enteignet - ohne Entschädigung. Da liebe ich doch unsere Welt mit ihren Unwägbarkeiten und ihrer damit einhergehenden unfreiwilligen Komik (man denke an der Willy-Brandt-Flughafen). Dem alten SPD-Führer wird also auch nach seinem Tod übel mitgespielt - und das ausgerechnet von führenden Genossen.

Warum schreibe ich das hier? Ist mir gerade so eingefallen, als ich an Fiscal Cliff gedacht habe. Auch so eine Unzulänglichkeit unserer Gesellschaft, über die die Chinesen aber wahrscheinlich nicht so lachen, wie über die Provinzpossen in Berlin und in Stuttgart. Denn sollten sich Obamas Demokraten und die Republikaner nicht auf einen vernünftigen Haushalt einigen, droht den Amerikanern ein rauer Wirtschaftswind. 600 Mrd. € sollen die Kürzungen wert sein, die am 1. Januar automatisch in Kraft treten. Die Chinesen haben für eine solche Lösung die Kommunistische Partei, die Amerikaner ...? Ein wenig Vernunft könnte eventuell schon reichen. Und das scheint die Hoffnung der Märkte zu sein, die immer noch daran glauben, dass das schwerfällige US-Haushaltsdampfer um die Fiskalklippe schippert. Dummerweise steht auf der Brücke nicht nur ein Kapitän. Das macht das Börsengeschäft nicht gerade leichter und mir eine Prognose für die nächsten Tage unmöglich.

Wenn die Republikaner Vernunft waten ließen, müssten sie erkennen, dass die Vorschläge von Barack Obama auf jeden Fall glimpflicher sind als die Konsequenzen von Fiscal Cliff. Leider gibt es unter den Republikanern aber viele Abgeordnete, die das wohl anders sehen und das Land lieber gegen die Wand segeln lassen. Wer hat die Mehrheit. Die Vernunft oder der Wahnsinn? Ich weiß es nicht. Und so kann ich nur viel Glück bei der Entscheidung diesen Wahnsinn in dünnem Handel zu traden wünschen.

Prinzipiell ist ein Lösung von Fiscal Cliff nicht unmöglich. Diese Einigung, dürfte auch EUR/USD noch einmal einen Schub liefern. Heftiger dürfte wohl das Scheitern der Verhandlungen in den USA haben.

Und die Eurokrise? Die hat Pause - bis 2. Januar.

Ein paar Daten werden heute veröffentlicht, allesamt aus den USA:

14.30 Uhr Anträge auf Arbeitsosenhilfe
16 Uhr Wihnungsverkäufe
16 Uhr Verbrauchervertrauen

Die Rally von EUR/USD endete am 19. Dezember mit der Sorge, Fiscal Cliff wird doch zur unerfreulich ending Story. Seitdem kann sich der Markt nicht so richtig entscheiden und EUR/USD schiebt seitwärts. Über Weihnachten hat das Paar die 1,32 zurückerobert und handelt derzeit um 1,3230. Gestern konnte das Paar sogar die 1,3250 testen. Sollten heute postive oder wenigstens hoffnungsvolle Nachrichten aus den USA kommen, könnte auch das Monatshoch 1,3307 fallen. Bei einer Einigung könnte es auch neue Hochs geben. Ein interessantes Ziel könnte die 1,3485 sein.
Auf der anderen Seite droht ein Abverkauf, der das Paar bis wenigstens 1,2880 führen könnte. Welche Richtung ist wahrscheinlicher? Ich vermag es gerade nicht zu sagen.

Einfacher ist es da die Entwicklung des Yen vorherzusagen. Shinzo Abe ist wie erwartet zum neuen Ministerpräsidenten Japans gewählt worden. Er möchte die Wirtschaft massiv fördern und hat dafür nur eine Idee: Die Geldmenge erhöhen. Das dürfte den Yen weiter abwerten. Einen zweiten Vorgeschmack auf die Entwicklung der nächsten Wochen gab es in der Nacht zum 2. Weihnachtstag als USD/JPY und EUR/JPY mit einem neuerlichen Gap eröffneten. Die Entwicklung beider Paare dürfte weiter nach Norden gehen. Allerdings ist eine Korrektur nicht ausgeschlossen. Die Entwicklung besonders von USD/JPY war doch sehr steil und verlangt eigentlich nach einer Gewinnmitnahme. Es macht also Sinn, eine Korrektur abzuwarten, um einzusteigen.

In diesem Sinne einen erfolgreichen Handelstag.

Dienstag, 25. Dezember 2012

Forex-Vorschau 26.12.2012

Normalerweise sind ja die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr eher langweilig. Die meisten Händler sind in den Weihnachtsferien und Daten sucht man weitgehend vergeblich.

Einziges wenigsten ein wenig interessantes Datum ist schon in der Nacht, 0.50 Uhr, das geldpolitische Protokoll aus Japan. Wir erinnern uns: Die finanzpolitischen Lockerungen der Bank of Japan bei der letzten Sitzung nahmen die Märkte mit Enttäuschung auf. Vielleicht steht ja im Protokoll etwas, das die Märkte mehr freune könnte. Zum Beispiel, ob über ein höheres Inflationsziel diskutiert wurde.

Ansonsten hat am 2. Weihnachtstag Fiscal Cliff einen weiteren Auftritt. Die Zeit wird immer enger und eine Einigung scheint nicht in Sicht. Das bedeutet, dass auch die Märkte immer nervöser werden. Auch wenn der Handel allgemein dünn ist, könnte es hier in den zu heftigen Reaktionen des Marktes kommen.

EUR/USD hat am Montag überraschend freundlich tendiert und handelte lange über der 1,32. Allerdings nur, bis die Amerikaner unter sich waren und den Euro wieder auf Talfahrt schickten. Eine Tendenz für den Mittwoch? Ausgeschlossen ist das nicht. Solange die Sorge um Fiscal Cliff über den Märkte schwebt, gibt es wenig Anlass zu Optimismus.

Das letzte, das man aus Washington zum Thema zu hören bekam, war John Boehners "Gott allein weiß, wie ein Deal nun noch erreicht werden kann." Barack Obama wollte dann seinen Landsleuten Weihnachten nicht vollends vermiesen und meinte, bis zum 31. Dezember geben es noch eine Gelegenheit. "Nennen Sie mich einen hoffnungslosen Optimisten". So kann man es auch nennen, wenn man an ein Wunder glaubt. Eine Chance gibt es: Wenn die Republikaner erkennen, dass Obamas Vorschläge weniger radikal sind als Fiscal Cliff. Die Hoffnung ist gering.

Und so muss man wohl weiterhin vor allem die Unterseite von EUR/USD beobachten. Denn auf der Oberseite erweist sich die 1,3230 als solider Widerstand. Auf der Unterseite droht beim Bruch der 1,3150 Ungemach. Ein Sturz auf 1,3090 sollte dann mindestens einkalkuliert werden. Auch die 1,3040 ist dann nicht ausgeschlossen. Darunter könnte ein Abverkauf bis 1,2920 drohen.

Ob es das dann schon war? Die Eurokrise ist bestenfalls aufgeschoben. Eine Rezession in den USA, die viele Experten durch Fiscal Cliff für wahrscheinlich halten, dürfte auch die Eurozone einer weiteren harten Prüfung unterziehen. Viele europäische Volkswirtschaften stehen derzeit sowieso nicht besonders robust da. Neben Spanien und Italien schwächelt ein drittes Schwergewicht: Frankreich. Es ist schwer vorstellbar, dass die deutsche Volkswirtschaft in diesen rauen Gewässern weiter durch Wachstum auffällt. Sollte also Fiscal Cliff nicht gelöst werden, dürften wir düstere Zeiten erleben. Somit sollte man wohl zunächst keine Longpositionen aufbauen.

USD/JPY beendet den Handel am Heilig Abend bei 84,81. Da die Japaner derzeit alles unternehmen, ihre Währung zu schwächen und der USD trotz der immensen Probleme in den USA der sichere Hafen ist, dürfte die Rally weitergehen. Unterstützung gibt es um 84,30, nächstes Ziel ist bei 85,50 zu suchen sein.

Auch EUR/JPY dürfte weiter eher die Longseite bedienen. Allerdings könnte sich das Tempo doch deutlich verlangsamen. Auch Rücksetzer heftigerer Natur sollten eingeplant werden, wenn Fiscal Cliff nicht gelöst wird. Eine Weltwirtschaftskrise wird vor allem dem Euro schaden. Erste Unterstützung dürfte es bei etwa 110,70 geben, Widerstand beim Doppeltop aus der vergangenen Woche (112,49).

Abzuwarten bleibt natürlich, ob beim dünnen Handel der nächsten Tage überhaupt großartig Bewegung erfolgt. Angesichts der Unsicherheiten sollte man aber wachsam bleiben. Ich wünsche einen erfolgreichen Handel.

Montag, 24. Dezember 2012

Freitag, 21. Dezember 2012

Tagesausblick: Zypern rückt in den Focus

EUR/USD hat in der Nacht deutlich verloren und gab bis etwa 1,3180 nach. Schuld war neben der Unsicherheit um Fiscal Cliff, sondern in Zypern. Das Land ist Pleite, was jetzt auch Standard & Poor´s feststellte und das Land von B auf CCC+ abstufte. Der Einigung um Fiscal Cliff bleibt ebenfalls ein Unsicherheitfaktorm der den Handel am letzten Handelstag vor Weihnachten prägen sollte.

An Daten wurde von der GfK schon das Konsumkilma für Deutschland veröffentlicht, Es ging von nach unten korrigierten 5,8 auf 5,6 zurück. Und das in der Vorweihnachtszeit. Den Euro hat dies nicht weiter unter Druck gesetzt. Er hangelt sich gerade wieder über 1,32. Die weiteren Daten des heutigen Tages:

14.30 Uhr Aufträge Gebrauchsgüter USA
14.30 Uhr Preisindex USA
14.30 Uhr Privatausgaben USA
15.55 Uhr Konjunkturerwartungsindex Michigan
????? Das US-Haushaltsschiff läuft auf die Fiskalklippe,

Letzteres ist vielleicht das, was die Maya mit dem Weltuntergang meinten, denn wenn dieses Szenario eintritt, wird es einen Einbruch an den Märkten geben, der alles in diesem Jahr in den Schatten stellt. Die Einigung war von den Märkten voll eingepreist worden und wird nun langsam heraus genommen. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass inzwischen eine Einigung, den Markt stark bewegen dürfte. Der Zeitpunkt ist nicht vorauszusagen, weshalb ich nur warnen kann vorsichtig zu traden.

Dazu gibt es drei Möglichkeiten:

Gar nicht traden und die Verhandlungen abwarten (das wird Dein Broker eventuell nicht so toll finden)
Trading mit sehr engem SL (so bleiben die Verluste gering)
Trading mit sehr großem SL (dann muss man aber damit rechnen, dass man für die Absicherung des einzelnen Trades sehr viel Geld binden muss.

Der Chart sieht nicht mehr wirklich bullish aus. Erste Unterstützungszone unter der 1,32/1,3180 dürfte die 1,3140 sein, ehe die 1,3090/40 folgen. Auf der Oberseite muss EUR/USD erst einmal wieder über 1,3250, um eventuell doch noch einmal die Chance zu haben, die 1,33 noch einmal zu testen. Insgesamt sehe ich aber die Möglichkeit weiterer Verluste als größer an.

Noch schnell zu Fiscal Cliff: Der Verhandlungsführer der Republikaner, Boehner, hatte in der Nacht dem Repräsentantenhaus einen Kompromissvorschlag unterbreitet, der dort mehrheitlich abgelehnt wurde. Massive Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen stehen an. Dies dürfte nach Expertenmeinung die US-Wirtschaft in eine schwere Wirtschaftskrise führen, die auch von der FED nicht aufzuhalten ist.

Damit könnten die Maya ja doch Recht behalten, wenn man den Kalender so interpretiert, dass ein neuer Zyklus beginnt. Einer ohne die Vorherrschaft der USA.

Zyperns Rettung wird sich freilich auch noch hinziehen, weil IWF und Eurogruppe sich zunächst darüber streiten, ob ein Schuldenschnitt Sinn macht oder nicht. Der IWF will gern die Anleger bluten sehen.

10.30 Uhr bringt Großbritannien eine Reihe von Daten heraus:

BIP!!!
Leistungsbilanz
Anlagegeschäfts

GBP/USD pendelt um 1,6245, nachdem das in der NAcht etwas unter Druck kam. Insgesamt kam das Pfund aber nicht so schlimm unter die Räder wie der Eruo, was daran liegt, das Großbritannien wohl eher nicht für zapern aufkommen muss. Trotzdem werden die Briten natürlich die Auswirkungen von Fiscal Cliff voll zu spüren kommen, weshalb auch beim GBP/USD deutliche Kursabschläge möglich sind. Andererseit, kann man sich in den USA ja auch noch einigen (nur wie?). Auch hier ist also Vorsicht nicht der schlechteste Ratgeber.

Die nächste Unterstützung findet GBP/USD bei 1,6190. Darunter bieten die 1,6120 und die 1,6063 Support. Unter 1,6008 sollten dann die Bären das Kommando endgültig übernehmen. Auf der Oberseite müsste das Paar nachhaltig über die 1,63.

EUR/GBP sieht ebenfalls nicht mehr bullish aus. Es gibt im Bereich um 0,8160 gleich zwei Doppeltops, die die Lage für den Euro nicht leichter machen. In der NAcht hat die 0,8116 als Support gehalten.

Auch Kanada wirft nochmal alles auf den Markt, was es an Daten zu bieten kann. 14.30 Uhr erscheinen:

Verbruacherpreis-Index
BIP
Verbraucherpreisinflation

USD/CAD hat den Widerstand um 0,9906 getestet und sich weiter vom Monatstief bei 0,9824 verabschiedet. Nächster Widerstand wäre dann 0,9932.
EUR/CAD konsolidierte bis 1,3050 und versucht nun wieder Boden zu gewinnen. Bei 1,3138 hat sich ein Doppeltop gebildet, dass wohl nur schwer zu überwinden sein wird. Die Widerstandsmarken auf der Unterseite: 1,3038/1,2975.

Ich wünsche einen erfolgreichen Handelstag.


Sonntag, 16. Dezember 2012

Ausblick auf den 17. bis 21. Dezember

Die letzte Woche könnte man mit "Augen zu und durch" beschreiben. Die Märkte wollten ihre Jahresend-Rallye und zogen sie durch. Auch gegen schlechte Wirtschaftsdaten aus Asien und Europa sowie der Warnung von Ben Bernanke, der eindringlich vor den Folgen eines Scheiterns der Verhandlungen um Fiscal Cliff warnte. Egal, der DAX rauschte zu einem neuen Jahreshoch und wenig später zu einem neuen Vier-Jahreshoch.

Richtig logisch erscheint mit der derzeitige Aufwärtstrend von EUR/USD nicht zu sein. Nichts desto trotz handelt das Paar in einem Aufwärtstrend, was, solange der Aufwärtstrend nicht gebrochen ist, weitere Gewinne bringen könnte. Der Aufwärtstrend, der seit Juli intakt ist, verläuft in der kommenden Woche bei 1,2840. Ein Überwinden der 1,3175 würde gleichzeitig eine Seitwärtsrange verlassen, die das Paar seit Anfang September zwischen 1,2720 und eben dieser 1,3175 hielt. Ziel dürfte bei einem Überwinden die 1,3280 sein. Auf dem Weg zu diesem Widerstand bremst die 1,3210. Auf der Unterseite unterstützen 1,3120/00 und 1,3040.

An Nachrichten beginnt die Woche am Montag mit einer Rede von Mario Draghi (15.30 Uhr). Am Mittwoch folgt das die Stunde der Wahrheit für die deutsche Wirtschaft, wenn der ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht wird. Am Donnerstag folgen die US-Arbeitsmarktdaten, das BIP und Veräußerung bestehender Eigenheime, jeweils in den USA. Die Woche wird am Freitag mit den Aufträgen für die Gebrauchsgüter in den USA beendet.

Am Mittwoch wird in UK das MPC-Versammlungsprotokoll veröffentlicht, dass Aufschluss über die letzte Sitzung zur Geldpolitik in Großbritannien gibt. Am Donnerstag folgen die Einzelhandelsumsätze, am Freitag das BIP. GBP/USD hat auch in der vergangenen Woche weiter gewonnen und ist auf dem Weg zu 1,62. Übergeordnetes Ziel könnte die 1,6270 sein. Als Unterstützung dürfte zunächst mal die 1,6065 fungieren. Solange das Paar über 1,60 handelt dürfte das Bild freundlich einzuschätzen sein. Trotzdem ist auch hier Vorsicht angebracht. Auch GBP/USD hat in den letzten Wochen Kursgewinne verbucht, die nicht immer mit Nachrichten erklärt werden können. EUR/GBP hat die Verluste der Vorwoche komplett ausgeglichen und schloss bei 0,8138. Der nächste Widerstand wartet bei 0,8162 und dürfte recht massiv sein. Ein Bruch könnte das Paar bis etwa 0,8240 führen. Übergeordnetes Ziel könnte die 0,8422 sein, die im März diesen Jahres erreicht wurde. Auf der Unterseite dürfte die 0,8077 unterstützen. Ungemütlich würde es wohl unter 0,7975 werden.

Am Mittwochabend wird das neuseeländische BIP veröffentlicht. NZD/USD hat seit Mitte November gut 400 Pips gewonnen und ist inzwischen überkauft. Hier sollte also mit einer Korrektur gerechnet werden, die bis 0,8320 zurückführen könnte. Sollte das Paar weiter die Longkarte spielen, gibt es über der 0,8470 kaum noch verwertbare Marken bis zum 2011er Jahreshoch bei 0,8841. So richtig vorstellbar ist dieses Szenario aber eigentlich nicht. EUR/NZD hat seit März 2011 eine Talfahrt von 1,9564 auf 1,4965 Ende Juli 2012 hingelegt und bewegt sich seitdem leicht erholt seitwärts um 1,57. Zuletzt musste der Euro wieder etwas nachgeben, scheint aber bei 1,5455 einen Boden gebildet zu haben. Auf der Oberseite wäre erst ein Überschreiten der 1,59 bullish.

In Japan hat des den Wahlsieg er Konservativen gegeben. Ministerpräsident dürfte wohl der bisherige Oppositionsführer Abe werden, der bereits erklärte, die Wirtschaft ähnlich wie die FED ankurbeln zu wollen: mit der Notenpresse. Die Japaner leiden derzeit unter einer Deflation, was eine expansive Geldpolitik zu ermöglichen scheint. Am Donnerstag wird es eine Pressekonferenz der Bank of Japan geben. Vielleicht gibt es hier schon erste Hinweise. Aber auch bis zu diesem Termin sollte der Yen weiter unter Druck geraten. USD/JPY muss aber erst einmal die 84,00 überwinden, dann ist der Weg frei bis 85,50, das Hoch aus dem April 2011. EUR/JPY steht knapp unter 110 und sollte die 111,42 aus dem März 2012 anvisieren. Rücksetzer sind bei beiden Paaren möglich. Besonders bei EUR/JPY signalisiert der RSI eine überkaufte Tendenz. Ein Rücksetzer bis 107,70 könnte möglich sein. Bei USD/JPY sollte könnte eine Korrektur bis 82,50 erfolgen.

Kommen wir zum Schluss noch schnell zu Kanada. Am Donnerstag werden die Einzelhandelsumsätze gemeldet, am Freitag die Verbraucherpreis. USD/CAD bleibt im Abwärtstrend. Um 0,9830 scheint aber ein stärkerer Support überwunden werden. Das Paar erholte sich zuletzt etwas auf 0,9857. Der Abwärtstrend ist aber weiter intakt. Ziel sollte die 0,9770 sein. Widerstand findet sich bei 0,9880, der Abwärtstrendlinie und dann bei 0,9920. Die Parität scheint derzeit weit entfernt. EUR/CAD steht knapp unter 1,30 und sollte dort Widerstand finden. Prallt das Paar hier ab, könnte es zurück bis 1,2870 gehen. Über 130 könnte das Paar bis 1,3060 laufen.

Damit wünsche ich dann mal einen spannenden Handelsstart und eine erfolgreiche Woche.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Wochenvorschau 10. bis 14. Dezember 2012

Ein interessantes Spannungsfeld, in dem der Euro in die neue Woche startet. Die griechische Schulden-Rückkaufaktion war wohl erfolgreich und konnte die Verbindlichkeiten um geschätzte 20 Mrd. Euro senken. Die genauer Ergebnisse stehen noch nicht fest, aber es scheint den Griechen tatsächlich gelungen zu sein, etwas Zeit zu gewinnen.

Dafür bleibt die Situation Spaniens weiter unübersichtlich und eine weitere Krise kommt hinzu. Wieder einmal hat Silvio Berlusconi sein Land in eine Krise gestürzt, in dem er seine Partei aus der Regierung Mario Monti abzog. Monti kündigte schon mal seinen Rücktritt an, Italien hat eine Regierungskrise. Mal schauen, wie die Märkte darauf reagieren.

Auch Irland scheint noch lange nicht über dem Berg zu sein, denn der Notenbankchef Patrick Honohan fordert ob der hohen Altlasten aus der Bankenkrise einen Zahlungsaufschub bei der Schuldentilgung. Bankenkrise - da fällt einem auch gleich noch Zypern ein. Hier scheint die Troika aus Europäischer Kommission, EZB und IWF erst einmal Gläubiger und Anteilseigner zypriotischer Banken zur Kasse bitten, ehe staatliche Mittel fließen werden. Ob das den Märkte Vertrauen gibt, bleibt abzuwarten. Richtig ist es auf jeden Fall, erst einmal die zur Kasse zu bitten die sie verursacht haben.

Vorbörslich sieht es so aus, als ob EUR/USD heute Abend deutlich unter dem Schlusskurs vom Freitag Abend eröffnen wird. Es steht zu befürchten, dass wir gleich zu Beginn des Handels die 1,2880 testen. Das wäre ein GAP von fast 50 Punkten. Sollte die Marke nicht halten, könnte in der kommenden Woche der Abverkauf weitergehen. 1,2815/00 dürfte das erste Ziel sein, unter 1,27 dürften Regionen um 1,25 durchaus realistisch werden. Es könnte also eine ereignisreiche Woche vor uns liegen. Auf der Oberseite muss das Paar erst einmal die 1,2980 zurückerobern, ehe man von irgendwelchen Hochs träumen kann.

Erste Impulse von der Datenseite gibt es am Dienstag, wenn die ZEW-Konjunkturerwartungen aus Deutschland gemeldet werden. Außerdem am Dienstag die US-Handelsbilanz. Am Mittwoch gibt die FED dann ihren Zinssatz bekannt und begründet ihre Entscheidung. 20.15 Uhr spricht Ben Bernanke, wahrscheinlich redet er von Sorgen über Europa und über das Gelddrucken. US-Arbeitslosenhilfe und Einzelhandelsumsätze werden am Donnerstag gemeldet, ehe die US-Verbraucherpreise die Woche am Freitag beschließen.

Einige wichtige Daten aus China sind schon erschienen. Die Verbraucherpreise und Bauausgaben lagen unter den Erwartungen, Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze darüber. Ein einheitliches Bild lässt sich daraus nicht machen.

In der kommenden Nacht sind die Japaner dran. Das BIP wird gemeldet und dürfte bestätigen, dass Japan in einer Rezession steckt. Für USD/JPY geht es wohl darum, ob es das Paar über die 82,80 schafft. Darüber wäre das Ziel 83,70. Auf der Unterseite unterstützt die 81,75. EUR/JPY hat sich von seinem Hoch bei 108 schnell entfernt. Support findet das Paar bei 105,40. Darunter könnte das Ziel 101 heißen.

Der Bank of England-Gouverneur Mervyn King spricht am Montagabend, ehe am Mittwoch die Arbeitslosenstatistik des Vereinigten Königreiches erscheint. Schaut man sich GBP/USD an, könnte man denken, UK gehört gar nicht zu Europa. Während der Euro 170 Pips in zwei Tagen verlor, waren es beim GBP nur 60. Solange das Paar über 1,60 steht, bleibt der Abwärtsdruck niedrig. Allerdings dürfte das Paar überbewertet sein, denn auch die britische Wirtschaft stellte sich in den letzten Wochen alles andere als robust dar. Erstes Ziel könnte etwa 1,5955 sein. Bei EUR/GBP könnte die wichtige Marke bei 0,8020 liegen. Darunter gibt es einen Support bei 0,7975. Unter dieser dürfte die 0,80 in weite Ferne rücken. Widerstand findet sich bei etwa 0,8120.

Kanadas Wochenhighlight, die Handelsbilanz, erschient am Dienstag. USD/CAD handelt seit 15. November in einem schönen Abwärtstrend. Nächstes Ziel sollte die 0,9850 sein. Darunter wartet die 0,9770. Widerstand wartet bei 0,9950. Für EUR/CAD ging es in der vergangenen Woche rund 220 Pips nach unten. Im Daily droht nun die 1,2710 und dann die 1,26. Sollte der Euro überraschend Stärke zeigen, würde bei 1,2885 Widerstand warten.

Am Donnerstag tritt dann die Schweiz auf den Plan. Die Schweizer Nationalbank gibt den Zinssatz bekannt. Große Überraschungen sind nicht möglich, denn es gibt schon keine Zinsen mehr. Na gut, man könnte Gläubigern zu den Krediten noch ein wenig Bonus hinterher werfen. Als negative Zinsen einführen. USD/CHF hat bei 0,9240 einen Boden gebildet. Nächstes Ziel könnte die 0,9415 sein, darüber rückt die 0,95 in den Fokus, EUR/CHF scheint seinen Ausflug über die 1,21 beendet zu haben.

Lassen wir uns also überraschend, wie die vielen schlechten Nachrichten aus der Eurozone vom Markt bewertet wird. Ich wünsche eine spannende Woche.

Sonntag, 2. Dezember 2012

Wochenausblick 3. bis 7. Dezember

Uns könnte wieder eine spannende, aber auch unberechenbare Woche bevorstehen. Zum einen gibt es sicher nicht wenige Marktteilnehmer, die gern noch ein Paar Boni abgreifen würden und deshalb auf Rallye setzen, auf der anderen Seite gibt es einige Nachrichten, die einige Unsicherheit parat haben.

Auf der einen Seite hat Griechenland angekündigt, dass man nun mit dem Schuldenrückkaufprogramm starten wolle. Ob es gelingt die Anleihen zu verbilligten Konditionen zurückzukaufen, liegt vor allem an den Inhabern solcher Titel. Die Gläubiger müssten bereit sein, auf einen Teil ihrer Forderungen zu verzichten. Wenn man so will, wäre das ein Schuldenschnitt auf Freiwilligenbasis. Warum sollte das aber ein Gläubiger tun, wenn er die Chance hat, seine Forderung ganz beglichen zu bekommen. Das Ergebnis dieser Aktion dürfte also kaum vorhersehbar sein.
Derweil hat Angela Merkel gegenüber Medien einen Schuldenschnitt in Griechenland für einen "späteren Zeitpunkt" nicht mehr konsequent ausgeschlossen.

Spanien hat am Wochenende eingestanden, dass es die Sparziele der EU nicht erreichen zu können.Eigentlich wollte de Regierung Rajoy die Senkung des Haushaltsdefizits von 8,9 auf 6,3 % erreichten. Nun sieht es so aus, dass dies nicht geschafft wird, obwohl gerade mal wieder die Ärmsten, die Rentner, an der Staatssanierung mit einer Rentenkürzung beteiligt hat. In einer Rezession ist es eben nicht einfach, zu sparen. Wer nun aber glaubt, dass Spaniens Ministerpräsident die Notwendigkeit erkennt, einen Hilfsantrag bei der EU zu stellen, der irrt. Spanien spielt weiter auf Zeit. Der Hilfsantrag wird kommen. Dann wird die Krise wahrscheinlich noch teurer geworden sein. Auch hier dürften die Märkte also weiter mit "angezogener Handbremse" agieren.

Und schließlich hatte am Freitagabend noch Moody´s eine schlechte Nachricht parat. Wegen der schlechten Lage in Frankreich und der Abstufung des Landes, hat man nun auch dem ESM die Bestnote genommen. Ob dies Auswirkungen auf die Märkte hat, muss sich er noch zeigen, schließlich konnte man mit dieser Aktion nach der Abstufung Frankreichs rechnen.

Insgesamt bleibt also eines wohl auch in der kommenden Woche unser Begleiter: Die Unsicherheit.

Charttechnisch sah es am Freitag lange so aus, als werde EUR/USD über 1,30 schließen. In der letzten Handelsstunde fiel das Paar dann aber unter diese Marke. Das Paar bleibt zwar weiter in seinem Aufwärtstrend, aber es bleibt abzuwarten, ob das Paar den wichtigen Widerstand bei 1,3020 aus dem Rennen nehmen kann. Unmöglich ist das nicht, denn auch an der 1,2980 gab es einen harten Kampf mit einem Happy End. Selbst eine Konsolidierung auf ein Niveau um 1,2920 sollte nicht belasten. Schaut man sich den Tageschart seit Anfang September an, sieht man, dass sich EUR/USD eher seitwärts bewegen. Seit dem Tief bei 1,2659 hat das Paar aber eine starke Erholung hingelegt. Ob der Trend fortgeführt werden kann, müsste der Widerstand bei 1,3080 gebrochen werden. Solange EUR/USD diesen Widerstand nicht gebrochen hat, ist Vorsicht angebracht.

Erster Impulsgeber von der Datenseite wird der US-Einkaufmanagerindex am Montag sein. Danach folgen in der kommenden Woche am Mittwoch die Veränderung der ADP non Farm-Arbeitsplätze, am Donnerstag die EZB-Zinsentscheidung und die US-Anträge auf Arbeitslosenhilfe, ehe am Wochenende neben dem US-BIP die wichtigen Non Farm Payrolls anstehen. Gegen Ende der Woche könnte es also nochmal rund gehen am Markt.

Schon am Dienstag ist die Kanadische Zentralbank mit der Bekanntgabe des Zinssatzes dran. Nachdem USD/CAD Mitte November bei 1,0056 ein Hoch markierte, drehte das Paar wieder gen Süden, konnte hier aber die 0,9915 nicht knacken und bewegt sich nun eher seitwärts zwischen der genannten Unterstützung und dem Widerstand bei 1. Eine Stärkung des CAd könnte erfolgen, wenn sich der Streit um Fiscal Cliff noch ein Weilchen hinzieht. Einen Impuls zur Richtungsfindung könnte auch der Einkaufsmanagerindex am Donnerstag geben.

In der Nacht zum Donnerstag gibt die Australische Landeszentralbank ihren Leitzins bekannt. Der Markt rechnet hier mit einer Reduzierung um 25 Punkte. Die könnte den Aussie etwas unter Druck bringen. AUD/USD schaffte es in der letzten Woche nicht, die 1,05 zu attackieren und konsolidierte zum Wochenschluss bei 1,0424. Damit dürfte die Zinssenkung zumindest teilweise schon eingepreist sein. Sollte also die LZB doch nicht handelt, könnte das den Aussie stärken. Weitere Impulsgeber sind das BIP in der Nacht zum Mittwoch und die Arbeitsmarktdaten eine Nacht später.

Die Nachbarn von Down Under sind am Mittwochabend dran,. Neuseeland veröffentlicht den Leitzins. Es wird nicht mit einer Änderung des Zinssatzes, der bei 2,5 % liegt gerechnet. Zuletzt sah es beim Kiwi eher nach Erholung aus, wobei diese in einer längeren Seitwärtsrange eher begrenzt zu sein scheint. NZD/USD dürften bei 0,8270 auf ersten Widerstand treffen. Neues Aufwärtspotential könnte über 0,8225 generiert werden.

Am Donnerstag veröffentlicht die Bank of England den Leitzins. Es wird mit keinen Änderungen der Geldpolitik gerechnet. GBP/USD sieht etwas günstiger als EUR/USD aus. Das Paar konnte über der 1,60 schließen, ist jetzt aber schon mehrfach an der 1,6050/60 gescheitert. Auf der Unterseite sollte das Paar nicht die 1,5920 unterschreiten, sonst droht ein Retest der 1,5822 und danach ein weiterer Fall auf 1,5780.