Die Welt des Reisens

Sonntag, 9. Dezember 2012

Wochenvorschau 10. bis 14. Dezember 2012

Ein interessantes Spannungsfeld, in dem der Euro in die neue Woche startet. Die griechische Schulden-Rückkaufaktion war wohl erfolgreich und konnte die Verbindlichkeiten um geschätzte 20 Mrd. Euro senken. Die genauer Ergebnisse stehen noch nicht fest, aber es scheint den Griechen tatsächlich gelungen zu sein, etwas Zeit zu gewinnen.

Dafür bleibt die Situation Spaniens weiter unübersichtlich und eine weitere Krise kommt hinzu. Wieder einmal hat Silvio Berlusconi sein Land in eine Krise gestürzt, in dem er seine Partei aus der Regierung Mario Monti abzog. Monti kündigte schon mal seinen Rücktritt an, Italien hat eine Regierungskrise. Mal schauen, wie die Märkte darauf reagieren.

Auch Irland scheint noch lange nicht über dem Berg zu sein, denn der Notenbankchef Patrick Honohan fordert ob der hohen Altlasten aus der Bankenkrise einen Zahlungsaufschub bei der Schuldentilgung. Bankenkrise - da fällt einem auch gleich noch Zypern ein. Hier scheint die Troika aus Europäischer Kommission, EZB und IWF erst einmal Gläubiger und Anteilseigner zypriotischer Banken zur Kasse bitten, ehe staatliche Mittel fließen werden. Ob das den Märkte Vertrauen gibt, bleibt abzuwarten. Richtig ist es auf jeden Fall, erst einmal die zur Kasse zu bitten die sie verursacht haben.

Vorbörslich sieht es so aus, als ob EUR/USD heute Abend deutlich unter dem Schlusskurs vom Freitag Abend eröffnen wird. Es steht zu befürchten, dass wir gleich zu Beginn des Handels die 1,2880 testen. Das wäre ein GAP von fast 50 Punkten. Sollte die Marke nicht halten, könnte in der kommenden Woche der Abverkauf weitergehen. 1,2815/00 dürfte das erste Ziel sein, unter 1,27 dürften Regionen um 1,25 durchaus realistisch werden. Es könnte also eine ereignisreiche Woche vor uns liegen. Auf der Oberseite muss das Paar erst einmal die 1,2980 zurückerobern, ehe man von irgendwelchen Hochs träumen kann.

Erste Impulse von der Datenseite gibt es am Dienstag, wenn die ZEW-Konjunkturerwartungen aus Deutschland gemeldet werden. Außerdem am Dienstag die US-Handelsbilanz. Am Mittwoch gibt die FED dann ihren Zinssatz bekannt und begründet ihre Entscheidung. 20.15 Uhr spricht Ben Bernanke, wahrscheinlich redet er von Sorgen über Europa und über das Gelddrucken. US-Arbeitslosenhilfe und Einzelhandelsumsätze werden am Donnerstag gemeldet, ehe die US-Verbraucherpreise die Woche am Freitag beschließen.

Einige wichtige Daten aus China sind schon erschienen. Die Verbraucherpreise und Bauausgaben lagen unter den Erwartungen, Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze darüber. Ein einheitliches Bild lässt sich daraus nicht machen.

In der kommenden Nacht sind die Japaner dran. Das BIP wird gemeldet und dürfte bestätigen, dass Japan in einer Rezession steckt. Für USD/JPY geht es wohl darum, ob es das Paar über die 82,80 schafft. Darüber wäre das Ziel 83,70. Auf der Unterseite unterstützt die 81,75. EUR/JPY hat sich von seinem Hoch bei 108 schnell entfernt. Support findet das Paar bei 105,40. Darunter könnte das Ziel 101 heißen.

Der Bank of England-Gouverneur Mervyn King spricht am Montagabend, ehe am Mittwoch die Arbeitslosenstatistik des Vereinigten Königreiches erscheint. Schaut man sich GBP/USD an, könnte man denken, UK gehört gar nicht zu Europa. Während der Euro 170 Pips in zwei Tagen verlor, waren es beim GBP nur 60. Solange das Paar über 1,60 steht, bleibt der Abwärtsdruck niedrig. Allerdings dürfte das Paar überbewertet sein, denn auch die britische Wirtschaft stellte sich in den letzten Wochen alles andere als robust dar. Erstes Ziel könnte etwa 1,5955 sein. Bei EUR/GBP könnte die wichtige Marke bei 0,8020 liegen. Darunter gibt es einen Support bei 0,7975. Unter dieser dürfte die 0,80 in weite Ferne rücken. Widerstand findet sich bei etwa 0,8120.

Kanadas Wochenhighlight, die Handelsbilanz, erschient am Dienstag. USD/CAD handelt seit 15. November in einem schönen Abwärtstrend. Nächstes Ziel sollte die 0,9850 sein. Darunter wartet die 0,9770. Widerstand wartet bei 0,9950. Für EUR/CAD ging es in der vergangenen Woche rund 220 Pips nach unten. Im Daily droht nun die 1,2710 und dann die 1,26. Sollte der Euro überraschend Stärke zeigen, würde bei 1,2885 Widerstand warten.

Am Donnerstag tritt dann die Schweiz auf den Plan. Die Schweizer Nationalbank gibt den Zinssatz bekannt. Große Überraschungen sind nicht möglich, denn es gibt schon keine Zinsen mehr. Na gut, man könnte Gläubigern zu den Krediten noch ein wenig Bonus hinterher werfen. Als negative Zinsen einführen. USD/CHF hat bei 0,9240 einen Boden gebildet. Nächstes Ziel könnte die 0,9415 sein, darüber rückt die 0,95 in den Fokus, EUR/CHF scheint seinen Ausflug über die 1,21 beendet zu haben.

Lassen wir uns also überraschend, wie die vielen schlechten Nachrichten aus der Eurozone vom Markt bewertet wird. Ich wünsche eine spannende Woche.

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