Die Welt des Reisens

Freitag, 30. August 2013

Rückt Syrien am Wochenende wieder in den Fokus?

Nachdem die Märkte sich am Donnerstag wieder mehr dem "normalen" Marktgeschehen zuwendeten, könnte am Freitag oder spätestens über das Wochenende der Konflikt im Nahen Osten wieder in den Vordergrund rücken. Wann schlägt der Westen gegen Syrien zu? Wann startet die "Strafaktion" der "Allianz der Willigen"? Eine Frage die nicht so leicht zu beantworten ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Krieg kommt bleibt hoch und dürfte auch zum Wochenende den Markt beeinflussen.


Ziemlich sicher scheint zu sein, dass der Angriff nicht vor der Ausreise der UN-Inspekteure erfolgen wird. Diese werden nach UNO-Angaben am Samstag aus Damaskus abreisen. Schlägt der Westen dann zu? Da die Amerikaner ja glauben, Beweise zu haben, die eine Schuld des Assad-Regimes am den Giftgas-Anschlag bestätigen, müssen sie eigentlich nicht auf die Ergebnisse der Untersuchungen warten. Problem: Die Briten und Franzosen wollen offenbar doch erst die Ergebnisse abwarten und den UN-Sicherheitsrat tagen lassen. Nach Angaben der UNO sollen die Untersuchungsergebnisse am Sonntag vorliegen. Theoretisch könnte dann auch der Sicherheitsrat tagen. Also startet der Krieg am Sonntag, 1. September? Man schaue in die Geschichte. Ob das ein gutes Datum für einen Kriegsbeginn ist? Nun ja, Deutschland ist ja nicht dabei und die Amerikaner wollen ja gar keinen Krieg führen. Nur ein paar Bomben und Raketen als "Botschaft". Aber benötigen die Amerikaner dafür überhaupt die Briten und Franzosen. Die UNO benötigt der Westen garantiert nicht, die hat man schon in Afghanistan und im Irak nicht gefragt.

Um nicht falsch verstanden zu werden, mir geht es hier nicht um Moral oder Unmoral der Aktion gegen Syrien. Es geht lediglich darum, Möglichkeiten abzuwägen und die Konsequenzen für den Markt auszuloten. Wir können, ja wir sollen alle auch eine Meinung zur Moral dieses Krieges haben, aber als Marktteilnehmer ist es unsere Aufgabe Chancen und Risiken für unser Kapital auszuloten. Das ist übrigens nicht unmoralisch, denn wenn wir unser Kapital verlieren, haben wir den geschundenen Menschen in Syrien nicht geholfen. Wenn wir es mehren, können wir uns vielleicht mit einer Spende am Wiederaufbau des Landes beteiligen.

Oben habe ich also einige Szenarien beschrieben, die eher gegen einen Militärschlag am Wochenende sprechen. Wenn die Amerikaner aber den Markt im Blick haben, dann könnten der Samstag oder der Sonntag doch interessante Termine sein. Der Waffengang soll ja nur 2 Tage dauern. Werfen wir einen Blick auf Wirtschaftskalender: Am 2. September, also am Montag, haben die US-Amerikaner und die Kanadier "Tag der Arbeit". Wie in Europa am 1. Mai, haben die Amerikaner am Tag der Arbeit frei. Die Chinesen nehmen übrigens gleich eine ganze Woche frei und nennen das dann eine von drei "Goldenen Wochen".

Wenn also alles klappt, könnte der Spuk vorbei sein, bevor die US-Märkte wieder arbeiten. Wie wahrscheinlich ist dies also? Das einzuschätzen, würde bedeuten die nervösen Märkte durchschaut zu haben. Dies will ich mir nicht anmaßen. Es könnte aber sein, dass wir, je näher der Handelsschlusss kommt, in den Depressionsmodus schalten und die Märkte am Nachmittag und Abend die sicheren Häfen suchen. Am Ende dürften Öl, Gold, der Yen und der US-Dollar profitieren. Aktien dürften eine Weile im Portfolio verweilen, bis sie sich wieder erholt haben und Die gegen den US-Dollar gehandelten Währungen dürften Verluste einfahren. Da auch der Markt nur Gerüchte und Mutmaßungen handeln kann, wird er sicherlich nur ein begrenztes Krisenszenario einpreisen. Und hier wird es für die Trader interessant, welche über das Wochenende Devisen-, Rohstoff- oder Indizes-Trades offen haben.

Am Wochenende gibt es dann das Ereignis oder eben nicht. Darauf reagiert der Markt dann über das Wochenende, wenn der Handel geschlossen ist. Es muss nicht unbedingt sein, aber es ist doch ziemlich wahrscheinlich, dass der Kurs zum Wochenauftakt am Sonntagabend  deutlich vom Kurs am Freitagabend abweicht. Ein Gap könnte drohen. Ein Gap ist eine Kurslücke. Die Preis zwischen Schluss- und dem Eröffnungskurs hat es nicht gegeben und so würden Handel im Stop Loss (SL) aber natürlich auch im Take Profit (TP) erst beim nächst möglichen handelbaren Kurs ausgeführt werden.

Es bringt also nichts, den SL 20 Pips unter den Schlusskurs zu setzen. Wenn der Eröffnungskurs 200 Pips unter dem Schlusskurs ist, verliert man 200 Pips. Man muss also abwägen, ob man bereit ist, den Trade lange Zeit im Minus mit sich zu führen und eventuell, weil es keine Kursumkehr gibt, gezwungen wird, einen viel höheren Verlust  zu realisieren, oder mit einem geringen Verlust schon am Freitag vor Handelsschluss auszusteigen. ACHTUNG! Diese Entscheidung muss der Trader vor dem Handelsschluss treffen. Auch ein Stopp Loss lässt sich nach Handelsschluss bis zum Start in die neue Woche nicht mehr verändern. Man muss sich also auf alle Szenarien noch heute, während des Handels vorbereiten! Weitsicht ist gefragt.

Die Szenarien des Wochenendes. Theoretisch könnten die Amerikaner gleich nach der Abreise der Inspektoren am Samstag loslegen. Das halte ich für relativ unwahrscheinlich, weil die Amerikaner für einen Alleingang wohl auch von ihren Verbündeten hart kritisiert werden würden. Sollten es die Amerikaner doch machen, könnten sie rein theoretisch am Sonntagabend schon "fertig" sein. Dann würden die Märkte erleichtert reagieren und aus Dollar, Gold, Öl sowie den Yen flüchten. Die anderen Währungen sowie die Aktien könnten die Gewinner sein. Sollte der Krieg aber noch nicht beendet sein, das dürfte wahrscheinlicher sein, dann dürften die Marktbewegungen genau umgekehrt sein: Alles hinein in die sicheren Häfen Dollar, Gold, Öl und Yen.

Wahrscheinlicher ist aber wohl ein Kriegsbeginn am Sonntag. Der Sonntagabend wäre eine interessante Option. Wer sich noch an den "TV-Krieg" im Irak erinnert, die Amerikaner und ihre Verbündeten kommen gern im Dunkeln. Klar, man wird nicht so gut gesehen und wer hat schon mal gesagt, dass es im Krieg Fair play gibt. Es ist also möglich, dass der Krieg erst nach Öffnung des Marktes beginnt. Das hätte den Vorteil, dass man noch eingreifen kann, wenn man nicht schon schläft, wenn es am östlichen Rand des Mittelmeers kracht. Man sollte also auf jeden Fall vorsichtig bleiben, auch wenn das NATO-Militär am Sonntagabend noch auf seinen Einsatz wartet.

Wie wahrscheinlich ist ein Angriff am Anfang der Woche? Aus meiner Sicht ist es unwahrscheinlich, dass US-Präsident Barack Obama den Einsatzbefehl am Montag gibt. Noch unwahrscheinlicher ist es am Dienstag. Der Präsident reist am Mittwoch zum G20-Gipfel, der am 5. und 6. September in St. Petersburg stattfindet. Obama, oberster Feldherr der USA, wird den Krieg sicher nicht von St. Petersburg aus führen. Der Krieg sollte als entweder vor dem G20-Gipfel beendet sein oder aber erst nach dem G20-Gipfel beginnen. Das wäre dann kommendes Wochenende und oben Geschriebenes über die Gefahr eines riesigen Gaps würde wieder bestehen. Man sollte also am besten sein Tradingkonto auf eine längere Zeit im Krisenmodus einstellen.

So irre das vielleicht für den einen oder anderen klingt, so eine Krise kann auch eine gute Chance zum Traden sein, wenn man sein Moneymanagement im Griff hat und nicht zu gierig wird. Die Situation kann schnell wechseln, der Krieg kann auch länger als geplant dauern, und die Kurse sich können schnell mehrere 100 Pips bewegen. Hier ist Augenmaß gefragt und auch der Mut, mal eine Position als Verlust zu akzeptieren. Wer Trades, die sich in die falsche Richtung entwickeln, halten möchte muss sich darauf einstellen, dass er vielleicht viele 100 Pips absichern muss. Ob das sinnvoll ist, muss man mit seinem Moneymanagement und mit sich ausmachen. oft dürfte es hier besser sein, eine Verlust schnell zu akzeptieren und mit einer Gegenposition Geld zu verdienen. Raus halten ist auch nicht immer die schlechteste Idee.

Übrigens, wenn der Waffengang des Westens zunächst ausbleibt, dürfte das wohl von den Märkten mit Erleichterung registriert werden. Aber es wäre nur ein Aufatmen auf Zeit. Der Westen hat so mit dem Säbel gerasselt, dass er sich vollends unglaubwürdig machen würde, wenn er jetzt nicht ein paar Bomben über Syrien abwerfen würde. Also, auch wenn sich die Märkte dann erst einmal erholen würden, müssen die Dollar-, Gold, Öl-, und Yen-Bären wissen, dass sie bald wieder von den Bullen abgelöst werden dürften - und zwar mit viel Getöse.

Ich drücke allen die Daumen das Richtige zu tun. Ich persönlich habe in den letzten Tagen die Zahl meiner Trades kontinuierlich heruntergefahren und das Risiko reduziert. Aktuell habe ich nur noch drei Devisen-Trades, geöffnet. Ich habe 60 % meines Gesamtkapitals nicht investiert. Das Wochenende kann kommen. Den Syrern wünsche ich, dass sich Barack Obama daran erinnert, dass er den Friedensnobelpreis erhalten hat, weil er Konflikte so gut durch Verhandlungen lösen kann. Mein Portfolio ist aber eher auf die wahrscheinlichere Variante eingestellt, ein Krieg - irgendwann zwischen morgen und nächster Woche.

Wo uns Syrien so in Atem hält, Wer möchte, kann mir auf meiner OpenBook-Seite ja mal mitteilen, ob es interessant wäre, etwas über das Syrien vor dem Bürgerkrieg zu erfahren. Ich war 2010 da und könnte in der Kolumne am Montag meine Eindrücke schildern.

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Donnerstag, 29. August 2013

Endlich: Der Dollar profitiert

Es war schon ein komisches Szenario: der Euro profitiert von der Kriegangst. Das konnte nicht richtig sein. Warum sollten die Märkte in eine Währung flüchten, in deren Einflussgebiet demnächst wieder selbst eine Krise um die Ecke schauen dürfte. Die Eurokrise könnte durch die Kriegsgefahr wieder zum Vorschein kommen, weil die Anleihen der Peripherieländer wieder teurer werden und damit Fortschritte in der Verschuldungsproblematik in diesem Ländern kaum lösbar sein werden. So könnten die kleinen Fortschritte in Spanien oder Italien schnell relativiert werden. Das haben sich wohl auch die Marktteilnehmer gesagt und sind auf die Krisenwährung Dollar geschwenkt.

Der begann den Vormittag mit einem im 4H-Chart schön sichtbaren Gap und könnte Hoffnung schöpfen, wenn er die 82,28, also die 38,2 %-Linie des Fibonacchi Retracements überwunden hat. Aktuell ist der Greenback zwar ein wenig überkauft, aber ein Rücksetzer bis zum Ausbruchslevel bei 81,53 ist nicht unbedingt zu erwarten. Solange die Kriegsangst real ist, ist eher mit weiterer Dollarstärke zu rechnen. Bis die Dollar-Bullen freilich wieder richtig anziehen, könnte noch ein wenig Zeit ins Land gehen. Um 83,22 könnte man beginnen über die Hochs nachzudenken.


Die Daten spielten wahrscheinlich nur eine untergeordnete Rolle. Die deutschen Arbeitsmarktdaten lagen leicht unter den Erwartungen, allerdings erfolgte der große Euro-Abverkauf schon vor den Daten. Die italienische Anleihe-Auktion war erfolgreich, auch wenn die Zinsen auf Grund der Syrien-Krise nicht weiter gefallen sind. Vor ein paar Tagen wäre das Ergebnis wohl wesentlich freundlicher ausgefallen. Ziemlich enttäuschend zeigten sich die deutschen Verbraucherpreise, die in diesem Monat stagnierten. Dass die EZB einen Grund sieht, die Zinsen bald anzuheben, ist kaum zu erwarten. Einen weiteren Impuls setzte dann das US-BIP, für das in zweiter Lesung im 2. Quartal eine Steigerung von sehr starken 2,5 % ausgewiesen wurde. In der ersten Veröffentlichung lag es noch bei 1,7 %. Die Arbeitsmarktdaten liefen einigermaßen in den Erwartungen.

EUR/USD verlor so im Laufe des Tages 120 Pips und glich sich damit mehr oder weniger anderen gegen den USD gehandelten Währungen wieder an. Der Markt nahm also eine logische Korrektur vor.


Im 4H-Chart zeigt EUR/USD nun klare Schwäche. Die Wolke ist durchbrochen und Tenkan sowie Kijun laufen schön parallel Richtung Süden (Pfeil). Nach dem Bruch der 1,33 dürften die Bullen schweren Zeiten entgegen gehen. Nächster Stopp sollte um 1,3180 zu finden sein. Darunter könnte schon die 1,3080 in den Fokus rücken, wobei der Ichimoku auch bei 1,3125 Hoffnung auf Unterstützung macht. Von zentraler Bedeutung dürfte übrigens die 1,2980 sein. die ich mal für alle Ichimoku-Freunde etwas genauer beleuchte. Woran sehe ich also, dass ein Unterschreiten dieser Marke für mächtig Trouble beim Euro sorgen dürfte? Ich habe die blaue Unterstützungslinie mal ein wenig nach unten verrückt, damit man die Indikatoren besser sieht. Bei 1,2981sieht man zunächst eine ziemlich lange Waagerechte beim Kijun (Pfeil 1) und daneben eine noch längere Linie als untere Wolkenbegrenzung. Solche langen Linien weisen auf eine starke Unterstützung hin. Brechen die, wird es ganz bitter. Auf der Oberseite etabliert sich übrigens bei 1,3325 ein ziemlich starker Widerstand.


So weit der kleine Exkurs in die Geheimnisse des Ichimoku. An Daten gibt es am Freitag aus der Eurozone die Arbeitsmarktdaten und den Verbraucherpreisindex, der nach den Preisen aus Deutschland wohl eher enttäuschen könnte. FOMC-mitgliedJames Bullard erzählt den Marktteilnehmern voraussichtlich in der Nacht und am Nachmittag das gleiche, das er schon heute erzählte. Entscheidend sind die Daten und Arbeitsmarktdaten erscheinen ja kommenden Freitag. Erster Freitag im Monat bedeutet ja Non Farm Payrolls. Der FOMC trifft sich erst am 17./18. September - also noch viel Zeit. Auch der Chicago-Einkaufsmanagerindex und die Konjunkturerwartungen der Uni Michigan könnten den Markt noch einmal bewegen. Ich erwähne Syrien gar nicht? Syrien hat am Freitag Pause, mehr dazu in der Kolumne am Freitagvormittag

Ein wenig untergegangen ist am Donnerstag die übe den Erwartungen gebliebene Leistungsbilanz der Kanadier, die aber den Loonie auch nicht wirklich stützte. Der Dollar profitierte auch hier vom bevorstehenden Waffengang im Nahen Osten. Insgesamt hat sich die Sitzuation aber kaum geändert USD/CAD bleibt in der Seitwärtsrange zwischen 1,0470 und 1,0540. Auf der Oberseite stört außerdem ein Doppeltop bei 1,0568. Insgesamt ist diese Paar wohl aktuell nur für ganz mutige zu traden. Der Ichimoku sieht jedenfalls keinen Trend.


In Australien gab es sehr schwache Hausverkäufe zu beobachten, die den AUD/USD zunächst nicht beeinflussten. Durchaus positiv waren nämlich die privaten Investitionen, die überraschend stark um 4 % zunahmen (erwartet 1%). Als der USD aber am Morgen Gas gab, musste sich auch der Aussie dem Druck beugen. Die 0,90 gerät immer weiter außer Sichtweite und auf der Untersetie bleibt die 0,8848 ziemlich wahrscheinlich.


Neuseeland meldet am Freitagmorgen die Baugenehmigungen. NZD/USD bleibt weiter bärisch, konnte aber bisher den Sturz unter die 0,7745 verhindern. Darunter dürfte das Juni-tief bei 0,7683 warten. Auf der Oberseite müsste das Paar schon die 0,7865 überwinden, um den Bären etwas Ruhe zu gönnen.


Japan meldet in der Nacht gleich eine ganze Serie von Daten. Die Verbraucherpreise aus Tokio spielen genauso eine Rolle, wie die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion des ganzen Landes. USD/JPY handelt in einer Dreiecksformation. Ein Ausbruch nach Norden ist bei 99,15 gescheitert. Auf der Unterseite mag das Paar aber auch nicht so gern anklopfen. Entscheidung vertagt. Der Yen konnte am Donnerstag erst einmal wieder die Erholung des US-Dollar bremsen.


EUR/JPY handelt seitwärts, könnte aber noch eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollenden und das Dreieck nach Süden verlassen. Erstes Ziel unter 129,50 wäre 128,30, darunter könnte es schon um die 126,60 gehen. Auf der Oberseite ist bei 131 Widerstand zu erwarten.


Die Briten melden den landesweiten Hauspreisindex. Bei GBP/USD ist die Frage, ob der seit fast zwei Monaten gültige Aufwärtstrend bricht. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass der kurzfristige Abwärtstrend gebrochen wird. Cable wird sich entscheiden müssen. Im Banne der Syrienkrise und der damit zu erwarteten weiteren Stärkung des Dollar, dürfte die Unterseite favorisiert sein. Unter 1,5425 sieht der Ichimoku bei 1,5340 und etwa 1,5270/65 Unterstützungen. Auf der Oberseite muss die 1,5605 überwunden werden, dann ist die 1,57 möglich.


Und damit zur Schweiz, die uns mit dem Konjunktur-Barometer erfreuen wird. EUR/CHF hat ein wenig gewonnen. Die Unterstützung 1,2280 hat gehalten. Mal sehen, ob nun wieder ein Test der 1,2360 auf der Oberseite erfolgt. Der Ichimoku kann sich da nicht so richtig entscheiden.


Und schnell noch ein Blick auf den Dax. Der hat sich am Mittwoch leicht erholt und hat die wichtige 38,2 %-Linie des Fibonacchi Retracements zurückerobert. Die Bullen dürfen erst einmal durchatmen. Ist der Abverkauf beendet? Hm, der Kijun liegt aktuell parallel auf der 23,6 %-Linie des Fibo bei 8.267 Punkten. Das könnte dafür sprechen, dass eine Erholung bis in diesen Bereich erfolgen könnte. Damit würde auch das Gap geschlossen werden. Angesichts der Nachrichten aus dem Nahen Osten ist aber damit zu rechnen, dass diese Erholung nur temporär wäre. Ein Sturz bis 7.961 Punkte ist bei einem erneuten Bruch der 8.150 Punkte nicht auszuschließen.


Ich bin aktuell in EUR/USD, GBP/USD und AUD/USD investiert.

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Jede Mengen Daten am Donnerstag - und Syrien

Eines dürfte feststehen, dieser Donnerstag dürfte sehr spannend werden. Es gibt einiges an Daten zu verarbeiten, welche die Märkte eigentlich durchaus beeinflussen könnten.

Schon in der Nacht gab es einige Daten aus Japan und Australien, die besonders im AUD/USD interessant werden könnten. Der Aussie war zuletzt wieder deutlich unter Druck. Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung durch die Reservebank von Australien ist recht hoch, denn die Notenbänker sehen keine akute Inflationsgefahr und halten den Australischen Dollar als überbewertet an. Wenn man sich die Historie des Paares der letzten zehn Jahre anschaut, darf man dem zustimmen. 0,85 oder gar 0,80 wären durchaus realistisch. In der Nacht gab es mit den Daten zu den Verkäufen neuer Häuser und den neuen Privatinvestitionen durchaus Impulse, die den Abwärtstrend des Aussie durchaus bestätigen könnten.

Wenn diese Kolumne erscheint sind diese Termine bereits Geschichte und der Blick wendet sich auf die Eurozone. Die Konjunktur-Lokomotive Deutschland hat gleich zwei Auftritte. Nachdem am Dienstag ja Syrien dem ifo-Geschäftsklimaindex in die Quere am, gibt es diesmal am Vormittag die Arbeitsmarktdaten und am Nachmittag die Verbraucherpreise. Klar, der Arbeitsmarkt ist immer für einen Impuls gut, interessanter könnten aber die Verbraucherpreise werden. Die EZB möchte ja die Zinsen lange niedrig halten, wofür man eine Inflation benötigt, die nicht über die magische 2 %-Marke läuft. Die Prognosen geben Mario Draghi und seinen Kollegen recht. Die Verbraucherpreise werden auf dem Rückzug erwartet. Zuletzt gab es immer wieder Nachrichten, dass die Marktteilnehmer nicht an die von der EZB versprochene lange Niedrigzinspolitik glauben. So könnte ein Rückzug der Preise in Deutschland das Vertrauen in die EZB stärken und den Euro unter Druck setzen.

Es gibt noch einen weiteren Termin, der für den Euro problematisch werden könnte. Italien führt eine Auktion von Anleihen mit 10-jähriger Laufzeit durch. Durch die Syrienkrise sind die Zinsen zuletzt wieder gestiegen. nach 4,16 % am 12. August handelt die 10-jährige Anleihe gestern wieder bei 4,41 %. Dies ist etwa auch der Zinssatz, der bei der letzten Auktion am 30. Juli erzielt wurde. Sollten die Zinsen steigen, könnten dies einige mit der  Eurokrise in Verbindung bringen. Im Gegenzug sind die Zinsen der deutschen Anleihe gesunken. Die Fragmentierung der Finanzmärkte, also der Unterschied in den Zinsen zwischen Deutschland und Frankreich sowie der Peripherie, könnte also wieder zunehmen. Eines der größten Probleme der Eurokrise würde wieder zu Tage rücken.

Wahrscheinlich können die Italiener aber aufatmen. Am Mittwochabend sah es so aus, als ob es die Briten nicht mehr so eilig haben, mit dem Krieg gegen den syrischen Präsidenten Assad. Man bemüht sich um eine UNO-Resolution und scheint die Ergebnisse der UNO-Inspekteure, die den Giftgas-Angriff in Damaskus untersuchen, abzuwarten. Damit könnte die Risikofreude der Märkte vorübergehend vielleicht etwas zunehmen und Italien doch eine erfolgreiche Anleihe-Auktion bescheren.

Tja, Syrien oder besser die militärischen Absichten des Westens könnten die Impulse des Wirtschaftskalenders durchaus konterkarieren. Es ist relativ schwer vorherzusagen, wann die "Strafaktion" erfolgen wird und wie der Markt das Ganze bewerten wird. Werden die "Willigen" tatsächlich einen Blitzkrieg aus der Luft führen, kann es durchaus sein, dass der Markt mit Erleichterung reagiert und seine Risikofreude wiederfindet. Auch jetzt sind also die Kurse von Öl, Gold oder vom Yen keine Einbahnstraße. Gestern konnte man schon sehen, dass der Krieg für den Markt den Schrecken verliert.

Egal, ob des nun die Kurse beeinflusst oder nicht, sollten wir auf jeden Fall am Nachmittag auf die US-Daten schauen. Die Anträge auf Arbeitslosenhilfe werden im Hinblick auf die Entscheidungen des FOMC sicher im Markt Berücksichtigung finden. Erstaunlich ist die Prognose für das BIP. Die erste Vorabveröffentlichung ergab für das 2. Quartal einen Zuwachs des BIP von 1,7 %. Jetzt, einen Monat später, erwarten die Analysten für den gleichen Zeitraum plötzlich ein Plus von 2,2 %. Also, wenn der Syrien-Konflikt nicht alles überschattet, könnte dieser Termin sehr interessant werden.

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Mittwoch, 28. August 2013

Euro zieht nach

Die größte Überraschung des Dienstag war ja, dass sich der Euro angesichts der Kriegsgefahr in Syrien erstaunlich robust zeigte. Dies ist nun Geschichte. Der Euro zog am Mittwochnachmittag nach und verlor ohne einen sichtbaren Grund innerhalb einer Stunde knapp 70 Pips. Schon vorher drohte EUR/USD die 1,34 aus den Augen zu verlieren, hatte sich aber noch einmal bis 1,3373 zurück gekämpft. Dann folgte endlich das, was ich ehrlicherweise schon eher erwartet habe.


Charttechnisch ist eigentlich nicht viel passiert. Die Unterstützung bei 1,33 ist nicht in bedrängnis geraten und so handeln wir praktisch unverändert in einer Seitwärtsrange zwischen 1,33 und nun eher 1,3400. Der Widerstand bei bisher 1,3415 ist also etwas gen Süden gewandert. Angesichts der Lage auf der arabischen Halbinsel ist die Gefahr eines Bruchs der 1,33, die das Paar bis 1,3180 führen könnte größer als ein Überwinden der 1,34. Mittlerweile jagt an der Börse ein Gerücht das nächste und die Frage ist, wie cool die Märkte Meldungen wie den Aufmarsch amerikanischer und jordanischer Truppen an der Grenze zu Syrien wegstecken. Fakt ist, sollten die Amerikaner eine Bodenoffensive starten, dürfte das die Märkte in Depression stürzen.



Die Märkte gehen inzwischen wohl von einer zeitlich und räumlich sehr begrenzten Aktion gegen das Assad-Regime aus, was dem Krieg erst einmal den ganz großen Schrecken nahm und den Märkte eine leichte Erholung gönnte. So konnte sich der Dax von seinen Tiefs, die den deutschen Leitindex bis auf 8.094 Punkte drückte erholen und sogar die von mir gestern beschriebene wichtige Marke von 8.150 Punkte konnte wieder zurück erobert werden. Vorerst könnten die Dax-Bullen also aufatmen. Die Frage ist freilich, ob die Erholung nachhaltig sein wird, denn der Index war überverkauft, so dass man zunächst mal abwarten muss, ob die Erholung wirklich nachhaltig ist. Unter 8.056 Punkten kommt die 8.000 in Gefahr. Auf der Oberseite würde zunächst das Schließen des Gaps bei 8.242 Punkten gelingen können. Über 8.268 Punkten würde es für die Bullen wieder freundlich aussehen. Diese Aussicht dürfte sehr vom schnellen Ende des Syrien-Konfliktes abhängen.


Was insgesamt beim Dax auffällt, dass der deutsche Leitindex am Mittwoch noch einmal deutlich in die Tiefe gezogen wurde, während die anderen Indizes eher leichte Erholungstendenzen zeigte. Der Dow Jones konnte sich zum Beispiel leicht erholen, ohne das sich das Chartbild wesentlich geändert hätte.


Hintergrund könnte sein, dass der Dax die Verluste, die andere Leitindizes schon vollzogen haben, nachholte.

Auch WTI-Crude, hat sich erst einmal ein wenig gefangen. Die Gefahr von 150 $, wie ich es heute bei einem Analysten gelesen habe dürfte zunächst mal sehr weit weg sein. Ein Zwei:Jahreshoch über 114,81 ist zwar noch nicht vom Tisch, aber zunächst konnte der überkaufte Status ein wenig abgebaut werden. Ein neuerlicher Angriff auf die Hochs ist aber nicht vom Tisch, solange Öl über 109 hantiert. Der hohe Ölpreis zeigt auch, die Panik ist zwar nicht unendlich, aber die Situation an den Märkten bleibt angespannt.


Während der Euro am Nachmittag Prügel bezog, konnte Cable einen angenehmen Mittwochnachmittag verleben. Nachdem die Märkte den Syrien-Konflikt zumindest ein wenig ausblenden konnten, drehte GBP/USD und holte zumindest alle Verluste des Vormittags zurück. Am Ende hielt die 1,5420 und damit das Niveau des Ausbruchs vom 7. August. Dies könnte für Cable durchaus ein hoffnungsvolles Signal sein. Über 1,5560 könnte das Paar einen neuen Anlauf auf 1,5750 wagen. Über dieser Chance schwebt aber die Unsicherheit des Syrien-Konflikts. Auf der Unterseite würde noch einmal die 1,5372 (38,2 %-Linie des Fibonacchi-Retracements) unterstützen, ehe die Phantasien auf der Oberseite endgültig Pause hätten.


Mit der Stärke von GBP, die sich auch den bärenstarken, also bullischen CB Realisierten Handel ausgelöst wurde, brach die Erholung von EUR/GBP und das Paar viel wieder unter die 0,8606. Bärenstark eben, deshalb regieren nun wieder die Bären. Unter 0,8567 droht 0,8510/00


USD/JPY drehte bereits am Dienstagabend wieder und könnte nun zunächst die 98,50 ansteuern. Allerdings kann die Erholung auch eine technische Reaktion auf den überverkauften Status sein. Der Abverkauf war doch recht steil. Generell ist die 96 noch nicht vom Tisch. Sollte die Unsicherheit der Märkte zunehmen, dürften auch 94,85 durchaus möglich sein. Vorher unterstützt natürlich die 96.


Japan meldet übrigens in der Nacht die Einzelhandelsumsätze.

Aus Australien kommen die Verkäufe neuer Häuser und Neue Privatinvestitionen. AUD/USD schaute am Dienstag ein zweites Mal unter die 0,89, konnte sich aber erneut vor dem richtigen Absturz retten. Auf der Oberseite können wir in zwischen die 0,9045 zum zentralen Widerstand erklären. Die 0,9220 erscheint sehr weit weg. Auf der Unterseite bleibt das Tief vom 5, August (0,8848) im Fokus.


Die Schweiz meldet die Beschäftigungsrate und es wird erwartet, dass sie leicht steigt. Der Schweizer Franken ist ja auch ein sicherer Hafen und wenn man auf EUR/CHF schaut, bekommt man diese Rolle auch bestätigt. Das Paar hat am Montag 50 Pips verloren, konnte sich aber am Dienstag und Mittwoch stabilisieren. Die 1,2280 hat erneut als Unterstützung gedient, auf der Oberseite geht gerade nicht viel. Das Paar bewegt sich quasi in einer 20-Pips-Range.Über 1,23 wäre Luft bis 1,2360. Auf der Unterseite wartet die 1,2240, wenn die SNB nichts dagegen hat.


Etwas überraschend ist es zumindest schon, dass sich EUR/CHF am Dienstag, als die Märkte nach sicheren Häfen Ausschau hielten, der Schweizer Franken nicht profitierte. Hatte da die Schweizer Nationalbank ihre Finger im Spiel?

Übrigens auch die Eurozone meldet am Donnerstag Daten. Aus Deutschland kommen die Arbeitsmarktdaten, Italien versteigert Anleihen mit 5- und 10-jähriger Laufzeit (das könnte sehr spannend werden) und am Nachmittag erscheinen noch die deutschen Verbraucherpreise.

Die USA sind auch mit einigen Daten dabei. Wie immer am Donnerstag gibt es die Anträge auf Arbeitslosenhilfe, Dazu werden das BIP sowie der BIP-Preisindex gemeldet. James Bullard vom FOMC hat schon wieder einen Auftritt. Vielleicht verrät er uns ja, wie man als Zahlungsunfähiger einen Krieg finanziert.

Kanada meldet sein Leistungsbilanzdefizit, davon darf man wohl ausgehen. USD/CAD hat dank der schwachen Daten aus den USA die 1,06 deutlich verfehlt und hat die schwachen Daten genutzt, um zu korrigieren.  Ob die Unterstützung bei 1,0470 wirklich hält wird sich noch beweisen müssen, theoretisch würde noch die 1,0440 bereitstehen. Sollte die Unterstützung fallen, dass könnte es schnell bis auf 1,0360 gehen. Aber eigentlich sind die Daten aus Kanada für solche Bewegungen zu schwach. Aktuell weiß man aber nie und die US-Konjunktur ist eben auch nicht auf Rosen gebettet.


Sollten also Wirtschaftsdaten eine Rolle spielen, könnte es interessant werden. Na ja da wäre dann eben noch Syrien und der Konjunktiiv. Happy Trading.

Ich bin aktuell in EUR/USD, GBP/USD und AUD/USD investiert.

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Die Politik sorgt für Marktbewegung

Der gestern von mir ins Spiel gebrachte ifo-Geschftsklimaindex konnte dem EUR/USD ebenso wenig ein neues Monatshoch bescheren, wie dem Dax. Die Politik tat auf den Plan, die Kriegsangst bestimmte die Kurse, teilweise mit überraschenden Auswirkungen. Nicht überraschend waren die Auswirkungen auf die Aktienmärkte. In den USA begannen die Kurse schon am Montagabend nachzugeben, am Dienstag stiegen die europäischen Märkte in den Katzenjammer ein und drückten den Dax kurz vor Veröffentlichung des ifo-Geschäftsklimaindex unter die 8.400 Punkte-Marke und später auch unter die 8.300 bis in die Nähe der 8.200.

Spannend war der Zeitpunkt der Veröffentlichung des durchaus positiv ausgefallenen ifo-Geschäftsklimaindex. EUR/USD hielt sich noch einige Minuten in der Nähe der 1,34, ehe das Paar dem DAX zaghaft folgte. Wenn man bedenkt, dass bei Kriegsangst eigentlich neben dem Yen immer der US-Dollar gesucht wird, muss man dem Euro eine erstaunlich stabile Verfassung zugestehen. Am Nachmittag wurde es noch interessanter, als der Euro plötzlich die Verluste wieder egalisierte und sich genau bis 1,34 erholte, um sich dann knapp unter dieser Markt zu etablieren. Auslöser soll das Gerücht gewesen sein, dass die USA schon in einem oder zwei Tages mit den Luftschlägen beginnen würden. Spannend daran: Warum steigt dann der Euro? Theoretisch wäre das eigentlich ein Szenario für Dollar-Stärke gewesen. Auslöser könnte auch die Nachricht gewesen sein, dass die USA in sechs Wochen zahlungsunfähig sein werden. Aber auch das hätte zur Folge, dass der Dollar knapp und damit wertvoller werden müsste. Und mal ehrlich, welcher Amerikaner wird so unpatriotisch sein und die Schuldenobergrenze nicht anheben. Am kann ja nicht die Army im Regens stehen lassen. Damit hat vielleicht Barack Obama ein kleines Problem weniger, aber ob Syrien da ein Segen ist?

Die Politik könnte die Märkte auch in den nächsten Tagen in ihrem Bann ziehen. Es ist zu befürchten, dass die Märkte jede Nachricht genau beobachten, analysieren und auch handeln. Gewinner sollten die sicheren Häfen sein. Beispielsweise deutsche oder amerikanische Anleihen, Gold oder der Yen haben schon gestern profitiert und das sollte sich nicht ändern, solange die Kriegsgefahr akut ist.

Überraschend ist, dass der Dollar nicht profitiert. Das wird man sehr genau beobachten müssen. Welche Überlegung hat der Markt hier? Warum wertete der Euro gegen den Dollar am Nachmittag so deutlich auf? Das ist ungewöhnlich und solange nicht klar ist, warum diese Erholung erfolgte, sollte man mit allzu viel Euphorie vorsichtig sein und sich eine wichtige Börsenweisheit in Erinnerung rufen. Es ist nie gut, sich zu einseitig zu positionieren. Diversifikation ist immer gut. Wenn man dann einmal vom Markt überrascht wird, hat man keinen Totalverlust zu befürchten und hat Chancen mit anderen Investitionen die Verluste wieder auszugleichen.

Sollte man jetzt die "Kriegskarte" voll spielen? Eine schwierige Frage. Das Problem ist, dass wohl nur ein sehr begrenzter Militärschlag geplant ist. Das Risiko könnte überschaubar sein. Es könnte also auch sein, dass sich die Märkte schnell vom Kriegsschock erholen und zur Tagesordnung übergehen. Das gilt auch für den Ölpreis. Syriens Öl spielte bisher auf dem Weltmarkt keine Rolle. Wenn also die Militärmaschinerie eher auf Sparflamme läuft, könnte die Öl-Rallye auch sehr begrenzt bleiben. Auch in dieser Situation gilt also, nüchtern analysieren und mit Bedacht investieren.

Sollte der Krieg also wieder in den Hintergrund treten, dann hätten wir auch ein paar Impulse aus der Wirtschaft zu bieten. Schon vor Erscheinen dieser Kolumne veröffentlicht die GfK das Konsumklima für Deutschland, welches kaum verändert erwartet wird. GBP könnte von einem starken Wert beim CBI Realisierten Handel (12 Uhr) profitieren. Auch eine Art Konsumklima-Index, denn es geht um den Einzelhandel. Aus den USA gibt 16 Uhr des die schwebenden Verkäufe von Eigenheimen. Zuletzt meldete der Immobilienmarkt ja eher schwache Daten. Schuld sind nicht zuletzt deutlich gestiegene Hypothekenzinsen.

Aber ob diese Terminen heute irgendjemanden interessieren? Wir werden es erleben.

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Dienstag, 27. August 2013

Syrien und die US-Haushaltskrise sorgten für Bewegung

Es deutet sich schon einige Tage an und nun scheinen die Planungen konkretere Züge anzunehmen. Der Westen zieht in den Krieg gegen Syrien. Nach einem Mandat der UNO wird gar nicht mehr gefragt, zumindest bei den Lautsprechern ist auch der deutsche Außenminister ganz vorn dabei. Wenn wir für solche Entscheidungen aber gar nicht mehr die UNO benötigen, hätte ich einen Sparvorschlag...

Apropos sparen offenbar ebenfalls erst heute ist dem Markt aufgefallen, dass die USA in sechs Wochen zahlungsunfähig sind. Wer US-Finanzminister Lew in der vergangenen Woche zugehört hat, wusste das schon. In dieser Beziehung könnte der Krieg gegen Syrien genau im richtigen Moment kommen, denn die Anhebung der Schuldenobergrenze dürfte so nur Formsache werden.

Die Märkte hatte am Montag recht verhalten auf die Krise in Syrien reagiert. Dass am Dienstag "scharf nachgewaschen" wurde, hat mit einer der wichtigsten Börsen der Welt zu tun: London, wo ein Großteil der Devisengeschäfte abgewickelt wird. Da war gestern Feiertag und heute so musste heute noch panisch reagiert werden. Als Termin hatte man sich kurz vor 10 Uhr ausgesucht und somit genau die Zeit, zu der das ifo-Institut eigentlich eine Steilvorlage für den Euro lieferte. Der Handel hatte aber mit Syrien zu tun (Pfeil 1). Am Nachmittag machte dann die Haushaltsstory aus den USA die Runde, was den Euro bis 1,34 hob (Pfeil 2). Dass das Gerücht, dass ein Angriff auf Syrien schon morgen erfolgen könnte, den Dollar gedrückt hat, wie jandaya vermutet, macht für mich keinen Sinn, denn normalerweise sorgt doch ein Krieg ja dafür, dass das Kapital die sicheren Häfen, also den Dollar sucht. Af jeden Fall viel Bewegung im EUR/USD, aber am Ende fast ein Null-Summenspiel. Am Ende bleibt alles beim Alten. Auf der Oberseite gibt es Widerstand bei 1,3400/52, auf der Unterseite unterstützt die 1,33. Ein Bruch würde wahrscheinlich einen harten Aufprall auf 1,3180 nach sich ziehen.


Viel mehr Action war in den Aktienmärkten. Verlierer waren die asiatischen Märkte. Der Nifty 50 aus Indien hat gleich mal 3,5 % nachgegeben, Der Thai SET 50 rund 2,1 %. Da kann dann aber auch schon der DAX mithalten, der es auf -2,3 % brachte, und dass, obwohl der ifo-Geschäftsklimaindex sehr erfreulich ausfiel. Es half nichts, die Kriegsgefahr drückte auf die Märkte.

Eine wichtige Unterstützungslinie dürfte für den DAX jetzt die 8.215-Punktemarke sein. Da gibt es zwar keine Fibo-Linie, aber diese Marke hielt zuletzt immer, wenn der Dax auf Korrekturkurs war. Ansonsten gibt es die wichtige 38,2 %-Linie des Fibonacchi Retracements bei 8.150 Punkten. Bricht die, müssen sich die Bullen warm anziehen. Und auf der Oberseite? Nun ja, die Rückeroberung der 8.267 wäre schon mal ein Anfang. Im Bereich 8.350 hat der Ichimoku eine Wolke geschoben, die als Widerstand dienen dürfte. Tenkan (blau) und Kijun (orange) drehen nach Süden (Pfeil), was die Hoffnung auf eine schnelle Erholung eher dämpft. Gefährlicher erscheint ein Bruch der 8.150 und ein Abwärtspotential, dass den Dax dann bis 7.981 Punkte drücken könnte. Wie gesagt, noch haben die Bullen nicht verloren, aber das Bild wirkt angeschlagen.


Übrigens, sollte am Mittwoch die Konjunktur am Markt eine Rolle spielen, gilt es schon 8 Uhr auf das GfK Konsumklima aus Deutschland zu schauen.

Der britische FTSE 100 hat am Dienstag mit 0,8 % vergleichsweise wenig verloren. Freude dürfte dabei aber kaum aufgekommen sein, denn der britische Leitindex verlor schon vorher einiges. Immerhin hält die 6.440er Marke noch, aber  Optimismus sieht anders aus. Ein nachhaltiger Bruch dürfte den Test der 6.360 nach sich ziehen. Darunter dürfte es bitter werden.


Großbritannien wird am Mittwoch, 12 Uhr, den realisierten Handel melden. Ob dieser Termine eine Rolle spielt ist eher nicht wahrscheinlich.

Der Dow Jones ist schon seit einiger Zeit unter Druck. Nächste Unterstützung dürfte bei 14.688 Punkten zu finden sein. Unter 14.560 dürfte sich eine M-Formation vollenden und damit weiteres Abwärtspotential generieren. Das passt dann auch gut zu den letzten Daten aus den USA. Am Mittwoch werden die schwebenden Eigenheim-Verkäufe. Immobiliendaten waren zuletzt ja eher enttäuschend. Auf der Oberseite gibt es bei 15.050 Punkten Widerstand.


Wo Verlierer sind, gibt es auch Gewinner. Das waren die sicheren Häfen und natürlich Öl. Das schwarze Gold hatte schon in der vergangenen Woche eine leichte Erholung vollzogen und brach dann am Dienstag aus. Die 108,92 aus dem Juli hielt dem Angriff nicht stand. WTI sorgte für ein neues Hoch bei 109,30 USD, das aber noch nicht das Ende der Rallye sein muss.


Was könnte als nächstes folgen? Viele Widerstände sind nicht auszumachen. Im Prinzip könnte schon das 2012er Jahreshoch folgen: 110,56.


Und ein Korrektur-Szenario? Die USA wollen ja nur kurz in Syrien zuschlagen. Ein, zwei Tage Bomben abwerfen und ein paar Marschflugkörper "vorbeischicken", dass soll es dann gewesen sein. Wenn der Plan gelingt, gibt es vielleicht ein Chance auf eine baldige Korrektur.

Zu den sicheren Häfen gehörte unter anderem Gold. Gold handelt am Widerstand 1.420 USD und könnte bei einem Bruch Potential bis 1.480 USD haben. Hinderlich könnte der überkaufte Status sein. Der RSI steht bei 77. Unterstützungen sind bei 1.390/50 auszumachen.


Der andere sichere Hafen ist der Yen. USD/JPY hat sich von der 100 wieder deutlich entfernt. Während der Nikkei am Dienstag fast 2 % verlor, legte der Yen ordentlich zu. USD/JPY steht inzwischen bei 97 vor der Vollendung einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation, die zumindest mal Potential bis 96 freigibt. Dies würde dann den Bruch der Aufwärtstrendlinie beinhalten. Keine schönen Aussichten für den Dollar.


Noch schnell zu GBP/USD. Cable geriet am Dienstagvormittag weiter unter Druck, konnte sich dann aber wie andere Paare, z. B. EUR/USD, erholen. Auf der Unterseite droht weiter die 1,5425, Widerstand wartet bei 1,5605.


Ich bin aktuell in EUR/USD, GBP/USD, Gold und AUD/USD investiert.

Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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Folgen dem vorsichtigen Wochenstart die entscheidenden Impulse?

Der Auftakt der Handelswoche präsentierte sich als typischer Montag. Es gab kaum Termine und entsprechend wenig Bewegung am Markt. Die einzigen verwertbaren Daten lieferten die langlebigen Wirtschaftsgüter aus den USA, die erneut zeigten, dass die Konjunktur in der größten Wirtschaftsnation der Welt nicht richtig in Schwung kommt.  Der Markt erschrak über das Auftragsminus nur kurz und der US-Dollar erholte sich sehr schnell wieder.

Eine Rolle hierfür könnte der Syrienkonflikt spielen, der die Marktteilnehmer ein wenig verunsichert. Auf der anderen Seite könnte aber auch die Tatsache eine Rolle spielen, dass der Euro im Vergleich zum US-Dollar aktuell sicher nicht unterbewertet ist. Aufgrund der zuletzt recht bescheidenen Daten aus den USA, dürfte der Markt bereits eingepreist haben, dass die Eingrenzung der Anleihekäufe durch die Fed wohl frühestens im Dezember zu erwarten ist.

Der Euro profitierte zuletzt von einer relativen Ruhe um die Eurokrise. Die Zinsen auf die Anleihen in der Peripherie sind zurückgegangen, der Abschwung der Konjunktur in den Krisenländern hat sich verlangsamt, mal von Frankreich abgesehen, dass durchaus das Potential hat, das nächste richtig große Problem in der Eurozone zu werden. Aber auch in anderen Ländern wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Der spanische Erzeugerpreisindex fiel in diesem Monat von 1,3 auf 0,8 %. Einmalige Schwäche oder doch der Beweis, dass die Strukturprobleme noch nicht überwunden sind? Griechenland werden zwar immer wieder Fortschritte bescheinigt, aber schon jetzt scheint klar zu sein, es wird weitere Hilfe geben müssen.

Anders Deutschland. Nach einer kurzen Schwächephase hat die Konjunktur-Lokomotive in die Erfolgsspur zurückgefunden und könne so weitere wichtige Impulse für die Erholung der Konjunktur in der gesamten Eurozone setzten. Mit besonderer Spannungen dürfen wir deshalb heute den ifo-Geschäftsklimaindex erwarten. Zuletzt schwächelte ja der der Geschäftserwartungsindex ein wenig, während die rund 7.000 Unternehmen mit der aktuellen Situation recht zufrieden waren. Zieht der Optimismus für die Zukunft nun auch an, könnte das den Impuls für den Euro bringen, den die Gemeinschaftswährung für einen Ausbruch Richtung 1,35 benötigt. Ein sehr guter ifo sollte eine solche Phantasie durchaus rechtfertigen.

Neben dem ifo gibt es heute nur noch einen weiteren Termin, das US-Verbrauchervertrauen. Hier wird ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vormonat erwartet und da möchte man den Analysten zurufen: Sehe ich auch so.

Übrigens am Mittwochmorgen, schon vor Erscheinen meiner nächsten Kolumne gibt es den nächsten spannenden Termin. 8 Uhr wird in Deutschland das GfK-Konsumklima gemeldet. Deutschlands Konjunktur als Sprungbrett für den Euro? Möglich ist es - lassen wir uns überraschen.

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Montag, 26. August 2013

Folgt dem verhaltenen Wochenstart ein Kursfeuerwerk aum Dienstag?

Die US-Wirtschaft knüpfte nahtlos an die vergangene Woche an und produzierte bei den Marktteilnehmern erneut lange Gesichter. Die Auftragslage bei den langlebigen Wirtschaftsgütern war so schwach, dass einige Anleger ganz vergaßen, den US-Dollar ordentlich in den Keller zu traden. Am Ende steht beim Dollar-Index am Montag. 18 Uhr, ein Plus von knapp 5 Pips.



Was führt der Markt im Schilde? Problem könnte sein, dass der Euro schon recht hoch gehandelt wird und sich die Frage stellt, in welche Regionen man den Euro denn bewegen will, wenn es mal keine Eurokrise mehr gibt. 1,37, ein charttechnisch durchaus realistisches Ziel, wie ich gestern in der Chartanalyse zeigte, gab es das letzte Mal als noch niemand von einer Eurokrise gesprochen hat. Im Abwärtstrend des US-Dollar in den letzten 8 Wochen dürfte auch schon eingepreist sein, dass die Eingrenzung der Anleihekäufe durch die Fed wohl ziemlich wahrscheinlich nicht im September beginnt. Neue Impulse, neue Erkenntnisse hat der Markt aktuell nicht zu verarbeiten.

Vielleicht wird das ja am Dienstag anders, wenn das Münchner ifo-Institut den Geschäftsklimaindex veröffentlicht. Besonders spannend  dürfte der Geschäftserwartungsindex werden, der vor einem Monat noch leicht enttäuschte. Bei einem guten Ergebnis könnte EUR/USD durchaus die 1,3416/52 noch einmal attackieren. Auf der Unterseite unterstützt 1,3288. Für 1,3186 müsste der ifo-Index wohl schon sehr deprimierend ausfallen oder Barack Obama dem Assad-Regime den Krieg erklären müssen. Beides ist offenbar für den Dienstag eher nicht zu erwarten.


Charttechnisch kritisch zu bewerten sind die abfallenden Spitzen. Hier könnte sich eine Trendumkehr andeuten. Die Frage ist nur womit man diese Umkehr fundamental begründen möchte. Neben dem ifo-Geschäftsklimaindex (10 Uhr) gibt es 11.10 eine Auktion 5-jähriger italienischer Anleihen und 16 Uhr noch das CB-Verbrauchervertrauen aus den USA. Das war es dann aber auch schon. vom Dienstag.

Werfen wir einen Blick auf andere Währungspaare, zum Beispiel USD/JPY, denn der Yen spielte ja gestern keine Rolle. Nach der Korrektur am Freitag fehlt dem Paar die Dynamik, um die eine Attacke auf den Widerstand bei 99,34 zu starten. Die Überwindung wäre Voraussetzung, um Kurs auf die 100 zu nehmen. Aktuell dümpelt das Paar um die 50 %-Linie des Fibonacchi herum und dröht in einen Seitwärtstrend fallen. Der Aufwärtstrend der vergangenen Woche ist auf jeden Fall gebrochen.


Auch EUR/JPY lässt aktuell jegliche Dynamik vermissen. Nach dem überkauften Status ist nun die Frage, ob wir das Ende der Korrektur bei 131,50 gesehen haben, oder ob es einen weiteren Abwärtsimpuls bis in den Bereich 131 sehen. Insgesamt bleibt das Chartbild zwar weiter freundlich, aber eine Umkehr gen Süden ist nicht ausgeschlossen. Ein eindeutiges Bild liegert der 4H-Chart nicht. Der Tenkan (1) zegt bereist gen Süden, während der Kijun (2) noch gen Norden zeigt, die Kreuzung der beiden Ichimoku-Linien könnte eine nachhaltigere Korrektur einleiten.


NZD/USD hat die schwache Handelsbilanz Neuseelands weitestgehend ignoriert und schaute nach den schwachen US-Daten sogar kurz über die 23,6 %-Linie des Fibonacchi Retracements bei 0,7856. Es war kein nachhaltiges Schauspiel, das Paar geriet wieder unter Druck. Die 0,7750 bleibt wohl das wahrscheinlichste Ziel.


Mal von zwei Fehlausbrüchen abgesehen heißt der nicht zu überwindende Widerstand bei AUD/USD 0,9043. Am Montag gab es zwar kurz einen Ausflug bis 0,9070, der Druck auf den Aussie war aber schnell wieder zur Stelle und schickte ihn wieder unter die Marke. Trotzdem ist bei AUD/USD aktuell eher eine Aufwärtsbewegung zu beobachten, die aber nicht besonders dynamisch daher kommt. Aufgrund der weiter bestehenden Zinsphantasien dürfte das Erholungspotential selbst beim Überwinden der 0,9043 begrenzt sein. Gut möglich, dass das Paar eine M-Formation vollendet und ein Re-Test der 0,8848 ansteht. Die Reservebank von Australien sieht den Aussie weiter überbewertet und dürfte mit dieser Einschätzung recht haben.


Schnell noch ein Blick auf Öl. Das schwarze Gold handelt im Prinzip seit Anfang Juni in einer Seitwärtsrange zwischen 102,65 und 108,80. Angst vor einem US-Angriff auf Syrien scheinen die Märkte aktuell nicht zu haben. Der Ölpreis verhielt sich am Montag völlig unauffällig und gab sogar leicht nach.


Ich bin aktuell in EUR/USD, GBP/USD, Gold und AUD/USD investiert.

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Der ifo-Geschäftsklimaindex und US-BIP als Highlights

In der neuen Woche sehen einige interessante Termine auf dem Programm, die besonders EUR/USD bewegen könnten. Der Fokus der Anleger dürfte sich auf die Konjunktur-Lokomotive der Eurozone, Deutschland und auf die USA konzentrieren.


Heute werden in den USA die Aufträge der Gebrauchsgüter veröffentlicht.  Die Prognosen gehen bei den wichtigen Kern-Gebrauchsgütern von einer leichten Steigerung aus, während in den USA scheinbar aktuell keiner Flugzeuge benötigt. Nun, vielleicht benötigt ja das Pentagon bald ein paar Flugzeuge.

Der Dienstag könnte den Rest der Woche prägen. Am Vormittag veröffentlicht das ifo-Institut den deutschen Geschäftsklimaindex. Nach den erfreulichen Daten der letzten Wochen darf man auch positive Impulse aus München erwarten. Sollte dies der Fall sein, könnte dem Euro durchaus eine sonnige Woche bevorstehen. Mal vom deutschen Konsumklima am Mittwoch abgesehen, tritt die Eurozone dann erst wieder am Freitag in Aktion.

Ebenfalls am Dienstag erscheint das Verbrauchervertrauen der USA. Nachdem das Vertrauen der Konsumenten lange zunahm, scheint es nun zu stagnieren. Schon im Juli erhielt der Optimismus einen Dämpfer, dies wird auch für den August erwartet. Insgesamt hat sich die Konjunkturerholung der USA offenbar doch deutlich abgekühlt. Ein zeitiger Einstieg in den Abbau der Anleihekäufe durch die Fed scheint angesichts dieser Beobachtungen kaum vorstellbar.

Am Donnerstag werden in den USA wie immer die Zahlen der Anträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht. Der Tag könnte ganz im Spekulationsfieber um das sogenannte Tapering, der Eingrenzung der Anleihekäufe, stehen. Das US-BIP steht im Wirtschaftskalender und dürfte die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer. 2,2 % soll das BIP im letzten Quartal gestiegen sein, erwarten die Analysten. Damit würde sich die US-Konjunktur dann doch robuster zeigen, als man das nach den Zahlen der vergangenen Wochen erwarten durfte.

Am Freitag schließlich gibt es dann wohl den einen oder anderen bangen Blick auf die Eurozone. Die Arbeitslosenquote wird gemeldet.  Es wird mit einer Stagnation bei 12,1 % gerechnet. Erstaunlicherweise bemühten sich ja zuletzt einige Deutsche, die Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann, das Versprechen der EZB, den Leitzins lange bei 0,5 % oder sogar darunter zu lassen, zu relativieren. Sollten die Prognosen zu den Verbraucherpreisen bestätigt werden, dürften nun wiederum diese Äußerungen wieder relativiert werden. Der Verbraucherpreisindex soll in der Vorablesung von 1,6 auf 1,4% fallen. Das wäre sicher das falsche Signal für eine Zinserhöhung.

Und so könnte es also wieder zu sehr unterschiedlichen Impulsen kommen, die EUR/USD in beide Richtungen bewegen könnten. Für Spannung und die eine oder andere Chance sollte also gesorgt sein.

Und die anderen Währungsgebiete? Kanada meldet am Freitag das BIP und nach den Daten der vergangenen Zeit ist hier eher ein Dämpfer für die Konjunktur zu erwarten.

Als Unbekannte könnte in dieser Woche der Syrien-Konflikt für Unsicherheit sorgen. Für die USA scheint schon klar zu sein, wer für einen mutmaßlichen Giftgas-Angriff in der Nähe von Damaskus verantwortlich war und zumindest das Säbel rasseln ist deutlicher vernehmbar. Greift der Westen in den Bürgerkrieg ein? Welche Auswirkungen hat dies auf den Markt? Diese Woche könnte die eine oder andere Überraschung parat haben, auf die wir gern verzichten würden. Bleiben wir also wachsam und achten auf unser Money-Management!

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Sonntag, 25. August 2013

Beeinflusst der Syrien-Konflikt die Märkte?

Willkommen in der neuen Handelswoche, die eine große Unbekannte hat: Den Syrien-Konflikt. Offenbar ist es inzwischen sicher, dass im syrischen Bürgerkrieg auch Chemiewaffen eingesetzt wurden. Welche Partei dafür verantwortlich ist, dürfte von außen schwer zu ermitteln sein. Ein Militärschlag des Westens gegen das Assad-Regime scheint wahrscheinlicher geworden zu sein. Ein solcher Schlag könnte die Märkte stark beeinflussen. Wahrscheinlich würde eine solche Aktion den Dollar stärken und die Ölpreise steigen lassen. Auf jeden Fall heißt es, Investitionen mit Augenmaß zu tätigen und bei Bedarf in Lage zu sein, regieren zu können.

Meine Chartanalyse wird dieses Szenario zunächst ausblenden, denn aktuell gibt es kein UN-Mandat Das werden die Amerikaner wahrscheinlich auch nicht bekommen. Ob sie dann ohne Mandat zuschlagen, muss abgewartet werden und ist hoch spekulativ. Da aber auch der Markt gern spekuliert, könnte es also zu Marktbewegungen kommen, die nicht von konjunkturellen Fakten ausgehen. Ob die USA das Risiko eingehen, ein Machtvakuum direkt vor der Haustür Israels entstehen zu lassen (die verschiedenen Rebellengruppen verfolgen sehr unterschiedliche Interessen und dürften kaum einen gemeinsamen Plan für den Aufbau eines freien Syrien haben), ist eher unwahrscheinlich. Die Lage muss also genau beobachtet werden, aber man sollte auch nicht zu vorschnell auf einen Militärschlag des Westens setzen. Ich denken, dass musste erst einmal geschrieben werden. Nun aber in Blick auf die Märkte.

Was die Konjunktur in den USA betrifft, so wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Da auch die Fed den Markt weiter im Ungewissen lässt, konnte sich EUR/USD weiter deutlich über 1,33 halten. Erst unter dieser Marke droht ein Rücksetzer bis 1,3175.


Für die Oberseite verschieben wir den 4H-Chart in den Bereich des Jahreshochs im Januar/Februar. Widerstände über 1,3452 sind bei 1,3585/3600 und dann beim Jahreshoch 1,3711 zu erwarten.


Impulse gibt es gleich zum Wochenauftakt. Am Montag gibt es die Aufträge der Gebrauchsgüter aus den USA und am Dienstag wird dann Hans-Werner Sinn mit seinem ifo-Institut im Fokus stehen und den Geschäftsklima-Index veröffentlichen. Es ist ohne Frage das wichtigste Konjunkturbarometer, das die Eurozone in der aktuellen Handelswoche zu bieten hat. Am Donnerstag folgen die Arbeitsmarktdaten aus Deutschland und den USA.

Großbritannien startet erst am Dienstag in die Woche, denn am Montag ist bei den Untertanen ihrer Majestät Queen Elisabeth II Banks Holiday. Nach der Flut an Daten in den vergangenen Wochen gibt es in dieser Woche eher keine Impulse von der Insel. Der realisierte Handel am Mittwoch und der landesweite Hauspreisindex am Freitag werden wahrscheinlich nur begrenzt neue Erkenntnisse bereithalten.

Cable hat den Aufwärtstrend der letzten Wochen gebrochen und korrigierte deutlich. Das Hoch aus dem Juni (1,5752) wurde nicht erreicht. Unter 1,5504 dürften die Bullen zunächst ausgebremst sein. Trotzdem muss das Bild dann noch nicht zwangsläufig unfreundlich erscheinen. Eine weitere Aufwärts-Trendlinie verläuft etwa im Bereich der 38,2 %-Linie des Fibonacchi. Bei 1,5372 dürfen wir also mit einer guten Unterstützung für GBP/USD rechnen.


Termine, die einen hoch volatilen Handel versprechen, sind in der kommenden Woche selten. Am Freitag wird das kanadische BIP gemeldet. Der USD/CAD hat in der vergangenen Woche eine scharfe Korrektur erfahren, die nicht nur von den relativ enttäuschenden US-Daten herrührt. Die kanadischen Daten waren nicht viel besser, aber das Paar war doch deutlich überkauft und nutzte so die schwachen US-Daten zur Korrektur. Diese führte USD/CAD unter die Unterstützung 1,0494. Sollte die Unterstützung bei 1,0456 halten, sollte dies aber noch nicht dramatisch sein und das Doppeltop bei 1,0568 im Fokus stehen. Dieses Doppeltop ist für bullische Bewegungen kontroproduktiv, weshalb eine gewisse Vorsicht angeraten ist. Spätestens unter der 38,2 %-Linie des Fibonacchi sollten die Phantasienen der Bullen sowieso erst einmal in den Hintergrund rücken. Dem Paar könnte also eine interessante Woche ins Haus stehen.


EUR/CAD war ebenfalls stark überkauft und korrierte. Solange sich das Paar über 1,3950 hält sollten die Bullen aber weiter das Sagen haben. Vor neuen Hochs muss natürlich erst einmal das frische Jahreshoch bei 1,4127 überwnden werden.


Die Handelswoche wird in der Nacht mit der Handelsbilanz Neuseelands eröffnet. NZD/USD hat einen brutale Abverkauf verkraften müssen, der das Paar bis 0,7761 führte. Eine Erholung bis in den Bereich 0,7856 scheint möglich, aber insgesamt sollte das Paar weiter die Südseite anstreben. Die Märkte dürften weiter mit einer Zinssenkung besonders in Australien rechnen, während der Kiwi wohl im Schlepptau in "Mithaftung" genommen wird. 0,7700/7680 dürfte das nächste Ziel sein.


Nach einigen Tagen der Konsolidierung legte Gold am Freitagnachmittag ordentlich los. Sollte der Syrienkonflikt am Markt eine Rolle spielen, könnte das gelbe Metall eventuell profitieren. Unterstützt wird Gold jetzt bei 1.360 USD, auf der Oberseite sollte 1.420 und dann 1.480 USD anvisiert werden. Charttechnisch ist aber auch eine Korrektur bis 1.360 möglich. Gold ist leicht überkauft. Das muss kein Problem sein, denn wir haben einen Bullenmarkt, aber der Weg zur 1.480 ich schon noch recht weit.


Einen Blick auf den Dax. bei den Aktienmärkten sieht man, dass die Angst vor einem schnellen Ende von QE3 verflogen ist. Die Daten aus Deutschland waren zuletzt sehr gut und so hat sich auch der Dax wieder als Gipfelstürmer betätigt. Das Überwinden der 8.457 Punkte sollte dem Deutschen Leitindex einen Re-Test des Allzeithochs bei 8558 Punkten ermöglichen. Solide unterstützt ist der Dax bei 8,215/10 Punkten


Ich bin aktuell in EUR/USD, GBP/USD und AUD/USD investiert.

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Freitag, 23. August 2013

Die Konjunktur-Lokomotiven im Leistungsvergleich

Zwei der ältesten Industrienationen der Welt präsentieren uns heute Vormittag den Zustand ihrer Konjunktur.

Zum einen ist da Großbritannien, wo es schon zischte, dampfte und schnaufte, als in anderen Teilen des alten Europa der Bauer noch mit dem Esel über das Feld zog, um dem Fürsten eine warme Mahlzeit zu ermöglichen. Inzwischen ist die Wirtschaft im Vereinigten Königreich nicht mehr ganz so laut und auch nicht so sichtbar. Na gut. das ist nicht ganz richtig, der Dampf ist Glaspalästen gewichen. Gegen Ende der letzten Dekade stellte sich dann die Frage, ob man in Glaspalästen Wohlstand für die Mehrheit der Untertanen ihrer königlichen Majestät schaffen kann. Die Finanzkrise warf ihre Schatten auf die einst strahlenden Prachtbauten der modernen Industrie, die leider einen Nachteil hatte: Vieles konnte man nicht anfassen, einiges war auch tatsächlich einfach nicht da. Die Spekulationsblasen ließen das Vereinigte Königreich in eine Rezession schlittern.

Inzwischen sind die Briten auf dem Erholungspfad. Die Wirtschaft wurde neu aufgestellt, man wirtschaftet wieder etwas nachhaltiger und so schnauft der Konjunkturzug UK mit Volldampf aus der Krise. Nach der Delle im IV. Quartal 2012 folgte im I. Quartal 2013 ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,3 %. Sollte sich heute die erste Vorablesung von 0,6 % für das 2. Quartal bestätigen, beginnen wahrscheinlich auch die Glasfasaden im Vereinigten Königreich wieder zu glänzen. Auf Jahressicht bedeutet dies ein BIP von +1,4 %.  Das ist allerdings immer noch Weniger als das US-BIP-Wachstum für das 2. Quartal: +1,7%

Die andere Konjunktur-Lokomotive kommt aus der Eurozone und hat das Problem, dass die Waggons nicht in jedem Fall mit der Spurweite der Lokomotive vereinbar sind. Das macht der der Lokomotive bisweilen schwer, voranzukommen, ohne den einen oder anderen Waggon, in den griechisch, spanisch oder italienisch gesprochen wird, abzuhängen. Aber trotz der tiefen Einschnitte, die aufgrund der Eurokrise nötig waren, hat die Lokomotive Deutschland keinen Schaden genommen. Die Lokomotive war Anfang des neuen Jahrtausend gegen den Widerstand einer Regierungspartei runderneuert worden. Eine Maßnahme die nicht alle Heizer auf der Lokomotive verstanden haben, die aber heute von unschätzbarem Vorteil ist. Während die Niederlande, das einstige Vorzeigeland, an dem sich die Deutschen ein Beispiel nehmen sollten, im II. Quartal beim BIP einen Einbruch von 1,8 % zu verzeichnen hat, sind es laut der ersten Vorablesung in Deutschland +0,7 %.

Dass es große Überraschungen bei der Veröffentlichung der zweiten Lesung der BIPs in Großbritannien (10.30 Uhr) und Deutschland (8 Uhr) gibt, ist eher unwahrscheinlich. Die Lokomotive Deutschland liegt als knapp vor dem Oldtimer aus dem vereinigten Königreich. Beider Lokomotiven liegen aber deutlich hinter den Cowboys, die auf der anderen Seite des großen Teichs leben.

Die USA haben die Rezession schon weiter zurückgelassen, die Konjunktur ist schon ein wenig robuster. Ein wenig, wie wir gestern wieder registrieren konnten. Die Neu-Anträge auf Arbeitslosenhilfe stagnieren auf hohem Niveau und auch die Langzeit-Arbeitslosigkeit scheint weiter problematisch zu sein. Und so scheinen die Märkte realisiert zu haben, dass eine Eingrenzung der Anleihekäufe durch die Fed schon im September wohl eher unwahrscheinlich ist. Da die Fed das sogenannte Tapering wohl auf einer Pressekonferenz verkünden wird, dies aber nicht langfristig ankündigen möchte und weil aus dem FOMC-Sitzungsprotokoll ziemlich deutlich hervorgeht, dass die Eingrenzung noch in diesem Jahr beginnt, wage ich jetzt mal eine Prognose: Der Beginn der Reduzierung der Anleihekäufe wird am 18. Dezember verkündet.

Insgesamt steht die Konjunktur der USA besser da, als das einige Zahlen zuletzt zeigten. Dass die Entwicklung zuletzt etwas gedämpft verlief hat auch seine Ursache in den Ausgabenkürzungen des Bundes. Wir erinnern uns: Die USA sind eigentlich pleite und mussten gewaltige Budgetkürzungen umsetzen. Dadurch wurden Investitionen nicht getätigt, die der Konjunktur nicht wirklich gut bekamen. Trotzdem liegt das Wirtschaftswachstum der Vereinigten Staaten noch deutlich über dem anderer großer Wirtschaftsnationen. Prinzipiell hat damit auch der Dallas-Fed-Chef Richard Fischer recht, der gestern mal wieder erklärte, dass er für Tapering ab September ist. Ja, die Wirtschaft ist wahrscheinlich stark genug für Tapering, aber der Arbeitsmarkt eben noch nicht. Die Mehrheit des FOMC hat sich auf eine Arbeitslosenquote von 7 % verständigt. Außerdem liegt die Inflation unter dem Zielwert von 2 %. Das die fiskalischen Fesseln laut Einschätzung der Fed im zweiten Halbjahr nicht mehr so eng sein werden, dürften die Ziele der Fed im Laufe des zweiten Halbjahres in Sichtweite kommen. Wenn man nun bedenkt, dass zur Zinssitzung am 30. Oktober keine Pressekonferenz geplant ist, bleibt für Tapering eigentlich nur der 18. Dezember übrig,

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