Die Welt des Reisens

Mittwoch, 21. August 2013

Die Fed treibt die asiatischen Märkte ins Minus

An einem fast nachrichtenlosen Tag konnten sich die Marktteilnehmer am Dienstag doch über einiges an Bewegung freuen.

In Australien und Neuseeland hatte man das Sitzungsprotokoll der Reservebank von Australien auszuwerten. Die Notenbänker sehen durchaus Spielraum für einen weiteren Zinsschritt was den Aussie aber auch den Kiwi unter Druck setzte, Konnte man damit noch rechnen, so war der Satz des Euro, der sich immerhin um 130 Pips bewegte, schon erstaunlich.

Eigentlich gab es am Dienstag keine besonderen Nachrichten. Und wenn, dann mussten sie eher kritisch für den Euro bewertet werden, wie etwa die Meldung, dass die "faulen Kredite" in Spanien ein Rekordniveau erreicht haben. Ob nun die Aussage Wolfgang Schäubles Jubel ausgelöst hat, dass Griechenland ein drittes Hilfspaket benötigt, ist zumindest fraglich. Also, was hat den Euro bewegt?

Fakt ist, dass das Kapital aus den asiatischen Märkten und den Schwellenländern herausgezogen wird. Durch die wohl bald beginnende Eingrenzung der Anleihekäufe durch die Fed sind zuletzt die Zinsen auch für Anleihen in den USA und in Deutschland deutlich gestiegen. Die deutsche 10-Jahres-Anleihe ist von 1,2 % Ende April auf aktuell 1,85 % Rendite gestiegen. Die US-Anleihe Die US-Anleihe legte von 1,66 auf 2,8 % zu. Anleger finden also inzwischen auch in den großen Wirtschaftsnationen wieder attraktive Möglichkeiten, Rendite zu machen. Der Grund ist einfach. Wenn die Fed ihre gewaltige Kaufwut eindämmt, sinkt die Nachfrage nach Anleihen und somit müssen die Länder bessere Renditen bieten, um sich Geld zu leihen. Nun ja, und dann ist eben eine US- oder deutsche Anleihe einiges sicherer als ein indische Anleihe.

So zogen also die Märkte in die großen, sicheren Häfen und überraschenderweise profitierte davon auch der Euro, mehr noch als der US-Dollar. Woran lag das? Und vor allem, wird das von Dauer sein? Eine spannende Frage, denn gerade die Länder an der Peripherie weisen mehr oder weniger hohe Handels- und auch Haushaltsdefizite auf. Höhere Zinsen könnten also die Reformbemühungen dieser Staaten erschweren. Habt das Kapital also im Euro einen Zwischenstopp eingelegt, bevor sie heute Abend in den US-Dollar weiterziehen? Oder wählten die Anleger den Euro, weil sie glauben, dass die Fed die Anleihekäufe im September noch nicht eingrenzt? Nur warum steigen dann die Renditen der Anleihen und warum flüchtet das Kapital geradezu panikartig aus den Schwellenländern und Aktienmärkten.

Heute Abend, 20.00 Uhr,  also zur besten Sendezeit werden wir auf diese vielen Fragen Antworten bekommen. Interessant ist dabei gar nicht so sehr das FOMC-Sitzungsprotokoll, sondern vielmehr, wie die Marktteilnehmer darauf reagieren. Und dann können wir Schlüsse ziehen, warum die Marktteilnehmer wie auch immer gehandelt haben.

Gut ist also für den heutigen Tag derjenige aufgestellt, der noch nicht sein ganzes Kapital eingesetzt hat. Wichtig ist, nach dem Ereignis handlungsfähig zu sein und eventuelle Fehleinschätzungen korrigieren zu können.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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