Die Welt des Reisens

Mittwoch, 28. August 2013

Euro zieht nach

Die größte Überraschung des Dienstag war ja, dass sich der Euro angesichts der Kriegsgefahr in Syrien erstaunlich robust zeigte. Dies ist nun Geschichte. Der Euro zog am Mittwochnachmittag nach und verlor ohne einen sichtbaren Grund innerhalb einer Stunde knapp 70 Pips. Schon vorher drohte EUR/USD die 1,34 aus den Augen zu verlieren, hatte sich aber noch einmal bis 1,3373 zurück gekämpft. Dann folgte endlich das, was ich ehrlicherweise schon eher erwartet habe.


Charttechnisch ist eigentlich nicht viel passiert. Die Unterstützung bei 1,33 ist nicht in bedrängnis geraten und so handeln wir praktisch unverändert in einer Seitwärtsrange zwischen 1,33 und nun eher 1,3400. Der Widerstand bei bisher 1,3415 ist also etwas gen Süden gewandert. Angesichts der Lage auf der arabischen Halbinsel ist die Gefahr eines Bruchs der 1,33, die das Paar bis 1,3180 führen könnte größer als ein Überwinden der 1,34. Mittlerweile jagt an der Börse ein Gerücht das nächste und die Frage ist, wie cool die Märkte Meldungen wie den Aufmarsch amerikanischer und jordanischer Truppen an der Grenze zu Syrien wegstecken. Fakt ist, sollten die Amerikaner eine Bodenoffensive starten, dürfte das die Märkte in Depression stürzen.



Die Märkte gehen inzwischen wohl von einer zeitlich und räumlich sehr begrenzten Aktion gegen das Assad-Regime aus, was dem Krieg erst einmal den ganz großen Schrecken nahm und den Märkte eine leichte Erholung gönnte. So konnte sich der Dax von seinen Tiefs, die den deutschen Leitindex bis auf 8.094 Punkte drückte erholen und sogar die von mir gestern beschriebene wichtige Marke von 8.150 Punkte konnte wieder zurück erobert werden. Vorerst könnten die Dax-Bullen also aufatmen. Die Frage ist freilich, ob die Erholung nachhaltig sein wird, denn der Index war überverkauft, so dass man zunächst mal abwarten muss, ob die Erholung wirklich nachhaltig ist. Unter 8.056 Punkten kommt die 8.000 in Gefahr. Auf der Oberseite würde zunächst das Schließen des Gaps bei 8.242 Punkten gelingen können. Über 8.268 Punkten würde es für die Bullen wieder freundlich aussehen. Diese Aussicht dürfte sehr vom schnellen Ende des Syrien-Konfliktes abhängen.


Was insgesamt beim Dax auffällt, dass der deutsche Leitindex am Mittwoch noch einmal deutlich in die Tiefe gezogen wurde, während die anderen Indizes eher leichte Erholungstendenzen zeigte. Der Dow Jones konnte sich zum Beispiel leicht erholen, ohne das sich das Chartbild wesentlich geändert hätte.


Hintergrund könnte sein, dass der Dax die Verluste, die andere Leitindizes schon vollzogen haben, nachholte.

Auch WTI-Crude, hat sich erst einmal ein wenig gefangen. Die Gefahr von 150 $, wie ich es heute bei einem Analysten gelesen habe dürfte zunächst mal sehr weit weg sein. Ein Zwei:Jahreshoch über 114,81 ist zwar noch nicht vom Tisch, aber zunächst konnte der überkaufte Status ein wenig abgebaut werden. Ein neuerlicher Angriff auf die Hochs ist aber nicht vom Tisch, solange Öl über 109 hantiert. Der hohe Ölpreis zeigt auch, die Panik ist zwar nicht unendlich, aber die Situation an den Märkten bleibt angespannt.


Während der Euro am Nachmittag Prügel bezog, konnte Cable einen angenehmen Mittwochnachmittag verleben. Nachdem die Märkte den Syrien-Konflikt zumindest ein wenig ausblenden konnten, drehte GBP/USD und holte zumindest alle Verluste des Vormittags zurück. Am Ende hielt die 1,5420 und damit das Niveau des Ausbruchs vom 7. August. Dies könnte für Cable durchaus ein hoffnungsvolles Signal sein. Über 1,5560 könnte das Paar einen neuen Anlauf auf 1,5750 wagen. Über dieser Chance schwebt aber die Unsicherheit des Syrien-Konflikts. Auf der Unterseite würde noch einmal die 1,5372 (38,2 %-Linie des Fibonacchi-Retracements) unterstützen, ehe die Phantasien auf der Oberseite endgültig Pause hätten.


Mit der Stärke von GBP, die sich auch den bärenstarken, also bullischen CB Realisierten Handel ausgelöst wurde, brach die Erholung von EUR/GBP und das Paar viel wieder unter die 0,8606. Bärenstark eben, deshalb regieren nun wieder die Bären. Unter 0,8567 droht 0,8510/00


USD/JPY drehte bereits am Dienstagabend wieder und könnte nun zunächst die 98,50 ansteuern. Allerdings kann die Erholung auch eine technische Reaktion auf den überverkauften Status sein. Der Abverkauf war doch recht steil. Generell ist die 96 noch nicht vom Tisch. Sollte die Unsicherheit der Märkte zunehmen, dürften auch 94,85 durchaus möglich sein. Vorher unterstützt natürlich die 96.


Japan meldet übrigens in der Nacht die Einzelhandelsumsätze.

Aus Australien kommen die Verkäufe neuer Häuser und Neue Privatinvestitionen. AUD/USD schaute am Dienstag ein zweites Mal unter die 0,89, konnte sich aber erneut vor dem richtigen Absturz retten. Auf der Oberseite können wir in zwischen die 0,9045 zum zentralen Widerstand erklären. Die 0,9220 erscheint sehr weit weg. Auf der Unterseite bleibt das Tief vom 5, August (0,8848) im Fokus.


Die Schweiz meldet die Beschäftigungsrate und es wird erwartet, dass sie leicht steigt. Der Schweizer Franken ist ja auch ein sicherer Hafen und wenn man auf EUR/CHF schaut, bekommt man diese Rolle auch bestätigt. Das Paar hat am Montag 50 Pips verloren, konnte sich aber am Dienstag und Mittwoch stabilisieren. Die 1,2280 hat erneut als Unterstützung gedient, auf der Oberseite geht gerade nicht viel. Das Paar bewegt sich quasi in einer 20-Pips-Range.Über 1,23 wäre Luft bis 1,2360. Auf der Unterseite wartet die 1,2240, wenn die SNB nichts dagegen hat.


Etwas überraschend ist es zumindest schon, dass sich EUR/CHF am Dienstag, als die Märkte nach sicheren Häfen Ausschau hielten, der Schweizer Franken nicht profitierte. Hatte da die Schweizer Nationalbank ihre Finger im Spiel?

Übrigens auch die Eurozone meldet am Donnerstag Daten. Aus Deutschland kommen die Arbeitsmarktdaten, Italien versteigert Anleihen mit 5- und 10-jähriger Laufzeit (das könnte sehr spannend werden) und am Nachmittag erscheinen noch die deutschen Verbraucherpreise.

Die USA sind auch mit einigen Daten dabei. Wie immer am Donnerstag gibt es die Anträge auf Arbeitslosenhilfe, Dazu werden das BIP sowie der BIP-Preisindex gemeldet. James Bullard vom FOMC hat schon wieder einen Auftritt. Vielleicht verrät er uns ja, wie man als Zahlungsunfähiger einen Krieg finanziert.

Kanada meldet sein Leistungsbilanzdefizit, davon darf man wohl ausgehen. USD/CAD hat dank der schwachen Daten aus den USA die 1,06 deutlich verfehlt und hat die schwachen Daten genutzt, um zu korrigieren.  Ob die Unterstützung bei 1,0470 wirklich hält wird sich noch beweisen müssen, theoretisch würde noch die 1,0440 bereitstehen. Sollte die Unterstützung fallen, dass könnte es schnell bis auf 1,0360 gehen. Aber eigentlich sind die Daten aus Kanada für solche Bewegungen zu schwach. Aktuell weiß man aber nie und die US-Konjunktur ist eben auch nicht auf Rosen gebettet.


Sollten also Wirtschaftsdaten eine Rolle spielen, könnte es interessant werden. Na ja da wäre dann eben noch Syrien und der Konjunktiiv. Happy Trading.

Ich bin aktuell in EUR/USD, GBP/USD und AUD/USD investiert.

Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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