Die Welt des Reisens

Dienstag, 20. August 2013

Der Aussie hat sich zuerst bewegt

In Deutschland unterstellt man Beamten, dass es in den Amtstuben ein Spiel gibt, das sich Beamten-Mikado nennt. Der Beamte, welcher sich zuerst bewegt, hat verloren und muss zur Strafe vielleicht die nächste Kanne Kaffee kochen. Dieses Denken über Beamte ist bestimmt unfair, aber irgendwie gibt es immer wieder Begebenheiten, die dieses Bild immer wieder bestätigen. Wahrscheinlich gibt es ähnliche Erfahrungen auch in anderen Ländern.

Tja, was hat das nun aber mit dem Markt zu tun. Am Montag versuchte der Markt das schöne alte Spiel aus Japan für die Börse zu adaptieren. Die meisten Marktteilnehmer gingen auch sehr geschickt ans Werk und schafften es, die Kursbewegungen auf ein Minimum zu beschränken. Nur die Händler des Aussie und des Kiwi hatten die Spielregeln nicht verstanden und verloren. Fast 100 Pips Bewegung an einem Tag, das war zu viel.

Besonders beim Aussie durfte man aber Verständnis haben, denn in der letzten Nacht stand schließlich das Protokoll der letzten Zinssitzung auf dem Programm. Egal, wie dieses Ereignis ausgegangen ist (es fand nach Redaktionsschluss dieser Kolumne statt), es dürfte für AUD/USD und alle anderen mit AUD gehandelten Paare eine Richtungsentscheidung gegeben haben. Die zu beantwortende Frage hieß: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung in Australien.

Der heutige Dienstag könnte dann noch einmal die Mikado-Spieler auf den Plan rufen. Gefährlich wurde es heute früh kurz für die Eurozone, als der deutsche Erzeugerpreisindex veröffentlicht wurde. Die Gefahr von heftigen Bewegungen dürfte aber begrenzt und der Euro somit im "rühre Dich nicht"-Spiel weiter chancenreich bleiben. Allerdings hat Moody´s kräftig ans Tischbein getreten und den Niederländern mit der Aberkennung der Bonitäts-Bestnote gedroht. Grund war unter anderem das schwache Verbrauchervertrauen. So könnte es für den Euro gut sein, wenn die Niederländer nicht zu stark enttäuschen, wenn sie die aktuellen Zahlen um 9.30 Uhr veröffentlichen.

Schwerer haben es da die Kanadier, die ihre Großhandelsumsätze präsentieren. Die Frage ist allerdings, ob die Märkte sich vor dem Erscheinen des Sitzungsprotokolls des FOMC wirklich so weit aus dem Fenster lehnen, dass ein Windzug den Loonie aus dem Spiel katapultiert. Die Prognosen erwarten jedenfalls eine Großhandelsumsatz-Rückgang von einem Prozent, so viel, wie seit November 2012 nicht mehr.

Die USA bieten dann noch das Redbook, also die Situation im Einzelhandel. Zuletzt schrumpfte das Wachstum ein wenig. Die Frage ist, ob dies nur vorübergehend war oder ob die Verbraucherstimmung in den USA doch nicht so gut ist, wie wir noch vor wenigen Wochen vermuteten. Wahrscheinlich wird sich der Dollar deshalb aber auch nicht wesentlich von der Stelle bewegen.

So, ich hoffe, ich habe die Langeweile einigermaßen kurzweilig verpackt. Wer jetzt noch liest, bekommt wenigstens einen Tipp, natürlich ohne, dass dies keine Handelsempfehlung beinhaltet. Es gibt bei eToro jede Menge Möglichkeiten in Aktien zu investieren. Am Dienstag liegt der Fokus auf Hewlett Packard. Das Unternehmen meldet sozusagen als Nachzügler seine Quartalszahlen. Seit Ende Juni läuft es für die Aktie ziemlich gut. Damals erhielt das Unternehmen einen 679 Mio US$-Auftrag von der Marine und wurde wenig später von der Citibank von "verkaufen" auf "kaufen" gestuft. Damals stand die Aktie bei knapp 23,43 $. und erreichte danach ein Hoch bei 27,78 $. Inzwischen handelt das Papier bei knapp 26 $. Gute Quartalszahlen könnten also eine Chance sein.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
Wer mir eine Nachricht hinterlassen möchte, ist herzlichst eingeladen hier einen Kommentar zu hinterlassen oder mich direkt auf dem eToro OpenBook zu besuchen:

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