Die Welt des Reisens

Montag, 30. September 2013

Die spannende Frage: Sind die USA zahlungsunfähig?

Wenn dieser Post erscheint, wissen wir schon, ob das Chaos in den USA vollendet ist oder ob es Republikanern und Demokraten doch noch gelungen ist, dem Chaos von der Schippe zu springen. Am Montagabend deutete einiges darauf hin, dass die US-Politik einen Heidenspaß daran hat, den Laden an die Wand zu fahren. Finden die beiden Fraktionen noch einen Kompromiss und ziehen so die Notbremse?

Wenn dieser Post erscheint, werden wir das Ergebnis kennen und die Auswirkungen sehen. Möglich ist ein Minikompromiss und die Verschiebung des Problems, sagen wir bis Mitte Oktober. Da wird es in den USA wieder spannend, dann steht die Schuldenobergrenze zur Verhandlung und damit droht wieder eine Zitterpartie mit der Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit der USA. Die Auswirkungen habe ich ja bereits gestern ausführlich beschrieben.

Interessant war am Montag die Reaktion des Marktes. Die Aktienmärkte suchten Deckung und zogen sich wie erwartet zurück. Zur Abwechslung werfen wir heute mal einen Blick auf den Dow Jones, der am Montag mehr als ein halbes Prozent verlor. Der US-Index riss zum Wochenauftakt ein Gap und handelt seitdem unter der 15.200er Marke. Aktuell versucht der Dow zwar die 15.200 zurückzuerobern, Ein Scheitern der Verhandlungen zum Haushalt 2014 in den USA dürfte aber eher Abgaben Richtung 14.760 Punkte einleiten.


EUR/USD entwickelte sich überraschend in die andere Richtung. Die Gemeinschaftswährung "profitierte" am Nachmittag offenbar davon, dass die Regierungskrise in Italien vielleicht nicht ganz so schlimm wird. Regierungschef Letta will nun auf die Vertrauensfrage im Parlament verzichten. Das Aufatmen könnte von kurzer Dauer sein. EUR/USD bleibt auf jeden Fall auf hohem Niveau, auch wenn der Aufwärtstrend gebrochen ist. Unterstützung würde das Paar bei 1,3460 finden, auf der Oberseite gibt es das Top bei 1,3570 aus dem Rennen zu nehmen. Unter normalen Voraussetzungen dürfte dies am Tag vor der Zinsentscheidung der EZB eigentlich auch die Range sein, in der das Paar verweilen sollte. Nur, was ist in diesen Tagen eigentlich normal? So muss man auf der Oberseite durchaus mit 1,3710 rechnen und auf der Unterseite könnte auch schnell wieder die 1,34 grüßen.

Interessant ist, dass die Märkte aus den Aktienmärkten flüchten, aber offenbar im Devisenmarkt nicht die sicheren Häfen suchen. Das wird deutlich, wenn man einen Blick auf den USD/JPY wirft. Das Paar hat bei 97,50 einen Boden gebildet. Zwar ist USD/JPY noch im Abwärtstrend, aber angesichts der offensichtlichen Unsicherheiten, die die Märkte beeinflussen, ist es schon überraschend, dass das Paar ein Comeback startete und wieder deutlich über 98 handelt. Widerstand dürfte bei etwa 99,15 liegen, auf der Unterseite bieten 96,80 weitere Unterstützung. So ganz klar ist das Ziel von USD/JPY nicht. Auf der einen Seite gibt es die Unsicherheiten im US-Haushaltsstreit, was den Yen stärken müsste, auf der anderen Seite werden sich die Marktteilnehmer langsam für die Zinsentscheidung der Bank of Japan am Freitag in Stellung bringen. Dieser Termin dürfte dann eher dollarbullisch werden.


Wichtige Termine gibt es am Donnerstag einige. Am Vormittag sollten die Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich, Deutschland und der Eurozone Impulse setzen, wobei es hier vor einer Woche schon Vorablesungen gab, was den Überraschungseffekt dämpfen dürfte. Außerdem blicken Deutschland und die Eurozone in die Arbeitslosenstatistik. Auch die Briten veröffentlichen den Einkaufsmanagerindex. Der US-Einkaufmanager-Index dürfte am Nachmittag für Impulse sorgen. Die genauen Termine gibt es immer in den Wirtschaftsnachrichten von @nessi508.

Aber letztendlich dürfte der Tag eher von der Politik überschattet sein. Einigen sich die Amerikaner dürften die Märkte eine Rallye starten. Endet das Tauziehen mit keiner Einigung, sollten die Märkte in Depression fallen.

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Sonntag, 29. September 2013

Übernimmt die Politik die Regie?

Wie immer habe ich diesen Post am Sonntag geschrieben. Ich konnte die ersten Marktbewegungen für diese Betrachtungen also nicht verwenden. Zwei Ereignisse aus der Politik rückten über das Wochenende in den Fokus der Marktteilnehmer. Zum einen hat Italien mal wieder ein Regierungsproblem, was wohl den Euro belasten dürfte.

Und dann ist da der Haushaltsstreit in den USA, der zu eskalieren droht. Am 1. Oktober startet das neue Haushaltsjahr in den Vereinigten Staaten und aktuell sieht es so aus, als ob die USA zu diesem Zeitpunkt in die Zahlungsunfähigkeit schlittern. Vielleicht finden Demokraten und Republikaner wieder einen Minimal-Kompromiss, der das Schlimmste verhindert. Aber gut möglich, das am Dienstag die Behörden geschlossen bleiben, weil die Beamten Zwangsferien haben. Krieg werden die USA aber weiter führen können, denn auch wenn die USA Pleite sind: Geld für das Militär ist immer da. Schon heute halten sich die USA unter anderem dadurch über Wasser, dass die Pensionszahlungen verschoben wurden. Pensionäre sind eben keine Krieger...

Was die Mätzchen der amerikanischen Politik für Auswirkungen auf die Märkte haben werden, darüber sind sich die Marktbeobachter nicht ganz einig. Sicher ist, dass, sollten sich Kongress und Senat nicht in letzter Minute (Montag, 23 Uhr Washingtoner Zeit) einigen, dürfte das die Märkte belasten. Die Aktienmärkte dürften dies zu spüren bekommen. Moody´s geht davon aus, dass die USA bei der Schuldentilgung säumig werden könnte und dadurch die Zinsen steigen werden. Dies könnte fatale Folgen an den Finanzmärkten haben. Generell könnte es in der kommenden Woche also zu massiven Verlusten an den Aktienmärkten kommen, während die Rentenmärkte steigen.

Das wiederum hätte dramatische Folgen für die kriselnden Euro-Staaten, denn auch hier dürfte es zu massiven Zinssteigerungen kommen, die wohl auch Spanien und Italien in große Schwierigkeiten bringen dürften. Man kann also sagen, in den USA unternimmt man gerade alles, die Eurokrise zurück zu holen. Um das ganze System zu stabilisieren, müssten die Notenbanken wohl noch mehr Liquidität in die Märkte pumpen und laufen so immer mehr Gefahr, eine Inflation auszulösen.

Neben den Peripherieländer der Eurozone (Portugal, Irland, Zypern, Griechenland, Slowenien) dürfte es auch die Schwellenländer heftig treffen, denn der wirtschaftliche Erfolg von Brasilien, Indien, Malaysia oder auch China wurde weitestgehend auf Pump finanziert.

Eine Renaissance könnte Gold erleben, denn es bleiben wenige sichere Häfen, in die da Kapital flüchten kann. Neben Gold ist dies natürlich der Rentenmarkt. Dazu sind Yen und Schweizer Franken zu nennen. Gold sah zuletzt wieder ein wenig erfreulicher aus. Die 1.270 als wichtig Unterstützung kam in der vergangenen Woche nie in Gefahr und das Paar könnte einen weiteren Test des Widerstands bei etwa 1.375/80 unternehmen. Ein Bruch würde das gelbe Metall vielleicht wieder Richtung 1.425 USD befördern.



Auf einem anderen Trip sind die Aktienmärkte. Beim Dax sieht man sehr schön, wie der Index ein Top bei etwa 8.770/80 Punkten gebildet hat. Sollte die Unterstützung bei knapp 8.600 Punkten nicht halten, dürften es bei 8.460, eventuell sogar bis 8.210 Punkte zurück gehen. Angesichts der Nachrichtenlage muss man zumindest einen Einbruch an den Aktienmärkten mal mit einplanen.


Was hält die Woche noch für uns bereit? Am Montag veröffentlicht Kanada das BIP. In der Nacht zum Dienstag erscheint der staatliche chinesische ISM-Einkaufsmanagerindex, bevor die Australische Notenbank ihre Zinsentscheidung Australische Notenbank veröffentlicht. Das könnte sehr interessant werden, denn nachdem die RBA beim letzten Mal ja eine weitere Zinssenkung nicht so stark in den Fokus rückte, gab es ja eine recht deutliche Erholung des Aussie. Das kann der Notenbank eigentlich nicht gefallen. Die Märkte gehen von keiner Zinsänderung aus, aber sie werden sehr genau auf die Zinsaussage achten. Offensichtlich hat der Markt schon mal die zu erwartende Kehrtwende der Reservebank von Australien ein wenig vorweg genommen und bei 0,9530 ein Top gesetzt. Auch die Unterstützung bei 0,9330 wurde von AUD/USD schon gerochen, so dass nun die zuletzt recht wichtige Marke bei 0,9220 in den Fokus rückt. Ein Bruch wäre für die Bullen alles andere als erfreulich.


Am Dienstagnachmittag wird in den USA der Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Am Mittwoch gibt es dann die Zinsentscheidung der EZB, die natürlich wie immer einer der wichtigsten Termine der Woche ist. Der zuletzt gestärkte Euro dürfte den Notenbänkern nicht gefallen, weil er die Konjunkturerholung eher gefährdet. Es ist also eher damit zu rechnen, dass die EZB sicher weiter auf niedrige Zinsen über einen langen Zeitraum setzen wird. Eine wirkliche Alternative hat die Zentralbank auch kaum, besonders, wenn aufgrund der Haushaltsschieflage in den USA die Zinsen auf dem Anleihemarkt davon galoppieren.

EUR/USD hat in der vergangenen Woche in einer relativ engen Seitwärtsrange gehandelt. Die 1,36 und eventuell auch die 1,3660 sollte man natürlich einplanen, aber aus fundamentalter Sicht stehen die Zeichen wohl eher auf Korrektur. Auch charttechnisch  hat das Paar offensichtlich an Dynamik eingebüßt. Die 1,34 und 1,3320 könnten Unterstützung liefern. Sollte die EZB überraschend einen Zinsschritt beschließen, sehen wir sehr schnell die 1,3110.


Ebenfalls am Mittwoch gibt es  in den USA die ADP-Arbeitsmarktdaten und eine Rede von Ben Bernanke. Im Gegensatz zu den vielen Statements seiner Kollegen könnte es sein, dass der Fed-Chairman sich vielleicht doch ein paar Aussichten auf die kommende Zinssitzung am 29./30. Oktober. Es wird sicher kaum etwas Verbindliches geben, aber die Märkte nehmen ja gern jedes Zeichen, um dann eine ganz eigene Phantasie zu spinnen.

Am Donnerstag erscheinen der britische Einkaufsmanagerindex und die Anträge auf Arbeitslosenhilfe, die aber diesmal weniger spannend sind, weil am Freitag die Non Farm Payrolls erscheinen. Die dürften dann wieder die Phantasie um Tapering beflügeln, was den Markt doch in einige Wallungen versetzen könnte. Dazu gibt es wie immer die Arbeitslosenquote.

Schon am Freitagmorgen wird die Bank of Japan versuchen den Yen zu schwächen. Der ist zuletzt ein wenig zurückgekehrt und könnte angesichts der Nachrichten aus den USA weitere Gewinne einfahren. Hier könnte die Bank of Japan entgegenwirken, zumal, die japanische Konjunkturerholung zuletzt ein wenig gebremst schien. Die Zinsentscheidung und vor allem das Statement zur Geldpolitik dürften also sehr hohe Aufmerksamkeit des Marktes genießen

Auch ohne die Wirren der Politik steht uns also eine sehr spannende Woche bevor. Durch die politischen Unwägbarkeiten wird die Woche noch schwieriger zu handeln. Augenmaß und ein gutes Moneymanagement werden sehr entscheidend sein, um die Woche ohne zu große Blessuren zu überstehen. Ich wünsche allen eine erfolgreiche Woche.

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Donnerstag, 26. September 2013

Die Märkte treten auf der Stelle

So wirklich entscheiden können sich die Märkte aktuell nicht. Scheinbar fehlt der Wille weiter gen Norden zu laufen, aber auch der Weg nach Süden scheint aktuell nicht sonderlich anzuziehen. Die Daten geben meist auch keine richtigen Impulse.

Gestern gab es zwar vom Arbeitsmarkt keine so schlechten Nachrichten. Die Erstanträge aus Arbeitslosenhilfe fielen auf 305.000 und zeugen davon, dass der US-Arbeitsmarkt scheinbar doch eine gewisse Stärke gewinnt. Auf der anderen Seite ist der Immobilienmarkt, der erneut enttäuschte. Die schwebenden Hausverkäufe schrumpften erneut um 1,6 % und damit den dritten Monat in Folge. Das US-BIP blieb zwar leicht unter den Erwartungen aber bestätigte wenigstens die letzte Vorablesung.

So handelt der EUR/USD weiter um 1,35 - mal ein paar Pips darüber und mal darunter. Übergeordnet kann man eine Range zwischen 1,3450 und 1,3570 ausmachen. Übergeordnet findet sich Unterstützung bei 1,34 und Widerstand bei 1,36.


Die ganz großen Impulsgeber bleiben am Freitag aus. Aber ein paar Termine könnten wenigstens für Bewegung innerhalb der Range sorgen. Schon vor Erscheinen dieses Posts erscheint das BIP für Frankreich, dass wahrscheinlich nicht allzu große Überraschungen bringen dürfte, denn die prognostizierten 0,5 % stammen schon aus der Vorabveröffentlichung. Nach zwei mageren Quartalen endlich wieder ein Wirtschaftswachstum. Auch die französischen Konsumausgaben sollen nach den Prognosen wieder steigen. Die +0,4 % wären zumindest mal ein Hoffnungsschimmer.

11 Uhr spricht EZB-Präsident Mario Draghi und wird sicher kaum das Ende der lockeren Geldpolitik der europäischen Notenbank bekanntgeben. Am wahrscheinlichsten ist, dass Draghi die bekannten Positionen kundtut. Die Zinsen bleiben noch lange unten und die EZB wird die Banken mit billigem Geld versorgen, sollte dies nötig sein. 14 Uhr liefern dann wahrscheinlich die deutschen Verbraucherpreise die Bestätigung, dass diese Politik in Ordnung ist.

Auch in den USA wird der Preisdruck wohl niedrig bleiben. Ein Indikator ist der PCE-Preisindex, der heute veröffentlicht wird. Die Fed kann so weiter Liquidität in den Markt pumpen. Besonders der Immobilienmarkt zeigt ja, wie notwendig dies ist. Durch die Ankündigung, die Anleihekäufe zu reduzieren, hatten sich die Hypothekenzinsen deutlich erhöht. Bis heute sind die Zinsen deutlich höher als vor der Pressekonferenz von Ben Bernanke im Juni. Außerdem lohnt zum Wochenausklang noch ein Blick auf die Konjunkturerwartungen der Universität Michigan.

Ebenfalls unter Druck geriet GBP/USD. Das Britische BIP enttäuschte und ließ Cable um 70 Pips fallen. Eine wirklich neue Situation gibt es aber auch hier nicht. Das Paar bleibt in der Range zwischen 1,5960 und 1,6160. Aber ähnlich wie beim EUR/USD sieht es im GBP/USD ein wenig nach Topbildung aus. Das Paar könnte bei Bruch der 1,5960 bei 1,5885 Unterstützung finden.


Die Schweiz hat heute Morgen ihr KOF Konjunkturbarometer veröffentlicht. Ich habe mal auf den EUR/CHF-Chart geschaut, der recht spannend aussieht. Das Paar befand sich gestern Abend, als dieser Post entstand, im Kampf mit der 1,2275. Hält die Unterstützung oder muss die Schweizer Nationalbank wieder zu Stützungsmaßnahmen greifen? Als Widerstand fungierte zuletzt bei 1,2305, der Druck auf das Paar scheint also doch recht hoch zu sein.


Auf der Unterseite gibt es dann bei 1,2215/00 weitere Unterstützung.


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Mittwoch, 25. September 2013

Rückenwind für Cable durch das britische BIP?

Nach dem wir in den letzten Tagen recht durchwachsene Daten aus der Eurozone und den USA in Empfang nehmen mussten, steht am Donnerstag Großbritannien auf dem Prüfstand. Wird Cable seine Gewinne weiter ausbauen können?

Am Mittwoch fiel der realisierte Handel im Vereinigten Königreich überraschend stark aus. Statt der erwarteten 24 wies der Indikator 34 aus und damit eine deutliche Steigerung. Der Wert, der die Stimmung im Einzelhandel und damit das Verbrauchervertrauen reflektiert, war so gut wie seit Ende Juni 2012 nicht mehr. Cable machte im Laufe des Tages einen Freudensprung um 80 Pips, auch begünstigt von recht enttäuschenden Daten aus den USA.


Am Donnerstag, 10.30 Uhr, warten die Marktteilnehmer nun auf die Veröffentlichung des BIP.  Sehr große Überraschungen sind allerdings nicht zu erwarten, da es vor der jetzigen endgültigen veröffentlichten Version schon zwei Vorabveröffentlichungen gab. So dürfte das jährliche Wirtschaftswachstum von 1,5 % im Jahr wahrscheinlich bestätigt werden. Eine leichte Korrektur nach oben könnte Cable einen weiteren Impuls senden. Ein erster Widerstand wäre dann bei etwa 1,6160/80 zu finden, ehe 1,63 in den Fokus rücken könnten. Auf der Unterseite unterstützen weiterhin die 1,5965 und 1,5880.



Bei EUR/GBP war die Erholungsbewegung nur von kurzer Dauer. Die guten Einzelhandelsdaten aus dem Vereinigten Königreich schickten das Paar wieder ins Tal. Generell schafft es das paar aktuell nicht, die 0,8450 nachhaltig zu brechen. Damit bleibt der Widerstand bei 0,8510 unerreichbar. So drohnt der Bruch der 0,84 und ein erneuter Test des Monatstiefs bei 0,8350.


Für alle Chart-Fans heute auch mal der GBP/JPY. Das Paar hat zuletzt leicht korrigiert, konnte aber an der Unterstützung 157,40 einen Boden bilden und könnte den kurzfristigen Abwärtstrend wieder nach Norden verlassen. Erstes Ziel wäre dann wieder die 160.


EUR/USD konnte sich am Mittwoch über die 1,35 zurück kämpfen. Allerdings konnte das Paar nur bedingt vom guten GfK-Konsumklima in Deutschland profitieren. Die Unsicherheiten scheinen zu überwiegen und so waren die Gewinne des Major-Paares doch recht gebremst. Keine Frage die 1,36 muss nun wieder in Betracht gezogen werden. Auf der Unterseite bilden 1,3460 und 00 die Unterstützungen


Entscheidende Termine kommen aus den USA. 14.30 Uhr wird des BIP veröffentlicht, bei dem eine leichte Steigerung von 2,5 auf 2,6 % für die letzten 12 Monate prognostiziert wird. Angesichts der oft schwachen Daten aus der Bauwirtschaft darf man mal gespannt sein, ob diese Prognosse erreicht wird. 16 Uhr gibt es dann die schwebenden Hausverkäufe. Immer interessant sind die Zahlen über die Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA (14.30 Uhr). Die Eurozone liefert keine wirklich bewegenden Daten.

In der Nacht zum Freitag  werden die Verbraucherpreise aus Tokio veröffentlicht. Interessant ist, dass die Prognose davon aus geht, dass die Steigerung der Kern-Preise (ohne Lebensmittel und Energie) von 0,4 auf 0,3 % zurückgeht. Das dürfte der Bank of Japan dann eher nicht gefallen und so den USD/JPY wohl bald eher wieder stärken. Aktuell bleibt das Paar aber unter Druck. Bei einem Bruch der Unterstützung bei 98,50 könnte das Paar bei 97,75 Unterstützung finden. Auf der Oberseite liegt um 99,80 Widerstand.



DIE AKTIE DES TAGES: NIKE


Sportartikelhersteller Nike liefert heute seine Quartalszahlen. Die Aktie wird aktuell nahe ihrem Jahreshoch bei 69,50 gehandelt und hat in diesem Jahr schon 34,2 % zugelegt. Im Juli konnte Nike insgesamt gute Zahlen präsentieren. Damals würde für März - Mai 2013 eine Gewinnsteigerung um 22 % berichtet. Vor allem in Nordamerika, Osteuropa und den Schwellenländern konnte die Firma aus Beaverton, Oregon, wachsen. Nicht so gut lief es in Westeuropa und China, wo das Geschäft stagnierte bzw. schrumpfte.

Charttechnisch hat sich bei 70 US$ ein Top gebildet. Heute dürfte sich entscheiden, ob die 70 fällt oder die Aktie doch erst einmal korrigiert. Zuletzt machte die Aktie Schlagzeilen, als sie in den Dow Jones aufgenommen wurde.


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Dienstag, 24. September 2013

Der US-Konjunktur auf den Zahn gefühlt

Nachdem gestern der deutsche Konjunktur auf den Zahn gefühlt wurde und der ifo-Geschäftsklimaindex durchwachsen ausfiel, ist heute die US-Wirtschaft an der Reihe. Doch bevor wir uns mit den heutigen Terminen auseinandersetzen, ein Blick auf die Zahlen von gestern.

Der ifo-Geschäftsklimaindex blieb ein wenig unter den Erwartungen, wobei dies wohl eher nicht ganz so dramatisch war, weil die Komponente der Geschäftserwartungen, also der Blick auf die Zukunft besser als erwartet ausfiel. Ansonsten gab es aus der Eurozone nur "nebensächliche" Daten, die aber auch mal einen Blick wert sind. Die österreichische Industrieproduktion schrumpfte im vergangenen Monat um weitere 0,9 %. Das niederländische BIP lag mit -1,7 % für die letzten 12 Monate sogar leicht über den Erwartungen. Dafür ging aber das Geschäftsvertrauen in den Keller. Nach -1,6 verschlechterte sich der Index auf -2,8 Punkte. Dies ist zumindest mal ein Rückschlag auf dem Weg der Konjunktur-Erholung.

Auch die italienische Nicht-EU-Handelsbilanz wies einen deutlich schrumpfenden Überschuss auf (0,56B nach 2,80B) und spanische Anleihen mit 3-monatiger Laufzeit wurden mit einem fast doppelt so hohen Zinssatz versteigert, als noch vor einem Monat. Immerhin war die Auktion aber 4-fach überzeichnet.

Man kann also durchaus Sand im Getriebe des Konjunktur-Erholungs-Motors der Eurozone erkennen, aber die Daten geben nicht her, dass man sich wieder in die Krise zurück manövriert. Hier wird man die kommenden Wochen beobachten müssen. Besonders die großen Problem-Nationen Frankreich, Spanien und Italien dürften hier eine Rolle spielen. Weniger wichtig werden wohl die Nachrichten zu Griechenland sein. Jeder weiß inzwischen, dass die Hellenen noch ein oder auch zwei Hilfspakete benötigen. Es ist eher nicht damit zu rechnen, dass die Märkte hier in Panik verfallen. Es wäre eher eine Überraschung, wenn Griechenland keine Hilfe mehr benötigen würde.

Eine anderes Thema könnte da schon eher eine Rolle spielen. Die Regierungsbildung in Deutschland dürfte sich eine Weile hinziehen. Auch wenn sich die SPD ziert, am Ende wird es auf eine große Koalition hinauslaufen. Damit dürfte Deutschland ein verlässlicher Partner in der Eurozone bleiben, was eine wichtige Ansage an die deutschen Partner wäre. Neuwahlen würden den kleinen und vor allem auch den radikalen Parteien nutzen. Sie wären ein Affront gegen den Wähler und nach einhelliger Meinung der großen Parteien deshalb nicht machbar. Es wird auf CDU/CSU und SPD ankommen, die Euroskeptiker in den kommenden vier Jahren nicht weiter zu stärken und die eigentlich gute Europolitik der Bevölkerung besser zu kommunizieren. Warum der Euro so wichtig für die deutsche Wirtschaft ist, erörtere ich gern mal an anderer Stelle. Euro und EZB können jedenfalls nichts dafür, dass fast alle Staaten in der Eurozone (auch Deutschland) keinen soliden Haushalt haben. Sollte die Regierungsbildung sehr lange dauern, könnte die zu Nervosität an den Märkte kommen.

Heute wurde in Deutschland das GfK-Konsumklima veröffentlicht. Am Nachmittag stehen dann wichtige Daten aus den USA an. 14.30 Uhr werden die langlebigen Wirtschaftsgüter und 16 Uhr die Wohnungsverkäufe veröffentlicht. Beide Daten dürften entscheidende Indikatoren sein, welche der FOMC für die Entscheidung über Tapering heranziehen wird. Neben der Arbeitslosigkeit wird auch die allgemeine Verfassung der Konjunktur eine wichtige Rolle spielen.

EUR/USD fiel am Dienstag unter die 1,35 und ist inzwischen auch charttechnisch unter Druck. Aktuell sieht es eher nach einer weiteren Korrektur zunächst in den Bereich 1,3430/00 aus. Fundamentalanalytisch gibt es aktuell keinen Grund, mit einem großen Abverkauf des Euro zu rechnen. Natürlich kann das sich bei einer entsprechenden Nachrichtenlage schnell ändern. Nur ist sie aktuell nicht zu erkennen. So könnte es sein, dass
der Markt Kurse über 1,35 zurecht als Übertreibung gesehen hat und das Paar nun in einer Range 1,34 - 1,35 pendelt.


Die Eurozone bringt am Nachmittag ein paar Töne zu Gehör. Zunächst spricht EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen in Frankfurt (14 Uhr), ehe Bundesbankchef Weidmann sicher erklärt, dass er ganz anderer Meinung ist. Zumindest ist er 17 Uhr an einem anderen Ort, nämlich in Düsseldorf.

Großbritannien meldet am Vormittag die Anlagegeschäfte und den realisierten Handel. GBP/USD kam schon am Dienstag unter Druck, als die Hypotheken-Genehmigungen unter den Erwartungen blieben. Die 1,5960 hat als Unterstützung zunächst standgehalten und so könnte das Paar wieder Richtung 1,6160 unterwegs sein. Sollten die Daten heute enttäuschen, findet Cable bei 1,5885 Unterstützung.


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Montag, 23. September 2013

Märkte gehen schnell zum Alltag über

Die Bundestagswahl hat die Märkte nur kurz beschäftigt, dann kam man am Montag zum Alltag zurück. Der klare Sieg der CDU dürfte eine Fortsetzung der bisherigen Politik mit vielleicht kleinen Nuancen garantieren. Klar, ein Koalitionspartner wird einige Forderungen stellen und auch durchsetzen, aber die Grundausrichtung deutscher Politik dürfte Verlässlichkeit sein.

Dass EUR/USD am Montag nicht zulegten, sondern im Tagesverlauf sogar zurück fiel. Grund waren die enttäuschenden Zahlen der Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich, Deutschland und der Eurozone. Während in Deutschland und der Eurozone insgesamt immerhin ein Wert von über 50 zu verzeichnen war, bleiben die Einkäufer in Frankreich wieder im Rezessionsmodus: 49,5 lag unter dem Wert des Vormonats (49,7). Erwartet wurden 50,1. Die Werte waren eine zunächst eine Vorabveröffentlichung. Man wird sehen, welcher endgültige Wert dann in gute einer Woche zu registrieren ist. Nichts desto trotz, auch der deutsche (51,3 / -0,5) und der Eurozpnen-Index (51,1 / -0,3) fielen leicht zurüück.

Hier ergibt sich dann die spannende Frage, wie diese Zahlen den ifo-Geschäftsklimaindex, der heute, 10 Uhr auf dem Programm steht, beeinflusst. Die Prognosen gehen von einer leichten Steigerung aus.

EUR/USD hat am Montag die 1,35 teilweise nicht halten können. Noch ist die Richtung nicht klar. Auf der einen Seite bleiben die 1,3600/50 möglich, auf der anderen Seite droht bei einem nachhaltigen Bruch der 1,35 durchaus auch der Sturz Richtung Ausbruchsniveau nach dem Ergebnis der letzten FOMC-Sitzung bei 1,3320. Davor gibt es noch Unterstützungen bei 1,3430 und 00.


Der Nachmittag bietet noch einen interessanten Termin aus den USA. Das CB-Verbrauchervertrauen wird veröffentlicht, wobei ein leichter Rückgang erwartet wird. 79,9 wäre der schlechteste Wert, den es seit 28. Mai 2013 gegeben hätte. Ist die Konjunkturerholung in den USA tatsächlich auf die "Bummelspur" gewechselt? Gibt das Conference Board, das diesen Wert ermittelt, der Fed recht? Ist die Konjunktur für ein Tapering wirklich noch zu schwach. Da eine der wichtigsten Säulen der US-Konjunktur der Binnenmarkt und damit auch der private Konsum ist, könnte die Veröffentlichung dieses Indikators einen wichtigen Impuls an Märkte senden.

Außerdem meldet Kanada die Einzelhandelsumsätze. EUR/CAD hat im Bereich 1,3960 korrigiert und damit den Widerstand bei 1,40 nicht erreicht. Die Korrektur hat den überkauften Status abgebaut. Theoretisch wäre ein neuer Anlauf möglich. Ein Überwinden der runden Marke würde Potential bis 1,4125, dem August-Hoch frei machen. Auf der Unterseite überstützt die 1,38.



Ein Blick auf die Nacht zum Mittwoch. Neuseeland veröffentlicht die Handelsbilanz. Bei NZD/USD gibt es eine ähnliches Bild, wie bei EUR/USD. Wir sehen abfallende Spitzen die eine größere Korrektur einleiten könnten. Unter 0,8345 würden 0,8250 und 0,8160 als Unterstützung fungieren.


Die australische Notenbank veröffentlicht den Finanzstabilitätsbericht, Gelegenheit, mal auf den AUD/USD zu schauen. Der Aussie hat bei 0,9530 erst einmal ein Top gebildet. Das Paar blieb aber über der Unterstützung 0,9340 und könnte so die 0,9530 noch einmal testen. Ein Überwinden dieses Bereiches könnte AUD/USD bis in den Bereich 0,97 führen. Allerdings ist das Paar immer noch stark überbewertet.



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Sonntag, 22. September 2013

Deutschland hat gewählt und nun?

Wer hätte das gedacht, die Bundestagswahl hat eine klare Siegerpartei, aber zum Zeitpunkt der Entstehung des Post ist noch nicht klar, wie das Ergebnis auf die Märkte wirken könnte. Am Sonntag, 20 Uhr, als dieser Post entstand, war sowohl eine absolute Mehrheit für die Union als auch ein Einzug der Euroskeptiker von der AfD in den Bundestag ist noch nicht vom Tisch. Wenn die Union nicht allein regieren kann, ist das wahrscheinlichste Szenario wohl eine große Koalition. Angela Merkel ist aber Pragmatikerin, weshalb man auch Schwarz-Grün nicht ausschließen sollte.

Eine Koalition mit der Alternative für Deutschland, wenn sie denn in den Bundestag einziehen sollte, dürfte wohl eher unwahrscheinlich sein. Trotzdem dürfte der Erfolg der AfD die Euro-Skepsis in Deutschland verstärken. Ein Einzug der Partei in den Bundestag, gibt der neuen politischen Kraft ein noch besseres Podium. Das dürfte die Märkte verunsichern. Eitel Sonnenschein herrscht auf jeden Fall nicht.

Werfen wir einen Blick auf die neue Handelswoche. EUR/USD dürfte vom Wahlergebnis und den möglichen Koalitionsgesprächen abhängen, aber es gibt auch einige andere Termine, die in den kommenden Tagen für Bewegung sorgen könnten. Wenn dieser Post erscheint, wurden bereits die Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich, Deutschland und der Eurozone vorab veröffentlicht. Interessant wird, ob sich die Erholung der letzten Monate vorsetzt oder vielleicht doch Mario Draghi, der übrigens am Montagnachmittag spricht, recht hat, der ja zuletzt vor zu viel Euphorie warnte. Am Dienstag veröffentlicht das ifo-Institut den Geschäftsklimaindex für Deutschland und aus den USA gibt es das CB-Verbrauchrvertrauen. Am Mittwoch geht dann der Blick komplett in die USA, wo langlebige Wirtschaftsgüter und Wohnungskäufe in den Fokus rücken.

Neben den Anträgen auf Arbeitslosenhilfe wird am Donnerstag das US-BIP veröffentlicht. EUR/USD könnte die Woche recht positiv beginnen. Auf der Oberseite stehen die 1,3650 und 1,3710 als Ziele bereit. Unterstützungen gibt es im Wochenchart bei 1,3150 und 1,2980.


Schauen wir auf den 4-Stunden-Chart. Auf der Oberseite dürfte um 1,3570 noch ein Widerstand zu finden sein. Sollte die Eurokrise zurückkehren, müssen wir die 1,3430 und 1,3320 als Unterstützungen beachten.


Neben Eurozone und USA wird der Markt auch noch auf andere Wirtschaftsgebiete schauen. Am Dienstag werden in Kanada die Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. USD/CAD Hat zuletzt den Abwärtstrend gebrochen. Über 1,0330 wartet die 1,0380. Sollte der Widerstand bei 1,0330 halten, könnte sich das Paar auch wieder Richtung 1,0260 und 1,0200 zurückfallen.


Eim Blick noch auf GBP/USD. In Großbritannien steht am Mittwoch das BIP auf dem Programm. Die Korrektur in der vergangenen Woche könnte um 1,5960 eine Unterstützung finden. Auf der Oberseite wertet die 1,6160, um überwunden zu werden.


Auf der Oberseite könnte danach übrigens die 1,6310 warten. Allerdings zeigt der RSI doch einen überkauften Status an.


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Donnerstag, 19. September 2013

Die Bundestagswahl wirft ihre Schatten voraus

Kaum ist das eine Ereignis vorüber, steht das nächste vor der Tür: Die Bundestagswahl. Was vielleicht auf dem ersten Blick gar nicht so spannend aussieht, könnte am Ende eine Zitterpartie mit gewaltigen Kursbewegungen werden. Die folgenden Betrachtungen sind meine ganz subjektiven Vorstellungen, welche Szenarien eintreten könnten.

Versuchen wir einmal die Wahlprognosen und daraus möglichen Szenarien für das Trading zu analysieren. Zugrunde lege ich dabei, dass die Märkte wahrscheinlich eine schwarz-gelbe Koalition bevorzugen würden. Jede andere Konstellation dürfte für mehr oder weniger Unbehagen sorgen. Wie sicher ist die Fortsetzung dieser Koalition die ihre Stärke im Aussitzen hatte. Man kann der Regierung in den Sachfragen eigentlich kaum Fehler nachweisen, aber prägende Impulse hat diese "Wunschehe" sicher auch nicht gebracht. Wann man auf die letzten fünf Jahre zurückblickt, erscheint einem Schwarz-Gelb eher als graue Maus.

Der Wähler scheint dies klar der FDP zuzuschreiben. Während die fünf großen Meinungsforschungsinstitute (Infratest, Forschungsgruppe Wahlen, Forsa, Emnid und Allensbach) die CDU/CSU bei 39 bis 40 % sehen, steht die FDP bei 5 bis 6 %. Der kleine Koalitionspartner scheint also stark versetzungsgefährdet. Selbst wenn die FDP aber den Sprung in den Bundestag schafft, dürfte es für die bisherige Koalition schwer werden, weiter zu regieren. Aktuell sieht nur die Forschungsgruppe Wahlen eine Chance, dass Schwarz-Gelb weiter regieren kann. Ob das der Markt schon realisiert hat? Unterstellt man mal, dass sich SPD und Grüne nicht auf eine Regierungsbeteiligung der Linken einlassen, dürfte die große Koalition am wahrscheinlichsten sein.

Die anderen drei Parteien werden von den fünf Meinungsforschungsinstituten übrigens wie folgt gesehen: SPD 25 bis 28 %, Grüne 9 bis 11 %, Linke 8 - 10 %. Bei einer großen Koalition ist die Frage, wie sich die Koalitionsverhandlungen entwickeln würden. CDU/CSU sind ja bei so elementaren Dingen wie Steuerpolitik und Mindestlohn recht weit auseinander. Hat der Markt diese Möglichkeiten schon eingepreist? Wenn nicht, könnte es am Sonntag an den Märkten zu einigen Turbulenzen kommen. Wahrscheinlich würden die Bewegungen sehr moderat ausfallen. Eine große Koalition würde ziemlich wahrscheinlich eine recht verlässliche Politik betreiben, die Veränderungen in der deutschen Politik wären für die Wirtschaft wahrscheinlich gut verkraftbar sein.

Ob die FDP wieder in den Bundestag einzieht ist aber gar nicht sicher. 5 % Umfragewert bedeutet, dass es auch 4,5 % werden könnten. Dann wäre auch Rot-Grün eine ernsthafte Alternative. Ob den Märkten die dann wohl wahrscheinlichen deutlichen Korrekturen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik, aber auch in der Energiepolitik schmecken wurden? Es ist durchaus möglich, dass sich der Markt bei einer solchen Konstellation erst einmal abduckt. Für den EUR/USD und den Dax dürfte das weitreichende Folgen haben.

Während bei EUR/USD die Widerstände bei 1,3650 und 1,3711 zu finden sind, auf der Unterseite finden wir bei 1,3425, 1,3320 und 1,3110 Unterstützungen.


Es gibt noch eine Bekannte, die Alternative für Deutschland. Die Umfrageinstitute sehen die AfD zwischen 2,5 und 4 %, allerdings haben die Meinungsforscher ein Problem. Die Anti-Euro-Partei ist noch nie bei einer Bundestagswahl angetreten, was eine verlässliche Prognose ungemein erschwert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Partei von Konrad Adam, Bernd Lucke und Frauke Petry die 5-Prozent-Hürde überwindet. Es dürfte viele Bundesbürger geben, die von der Euro-Politik enttäuscht sind. Die Frage ist, ob die AfD diese Unzufriedenen an die Wahlurne ziehen kann. Wenn ihr das gelingt, könnte dem Euro ein gewaltiger Absturz bevorstehen. Es geht dabei nicht so sehr darum, dass eine kleine Splitterbewegung in den Bundestag einzieht als vielmehr, dass ein solches Ergebnis, die Euroskepsis in Deutschland salonfähig machen könnte. Deutschland könnte als verlässlicher Anker der Stabilität des Euro verloren gehen.

Auch am Dax dürfte ein solches Wahlergebnis nicht spurlos vorbei gehen. Der Leitindex könnte die Höhenluft schnell einbüßen. Auf der Oberseite könnte bei einer Fortsetzung von Schwarz-Gelb weitet die 9.000-Punkte-Marke ein interessantes Ziel sein. Aber der Blick nach Süden zeigt  Der Aufwärtstrend könnte schnell brechen und Kurse um 8.250 oder gar 8.090 Punkte wahrscheinlich werden.


Die Gefahren drohen also eher auf der Unterseite. Nach der Begeisterung über die Entscheidungen der Fed, könnte also schnell Katzenjammer eintreten.

Zum Schluss noch ein PS an alle Chart-Analysefans. Am Montag wird es einen Wochenüberblick mit vielen Charts geben.

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Der FOMC beschenkt die Märkte

Was für ein Fest für die Märkte! Der FOMC hat beschlossen, die Reduzierung der Anleihekäufe nicht zu beginnen und scheint auch kein definitive Datum zu haben, wann er denn überhaupt beginnen möchte. Das Quantitative Easing leibt also bei 85 Mrd. US-Dollar, der Zinssatz bei 0 bis 0,25 %.

Die für die Märkte überraschende Entscheidung fiel im FOMC fast einstimmig. Nur Esther George hat in alter Tradition gegen den Beschluss gestimmt. Bedenkt man, dass der Konsens am Markt eindeutig war, ist es überraschend, dass die Entscheidung des FOMC so klar ausfiel. Sicher wird das Sitzungsprotokoll sehr interessant werden. In 14 Tagen werden wir erfahren, ob die Beratungen so harmonisch abgelaufen sind, wie es uns gerade die FOMC-Aussage darstellt.

Die Mehrheit der Märkte hat unterschätzt, dass die Zinsentscheidung der Fed keine politische, sondern eine an den Fakten orientierte Veranstaltung ist. Und so mussten die Notenbänker feststellen, dass die Wirtschaft weiter nur moderat wächst und sich dieses Wachstum durch die Reduzierung der Anleihekäufe verlangsamen würde.

Der Arbeitsmarkt habe sich verbessert, wobei die Arbeitslosenquote weiter hoch bleib. Die Quote wird für dieses Jahr mit 7,1 - 7,3 % erwartet und für das nächste Jahr mit 6,4 bis 6,8 %. Begünstigend kam hinzu dass die Inflation unter dem Zielwert bleibt und so keine Veranlassung bestand die Liquidität zu drosseln. Die Inflationsrate wird 2013 mit 1,1 - 1,2 % angenommen und soll mit 1,3 - 1,8 % 2014 auch unter dem Zielwert 2 % bleiben. Bleibt also Tapering für längere Zeit aus? Auf jeden Fall darf man darüber wieder schön philosophieren.

In der Pressekonferenz erklärte Fed-Chairman Ben Bernanke, dass sich die Wirtschaft moderat erhole und sich die Geschwindigkeit in der Zukunft leicht beschleunigen werde. Die Situation am Arbeitsmarkt sei weit von den Vorstellungen entfernt. Eines der Hauptkriterien für die Beibehaltung von QE3 im bisherigen Volumen könnte die Tatsache gewesen sein, dass der Zinsanstieg nach Aussage von Ben Bernanke das Wirtschaftswachstum um mindestens 1 % verlangsamt hat. Die aktuellen Daten rechtfertigen noch keine Straffung der Geldpolitik, man würde noch weitere Nachweise für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum benötigen, so Fed-Chairman, der übrigens zu seiner eigenen Zukunft und zu Spekulationen um seine Nachfolge nichts sagen wollte.

Der Zinssatz wird wohl erst 2015 angehoben und Ben Bernanke erklärte, dass die meisten FOMC-Mitglieder damit rechnen, dass der Leitzins 2016 auf 2 % steigen könnte. Dis der Zinssatz wieder 4 % steigen würde, wären mehrere Jahre nötig.

Schon nach Veröffentlichung des Statements schossen die Märkte in die Höhe. EUR/USD überwand nicht nur die 1,34, sondern auch die 1,35 und markierte bei 1,3540 ein 7-Monatshoch. Unterstützung dürfte das Paar bei 1,3430 finden. Auf der Oberseite dürfte es um 1,3577/1,36 Widerstand geben. Nach dem starken Kursanstieg darf man aber zunächst mit einer Korrektur rechnen, denn der RSI steht inzwischen bei über 84, ist also völlig überkauft.

Wer sich zu sehr auf den Dax konzentriert hat, könnte in den kommenden Tagen ebenfalls ein Problem bekommen, denn dank des billigen Geldes der Notenbanken dürften die Bulle weiter gut im Futter stehen. Theoretisch muss man beim Dax mit der 9.000 Marke rechnen. Schon allein aus psychlogischen Gründen könnten die Bullen dieses Ziel ansteuern. Zwei Dinge sprechen dagegen, das dies kurzfristig geschieht. Zum einen sollten am Donnerstag Gewinnmitnahmen erfolgen und zum zweiten könnte die Bundestagswahl am Wochenende mit einer Überraschung enden. Sollte die Anti-Euro-Partei AfD in den Bundestag einziehen, könnten die Bullen ein Problem bekommen. Erste Unterstützung bei einer Korrektur sollte um 8.650 zu finden sein.


Wichtigstes Highlight des heutigen Tages sind die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien (10.30 Uhr). Auch Cable ist hoffnungslos überkauft der RSI steht bei über 84 und verlangt nach einer Korrektur. GBP/USD  findet noch einmal einen Zwischenwiderstand bei etwa 1,6185, bevor es bis 1,63 streben könnte. Die dringend nötige Korrektur findet erst bei 1,5960 Unterstützung.


Schauen wir kurz auf EUR/GBP, also ein Paar ohne USD. Das Paar hat bei 0,8350 einen Boden gebildet und könnte nun zu einer Erholungsbewegung ansetzen. Nachhaltig dürfte diese Bewegung wohl erst werden, wenn das Paar die 0,8410 überwunden hat. Die Bullen würden das geschech wohl erst über 0,85 in die Hand nehmen.


Insgesamt sollte man am Donnerstag eher vorsichtig sein und nicht zu euphorisch auf die Bullen-arte setzen. Neben den erwarteten Gewinnmitnahmen gibt es noch einen zweiten Grund: Der FOMC hat der Konjunktur mit seiner Entscheidung eigentlich ein sehr schlechtes Zeugnis ausgestellt. Dass könnte die Märkte belasten, wenn die Marktteilnehmer realisieren, dass wir eigentlich weiterhin im Krisenmodus sein.

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Mittwoch, 18. September 2013

Ben Bernanke gibt Klarheit

Heute Abend, sozusagen zu besten Sendezeit ist es soweit: Der geldpolitische Ausschuss der Fed, der FOMC, wird sich zur Reduzierung der Anleihekäufe durch die Fed erklären. Als ziemlich unwahrscheinlich gilt, dass der FOMC das sogenannte Tapering verschiebt. Sehr viel wahrscheinlicher ist es, dass die Fed langsam mit dem Ausstieg aus den Anleihekäufen beginnt. In welchen Schritten und in welchen Umfang dies

Insgesamt setzt sich sich QE3 aus einem Anleihekaufprogramm im Wert von 45 Mrd. US$ monatlich und einem Kaufprogramm sogenannter Mortgage-Backed Securities (MBS), durch Vermögenswerte versicherte Wertpapiere, im Wert von monatlich 40 Mrd. US$. Nach den bisherigen Äußerungen Ben Bernankes und anderer FOMC-Mitglieder geht es nicht um die komplette Einstellung von QE3, sondern lediglich um das Zurückfahren der Anleihekäufe. Analysten gehen davon aus, dass die Anleihekäufe zunächst um 10 Mrd US$ gesenkt werden.  Ben Bernanke hat in der Vergangenheit ausschließlich von der Reduzierung der Anleihekäufe gesprochen. Er hat zur Beruhigung der Märkte geäußert, dass Tapering nur die Anleihekäufe betrifft. Es könnte also sein, dass der FOMC nur über die Abschmelzung dieses Teils berät. Ben Bernanke hat zumindest im Sommer geäußert, dass selbst nach einer Einstellung der Anleihekäufe die Geldpolitik der Fed sehr locker bleibe.

Die Zinsen werden noch einen langen Zeitraum niedrig bleiben. Außerdem führte Ben Bernanke gelegentlich an, dass ja der Kauf der Mortgage-Backed Securities weiter geführt würde.

Dass der Markt mit einer Eingrenzung der Anleihekäufe rechnet, sieht man sehr gut an der Zinsentwicklung der US-Anleihen. Diese stiegen in den vergangenen vier Monaten von deutlich unter 2 % auf etwa 3 %, was zeigt, dass das Kapital wieder in den Dollar drängt. Grundkonsens dürfte daher sein, dass der FOMC den Zinssatz bei 0 - 0,25 % lässt, die Anleihekäufe von 45 auf 35 Mrd. US$ reduziert und die Käufe der Mortgage-Backed Securities bei 40 Mrd. US$ belässt.

So sollte es in der FOMC-Aussage, die 20 Uhr veröffentlicht wird, stehen. Sollte die Reduzierung der Anleihekäufe nicht kommen, könnte dies den Dollar deutlich abwerten. Auch sich Aktienmärkte dürften profitieren. Auf der anderen Seite könnte ein Ausbleiben des Taperings auf schwache Konjunkturaussichten hindeuten, welche die Bullen schnell wieder einfangen könnten.  Wird das Volumen der Eingrenzung der Anleihekäufe größer ausfallen, könnte dies zu deutlichen Einbrüchen der Märkte führen. Aber: Auf der anderen Seite müsste dann der FOMC die Wirtschaftsaussichten recht positiv sehen, was einen Konter der Bullen ermöglichen würde. Sehr wahrscheinlich ist diese Variante nicht, denn die Fed dürfte kaum ein Interesse an einer deutlichen Stärkung des Dollar haben.


Interessant wird, wie Ben Bernanke die Entscheidung des FOMC in der anschließenden Pressekonferenz "verkauft". Gibt es einen Zeitplan für den weiteren schrittweisen Ausstieg aus QE3 geben? Ist nur ein Ausstieg aus den Anleihekäufen geplant oder ist später auch der Ausstieg aus den Käufen von Mortgage-Backed Securities geplant? Wie begründet der Fed-Chairman die Aussichten oder bleibt es im ungefähren und was würde der Markt daraus machen? Es gibt vor diesem Event also eigentlich mehr Fragen als Antworten. Man sollte also vorsichtig agieren, das Risiko möglichst klein halten und zunächst den Markt beobachten.

Es ist damit zu rechnen, dass die Entscheidung des FOMC dem Markt eine längerfristige Richtungsvorgabe bringen sollte. In diesem Sinne ist es sinnvoll, erste die Fakten zu studieren und dann eine Tradingentscheidung zu treffen. Zumindest bis zum Wochenende sollte dann die Richtung feststehen. Dann könnte eine neue Situation auf den Markt warten: Die Bundestagswahl ist noch nicht entschieden. Aber das ist ein schönes Thema für den Freitag.

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