Die Welt des Reisens

Mittwoch, 4. September 2013

Im Banne der Notenbanken

In den kommenden 24 Stunden werden vor allem die Notenbanken im Fokus stehen, doch bevor wir den Donnerstag besprechen, wollen wir kurz einen Blick auf den Mittwoch werfen. Der Markt hat für mich durchaus überraschend den Krisenmodus wieder ausgeschaltet und die Aktienmärkte beflügelt.

Der Dax startete zwar mit einem Gap nach Norden in den Markt, sah sich aber recht schnell im Krisenmodus. Dazu kamen recht schwache Einzelhandelsumsätze und ein weiterhin auf bescheidenem Niveau steigendes BIP aus der Eurozone  Als sich am Nachmittag die Anzeichen verstärkten, dass es bei den Republikanern einige Abgeordnete gibt, denen die Kriegspläne von Barack Obama nicht weit genug gingen, reagierten die Märkte mit Erleichterung. Eine Einigung scheint nicht in Sicht, der Krieg, den die US-Abgeordneten scheinbar mehrheitlich befürworten, könnte ausfallen, weil die Pläne von Barack Obama nicht auf die Zerstörung des Assad-Regimes zielen.

Charttechnisch ist eigentlich gar nicht so viel passiert, denn der Dax schaffte es während des gesamten Tages nicht über die 8.210 Punkte-Marke. Erst ein Überwinden dieses Widerstandes würde meine gestrige These, dass die Abwärtsrisiken gestiegen sind negieren. Generell hat der Dax die beschriebene Range zwischen 8.210 auf der Oberseite und knapp unter 8.095 auf der Unterseite voll ausgereizt.


Erst über 8.210 Punkten wäre das Abwärtsszenario also wirklich vom Tisch. Nicht wenig dürfte das am Donnerstag die EZB in der Hand haben. Dazu mehr weiter unten.

Gold hat am Mittwoch als sicherer Hafen erst einmal eine Pause eingelegt. Das gelbe Metall hat nach den Gewinnen am Dienstag zunächst konsolidiert und rutschte wieder unter 1.400 USD, was aber ebenfalls noch keine neue Situation schaffte. Erst ein Bruch der 1.380er Markte würde das Edelmetall in den Bereich 1.350 führen. Auf der Oberseite dürfte bei 1.414 und 1.434 mit Widerstand zu rechnen sein.


Auch Öl hat seine Vortagesgewinne wieder abgegeben. WTI Crude bleibt bei 108,83 hängen  Auf der Unterseite unterstützen 105 und 103,50. Auf der Oberseite wäre beim Hoch vom 28. August, 112,22 mit Widerstand zu rechnen.


Nach einem recht ordentlich BIP hat der Aussie weiter aufs Gas gedrückt und die Erholungsbewegung fortgesetzt. AUD/USD kommt langsam in den interessanten Bereich 0,9220/0,9300. Diese Widerstände müsste das Paar mal überwinden, um mehr Potential zu generieren. Unterstützung liegt bei 0,9040



Die Bank of Canada hat den Leitzins bei 1 % gelassen und kündigte an die lockere Geldpolitik ab 2014 straffen zu wollen. USD/CAD bewegte sich kaum. Insgesamt setzte das Paar aber seine Korrektur fort, ohne aber aus seiner Seitwärtsrange auszubrechen. Nach dem Test der Unterstützung bei 1,0470 könnte nun wieder die Oberseite in den Blickpunkt rücken: 1,0560. Ein Bruch auf der Unterseite würde 1,0440/00 ins Visier nehmen.

Am Donnerstagmorgen erscheint die Zinsentscheidung in Japan. Wie schon im eToro-Blog angemerkt ist der Yen eigentlich immer noch unterbewertet. Erst bei 101.50 würde USD/JPY das langjährige Tief erreichen. Um die Inflation weiter in Richtung 2 % zu bewegen und die Exporte weiter zu stimulieren, wird die Bank of Japan wohl kaum ihre lockere Geldpolitik eingrenzen. Es ist wohl eher damit zu rechnen, dass die Bank zumindest nicht ausschließt, die Geldschleusen noch weiter zu öffnen. Ein Ziel könnte die 112,50 sein. Ein Blick in den Monatschart, der auch zeigt, dass der mehrere Monate währende Aufwärtstrend zuletzt nicht mehr aktuell war.


Zuletzt pendelte das Paar zwischen 99,15 und 99,85. Größtes Risiko auf der Oberseite dürfte eine neue Situation in der Nahost-Krise sein. Ansonsten sollte USD/JPY von der Bank of Japan beflügelt werden. Unter 99,15 würde das Ausbruchsniveau der aktuellen Aufwärtsbewegung als Unterstützung dienen (98,50).


Die Bank of England wird wahrscheinlich zum 55. Mal den Zinssatz unverändert lassen. Die quantitative Lockerung dürfte zu 15. Mal unverändert bleiben. Die Wirtschaftsdaten waren zuletzt nicht schlecht, aber angesichts der Risiken zum Beispiel durch die Syrien-Krise dürften die Zentralbank sicher bestärken noch keine Zinsanhebung durchzuführen. GBP/USD bleibt weiter deutlich im Aufwärtstrend und wenn Cable am Donnerstag nicht durch due EZB in den Keller gerissen wird, dürfte dies auch so bleiben. Von der BoE ist jedenfalls keine Überraschung zu erwarten. Bei 1,5650 hatte das Paar Probleme. Über 1,57 würde die 1,5750 in den Fokus rücken. Unterstützung ist bei 1,5520 und 1,5425 zu erwarten.


Die EZB hat das Problem, dass die Zinsen in der Peripherie weiter relativ hoch sind. Italien und Spanien müssen rund 4,5 % für eine Anleihe mit 10-jähriger Laufzeit berappen. Der Zinssatz lag schon mal unter 4 %. aber auch die deutsche Anleihe legte zu: Von 1,2 auf 1,95 %. Nun ist die Frage, ob die EZB feiert, weil die Fragmentierung des Marktes leicht zurückging oder ob die allgemein gestiegenen Zinsen nicht doch die Konjunkturerholung gefährden. Davon wird dann auch die weitere Geldpolitik abhängig sein. Bleibt die EZB dabei, dass es noch sehr lange niedrige Zinsen geben wird und steuert die Notenbank gegen die steigenden Zinsen, etwa, in dem sie ihre Anleihekäufe ausdehnt? Die Konjunktur in der Eurozone hat kleine Fortschritte gemacht, aber hohe Zinsen könnten sie wieder zunichte machen.

EUR/USD hat die 1,3180 zurückerobert und würde nun bei 1,3250 Widerstand finden. Unter der 1,3180 ist die zentrale Unterstützung die 1,2980. Dazwischen könnten noch die 1,3125 und 1,3075 einen Absturz verhindern.


Ich bin aktuell in EUR/USD, USD/JPY und Gold investiert.

Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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