Die Welt des Reisens

Donnerstag, 19. September 2013

Die Bundestagswahl wirft ihre Schatten voraus

Kaum ist das eine Ereignis vorüber, steht das nächste vor der Tür: Die Bundestagswahl. Was vielleicht auf dem ersten Blick gar nicht so spannend aussieht, könnte am Ende eine Zitterpartie mit gewaltigen Kursbewegungen werden. Die folgenden Betrachtungen sind meine ganz subjektiven Vorstellungen, welche Szenarien eintreten könnten.

Versuchen wir einmal die Wahlprognosen und daraus möglichen Szenarien für das Trading zu analysieren. Zugrunde lege ich dabei, dass die Märkte wahrscheinlich eine schwarz-gelbe Koalition bevorzugen würden. Jede andere Konstellation dürfte für mehr oder weniger Unbehagen sorgen. Wie sicher ist die Fortsetzung dieser Koalition die ihre Stärke im Aussitzen hatte. Man kann der Regierung in den Sachfragen eigentlich kaum Fehler nachweisen, aber prägende Impulse hat diese "Wunschehe" sicher auch nicht gebracht. Wann man auf die letzten fünf Jahre zurückblickt, erscheint einem Schwarz-Gelb eher als graue Maus.

Der Wähler scheint dies klar der FDP zuzuschreiben. Während die fünf großen Meinungsforschungsinstitute (Infratest, Forschungsgruppe Wahlen, Forsa, Emnid und Allensbach) die CDU/CSU bei 39 bis 40 % sehen, steht die FDP bei 5 bis 6 %. Der kleine Koalitionspartner scheint also stark versetzungsgefährdet. Selbst wenn die FDP aber den Sprung in den Bundestag schafft, dürfte es für die bisherige Koalition schwer werden, weiter zu regieren. Aktuell sieht nur die Forschungsgruppe Wahlen eine Chance, dass Schwarz-Gelb weiter regieren kann. Ob das der Markt schon realisiert hat? Unterstellt man mal, dass sich SPD und Grüne nicht auf eine Regierungsbeteiligung der Linken einlassen, dürfte die große Koalition am wahrscheinlichsten sein.

Die anderen drei Parteien werden von den fünf Meinungsforschungsinstituten übrigens wie folgt gesehen: SPD 25 bis 28 %, Grüne 9 bis 11 %, Linke 8 - 10 %. Bei einer großen Koalition ist die Frage, wie sich die Koalitionsverhandlungen entwickeln würden. CDU/CSU sind ja bei so elementaren Dingen wie Steuerpolitik und Mindestlohn recht weit auseinander. Hat der Markt diese Möglichkeiten schon eingepreist? Wenn nicht, könnte es am Sonntag an den Märkten zu einigen Turbulenzen kommen. Wahrscheinlich würden die Bewegungen sehr moderat ausfallen. Eine große Koalition würde ziemlich wahrscheinlich eine recht verlässliche Politik betreiben, die Veränderungen in der deutschen Politik wären für die Wirtschaft wahrscheinlich gut verkraftbar sein.

Ob die FDP wieder in den Bundestag einzieht ist aber gar nicht sicher. 5 % Umfragewert bedeutet, dass es auch 4,5 % werden könnten. Dann wäre auch Rot-Grün eine ernsthafte Alternative. Ob den Märkten die dann wohl wahrscheinlichen deutlichen Korrekturen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik, aber auch in der Energiepolitik schmecken wurden? Es ist durchaus möglich, dass sich der Markt bei einer solchen Konstellation erst einmal abduckt. Für den EUR/USD und den Dax dürfte das weitreichende Folgen haben.

Während bei EUR/USD die Widerstände bei 1,3650 und 1,3711 zu finden sind, auf der Unterseite finden wir bei 1,3425, 1,3320 und 1,3110 Unterstützungen.


Es gibt noch eine Bekannte, die Alternative für Deutschland. Die Umfrageinstitute sehen die AfD zwischen 2,5 und 4 %, allerdings haben die Meinungsforscher ein Problem. Die Anti-Euro-Partei ist noch nie bei einer Bundestagswahl angetreten, was eine verlässliche Prognose ungemein erschwert. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Partei von Konrad Adam, Bernd Lucke und Frauke Petry die 5-Prozent-Hürde überwindet. Es dürfte viele Bundesbürger geben, die von der Euro-Politik enttäuscht sind. Die Frage ist, ob die AfD diese Unzufriedenen an die Wahlurne ziehen kann. Wenn ihr das gelingt, könnte dem Euro ein gewaltiger Absturz bevorstehen. Es geht dabei nicht so sehr darum, dass eine kleine Splitterbewegung in den Bundestag einzieht als vielmehr, dass ein solches Ergebnis, die Euroskepsis in Deutschland salonfähig machen könnte. Deutschland könnte als verlässlicher Anker der Stabilität des Euro verloren gehen.

Auch am Dax dürfte ein solches Wahlergebnis nicht spurlos vorbei gehen. Der Leitindex könnte die Höhenluft schnell einbüßen. Auf der Oberseite könnte bei einer Fortsetzung von Schwarz-Gelb weitet die 9.000-Punkte-Marke ein interessantes Ziel sein. Aber der Blick nach Süden zeigt  Der Aufwärtstrend könnte schnell brechen und Kurse um 8.250 oder gar 8.090 Punkte wahrscheinlich werden.


Die Gefahren drohen also eher auf der Unterseite. Nach der Begeisterung über die Entscheidungen der Fed, könnte also schnell Katzenjammer eintreten.

Zum Schluss noch ein PS an alle Chart-Analysefans. Am Montag wird es einen Wochenüberblick mit vielen Charts geben.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
Wer mir eine Nachricht hinterlassen möchte, ist herzlichst eingeladen hier einen Kommentar zu hinterlassen oder mich direkt auf dem eToro OpenBook zu besuchen:



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