Die Welt des Reisens

Donnerstag, 28. Februar 2013

Nach dem Sprung von der Klippe

Der Donnerstag war ein spannender Tag. Einige Hiobsbotschaften waren zu verarbeiten, die aber die Märkte lange recht unbeeindruckt ließen. Das spanische BIP enttäuschte genauso wie der deutsche Arbeitsmarkt, die Verbraucherpreise aus der Eurozone und das BIP aus den USA. Aufatmen konnte man, dass die Arbeitsmarktdaten aus den USA sich besser als erwartet zeigt und hier offenbar eine Erholung zu beobachten ist. Auch der Chicago-Einkaufsmanagerindex zeigte sich etwas besser als erwartet. Insgesamt eigentlich ein Dollar-bullisher Tag. Aber die Dollar-Bullen ließen lange auf sich warten und führten EUR/USD erst am späten Nachmittag unter die 1,31. Dass diese Entwicklung aller Voraussicht nach nicht kurzfristig ist, zeigen weitere Nachrichten von heute. Die Niederlande scheinen ein neuer Problemfall in der Eurokrise zu werden. Das Land, einst Musterschüler, wird auch 2014 sein Defizitziel reißen und schon kursieren Gerüchte, das Land könnte bald seine höchste Note bei den Ratingagenturen, oder zumindest einer davon, verlieren.

Und dann vollziehen die Amerikaner im Augenblick den Sprung von Fiskalklippe. Überraschenderweise passiert dies völlig ohne Gegenwehr. Wenn man in Medien der USA surft, könnte man den Eindruck bekam, als ob dies gar kein Problem wäre. Wird es wahrscheinlich auch nicht sofort, weshalb wir wohl am Freitag mit keiner Panik rechnen müssen. Die Grundtendenz ist aber klar vorgezeichnet: Es geht wohl eher gen Süden. Unter 1,3050 gibt die 1,30 noch einmal Support und dann wird es langsam bitter.


Der Ichimoku könnte im 4H-Chart bald das nächste Verkaufsignal geben. Der Trend ist intakt. Im Ichimoku ist das sehr einfach zu sehen, die Kerzen sind unter der Wolke und sie machen auch keine Anstalten daran bald etwas zu ändern. Impulse gibt es zum meteorologischen Frühlingsanfang durch folgende Daten:

2 Uhr chinesischer Einkaufsmanager-Index
2.45 Uhr chinesischer HSBC PMI

Kein Verschreiber. Die Daten können durchaus Auswirkungen auf die Weltmärkte und damit auch auf EUR/USD haben.

9.45 UHr italiensciher Einkaufsmanagerindex
9.50 Uhr französischer Einkaufsmanagerindex
9.55 Uhr deutscher Einkaufsmanagerindex
10 Uhr Eurozonen-Einkaufsmanagerindex
11 Uhr Arbeitslosenquote in der Eurozone
14.30 Uhr Kern-Preisindex und Privatausgaben USA
15.55 Uhr Konjunkturerwartungsindex der Uni Michigan
16 Uhr Einkaufsmanagerindex USA

Viel Material also, um die Märkte noch einmal in Bewegung zu versetzen. Eine generelle Trendwende wäre aber wohl fast schon eine Sensation.

In der Nacht gibt es neben chinesischen auch japanische Daten. 0.30 Uhr werden die Kern-Verbraucherpreise und 0.50 Uhr diejapanischen Investitionen gemeldet. USD/JPY hat sich nach der Kosolidierung bis 91 über der 92 etabliert. Bis zum Jahreshoch bei 94,60 ist es aber noch ein weiter Weg. Zur Zeit scheint der große Abwertungsdruck auf den Yen nicht mehr vorhanden zu sein. Mit der Nominierung von Asienens Entwicklungsbank-Präsident, Haruhiko Kuroda, als neuem Notenbankchef dürfte der Druck aber bald wiederkommen. Auch EUR/JPY hat sich deutlich unter seinem Jahreshoch etabliert. Tendenz: Nicht sichtbar.

Ímpulse für GBP geben am Freitag, 8 Uhr, der Haus-Preis-Index und 10.30 Uhr der Einkaufsmanagerindex. Wie JPY hat auch GBP zuletzt ein wenig verschnaufen können, ohne dass der Trend gebrochen wäre. Weiter droht bei GBP/USD der Sturz unter die 1,50. EUR/GBP ist am Donnerstag aus der Ichimoku-Wolke herausgetreten. Noch ist es ist es kein 100-%iges Signal, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das Paar weitere Verluste hinnehmen muss. Die nächste Unterstützung könnte dann bei 0,8550 zu finden sein.


Eine Konjunkturdelle erwarten die Marktteilnehmer in Kanada. Beim Kanadischen BIP wird im letzten Monat ein Rückgang um 0,1 % erwartet. Wie es real aussieht, wissen wir 14.30 Uhr. USD/CAD hat am Donnerstag wieder nach Norden gedreht und setzt seine Rally fort. Der Ichimoku ist im 4H prächtig ausgerichtet. Über 1,0350 könnte das Paar das 2012er Jahreshoch anvisieren: 1,0445.



Tja und dann haben wir alle wieder ein wohlverdientes Wochenende. Vorher kommentiere ich auch am Freitag den Markt im OpenBook von Etoro.

Mittwoch, 27. Februar 2013

Die Märkte gehen zur Tagesordnung über

Es ist Normalität in den Handel eingetreten, wenn man die derzeitige Verunsicherung an den Märkten und die regelmäßig wechselnden Stimmungen als normal einstufen möchte. Wir wollen das mal so machen. Der erste Schock über die Italien-Wahl ist abgeklungen, es bleiben natürlich weiterhin viele Unsicherheiten. Interessant ist zum Beispiel, dass die Auktion der 10-jährigen Anleihen in Italien als Erfolg gewertet wurden. Immerhin musste das Land mit 4,83 % deutlich mehr Zinsen bieten als bei der letzten Mal (4,17 %). Am Ende jubelten die Märkte, dass das geplante Volumen unter den Hammer kam und dass die Zinsen im Vergleich zum Dienstag um 0,1 % sanken. Die Erwartungen sind eben sehr niedrig. Da störte es dann auch nicht, dass die Staatsanleihen heute zum großen Teil durch italienische Banken gekauft wurden.

Eben so wenig erschütterte die Anleger die Nachricht, dass Fitch den USA ihr Triple-A-Rating nehmen möchte, wenn das Land seine Schuldenobergrenze nicht rechtzeitig anhebe. Die Aussetzung der Schuldenobergrenze wurde ja bis zum 19. Mai ausgesetzt. Aber auch der 19. Mai ist gar nicht mehr weit. Der Mai ist im Frühling und am Freitag ist meteorologischer Frühlingsanfang. Eine andere Vokabel ist ganz aus dem Marktgeschehen verschwunden: Fiscal Cliff. Am 1. März treten umfangreiche Sparmaßnahmen und Steuerhöhungen in Kraft. Darauf wies Barack Obama am Montag in seiner Rundfunkansprache hin. Eine Einigung scheint nicht in Sicht zu sein. Die Nachrichtenlage zum Thema Fiscal Cliff ist sehr dünn. Der Markt scheint sich nicht allzu sehr zu fürchten. Die Auswirkungen wird man erst später spüren und vielleicht federt die Fed ja alles gut mit frischem Geld ab. Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt.

So gehen wir also auch zur Tagesordnung über. An der Datenfront ist einiges los:

8.45 Uhr französische Konsumausgaben
9 Uhr spanisches BIP
9.55 Uhr Arbeitsmarktdaten aus Deutschland
11 Uhr Verbraucherpreise Eurozone
14 Uhr deutsche Verbraucherpreise
14.30 Uhr Anträge auf Arbeitslosenhilfe USA und BIP USA
15.45 Uhr Chicago-Einkaufsmanagerindex

EUR/USD hat sich nach dem Absturz am Montag stabilisiert. Am Dienstagabend stieg der Kurs deutlich über 1,31, was eine Prognose nicht unbedingt leichter macht. Insgesamt bleibt das Bild eingetrübt, der Abwärtstrend würde erst bei einem Überwinden der 1,3280 ein wenig aufhellen. Erster Widerstand wartet bei 1,3181. Auf der Unterseite hat sich zunächst bei 1,3050 ein Boden gebildet. Hält der Support nicht, dürfte es schnell unter 1,30 gehen.


Schon am Dienstagabend gibt es Daten aus Neuseeland. 22.45 Uhr werden die Baugenehmigungen gemeldet. Erwartet wird ein Rückgang um 2 % im Vergleich zum Vormonat. NZD/USD korrigiert nach dem Abverkauf der letzten Tage. Bei 0,8220 konnte sich ein Boden bilden. Erster Widerstand wartet um 0,83, wobei man wohl erst über 0,8340 von einer Aufhellung des Chartbildes sprechen kann.


In Japan wird 0.50 Uhr) die Industrieproduktion gemeldet. Sie soll immerhin um 1,5 % im Vergleich zum Vormonat wachsen. USD/JPY hat knapp über 91 einen Boden gebildet und ist gedreht. Aber slebst bei einem Überwinden der 92,25 würde das Paar nur in die alte Seitwärtsrange, die bis gut 94,25 reicht, zurückführen. Erst bei Bruch des Februarhochs von 94,60 ist die Longseite wieder richtig interessant. 97,70 sind durchaus realistisch.

Aus Australien stehen die Verkäufe neuer Häuser (1 Uhr) und die Privatinvestitionen (1.30 Uhr)) auf dem Plan. AUD/USD rutschte am Dienstag kurz unter die 1,02, aber der Sturz Richtung 1,0150 blieb dann doch aus und das Paar drehte zunächst Richtung Norden, ohne das sich das Bild von gestern deutich geändert hätte.

7.45 Uhr wird das BIP aus der Schweiz gemeldet. Es wird ein Rückgang um 0,3 % für das letzte Quartal prognostiziert. EUR/CHF hat zunächst mal den Sturz unter die 1,2150 verhindert und steht wieder über 1,22. Ein Longszenario ist das freilich nicht.

14.30 Uhr erscheint außerdem noch die Kanadische Leistungsbilanz. Nach dem Bruch des Aufwärtstrends, der seit 15. Februar intakt war, findet USD/CAD bei 1,0220 erste Unterstützung. Darunter könnte die Korrektur bis 1,0188 fortgesetzt werden. An der Großwetterlage ändert dies aber (vorerst) nichts.


Dienstag, 26. Februar 2013

Stimmen ausgezählt, alles klar? Nein.

Italien hat gewählt und je länger ich darüber nachdenke, Italien hat gut gewählt! Der Wähler hat beschlossen, dass es am besten ist, wenn am dazu verdammt ist, die Krise gemeinsam zu meistern. Eine weise Entscheidung. Sie benötigt aber auch weise Politiker. Nicht ganz zu unrecht sind die Märkte deshalb verunsichert, Hat Italien weise Politiker. Überraschend war es Silvio Berlusconi, der über seinen Schatten sprang und bereit ist Kompromisse einzugehen, eine große Koalition nicht ausschloss. Ob seine Alterweisheit ausreicht, um zu erkennen, dass man in der Eurozone keine Politik gegen die Bundeskanzlerin führen kann und bereit ist, diese Politik vor seinen Wählern zu verkaufen, darf aber eher skeptisch gesehen werden. Aber auch der Sieger der Abgeordnetenhaus-Wahlen, Bersani scheint durchaus bereit zu sein, Änderungen an Mario Montis bisherigem Sparkurs vorzunehmen. Beide Protagonisten können sich sicher sein, dass sich die Eurozone eine Pleite Italiens nicht leisten kann. Das gibt Chancen für Italien, aber auch große Risiken für die Eurozone. Die Eurokrise könnte sehr teuer werden. Eventuell wird irgendwann selbst Deutschland erkennen müssen, dass der Untergang des Euro nur mit der Notenpresse im Wettstreit mit den anderen Notenbanken geregelt werden kann. Diese "Lösung" dürfte allerdings auch sehr kurzsichtig sein, den das schöne frische Geld hat einen großen Nachteil: Es ist nicht durch Werte gegengebucht. Viel Geld, für das eigentlich nichts zu kaufen ist. Das ist die Grundlage für eine satte Inflation. Warum die Behauptung der Notenbanken, man könne ja bei erkennbaren Inflationsrisiken das Geld schnell wieder einsammeln, ist aus meiner Sicht gefährlicher Unsinn. Warum erkläre ich mal in einem Blog-Post bei eToro.

Die Unsicherheit ist jedenfalls groß und selbst die vielen positiven Nachrichten, die am Dienstag aus den USA kamen, konnten die Marktteilnehmer aus ihrer betrüblichen Stimmung nicht herausbringen. Die Wohnungsverkäufe lagen deutlich über den Erwartungen und auch das Verbrauchervertrauen stieg gleich um mehr als 11 Punkte. Allerdings sind diese Daten aktuell kein Grund zur Freude, denn gute Wirtschaftsdaten lassen immer die Befürchtung aufkeimen, dass QE bald beendet wird. Dem hat Ben Bernanke zwar heute eine Absage erteilt, aber nach der Veröffentlichung des letzten FOMC-Protokolls scheint der Markt von dieser Aussage nicht mehr so überzeugt zu sein. Am Mittwoch spricht Ben Bernanke übrigens vor dem US-Repräsentantenhaus, in dem die Demokraten die Mehrheit haben. Da dürfte dann Gelddrucker Ben 16 Uhr ein Heimspiel haben.
zur
Ausnahmsweise dürften am Mittwoch andere Daten eine größere Rolle spielen. 8 Uhr geht es mit dem deutschen Konsumklima los. 14.30 Uhr werden die Daten zu den .Gebrauchsgütern in den USA gemeldet. Und 16 Uhr sind die schwebenden Eigenheimverkäufe an der Reihe. Wenn Ben Bernanke seine Rede beendet hat, legt 18.30 Uhr der Meister des Wortes, Mario Draghi los. Ihm dürften die neuen Entwicklungen um die italienischen Staatsanleihen Sorgen bereiten. Er könnte den Euro zur Abwechslung mal wieder stark reden, denn der Euro ist natürlich unumkehrbar (zumindest für die EZB) und die EZB wird alles dafür tun, um den Zugang der Euroländer zum Finanzmarkt zu fairen Konditionen sicherstellen, wenn sich die Mitgliedsländer vorher dem Diktats des ESM unterwerfen. Nehmen wir mal an, Berlusconi tritt tatsächlich in eine Regierung ein, wer glaubt, dass die EZB jemals ein OMT-Programm für Italien auflegen kann? Das könnten dann auch bald die Märkte begreifen (vielleicht auch schon am Mittwoch) und spätestens dann wird die EZB über ihre Rolle und ihre Möglichkeiten nachdenken müssen. Tendenziell könnte aber EUR/USD am Abend durchaus Gewinne generieren.

Generell sieht das Paar doch sehr angeschlagen aus. Das Paar bleibt weiter unter dem ehemaligen Abwärtstrendkanal, was das ganze Dilemma des EUR/USD schön zeigt. Bis zu einer Trendwende ist es ein sehr weiter Weg. Ob das Paar am Mittwoch weiter an Boden verliert wird sicher auch vom GfK-Konsumklima abhängen. Ansonsten wird man weiterhin die Nachrichten aus Italien weiterverfolgen müssen. Dazu gehören auch die Autionen 5- und 10-jähriger Staatsanleihen (11.10 Uhr). Das könnte richtig bitter für EUR/USD werden. Adas BIP auf der Agend. ktuell kriecht EUR/USD am Boden bei 1,3050 entlang. Eine klare Aussage wäre ein Bruch dieser aktuellen Unterstützungslinie. Dann wäre das Feld bis 1,30/2990 frei. Darunter drohen dann die 1,2925 und 1,2880. Darunter wird es dann sehr bitter für den Euro. Auf der Oberseite wird es erst über 1,3185 wieder etwas interessanter.


Für Shortpositionen sollte man aber auch einen Blick auf den RSI werfen. Er hat zwar noch ein wenig Luft, aber ein zügiger Abverkauf Richtung 1,30 könnte das Paar in den überverkauften Bereich drücken. Nicht unerwähnt möchte ich auch eine Rede von FOMC-Mitglied Fisher lassen. Er spricht 22.30 Uhr. Mal sehen, ob der Mann aus Dallas eine andere Meinung hat als Ben Bernanke.

Es wird ein langer Tagesausblick, denn schon in der Nacht gibt es ein paar interessante Daten. 22.45 Uhr steht die Handelsbilanz aus Neuseeland auf dem Plan. Neuseeland meldete in der Nacht zum Dienstag eine etwas nachgebende Inflation (2,2 % nach 2,3 %). NZD/USD stürzte im Laufe des Dienstag richtig ab und attackierte schon die 78,6 %-Linie des Fibo. Darunter würde 0,8155 vom 26. Dezember in den Fokus rücken. Vorher ist allerdings eine Korrektur bis 0,83 denkbar. Das Paar rutscht in den überkauften Bereich.


Einen irren Absturz hat EUR/JPY hinter sich. Das Paar verlor in den vergangenen zwei Tagen mehr als 600 Pips. Die spannende Frage ist, ob das schon alles war. Die Anleger flüchten in Krisenzeiten weiterhin reflexartig in die sicheren Häfen, obwohl gar nicht so eindeutig ist, ob die Häfen noch sicher sind. Schließlich ist Japan ja völlig überschuldet. 0.50 Uhr erscheinen die japanischen Einzelhandelsumsätze. Sollte der Einzelhandelsumsatz-Rückgang in Japan nicht so schlimm ausfällt, könnte das Paar unter die 120 JPY fallen. Eine weitere Korrektur bis 117 ist möglich.

In Ausralien steht der Bau im Fokus (1.30 Uhr). Der Aussie handelt in einem schönen Abwärtstrend, Unter 1,02 dürfte die 1,0150 Ziel sein. Auf der Oberseite ist die Trendlinie der Widerstand.


In der Schweiz erscheint 9 Uhr das Konjunkturbarometer. Nach dem Konsens ist zu befürchten, dass es zum vierten Mal in Folge fällt. 1,00 wäre der schlechteste Wert seit Mai 2012. EUR/CHF hat sich am Dienstag über der 1,2150 etabliert. Weiterhin droht aber bei Bruch der 1,2150 der Test der von der SNB festgelegten Untergrenze bei 1,20.

Und damit nach Großbritannien. Im Vereinigten Königreich steht 10.30 das BIP auf dem Programm. Es wäre schon ein Wunder,, wenn das BIP deutlich in den positiven Bereich rücken würde. GBP/USD hat sich am Dienstag über 1,51 gehalten. Eine Trendumkehr ist aber weit und breit nicht zu erkennen. Weiter drohen Kurse von unter 1,50. Nach der kurzen Erholung vom Montag hat das Paar seinen überverkauften Status abgebaut und könnte sich am Mittwoch der Markierung weiterer Tiefs widmen.


Ebenfalls 10.30 Uhr stehen die Anlageverkäufe im Vereinigten Königreich auf der Agenda.

Tja, ich würde sagen, ein spannender Handelstag steht vor uns.

Ist nach der Wahl vor der Wahl?

Italien ist nicht die Wiege der Demokratie - das ist Griechenland. Aber auch Italien hat eine lange demokratische Tradition. Schließlich gab es schon im Alten Rom einen Senat. Heute bedeutet Wahl in Italien vielleicht: Ihr wählt solange, bis uns das gefällt. Das Wahlergebnis ist noch gar nicht komplett ausgezählt, das werden schon Rufe nach Neuwahlen laut. Italien ist erst einmal unregierbar. Angesichts der Probleme des Landes eine unschöne Vorstellung. Zum Zeitpunkt meiner Tagesvorschau auf den Dienst war die Auszählung noch nicht beendet.

Die fortwährende Unsicherheit in Italien hat am Montag EUR/USD zugesetzt. Nachdem das Paar gegen Mittag noch das Tageshoch bei 1,3318 erreichte, stürzte es am Abend zeitweise unter 1,3050. Sollte sich das Ergebnis so bestätigen, ist für den Euro in den kommenden Tagen nicht allzu viel Hoffnung. Das Paar hat zunächst Potential bis 1,30/1,2950. Spätestens an dieser Marke sollte man dann aber vorsichtig werden, denn das Paar dürfte dann doch um einiges überverkauft sein. Der ganz große Absturz könnte also zunächst einmal zumindest verschoben werden. Insgesamt ist das Paar doch sehr angeschlagen. Das Paar stürzte sogar noch unter die unteres Abwärtstrendkanalbegrenzung. Viel Hoffnung auf eine größere Erholung ist also derzeit fehl am Platze. Trotzdem ist im Falle einer Erholungsphase ein Retest der 1,3250 nicht auszuschließen. Deshalb sollte man die Indikatoren im Auge behalten. Der RSI steht bei 30. Ein wenig geht sicher noch, aber der ganz große Abwärtsdruck dürfte irgendwann eine Pause einlegen.


Von der Faktenseite sticht am Dienstag eine Rede von Ben Bernanke heraus (16 Uhr). Nachdem in der vergangenen Woche dem FOMC-Protokoll zu entnehmen war, dass die Fraktion der Mitglieder größer zu werden scheint, die einen baldigen Ausstieg der Fed aus den geldpolitischen Lockerungen bevorzugt, gehörte Ben Bernanke bisher zu der anderen Fraktion. Wie wird er sich positionieren? Kann er die Märkte beruhigen. Sollte Ben Bernanke die Angst vor einer baldigen Geldpolitikänderung durch die Fed abmildern oder gar verdrängen, könnte das Hoffnung für den Euro bedeuten. Man sollte am Nachmittag den Markt also sehr genau verfolgen. Außerdem warten am Dienstag ebenfalls 16 Uhr die Wohnungsverkäufe und das CB Verbrauchervertrauen.

Morgenstund hat Gold im Mund. Und so stellt sich Noch-Bank of England-Chef Mervyn King schon 7 Uhr unserer Zeit (in London ist es dann 6 Uhr) der Öffentlichkeit. Mit Spannung wartet man auf weitere Hinweise auf eine eventuelle weitere Lockerung der Geldpolitik. Dem GBP stehen wohl weiterhin schwere Zeiten bevor. Am Montag konnte sich GBP/USD nach der Brutalen Abstafung nach der Abstufung Großbritanniens durch Moodys ein wenig erholen. Das Paar war aber auch völlig überverkauft. Am Dienstag könnte aber der Abverkauf fortgesetzt werden, denn aus fundamentaler Sicht gibt es keine Fakten, die eine Wende rechtfertigen. Ein Retest des Jahrestiefs bei 1,5068 und ein Bruch dieser Marke ist eine sehr realistische Option. Ziel dürfte zunächst die gestern beschriebene 1,4940 sein, wobei das eher vorsichtig prognostiziert ist. Das große Ziel könnte das 2010er Jahrestief sein: 1,4226. Dafür ist aber ein starker US-Dollar wichtige Grundlegende. Mal sehen, ob Ben Bernanke mitspielt.


Außerdem am Dienstag aus Großbritannien: der CBI realisierte Handel (12 Uhr). Interessant sieht auch EUR/GBP aus. Das Paar hat seit Mitte November 850 Pips gewonnen und droht nun aber ein wenig an Fahrt zu verlieren. Bei 0,8814 hat sich ein Doppeltop gebildet und das Paar droht die Linie des aktuellen Aufwärtstrends nach unten zu durchbrechen. Unter 0,8610 könnte eine weitere Korrektur bis 0,8516 und dann bis 0,8424 folgen.


Schon in der Nacht meldet Neuseeland die Infationserwartungen für das Quartal. NZD/USD machte sich ja noch vor rund 10 Tagen in neue Höhen auf, aber inzwischen handelt das Paar wieder in seiner angestammten Range zwischen 0,83 und 0,8475. Spannend könnte ein Unterschreiten der 0,83 sein. Die 0,8220 könnte dann ein lohnenswertes Ziel sein.

9.15 Uhr wird die Beschäftigungsrate der Schweiz gemeldet. EUR/CHF hat am Montag die 1,23 aus den Augen verloren und auch die 1,22 hinter sich gelassen. Ich habe mal einen Fibo eingezeichnet. Unter 1,2150 rückt dann wieder die 1,20 in den Fokus. Die aktuelle Euroschwäche könnte also bald wieder teuer für die Schweizer Nationalbank werden.


Bei so aufgewühlten Märkten ist die Halbwertzeit einer solchen Prognose natürlich recht kurz. Deshalb gibt es auch am Dienstag aktuelle Statements zum Markt auf meiner e-Toro-Wall und am Nachmittag eventuell einen Post im eToro-Blog

Sonntag, 24. Februar 2013

Warten auf die Italien-Wahl

Italien wählt. Das Ergebnis steht erst am Montagabend fest, hoffentlich. Bis dahin dürfte weiter die Unsicherheit regieren. Dabei bietet EUR/USD zum Auftakt der neuen Handelswoche kein gutes Bild. Nachdem die Angst über einen baldigen Ausstieg der Fed aus ihrer ultralockeren Geldpolitik vom letzten FOMC-Sitzungsprotokoll geschürt wurde, änderte sich die Stimmung an den Märkten. Die Krisen dieser Welt sind wieder greifbar und drohen, EUR/USD in dieser Woche in Richtung 1,30 zu drücken. Der Montag gehört ganz dem bangen Warten auf das Wahlergebnis aus Italien. Dann entscheidet sich für diese Woche eventuell schon der weitere Weg von EUR/USD, denn von ein paar US-Daten abgesehen, bleibt es in dieser Woche von der Datenseite recht ruhig. Eine tolle Steilvorlage für die Politiker.

Hier schon mal der Daily von EUR/USD, der am Montag im eToro-Blog noch einmal für den Wochenausblick eine Rolle spielt.


Einziger Termin der nächsten 24 Stunden ist die Vorabveröffentlichung des HSBC PMI aus China (2.45 Uhr).

Einen interessierten Blick darf man auf GBP/USD werfen. Nach der Abstufung Großbritanniens durch Moody´s droht GBP/USD ein Fall unter die 1,50.


Das aktuelle Tagesgeschehen beleuchte ich wie immer im OpenBook von eToro.

Donnerstag, 21. Februar 2013

Deutsches BIP und ifo-Geschäftsklimaindex und danach Warten auf Italienwahl

Nach dem starken Absturz nach Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls haben sich die Märkte zunächst wieder etwas beruhigt. Besonders GBP/USD, aber auch EUR/USD haben im Laufe des Donnerstag ein wenig Unterstützung erfahren. Besonders beim Euro sah dies am Donnerstagfrüh gar nicht so aus, denn die Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, Frankreich und der Eurozone drohten, für weiteres Ungemach zu sorgen. Dies ereilte den DAX dann auch. Der deutsche Leitindex tauchte unter die 7.600er Marke und ist gerade im Begriff eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation nach Süden aufzulösen.

Beim EUR/USD hielt die 1,3250 nicht und so ist der Weg nun frei zu tieferen Gefilden. Die augenblickliche Korrektur ist nach dem überverkauften Status normal und leitet wohl keine Trendwende ein. Um 1,3250 sollte das Paar spätestens Widerstand finden. Auf der Unterseite dürfte die 50 %-Marke des Fibo der Aufwärtsbewegung von 1,2659 bis 1,3710 interessant sein. Um 1,3185/80 stoppte das Paar seinen Absturz zunächst. Unter der Linie dürfte das Ziel ziemlich schnell bei 1,3060 liegen.


Ob das Paar dies an einem Tag schafft, ist allerdings zumindest in Zweifel zu ziehen. Und da sind wir bei der Mahnung des Tages. Wer darüber nachdenkt, einen Trade über das Wochenende zu platzieren, muss vor allem im Blick haben, dass am Sonntag/Montag in Italien Wahlen sind. Die Demoskopen geben dabei Silvio Berlusconi durchaus Chancen, was den Märkten nicht gefallen dürfte. Es ist zwar nicht damit zu rechnen, das Berlusconi allein regieren und seine wahnwitzigen Versprechen einlösen kann, aber ein Wahlsieg wird die Märkte sicher heftig bewegen. Ein Teil Unsicherheit ist allerdings nach dem Urteil verschiedener Marktteilnehmer schon eingepreist. Sollte also der Fall eintreten, dass Berlusconi verliert, so dürfte auch das einen heftigen Ausschlag im EUR/USD bewirken. Wer also Positionen über das Wochenende halten möchte, muss sich auf ein Gap von mehr als 100 Pips zum Handelsbeginn am Sonntagabend einstellen. Die Richtung vermag ich nicht vorherzusagen. Ich halte es beispielsweise für wahrscheinlich, Dass Berlusconi klar verliert und die Wahlprognosen durch die Medienmacht des Kandidaten manipuliert wurden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Italien Chaos a la Berlusconi liebt. Übrigens, die Italienwahl kann auch andere Paare beeinflussen. Vor dem Wahlwochenende gibt es noch folgende Daten:

8 Uhr Deutsches BIP (nach der Vorabveröffentlichung letzte Woche nun die "heißen" Daten)
10 Uhr ifo-Geschäftsklima-Index

Beide Daten könnten den Markt noch einmal unabhängig von der Wahl bewegen.

Am Nachmittag steht Kanada im Mittelpunkt des Interesses. Verbraucherpreise und Einzelhandelsumsätze werden gemeldet. Der 4H-Chart zeigt USD/CAD in einem schönen Aufwärts-Trendkanal. Prinzipiell spricht bis zur Veröffentlichung der kanadischen Daten nichts dagegen, genau diesen Kanal zu traden.


Ideal wäre also ein kleiner Rücksetzer oder eine Seitwärtsbewegung bis zur unteren Kanalbegrenzung und dann der Long-Einstieg. Aktuell ist das Paar ein wenig überkauft, Man sollte also wirklich ein wenig warten, wie sich das Paar verhält. Aber eine Beobachtung und der richtige Einstieg könnte hier erfolgreich ein.

Außerdem meldet sich schon in der Nacht, 23.30 Uhr der australische Notenbank-Chef Stevens zu Wort. Viel Positives wird wer wohl nicht zu verkünden haben. Der Aussie ist aktuell so schwach, dass er am Donnerstag nicht einmal die leichte Erholungsbewegung von Gold mitgemacht hat. AUD/USD kämpft mit der 1,0225. Das Ziel 1,0150 bleibt realistisch. Den Chart schenke ich mir heute mal, ich habe Ihn schon mehrfach präsentiert. Nach Norden fehlt dem Aussie jegliche Überzeugung. Aktuell wäre ein Sprung über die 1,0275 schon fast ein Wunder.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Fährt die Fed ihre ultralockere Geldpolitik zurück?

Das FOMC-Sitzungsprotokoll legt nahe, dass die Fed ihre aktuell lockere Geldpolitik in dieser Form vielleicht bald modifiziert. Diese Zeichen werden so interpretiert, dass die Fed nicht mehr ganz so viele Anleihekäufe und andere Maßnahmen durchführen könnte. Dies stärkt den US-Dollar und führte EUR/USD unter die 1,33. Damit rückt nun die viel beschriebene 1,3250 in den Fokus. Spannend wird vor allem, ob diese Unterstützung hält. Denn darunter könnte der Euro richtig leiden. Der nächste Support wartet im Bereich 1,3185/50, darunter könnte es über 1,3060 schnell bis 1,30 gehen. Noch ist es zwar nicht so weit, aber es könnte schnell gehen, sollte die 1,3250 nicht halten.


Aktuell scheint die Longseite erst einmal keine gute Idee zu sein.

Am Donnerstag bleiben die USA im Blickpunkt. 14.30 Uhr werden die Anträge auf Arbeitslosenhilfe und die Verbraucherpreise veröffentlicht. Gute Daten könnten den US-Dollar weiter stärken. Vorher gibt es 8.58 Uhr den Einkaufsmanagerindex aus Frankreich und 9.28 Uhr den aus Deutschland. 10 Uhr ist dann die Eurozone dran. Die Märkte erwarten leicht steigende Indizes.
Gegen 10.45 Uhr versteigert Spanien Anleihen mit 10-jähriger Laufzeit.
Aus den USA folgen noch 16 Uhr die Veräußerungen bestehender Häuser und der Philly Fed Herstellungsindex. Insgesamt also ein volles, sehr interessantes Programm.

Deshalb halten sich alle anderen Wirtschaftsräume zurück. Nur Großbritannien meldet 12 Uhr die industriellen Trendaufträge. GBP/USD vollzog am Mittwoch einen kleinen Erdrutsch und verlor zeitweise 250 Pips. Am Abend stabilisierte sich das Paar wieder etwas, aber dies ändert nichts am extrem bearishen Bild. Was für eine zumindest vorübergehende Erholung spricht, ist der stark überverkaufte Modus des RSI. Eine solche Korrektur könnte durchaus in den Bereich 1,5330/40 gehen. Auf der Unterseite müssen wir schon weit zurückschauen, um ein paar Unterstützungsmarken zu finden. 1,5130/20 könnte das nächste Ziel sein. Ziele unter 1,50 sind alles andere als Utopie.


EUR/GBP konsolidierte ein wenig und baut aktuell den überkauften Modus ein wenig ab. Ein Rücksetzer bis zur 38,2 %-Linie des Fibonacchi (0,8644) sollte nicht ausgeschlossen werden.


Auf der Oberseite steht die 0,88 im Fokus. Im Daily sieht man, dass noch einige Marken zu erklimmen sind.



Dienstag, 19. Februar 2013

Britisches Pfund weiter auf dem Weg ins Tal

Wer am Dienstag auf die Kurse der wichtigsten Devisenpaare geschaut hat, der hätte zwischendurch schon mal einen großen Müdigkeitsanfall bekommen können.Auch der außergewöhnlich gute Konjunkturindex des ZEW hat die Märkte lange alt gelassen, bis am Abend unvermittelt doch noch Bewegung in die Märkte kam und der Euro ein wenig gewinnen konnte. Nachhaltig war das nur insofern, dass das die zuletzt eher abfallenden Spitzen keine Relevanz mehr haben und der Sturz auf 1,3250 wieder ein wenig unwahrscheinlicher geworden ist. Möglich bleibt dieses Szenarion aber weiterhin, denn die aktuelle Seitwärtsrange reicht von 1,3250 bis 1,35. Dazwischen gibt es noch ein paar Widerstände und Unterstützungen von denen die wichtigsten Marken die beiden runden (1,33 und 1,34) sind. Über 1,34 könnte das Paar noch einmal zu einem Angriff auf die 1,35 ansetzen. Für dieses Szenario spricht, dass die Aktienmärkte am Dienstag deutlich freundlicher reagierten. Hier ist die Freude über den ZEW durchaus angekommen.

Bei den Devisen herrscht dagegen weiter Unsicherheit. Die politische Einflussnahme aber auch die bevorstehenden Wahlen in Italien lassen die Marktteilnehmer eher vorsichtig agieren. Und so ist wohl auch am Mittwoch Vorsicht Trumpf. Wenn man meine Chartinterpretation betrachtet, wird aber klar, dass Longpositionen bei einem Überwinden der 1,34 durchaus Sinn machen. Den Ausbruch über 1,37 und den späteren Ausbruch über 1,35 interpretiere ich dabei als Fehlausbrüche. Kurse unter 1,33 bedeuten damit einhergehend aber auch ein klares Signal für short, wenigstens bis 1,3250.


Impulse für EUR/USD könnten am Mittwoch von einer ganzen Reihe Daten ausgehen, wobei eigentlich kein Termin dabei ist, der eine ähnliche Wichtigkeit hat, wie das ZEW am Dienstag. Ein Blick auf die Daten lohnt sich zu folgenden Terminen:

8 Uhr deutscher Verbraucherpreisindex
8.45 Uhr französische Verbraucherpreisinflation
11.30 Uhr Tenderverfahren Deutsche 10-Jahres-Anleihen
14.30 Uhr US-Baugenehmigungen, Beginne Wohnungsbauten USA
14.30 Uhr Erzeugerpreise USA

20 Uhr dann das Highlight, das FOMC-Sitzungsprotokoll, dass Aufschluss über eventuelle Diskussionen während der letzten Sitzung zum Zinsentscheidung der Fed gibt.

Ein solches Versammlungsprotokoll, nämlich das des britischen MPC, erwartet uns schon 10.30 Uhr. Dazu gibt es die Veränderung der Arbeitslosenstatistik und den Durchschnittsverdienst. Es lohnt sich also auch mal wieder ein Blick auf GBP. GBP/USD ist inzwischen fast bei 1,5421 angekommen. In den Fokus rückt schon die im Wochenausblick beschriebene Marke bei 1,5350. Das ziel würde gut mit der unteren Unteren Linie des Trendkanals korrespondieren. Ich habe hier mal den Daily genutzt, weil ich den Kanal im 4H-Chart nicht komplett gezeigt bekomme. Das was im Daily als Fehlausbruch bei 1,6381 daherkommt, ist im 4H-Chart nicht so eindeutig. Jeder bilde sich selbst sein Urteil.


EUR/GBP klopft nach einer kurzen Konsolidierung wieder an der 0,87 an. Neue Hochs sind nicht ausgeschlossen, wenn das MPC-Versammlungsprotokoll wie erwartet ausfällt. Die Bank of England scheint für Maßnahmen zur Gesundung der Konjunktur auch bereit zu sein, das Inflationsziel "lockerer" auszulegen. Über 0,87 könnte die 0,8750 ein interessantes Ziel sein, vorausgesetzt, Mario Draghi fällt nicht gerade wieder ein, dass der Euro viel zu stark ist.

Außerdem im Fokus:
Schon am Dienstag, 22.45 Uhr, werden die Erzeugerpreise in Neuseeland veröffentlicht. NZD/USD handelt seit Juli 2012 in einem Aufwärtstrend. Nach der Konsolidierung auf 0,84 nimmt das Paar wieder die 0,8533, das Hoch vom 14. Februar ins Visier. Auf der Unterseite unterstützt die 0,84.

In Japan wird 0.50 Uhr die Handelsbilanz veröffentlicht. USD/JPY hat zuletzt etwas konsolidiert. Aktuell nähert sich das Paar langsam der 93,00. Auf der Oberseite muss die 94,45 überwunden werden. EUR/JPY hat zuletzt leicht konsolidiert. Derzeit fehlt dem Euro Kraft, auf der anderen Seite fehlt aber auch Abwärtsdruck. Im 4H-Chart entwickelt sich eine interessante Formation. Interessant wird, ob das Paar nach oben oder unten aufgelöst wird. Mit Blick auf den Wunsch der Japaner, ihre Währung weiter zu schwächen, wäre eine Auflösung nach Norden plausibler. Die aktuelle Range dürfte zwischen 123 und 127,70 liegen.


In Australien erscheint der Lohnpreisindex. Erwartet ist dass er im letzten Quartal leicht gestiegen ist. AUD/USD steht an einer interessanten Markt. Bricht das Paar die 38,2 %-Linie des Fibo, könnte sich die Erholung des Paares bis 1,0413 fortsetzen.



Montag, 18. Februar 2013

Konjunkturerwartungen in Deutschland und der Eurozone

Wie hatte ich doch am Montag in meinem Wochenausblick im eToro-Blog noch orakelt: Einen Währungskrieg gibt es vielleicht nicht, aber der Abwertungswettlauf geht munter weiter. Heute waren im Wettbewerb Japan und die Eurozone aktiv. Japans Regierungschef Abe brachte Käufe ausländischer Staatsanleihen ins Spiel, um den Yen weiter zu schwächen. Außerdem drohte Abe mal wieder mit der Änderung des Notenbankgesetzes, mit dem Ziel die Unabhängigkeit der Notenbank einzuschränken. Ob das mit der Ansage der G20-Finanzminister und Notenbankchefs zusammenpasst, dass man die Geldpolitik nur zur Preisstabilität und zur Sicherung der Konjunktur einsetzt? Wenn man genau hinschaut, ja, denn das Land hat derzeit ein riesiges Problem: Die Deflation. Ob die aktuelle Politik am Ende auch reicht, um die nach der Deflation zu befürchtende Inflation in den Griff zu bekommen, bleibt abzuwarten.

Die Eurozone schickte gleich mal ihre aktuell schärfste Waffe ins Rennen. Die wörtliche Rede von Mario Draghi. Ein starker Euro stelle ein Abwärtsrisiko für die Inflations dar, meinte der EZB-Präsident. Damit hat er sicher Recht, aber was möchte er eigentlich machen, wenn der Euro stärker geworden ist. Aktuel stehen wir bei 1,3350 US$. Das ist nicht wirklich stark. Der EZB-Chef muss aufpassen, dass er sein Pulver nicht verschossen hat, bevor es wirklich ernst wird.

EUR/USD handelt fast unverändert um 1,3350. Und so bleibt auch am Dienstag die Range wie gehabt zwischen 1,3250 und 1,35. Der 4H-Chart zeigt, dass das Paar nach seiner letzten Attacke auf die 1,35 (13. Februar) diese Marke immer mehr aus dem Blick verloren hat. Ein Test der 1,3250 rückt damit immer mehr in den Bereich des Möglichen. Darüber liegen aber noch zwei Marken. Die 1,33 dürfte noch einmal ein wenig Support bieten, ob die 1,3275 wirklich hält, dürfte fraglich sein. Unter 1,3250 könnte neue Abwärtsdynamik entstehen (she. Wochenausblick).


Die Richtung dürfte am Dienstag mal zur Abwechslung wieder von den Wirtschaftsdaten abhängen. Das ZEW veröffentlicht 11 Uhr die deutschen und die Eurozonen-Konjunkturerwartungen. Es wird mit einer deutlichen Erholung gerechnet. Schafft es der Euro wieder über die 1,34?

Schon in der Nacht rückt der Aussie in den Fokus. 1.30 Uhr erscheinen die Monetary Policy Meeting Minutes. Die spannende Frage: Gab es bei der letzten Zinssitzung Diskussionen um eine neuerliche Zinssenkung? Die letzte Senkung auf 3 % ist schon 10 Monate her und die australische Wirtschaft zeigte sich zuletzt nicht unbedingt robust. Anders als bei anderen Notenbanken gibt es außerdem bei 3 % außerdem noch etwas Spielraum. AUD/USD ist weiter auf dem Weg Richtung Parität. Nach der Erholung bis 1,0380 hat das Paar nun seinen Abwärtstrend wieder aufgenommen und pendelte am Montag um 1,03. Die Seitwärtsbewegung seit Freitagnachmittag könnte in der Nacht Geschichte sein, wenn in Australien eine Zinssenkung debattiert wurde. Das erste Ziel dürfte knapp unter 1,0250 zu finden sein, die im Wochenausblick angesprochene 1,0150 dürfte dann sehr realistisch werden.

Für EUR/AUD rückt die 1,30 in den Fokus. Auf der Unterseite unterstützen die 1,2935/00 und 1,2850, je nach Datenlage, wobei der Chart wohl eher Longpositionen empfiehlt.

Aus Japan wird das geldpolitische Besprechungsprotokoll gemeldet (0.50 Uhr). Hier ist interessant, ob die Entscheidung, keine neuen geldpolitischen Maßnahmen zu ergreifen, sondern die aktuellen weiterzuführen, einstimmig fielen. USD/JPY bewegte sich am Montag setiwärts. Am Widerstand bei 94,40 hat sich genauso nichts geändert, wie an der Unterstützung bei 92,50. Interessanter, als die Frage, nach diesen Marken, ist die Frage, ob die aktuelle Politik der Japaner unfair ist oder och irgendwie nachvollziehbar ist. Ich werde mich diesem Thema voraussichtlich am Mittwoch mal im eToro-Blog beschäftigen. Ich habe einige Charts gefunden, die vielleicht ganz interessant sein könnten und die Sicht auf Japan vielleicht ein wenig ändert.

Auf EUR/JPY trifft die gleiche Aussage zu. Das Paar bewegte sich in einer engen Range um 125,40 herum. Widerstand ist bei 127,70 zu finden, Support bei 123,60.

Aus Kanada werden 14.30 Uhr der Erwerb ausländischer Wertpapiere und die Großhandelsumsätze veröffentlicht. USD/CAD hat den Widerstand bei 1,01 überwunden. Es gilt also ein neues Ziel zu orten: es dürfe bei 1,0170 zu finden sein. Dazwischen gibt es noch bei eventuell 1,0130 ein wenig Gegenwehr. Übergeordnetes Ziel dürften die 1,0250, Hoch aus dem Juli 2012, sein. Sollte das Paar wieder unter die 1,00 drehen, bietet die 0,9950 Support.


Am Dienstagabend, 18.15 Uhr, spricht noch der SNB-Vorsitzende Thomas Jordan. Dass die Schweizer Nationalbank bei EUR/CHF die 1,20 weiter verteidigen möchte, hat Jordan ja erst vor kurzen beim G7-Treffen bekräftigt und auch angedeutet, dass die SNB sich weitere Maßnahmen vorbehält. Zaubert der Schweizer am Dienstag eine aus dem Hut? Aktuell haben wir ein interessantes Chartbild mit der Frage, in welche Richtung sich das Ganze auflösen wird:



Sonntag, 17. Februar 2013

Politik nochmal am Zug?

Die neue Handelswoche beginnt ohne Wirtschaftsdaten. Dazu kommen Feiertage in den USA und Kanada. Es könnte ein sehr ruhiger Handel werden. Na, vielleicht macht sich ja Mario Draghi ein paar Sorgen um einen starken Euro. Interessant wäre in diesem Zusammenhang, Wenn Mario Draghi den Händlern einmal erklärt, was er unter einem starken Euro versteht. 15.30 Uhr hätte er Gelegenheit dazu.

Ich interpretiere die Verbalinterventionen verschiedener Notenbänker der EZB so, dass der Euro nicht über 1,35 steigen soll. Aber, ob das wirklich ein Ziel ist, ist noch nicht sicher zu sagen. Dass die G20 den Abwertungswettlauf beendet hat, ist übrigens eher unwahrscheinlich, denn es gibt viele Gründe, die Währungen abzuwerten. Mehr zu diesem Thema gibt es im Wochenausblick, der im Laufe des Montag im eToro-Blog erscheint.

Einen Chart möchte ich hier aber trotzdem besprechen. Den EUR/USD gibt es am Montag nochmal als Daily, da sieht man dann noch besser, welche zentrale Bedeutung in dieser Woche der 1,3250 zukommt. Man muss mit einem Test dieser Marke rechnen, wobei ein Bruch Potential bis 1,2880 freigeben. Zwischen 1,33 und 1,3250 verläuft der aktuelle Aufwärtstrend (im Daily ist es mehr 1,3250). Ein Unterschreiten sieht, wenn man sich das Chartbild einmal genau betrachtet, nicht mehr besonders bullish aus. Dadurch könnten unter der Unterstützung einige Stops liegen, die den Abverkauf ausweiten. Unter der 1,30 gibt es dann kaum noch Support.


Übrigens, ab Dienstag kommt dann richtig Stimmung auf. Es erscheinen einige Daten, die den politischen Handel erst einmal beenden könnten.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Eurokrise, 2. Teil

Im eToro-Blog habe ich kürzlich anhand einiger Zinsbewegungen 10-jähriger Anleihen geziegt, dass die Eurokrise im Finanzsektor am Abflauen ist und die Investoren wieder Vertrauen haben und in die Eurozone investieren. Allerdings ist damit ein Problem noch nicht gelöst, die Investitionsklemme.

Da die Banken mit ihrer eigenen Sanierung zu tun haben, werden immer noch viel zu wenige Kredite an die Wirtschaft vergeben, was Investitionen hemmt. Das Ergebnis ist ein geringeres Wirtschaftswachstum. Auf Quartalssicht schrumpft die Konjunktur inzwischen. Schwache Zahlen vom BIP aus Deutschland (- 0,6 %) und Frankreich (-0,3 %) sorgten für satte Verluste bei DAX und EUR/USD. Die EZB musste also ihr Lieblingsinstrument, die Verbalintervention heute nicht nutzen um den Euro weiter zu schwächen. Dies taten die Märkte freiwillig. EUR/USD findet inzwischen unter 1,3350 wieder und dürfte bald die 1,33 testen. Ein Bruch des Supports würde das Paar wohl zwangsläufig zur 1,3250 führen. Ein Bruch dieser Marke wird dann langsam brenzlig für das Paar. 1,3130 würden auf der Agenda stehen und der aktuell immer noch aktive Aufwärtstrend, der Seit Juli aktiv ist, wäre endgültig gebrochen.


Auf der Oberseite bleibt die 1,3480/00 der zentrale Widerstand, den offenbar die EZB verteidigen möchte, auch wenn das am Donnerstag schon wieder anders klang, als Ratsmitglied Nowotny (Österreich) erklärte, in der Wechselkursdebatte gäbe es keinen Handlungsbedarf. So richtig wissen tut man nicht, woran man derzeit bei der EZB ist.

Am Freitag gibt es erst einmal keine relevanten Daten aus Europa. Allenfalls die Handelsbilanz der Eurozone (11 Uhr) könnte interessant werden. So blicken wir in die USA, die uns mit folgenden Daten versorgen:

14.30 Uhr NY Empire State Herstellungsaktivität
15 Uhr TIC Langzeitinvestitionen
15.15 Uhr Industrieproduktion
15.55 Uhr Konjunkturerwartungsindex der Uni Michigan

Ein gewisses Gruselpotential könnten am Freitag, 10.30 Uhr, die Einzelhandelsumsätze aus dem Vereinigten Königreich haben. Wenn die Erwartungen eintreten (+ 0,4 %), wäre das der zweitbeste Wert seit Juli 2012 (Oktober + 0,6). Lassen wir uns überraschen. GBP/USD kämpft aktuell noch mit der 1,55. Es gibt nicht viel Optimistisches über GBP zu sagen. Aktuell hat die Bank of England schon mal erklärt, dass man das Inflationsziel von 2,0 % auch eine Weile über Bord werfen könnte. GBP ist wohl weiter auf dem Weg nach Süden. Um das Ziel zu finden, schauen wir auf den Daily. 1,5392, das Tief aus dem Juli 2012 dürfte ein interessantes Ziel sein. Auf der Oberseite dürfte das Paar bei 1,5655 und 1,5740 auf Widerstand treffen.


EUR/GBP könnte seine Konsolidierung nach dem überkauften Modus beendet haben. Über dem Hoch bei 0,8716 könnte es relativ zügig bis 0,8830 gehen, wenn die EZB nichts dagegen hat.


Schon am Donnerstagabend erscheinen die Einzelhandelsumsätze in Neuseeland. NZD/USD hat nach seinem Hoch bei 0,8513 konsolidiert, ist aber immer noch im intakten Aufwärtstrend. Die Korrektur könnte an der aktuellen Marke 0,8470/60 beendet sein. Damit wäre ein Erneuter Sprung über die 0,85 denkbar. Aktuell bewegt sich das Paar in einem schönen Aufwärts-Trendkanal.


Am Freitagmorgen gibt es Nachrichten aus Japan. 5.30 Uhr erscheinen die Daten zur Industrieproduktion, 6 Uhr der BoJ-Monatsbericht. Viel Positives wird er wohl nicht enthalten. EUR/JPY korrigierte zuletzt Richtung 123,50, USD/JPY Richtung 92,25 unterwegs. Interessant wird, ob die Korrektur ein Ende findet, ober ob der Yen weiter verlorenes Terrain zurückerobern kann.

14.30 Uhr folgt dann noch der kanadische Produktionsverkauf. USD/CAD ist nach dem Test der 1,0080 wieder auf dem Weg an das andere Ende der Seitwärtsrange (0,9950). Aktuell steht das Paar um 1. EUR/CAD droht bei Bruch der 1,3350 ein Abverkauf bis 1,32.

Mit diesen Aussichten dann einen erfolgreichen letzten Handelstag. Das Tagesgeschehen kommentiere ich wie immer im OpenBook von eToro

Mittwoch, 13. Februar 2013

Obergrenze durch EZB? Was macht die Bank of Japan?

Die EZB verfolgt ja angeblich kein bestimmtes Wechselkursziel. Man würde es ja auch gern glauben. Aber es gab zuletzt zwei Ereignisse, die einen ein wenig zweifeln lassen. Am letzten Donnerstag schickte Mario Draghi den Euro auf Talfahrt, in dem er sich um die Preisstabilität sorgte und andeutete, dass die EZB bei bedarf handeln könne. Am Mittwoch nun die nächste Verbalintervention. EUR/USD war erneut auf Erholungskurs und die Worte der G7, für marktbestimmte Wechselkurse zu sein, schienen die EZB nicht erreicht zu haben. Die EZB sorgte sich pünktlich beim Überschreiten der 1,35 um die Wechselkurse.

Für den Handel ist dies eine schwierige Situation, denn erstens ist aus den historischen Daten zu ersehen, dass 1,35 nun nicht wirklich ein wahnsinniger überhöhter Eurokurs sind und zweitens, es gibt offiziell keine Interventionsschwelle der EZB. Auf Deutsch, es ist verdammt schwer, das weitere Handeln der EZB, aber auch der anderen Notenbanken zu bewerten. Unsichere Zeiten für die Märkte also. Dies zweigte sich am Mittwochnachmittag als der Kurs von EUR/USD fast einschlief.

Wenn wir den Ausreißer bei 1,3519 als Fehlausbruch werten, dann handelt das Paar weiter in einer Range zwischen 1,3350 und 1,3490. Trotz der EZB.Intervention vom Mittwoch ist der Kurs zuletzt leicht gestiegen. Die Stimmung ist eigentlich gut, was der Ausbruch über 1,35 auch belegt, aber die Frage ist, wie die Märkte die Aktion der EZB bewerten. Auf der Unterseite geht aber auch nicht viel. Aktuell ist es wohl sehr sinnvoll, den Markt zu beobachten und Chancen innerhalb der Range zu zu suchen.


Tradingchancen könnten folgende Termine bieten:

8 Uhr deutsches BIP
8.45 Uhr non-farm Gehaltsabrechnungen Frankreich
9.30 Uhr Auftragseingänge Industrie Spanien
10 Uhr EZB Monatsbericht
10 Uhr italienisches BIP
11 Uhr Eurozonen-BIP
14.30 Uhr Anträge auf Arbeitslosenhilfe USA

Die Daten aus Spanien und Italien sind eigentlich nicht die großen Marktmover, aber im Schatten der aktuellen Entwicklungen in diesen Ländern könnten die Marktteilnehmer vielleicht doch mal einen Blick auf diese Zahlen werfen.

Schon in der Nacht tritt die Bank of Japan auf. Eigentlich müsste die Bank ja erst einmal ihre zuletzt beschlossenen Maßnahmen wirken lassen. Normalerweise dürfte es also wenig Änderungen in der Geldpolitik der BoJ geben. Und vielleicht tritt der scheidende Masaaki Shirakawa nochmal mutig auf und handelt unabhängig, vielleicht. Vor dem Zinsentscheid und der Pressekonferenz (Zeit unbekannt) erscheint das japanische BIP (0.50 Uhr). Interessanterweise wird erwartet, dass es im letzten Quartal leicht gestiegen ist.

Im Vorfeld dieser Termine hat sich USD/JPY ein wenig vom Jahreshoch 94,45 entfernt. Die Marke gilt es zu überwinden, um neue Hochs anzuvisieren. Zumindest mittelfristig wird dies wohl geschehen. Einige Analysten sktulieren bereits über einen Kurs von 100 JPY. Auf der Unterseite findet das Paar bei 92,20 Unterstützung. Aktuell ist das Paar eher in einer Seitwärtsbewegung, aus der es in dieser Nacht ausbrechen könnte.


Ähnlich sieht die Ausgangslage bei EUR/JPY aus. Als Widerstand fungiert das Jahreshoch bei 127,70, Support gibt´s um 123,65.


Dienstag, 12. Februar 2013

Richtungsentscheidung?

Obwohl es ein nachrichtenarmer Tag war, war der Dienstag gar nicht so langweilig. EUR/USD zeigte zwar keine besondere Stärke, aber machte auch klar, dass es keine akute Schwäche gibt und die weitere Entwicklung der Gemeinschaftswährung nicht zwangsläufig short sein muss. Ob der Euro das Zeug hat, altes Terrain zurückzuerlangen, könnte sich in der Nacht entscheiden. Präsident Obama wird eine Rede an die Nation halten und drei Fed-Mitglieder ihre Sicht auf die Geldpolitik darlegen. Hier ist also durchaus Potential vorhanden, den Markt ein wenig zu bewegen.

Nachdem die wichtigsten Euro-Politiker einer Wechselkurintervention eine Absage erteilten, haben die Märkte offenbar wieder ein wenig Vertrauen gewonnen. Auf der anderen Seite hat Mario Draghi vor dem spanischen Parlament Hoffnungen auf Hilfszahlungen durch die EZB gedämpft, in dem er nochmal klar machte, dass die EZB Ihr OMT-Programm nur aktiviert, wenn eine ernsthafte Störung der Geldpolitik vorliege und das Hilfe ersuchende Land vorher einen Antrag beim Rettungsschirm ESM gestellt hat. Wir wissen, dass möchte Spanien nicht, denn es gehört scheinbar zum Selbstverständnis der Hilfsbedürftigen der Eurozone, dass sie die Bedingungen für die Hilfe diktieren zu können.

Am Mittwoch könnten folgende Impulse für Bewegung sorgen: 11 Uhr wird die Industrieproduktion in der Eurozone veröffentlicht, bevor 14.30 Uhr die Einzelhandelsumsätze einen interessanten Stimmungsbericht der US-Verbraucher vermitteln. Ebenfalls 14.30 Uhr erscheint der Importpreisindex USA.

Am Dienstag ist der Euro genau an der 38,2 %-Linie des Fibo abgeprallt. Die 1,3474/80 stellen einen starken Widerstand dar, dessen Überwindung erst geschafft werden muss höhere Ziele anzuvisieren. Auf der Unterseite hielt die 1,3350. Großen Druck musste EUR/USD heute nicht aushalten. Insgesamt hat das Paar ein wenig gewonnen, ohne dann man einen Trend ablesen kann. Es heißt also weiter abwarten. Vielleicht bringt ja die Nacht neue Erkenntnisse. Dazu dann im OpenBook von eToro mehr.

Wenn man sich den Chart anschaut sieht, man dass wir eine interessante Formation sehen. Die spannende Frage ist, löst sich das Dreieck nach oben oder nach unten auf?


Neben dem Top-Währungspaar ist am Mittwoch vor allem der Inflationsbericht der Bank of England zu beachten. In diesem Zusammenhang erklärt sich auch Noch-Bank of England Gouverneur Mervyn King.

GBP/USD drohte, die 1,5640 zu verlieren. Das Paar verlor nach schwachen RICS Hauspreisbilanzen schon in der Nacht und rutsche teilweise bis 1,5570. Am Nachmittag kam es aber wieder zurück und beendete den Tag bei etwa 1,5650. So geht das Paar am Mittwoch mit der gleichen Ausgangsposition wie am Dienstag ins Rennen. Generell hat sich an der bearishen Tendenz nichts geändert. Bei Unterschreiten der 1,5570 droht weiterhin der Abverkauf bis 1,55


EUR/GBP hat nach dem Abverkauf nach der EZB-Pressekonferenz bei 0,8445 einen Boden gebildet und hat eine beachtliche Erholung hingelegt. Am Dienstagabend konsolidierte das Paar aber in der Wolke des Ichimoku. Die Frage, ob das Paar neue Hochs anvisieren kann, ist derzeit noch nicht zu beantworten. Entscheidend wird sein, ob das Vertrauen der Märkte in die Eurozone weiter gewinnt. Die britische Konjunktur dürfte eher wenig positive Impulse senden.



Ziemlich heftige Bewegungen vollzogen EUR/JPY und USD/JPY rund um die Diskussionen beim G7-Finanzministertreffen, ob Japans Währungspolitik problematisch ist oder nicht. Letzendlich haben die anderen G7-Mitglieder Japan einen gefährlichen Kurs bescheinigt, den man mit Sorge verfolge. Vorher ließ der japanische Finanzminister verlauten dass die G7 den Kurs Japans nicht kritisiert hätten. Es war ein ganz schöner Hickhack und so präsentierte sich dann auch der Kurs. USD/JPY viel über 100 Pips um später wieder knapp die Hälfte gutzumachen. Eine Bewegung, die man bei diesem Paar nicht so oft sieht.


Bei EUR/JPY ging es gleich 150 Pips gen Süden, ehe auch hier eine Erholung einsetzte.



Wer möchte, kann in diese Charts wohl so ziemlich alles hineininterpretieren. Die Richtung wird wohl erst in der Nacht zum Donnerstag durch die Bank of Japan festgelegt. In der Nacht zum Mittwoch (0.50 Uhr) erscheint der Tertiär Index, der die Verfassung des Dienstleistungsektors widerspiegelt.

Außerdem erscheint die australische Konsumentenstimmung. Der Aussie hat sich am Nachmittag überraschend über die 1,0260 zurück gekämpft und sieht sich auf der Oberseite dem Widerstand bei 1,030 gegenüber.

Die Chinesen feiern übrigens auch am Mittwoch Neujahr und die Brasilianer feiern immer noch Karneval. Aktuelle Konnetare gibt es wie immer im OpenBook von eToro.

Montag, 11. Februar 2013

Wie steht es eigentlich um Großbritannien und was hat uns die Schweizer Nationalbank zu sagen?

GBP/USD zum Auftakt meines Posts, das ist nicht so oft und wundert vielleicht den einen oder anderen, der damit gerechnet hat, dass heute Mario Draghi im Fokus steht. Nein der EBZ-Präsident hat am Donnerstag erklärt bei seinem Besuch in Spanien zuhören zu wollen und keine Impulse zu setzen. Mal sehen ob es sich daran hält, aber viel neues kann er ja eine halbe Woche nach der EZB-Pressekonferenz auch kaum liefern.

Großbritannien legt am Dienstag die ganze aktuelle Verfassung der Preise auf einmal zu Füßen der Marktteilnehmer. Und das rechtfertigt doch, dass Cable mal die erste Geige spielt. Schon 1.01 Uhr (und bestimmt keine Minute eher) gibt es die RICS Hauspreisbilanzen, bevor es 10.30 Uhr eine Flut an Zahlen zu Erzeugerpreisen und Verbraucherpreisen gibt. Da lohnt es sich dann schon einmal auf die Insel zu schauen. Die Vorgaben sind nicht ganz einheitlich weshalb eine Prognose nicht ganz einfach ist. Schauen wir auf GBP/USD, so sehen wir das Paar nach seiner kurzen Erholung bis 1,58 wieder am Boden um 1,5650. So könnten bei schlechten Daten sogar Kurse unter 1,55 in den Fokus rücken. Auf der Oberseite finden wir bei gut 1,58 ersten Widerstand.


EUR/GBP hat seinen grandiosen Aufstieg am 1. Februar bei 0,8716 beendet. Nach ein bisschen Topbildung und Seitwärtsgeschiebe kam Mario Dragi und redete das Paar bis 0,8446 zurück. Dort bildete das Paar dann einen Boden. Aktuell handelt das Paar am Widerstand 0,8550 und könnte bei einem Überwinden dieser Marke wieder in Regionen um 0,8650, mit der Perspektive neue Hochs zu bilden, vorrücken.


Dafür darf dann natürlich am Dienstagnachmittag Mario Draghi wirklich nichts sagen, vor allem nichts, was den Franzosen, Italienern oder Spaniern in den Kram passen würde, eine Schwächung des Euro. Aber damit ist eher nicht zurechnen. Natürlich ist die EZB bereit, Maßnahmen zu ergreifen, die die Preisstabilität sichern, also auch geldpolitische Lockerungen. Nur aktuell wird das wohl eher nicht nötig sein. Interessant wird auch, wie die Marktteilnehmer das EZ-Finanzministertreffen werten, dass zur Zeit der Verfassung dieser Vorausschau noch im Gange war. Frankreich wollte auch hier die angebliche Eurostärke, die gar nicht existiert, aber durchaus entstehen könnte, zur Sprache bringen. Ein Riss dürfte durch Europa gehen. Und damit sind wir bei EUR/USD und der Eurokrise. Die zeigt sich derzeit auf der Insel der Aphrodite und droht wieder eine längere Vorstellung zu geben. Deutschland ist eines der Länder, die nicht bereit sind, Zypern zu helfen, solange das Land nicht bereit. Dem Land wird ja vorgeworfen, das zypriotische Banken die Geldwäsche von russischen Anlegern begünstigen. Deshalb hatte die Eurogruppe gefordert, dass eine private Wirtschaftsprüfungsgesellschaft untersucht, ob die Geldinstitute der Insel in Geldwäschegeschäfte involviert sind. Wer nichts zu verbergen hat, könnte eigentlich sagen: Bitte, wenn es Euch danach besser geht. Zypern sieht das anders. Das Land möchte gern von der bei Europarat zuständigen Institution Moneyval überprüft werden. Schöner Nebeneffekt, der Chef der Behörde, die nicht zur EU gehört ist ein Russe. So dürfte das EU-Treffen also eher zur Hängepartie werden. Wie werden dies die Märkte beurteilen? Um das vorherzusehen, müsste man wohl Hellseher sein.

Dank Mario Draghi wird wohl der nächste Höhenflug des Euro noch ein wenig auf sich warten lassen. Meine Vermutung, dass EUR/USD unter die 1,33 rutschen könnte, ist zur Zeit gar nicht so sicher. Die Range für den Dienstag darf man wohl etwas Höher ansetzen. Generell gibt der Chart weiter keine eindeutige Richtung her. Das Paar handelt um 1,34. Die Richtungsentscheidung wird wohl am Dienstag nicht fallen. Ich denke, dass wir in einer Range zwischen 1,33 und 1,3480 handeln, wobei es nicht sicher ist, dass das Paar diese Range voll nutzt. Im Kern könnte wir wie am Montag zwischen 1,3340 und 1,3430 handeln. Wenn die Politik nicht dazwischen funkt gibt es nämlich erneut keine wirklich spannenden Daten. Wie gesagt, Mario Draghi ist nur als Zuhörer in Spanien, meint er zumindest selbst. und so bleibt der US-Bundesetat, 20 Uhr.


Das dritte spannende Währungspaar dürfte EUR/CHF sein. SNB-Vorsitzender Thomas Jordan spricht 11 Uhr und wird wohl um das Thema der Überbewertung des Schweizer Franken (zumindest nach Ansicht der Schweizer) nicht herumkommen. Es könnte also ein wenig Bewegung in das Währungspaar kommen, vorzugsweise auf der Longseite. Zuletzt hat sich das Paar von seinem Hoch 1,2568 langsam gen Süden bewegt und fand um 1,2250 seinen vorläufigen Boden. Zuletzt konnte sich das Paar wieder über 1,23 erholen. Spannend ist, ob die SNB vielleicht bald die zu verteidigende Untergrenze, die derzeit bei 1,20 liegt, vielleicht bald erhöht. Das wird in der Schweiz immer mal wieder theamtisiert. Mal sehen, ob Thomas Jordan Licht ins Dunkel bringt. Übrigens, sollte Jordan die 1,20 als Verteidigungslinie bestätigen, könnten die Märkte auf die Idee kommen, dies zu testen.



In Kürze der Rest: In Australien wird 1.30 Uhr das Geschäftsvertrauen gemeldet. Bei der letzten Erhebung am 29. Januar war es überraschend gut und seit August erstmals wieder über 0. Spannend wird vor allem, ob der Ausgangswert Bestand hat oder korrigiert wird. AUS/USD steht weiter an der Unterstützung 1,0260 und droht bei einem Bruch bis 1,0150 zu fallen. Darunter wartet dann bald die Parität.

14.45 Uhr tritt noch einmal Gouverneur Carney als Chef der Bank of Kanada auf. Bald wechselt er ja nach UK. USD/CAD handelt seit etwa vier Wochen um die Parität herum. einen eindeutigen Trend gibt es derzeit nicht.

Aktuelle Kommentare während der Handelstages gibt es wie immer im OpenBook von eToro.

Sonntag, 10. Februar 2013

Euro angeschlagen

Nach der Verbalintervention der EZB hat EUR/USD wirkt deutlich angeschlagen. Die Angst der Anleger, dass die EZB nun in den Abwertungswettkampf eingreift, ist zwar eher übertrieben, aber die EZB hat nun den Fehdehandschuh in den Ring geworfen und klar gemacht, dass sie handlungsfähig ist, wenn die Preisstabilität in Gefahr gerät. Die Gefahr liegt auf der Hand, denn bei zunehmender Eurostärke und damit eventuell einhergehendem Konjunktureinbruch, könnte ein Deflation drohen. Hier müsste die EZB gegensteuern. Aktuell ist diese Gefahr aber noch nicht sichtbar, weshalb es eigentlich keinen Anlass zur Panik gibt. So könnte das Paar in der neuen Woche erst einmal Seitwärts bewegen.

Am Freitag hat sich das Paar deutlich von 1,34 entfernt. Diese Marke dürfte als Widerstand fungieren. Auf der Unterseite gibt es erste Unterstützung bei 1,33. Ein Abverkauf bis 1,3250 ist nicht auszuschließen. Ungefähr hier verläuft auch der übergeordnete Aufwärtstrend aus dem November 2012.


Von der Datenseite gibt es am Montag keine Impulse. So werden die Techniker und Politiker vorlegen. Die Politik hat schon mal vorgelegt. EU-Währungskommissar macht ein überhöhter Eurokurs sorgen, weil dadurch die südlichen Länder Probleme bekommen würden, ihre Produkte in anderen Teilen der Welt loszuwerden. Auch das spricht dafür, dass EUR/USD wohl am Montag erst einmal das Feld Richtung Süden abstecken wird. Allerdings sollte man Vorsicht waten lassen, denn der RSI im 4H steht immer im überverkauften Bereich. Eine Erholungsphase könnte also den Abverkauf zumindest unterbrechen.

Der spannendste Tag in der kommenden Woche ist übrigens der Donnerstag, an dem zunächst Japan das BIP und die japanische Notenbank den Zinssatz bekanntmacht, bevor die Märkte danach auf das deutsche BIP schauen werden. Hier könnte dann eine neue Richtungsentscheidung für EUR/USD stattfinden. Weitere interessante Termine der Woche stelle ich am Montag im eToro-Blog vor.

Der Montag ist übrigens fast komplett datenfrei! Nur die Australier tanzen aus der Reihe. 1.30 Uhr werden die Wohnungsbaukredite verkündet. Nicht unbedingt der Megamover, aber immerhin etwa, worüber man schreiben kann.

AUD/USD ist zuletzt ebenfalls deutlich unter Druck gekommen. Testete das Paar am 10. Januar noch die 1,06, drohte es in der Nacht zum Freitag die wichtigen bei 1,03 zu verlieren. Am Ende schloss das Paar über dieser Marke, aber damit ist der weitere Absturz Richtung Parität noch nicht gebannt. Ein wenig Entspannung würde wohl das Überschreiten der 1,0360 bringen.



Ich wünsche einen erfolgreichen Start in die Woche.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Spekulation um weitere geldpolitische Lockerungen verunsichert die Märkte

Eigentlich hätte es ein schöner Tag für den Euro werden können. Die Banken zahlen ihre LTRO´s zurück, weil sie die Liquiditätsreserve nicht, am Anleihemarkt scheint man wieder langsam Vertrauen in die Eurozone zu gewinnen, die Inflation liegt etwa in dem von der EZB vorgegebenen Zielbereich, die Wirtschaftsdaten aus Europa waren zuletzt gar nicht so schlecht. Besonders Deutschland zeigte sich zuletzt recht unbeeindruckt von der Eurokrise.

Böse Zungen behaupten, es gab aber etwas, das nicht in die freudige Stimmung passte. Das Kursziel von Goldman Sachs (1,37) war schon erreicht. In den letzten Tagen kamen dann vor allem Nachrichten, die gut dazu geeignet waren, Gewinnmitnahmen zu begründen. Eine wirkliche Trendwende war eigentlich nicht auszumachen. Überraschend düster war dann am Donnerstag das Bild, das EZB-Präsident Mario Draghi von der Eurozone zeichnete. Es ähnelte inhaltlich zwar den Auftritten der letzten Male, aber die Präsentation kam so herüber, als ob man dieses Mal als Zielvorgabe herausgegeben hatte, den Euro um jeden Preis zu schwächen. In dieser Beziehung ist Mario Draghi wiedermal eine Meisterleitung gelungen. Insgesamt wurde man das Gefühl nicht los, dass sich Statistiken immer aus verschiedenen Sichtweisen interpretieren lassen. Die Zahlen zeigten eigentlich weitere kleine Fortschritte in der Bekämpfung der Eurokrise, der EZB-Präsident betonte aber anders als die letzten Male, den schleppenden Verlauf der Reformen und strich wesentlich deutlicher als zuletzt die Risiken heraus. Dadurch kam die EZB am Ende zum Schluss, dass die Erholung der Konjunktur nicht mehr so genau auf Mitte des Jahres terminiert werden könne, wie das bisher der Fall war. Diese insgesamt trübe Analyse brachte den Euro bis 1,35 unter Druck.

Danach ging es um den angeblich zu starken Euro. Mario Draghi hat mit keinem Wort den aktuellen Eurokurs problematisiert, im Gegenteil, er erklärte auf die Frage, was er von den Äußerungen des französischen Präsidenten Hollande hält, der Euro sei überbewertet, dass der Wert des Euro ein Ausdruck des Vertrauens der Anleger in die Eurozone ist. Außerdem sei die EZB unabhängig. Eigentlich hat er damit Fantasien einer ultralockeren Geldpolitik durch die EZB ebenso widersprochen wie durch die Erklärung, dass die EZB bereits einen sehr lockeren Kurs fahre und diesen beibehalte. Interessanter war für die Märkte der Satz, dass die EZB natürlich beobachten werde, wie ein steigender Kurs sich auf die Preisstabilität auswirken würde und man sich Maßnahmen vorbehalte einzugreifen, wenn es infolge abflauender Konjunktur zu deflationären Tendenzen käme. Dann würde die EZB bereit sein, ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Diese nüchterne Erklärung reichte für ein weiteres Minus von einem Cent. EUR/USD wertete am Donnerstag teilweise bis 200 Pips ab und durchbrach die wichtigen Unterstützungen bei 1,3500/85 und 1,3430. Aktuell handelt das Paar am ehemaligen Ausbruchslevel 1,3390. Sollte dieser Support endgültig brechen, ist ein Abverkauf bis 1,3250 durchaus möglich. Dass dies aber am Freitag geschieht ist eher unwahrscheinlich. Eher ist eine leichte Erholungsbewegung einzuplanen.

Fakt ist, dass ein weiterer Rücksetzer durchaus ins Chartbild passt, ohne den aktuellen übergeordneten Aufwärtstrend zu gefährden. Ein Übergang in eine Seitwärtsrange zwischen 1,3250 und 1,34, so wie lange im Januar, könnte ein Szenario sein. mit dem wir uns in den nächsten Tagen anfreunden könnten.


Impulse liefern am Freitag folgende Daten:
16 Uhr US-Handelsbilanz

Nicht viel für einen Freitag. Aber es gibt ja noch China. Hier könnte es sogar ein wenig Schub für den Euro geben, wenn die Chinesen positive Daten veröffentlichen. In erster Linie dürften die Verbraucherpreise (6.30 Uhr) interessieren. Interessant wird auch die Handelsbilanz (Termin offen) und der Erzeugerpreis-Index (6.30 Uhr). Die Daten könnten den Freitag entscheidend prägen.

Während sich EUR/USD also vom Donnerstag erholen könnte, treten andere Länder zum Wochenende noch einmal in den Fokus. 0.50 Uhr erscheint Japans Leistungsbilanz. EUR/JPY verlor am Donnerstag mal schnell 300 Pips, konnte sich aber inzwischen ein wenig erholen. Unter der 125 würde die 123,40 in den Fokus rücken. Auf der Oberseite gilt es das Top bei 127,70 aus dem Weg zu räumen.


So ganz ungetrübt ist die Party im EUR/JPY jedenfalls auch nicht mehr. USD/JPY schafft es derzeit nicht über die 94, was auf Dauer auch einen Rücksetzer bis 92 nach sich ziehen könnte.

1.30 Uhr veröffentlicht die Australische Zentralbank ihren Brecht zur Geldpolitik. Der Aussie ist weiter auf dem Weg zu neuen Tiefs und durchbrach in AUD/USD zuletzt die 1,0290. Die nächste Unterstützung würde ich bei 1,0235 ausmachen. Übergeordnetes Ziel könnte aber die 1,0150 sein. Freundlicher wird es wohl erst wieder um 1,0350.


Die Schweiz veröffentlicht am Freitag vor dem ersten Hahnenkrähen (7 Uhr) die Arbeitslosenquote und 9.15 Uhr die Einzelhandelsumsätze. Ein Blick auf den EUR/CHF hatte ich mir für diesen Post eigentlich ziemlich spannend vorgestellt, weil ich dachte, dass man langsam mal darüber nachdenken könnte, wann die SNB wieder ihre 1,20 verteidigen muss. Aber Pustekuchen. EUR/CHF hielt sich am Donnerstag über der 1,23. Das Paar bewegt sich zwar in einem Abwärtskanal, aber der Druck gen Süden ist zumindest am Donnerstag ausgeblieben.


Eine interessante Frage ist in diesem Zusammenhang, ob die SNB vielleicht ihre Verteidigungslinie nach Norden verschoben hat, denn der Schweizer Franken war am Donnerstag neben dem Euro der große Verlierer.


Am Nachmittag rückt dann noch einmal Kanada mit folgenden Daten in den Fokus:
14.15 Uhr Beginne Wohnungsbauten
14.30 Uhr Handelsbilanz
14.30 Uhr Arbeitslosenquote
14.30 Uhr Veränderung der Anzahl der Erwerbstätigen.

Im 4H-Chart sieht es beim USD/CAD nach einer Seitwärtsbewegung aus. Im Tageschart wird es hingegen durchaus interessant. Das Paar setzte auf der Aufwärtstrendline bei 0,9933 auf und drehte wieder Richtung Norden. Hier könnte es bei etwa 1,0080 auf die übergeordnete Abwärtstrend Linie treffen. Ein Bruch der 0,9933 würde dagegen das Paar bis 0,9860 führen. Dort findet man eine weitere Aufwärtstrendlinie. Sollte das Paar hier abprallen könnte die Parität trotzdem wieder locker erreicht werden.


So, und damit wünsche ich einen erfolgreichen Wochenausklang. Der Handelstag wird durch mich wie immer im eToro-OpenBook kommentiert.