Die Welt des Reisens

Dienstag, 26. Februar 2013

Ist nach der Wahl vor der Wahl?

Italien ist nicht die Wiege der Demokratie - das ist Griechenland. Aber auch Italien hat eine lange demokratische Tradition. Schließlich gab es schon im Alten Rom einen Senat. Heute bedeutet Wahl in Italien vielleicht: Ihr wählt solange, bis uns das gefällt. Das Wahlergebnis ist noch gar nicht komplett ausgezählt, das werden schon Rufe nach Neuwahlen laut. Italien ist erst einmal unregierbar. Angesichts der Probleme des Landes eine unschöne Vorstellung. Zum Zeitpunkt meiner Tagesvorschau auf den Dienst war die Auszählung noch nicht beendet.

Die fortwährende Unsicherheit in Italien hat am Montag EUR/USD zugesetzt. Nachdem das Paar gegen Mittag noch das Tageshoch bei 1,3318 erreichte, stürzte es am Abend zeitweise unter 1,3050. Sollte sich das Ergebnis so bestätigen, ist für den Euro in den kommenden Tagen nicht allzu viel Hoffnung. Das Paar hat zunächst Potential bis 1,30/1,2950. Spätestens an dieser Marke sollte man dann aber vorsichtig werden, denn das Paar dürfte dann doch um einiges überverkauft sein. Der ganz große Absturz könnte also zunächst einmal zumindest verschoben werden. Insgesamt ist das Paar doch sehr angeschlagen. Das Paar stürzte sogar noch unter die unteres Abwärtstrendkanalbegrenzung. Viel Hoffnung auf eine größere Erholung ist also derzeit fehl am Platze. Trotzdem ist im Falle einer Erholungsphase ein Retest der 1,3250 nicht auszuschließen. Deshalb sollte man die Indikatoren im Auge behalten. Der RSI steht bei 30. Ein wenig geht sicher noch, aber der ganz große Abwärtsdruck dürfte irgendwann eine Pause einlegen.


Von der Faktenseite sticht am Dienstag eine Rede von Ben Bernanke heraus (16 Uhr). Nachdem in der vergangenen Woche dem FOMC-Protokoll zu entnehmen war, dass die Fraktion der Mitglieder größer zu werden scheint, die einen baldigen Ausstieg der Fed aus den geldpolitischen Lockerungen bevorzugt, gehörte Ben Bernanke bisher zu der anderen Fraktion. Wie wird er sich positionieren? Kann er die Märkte beruhigen. Sollte Ben Bernanke die Angst vor einer baldigen Geldpolitikänderung durch die Fed abmildern oder gar verdrängen, könnte das Hoffnung für den Euro bedeuten. Man sollte am Nachmittag den Markt also sehr genau verfolgen. Außerdem warten am Dienstag ebenfalls 16 Uhr die Wohnungsverkäufe und das CB Verbrauchervertrauen.

Morgenstund hat Gold im Mund. Und so stellt sich Noch-Bank of England-Chef Mervyn King schon 7 Uhr unserer Zeit (in London ist es dann 6 Uhr) der Öffentlichkeit. Mit Spannung wartet man auf weitere Hinweise auf eine eventuelle weitere Lockerung der Geldpolitik. Dem GBP stehen wohl weiterhin schwere Zeiten bevor. Am Montag konnte sich GBP/USD nach der Brutalen Abstafung nach der Abstufung Großbritanniens durch Moodys ein wenig erholen. Das Paar war aber auch völlig überverkauft. Am Dienstag könnte aber der Abverkauf fortgesetzt werden, denn aus fundamentaler Sicht gibt es keine Fakten, die eine Wende rechtfertigen. Ein Retest des Jahrestiefs bei 1,5068 und ein Bruch dieser Marke ist eine sehr realistische Option. Ziel dürfte zunächst die gestern beschriebene 1,4940 sein, wobei das eher vorsichtig prognostiziert ist. Das große Ziel könnte das 2010er Jahrestief sein: 1,4226. Dafür ist aber ein starker US-Dollar wichtige Grundlegende. Mal sehen, ob Ben Bernanke mitspielt.


Außerdem am Dienstag aus Großbritannien: der CBI realisierte Handel (12 Uhr). Interessant sieht auch EUR/GBP aus. Das Paar hat seit Mitte November 850 Pips gewonnen und droht nun aber ein wenig an Fahrt zu verlieren. Bei 0,8814 hat sich ein Doppeltop gebildet und das Paar droht die Linie des aktuellen Aufwärtstrends nach unten zu durchbrechen. Unter 0,8610 könnte eine weitere Korrektur bis 0,8516 und dann bis 0,8424 folgen.


Schon in der Nacht meldet Neuseeland die Infationserwartungen für das Quartal. NZD/USD machte sich ja noch vor rund 10 Tagen in neue Höhen auf, aber inzwischen handelt das Paar wieder in seiner angestammten Range zwischen 0,83 und 0,8475. Spannend könnte ein Unterschreiten der 0,83 sein. Die 0,8220 könnte dann ein lohnenswertes Ziel sein.

9.15 Uhr wird die Beschäftigungsrate der Schweiz gemeldet. EUR/CHF hat am Montag die 1,23 aus den Augen verloren und auch die 1,22 hinter sich gelassen. Ich habe mal einen Fibo eingezeichnet. Unter 1,2150 rückt dann wieder die 1,20 in den Fokus. Die aktuelle Euroschwäche könnte also bald wieder teuer für die Schweizer Nationalbank werden.


Bei so aufgewühlten Märkten ist die Halbwertzeit einer solchen Prognose natürlich recht kurz. Deshalb gibt es auch am Dienstag aktuelle Statements zum Markt auf meiner e-Toro-Wall und am Nachmittag eventuell einen Post im eToro-Blog

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