Die Welt des Reisens

Montag, 4. Februar 2013

Politische Unwägbarkeiten lösen Korrektur aus

Das war nicht unbedingt ein erfreulicher Wochenstart für EUR/USD, aber wirklich dramatisch war die Korrektur nicht. Das Paar war schon recht überkauft und so kamen die heutigen Nachrichten von der Eurokrise genau richtig. Spaniens Sanierer Rajoy hat eine Schwarzgeldaffäre am Hals und die Italiener scheinen ernsthaft darüber nachzudenken, Witzfigur Berlusconi eine weitere Chance zu geben, sein Land der Lächerlichkeit preiszugeben. Manche lernen es nie. Die Märkte begannen am Montag denn auch zu zittern.

Ganz hart hat es den DAX erwischt, der auch noch die Hiobsbotschanften von der Commerzbank wegstecken musste und so mal kurz über 200 Punkte nachgab. Klar wurde am Montag, dass die Eurokrise derzeit zwar im Hintergrund agiert, aber sie ist noch da. Mangels anderer Daten kam sie nun wieder offen zum Vorschein.

Trotzdem bleibt das Bild für EUR/USD weiter konstruktiv. Allerdings hat sich das Paar relativ stark der 1,3480 genähert. Ein Unterschreiten dieser Region dürfte den aktuellen und immer noch intakten Aufwärtstrend beenden. Nicht nur, dass etwa auf diesem Niveau die steile Trendlinie verläuft. Hier verläuft auch das Ausbruchsniveau über das Jahreshoch von 2012. Unter dieser Marke könnte es die Eurporie schnellvorbei sein und ein Abverkauf bis 1,3285 folgen. Weitere Hochs wären erste einmal kein Thema.


Erster Widerstand ist zunächst bei 1,3580 zu erwarten. Angesichts der politischen Unsicherheit in Spanien und Italien ist es sicher nicht verkehrt, sich erst einmal ein wenig zurückzuhalten bei EUR/USD. Daten werden das Paar am Dienstag kaum stützen, die sind nämlich erneut rar. 11 Uhr erscheinen die Einzelhandelsumsätze in Europa, 16 Uhr der ISM-Dienstleistungsindex.

In der Nacht geht es auf der anderen Seite des Planeten rund. 22.45 Uhr wird der Arbeitskostenindex Neuseelands veröffentlicht. EUR/NZD hat zuletzt deutlich an Boden verloren und handelt um 1,60. Gute Daten aus Neuseeland könnten das Paar am späten Abend wenigstens bis 1,5933, eventuell sogar bis 1,5832 führen. Der Bruch der 1,60333 hat dem Paar nicht gut getan. Die Bullen kommen erst über dieser Marke zurück.


Danach rückt Australien in den Fokus:

1.30 Uhr australischer Hauspreisindex
1.30 Uhr Handelsbilanz Australien
4.30 Uhr Bekanntgabe Zinssatz durch die Australische Landeszentralbank und die dazugehörige geldpolitische Aussage

Die ersten beiden Daten werden wahrscheinlich nicht bewegen, denn die Märkte dürften mit Spannung auf die Aussagen der Australischen Landeszentralbank warten. Der Konsenz ist, dass die Bank den Zinssatz (3 %) nicht verändert. Die letzten Wirtschaftsdaten aus Australien waren aber nicht unbedingt positiv, was die Notenbanker durchaus zum handel verleiten könnte. In Zeiten, in denen nur die schwächste Währung eine gute Währung ist, leistet sich Australien ja nach wie vor einen recht hohen Zinssatz. Zumindest theoretisch wären also Instrumentarien vorhanden, den Aussie ein wenig zu schwächen. Die Inflation fiel zuletzt auch recht moderat aus. Bei AUS/USD hat zunächst mal der Support bei etwa 1,0350 gehalten. Aktuell steht das Paar am Widerstand bei 1,0435. Über 1,0475 könnte sich das Bild wieder deutlich aufhellen.


Großbritannien profitierte am Montag von der zuletzt völlig unbekannten Euroschwäche. GBP/USD kann sich weiter über 1,5685 halten, müsste aber zunächst mal die 1,5890 überwinden, um das Bild deutlich aufzuhellen.


EUR/GBP droht Ungemach durch eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation. Bricht die 0,8555, sollte zumindest das Schließen des Gaps bei 0,8512 eingeplant werden. Wahrscheinlich ist aber ein Abverkauf bis 0,8475.


Über allem schwebt die Frage, ob die politischen Hiobsbotschaften aus Südeuropa auch am Dienstag wieder die Oberhand gewinnen. Es bleibt also spannend und in gewisser Weise wenig berechenbar.

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