Die Welt des Reisens

Sonntag, 30. Juni 2013

Zypern im Blick

Der Sonntag gehört ab sofort den Charts. und den ersten Stunden der neuen Woche. Der Wochenausblick erscheint als Kolumne zukünftig am Montagmorgen im eToro-Blog und immer ab 11 Uhr auch hier in meinem Blog. 

Eine Nachricht könnte für die Eröffnung der Märkte am Sonntagabend wichtig sein: Fitch hat Teile von zyprischen Verbindlichkeiten auf Ausfall abgestuft. Zypern hatte in den letzten Tagen damit begonnen, kurzfristige Anleihen in langfristige umzutauschen. Die Gläubiger müssen nun also länger auf ihr Geld warten. Nur diese Titel werden nun "vorübergehend" als "begrenzter Zahlungsausfall" gewertet. Ansonsten bleibt das Land eine Stufe über Ramsch bei "CCC". Die EZB entschied danach, dass sie vorerst keine zyprischen Anleihen mehr als Sicherheit akzeptiert. Willkommen zurück in der Eurokrise.
Standard & Poor´s nahm einen ähnlichen Schritt vor. Beide Agenturen wollen die Abstufung am Montag wieder zurück nehmen.

Kurzer Rückblick auf den Freitag. EUR/USD erholte sich bis zum Nachmittag nach freundlichen Daten aus der Eurozone. Die überraschend stark gestiegenen deutschen Verbraucherpreise ließen das Paar ein Tageshoch bei 1,3103 markieren. Der Widerstand 1,31 hielt ließ EUR/USD umkehren. Diese Umkehr wurde dann noch zu einem veritablen Abverkauf, als die US-Daten recht überzeugend ausfielen. Am Ende konnte sich EUR/USD knapp über 1,30 halten.


Und noch ein Blick auf den USD/CAD, der am Freitag die 1,05 überwann. Das etwas besser als erwartet ausgefallene kanadische BIP (0,1 statt 0,0 %) konnte den Kanadischen Dollar nicht wirklich stützen. Nach einem kurzen Ausschlag ging USD/CAD in den Bullen-Modus über und wurde dank der US-Daten über die 1,05 getragen. Später konsolidiert das Paar, bliebt aber über dem ehemaligen Widerstand.



Was wir aus dem Freitag schlussfolgern können, ist, dass der Markt weiter die Dollar-Karte spielt und jedes positive Zeichen aus der Dollarzone sofort handelt. Gute Daten aus anderen Währungsgebieten können zwar mal kurz Gegenbewegungen auslösen, ohne aber nachhaltige Kursgewinne zu generieren. Die Fed hat also wirklich ganze Arbeit geleistet, der Markt kennt nur noch eine Meldung. QE3 wird beendet. Und jede positive Meldung aus den USA bestätigt den Markt, dass dies bald kommen wird, auch wenn die FOMC-Mitglieder mittlerweile beschwichtigen.

So und damit der Blick auf den Wochenauftakt.  Zunächst ein Blick auf den Dollar-Index, der uns zeigt, dass der USD weiter auf Erholungstour ist. Der Dollar drohte zwar Ende letzter Woche aus dem Tritt zu kommen, nachdem am Donnerstag die Arbeitsmarktdaten enttäuschten, dies war aber nur von kurzer Dauer. Generell ist der Aufwärtstrend intakt. Auf der Unterseite dürften die 83/82,80/50 erste Unterstützung bieten. Sehr stabil sieht die 82,25 aus  Auf der zu favorisierenden Oberseite sollte der Weg über die 83,50 Richtung 84 gehen.


Ein Blick auf den Daily zeigt, dass die 83,50 ein recht hartnäckiger Widerstand werden könnte, denn wir treffen an die obere Begrenzung einer Dreiecksformation. Theoretisch könnte dieses Szenario gut zur Terminlage passen: Weitere Dollargewinne bis Donnerstagmittag. Da entscheiden dann die EZB-Zinsentscheidung und die Pressekonferenz von Mario Draghi wie es weiter geht.


Besonders interessant wird dies auch, weil die Amerikaner am Mittwoch nur eingeschränkt und am Donnerstag gar nicht mitmischen. Die USA feiern Unabhängigkeitstag.

EUR/USD  geht also angeschlagen in die neue Woche. Am Montag gobt es einige Einkaufsmanagerindezes. die Eurozonen-Verbraucherpreise und die Arbeitslosenquote.
Die Einkaufsmanagerindizes erscheinen schon vor Erscheinen meiner Montags-Kolumne, dürften aber kaum Überraschungen bringen, weil es bereits vor einer Woche Vorab-Veröffentlichungen gab. Von diesen sollten die Werte nicht allzu stark abweichen. Interessanter könnten da schon der Nacht (3.00 und 3.45 Uhr) die chinesischen Einkaufsmanager-Indizes sein. Zuletzt deutete sich hier eine aufkommende Wachstumsbremse im Reich der Mitte an. Schwache chinesische Daten könnten den Dollar weiter stärken.

EUR/USD konnte sich bisher über der 1,2985 halten, die noch einmal eine Unterstützung gibt, ehe das Paar wohl in den Bereich 1,2945/29 konsolidieren dürfte. Auf der Oberseite sollte bei einem Überschreiten der 1,3033 spätestens bei 1,3106 Feierabend bleiben. Die beschriebenen Daten können natürlich neue Impulse setzen, wobei wohl in dieser Woche damit zu rechnen ist, dass es vor allem zwei Termine für EUR/USD gibt: Die EZB-Sitzung am Donnerstag und die Non Farm Payrolls am Freitag. Darauf werden sich die Märkte fokussieren. im Vorfeld sollten die Bewegungen eher moderat bleiben.
Ich warne hier aber mal vorsorglich, dass ich kein Hellseher bin und dieser Prognose weder eine Handelsempfehlung darstellt noch, sollte man einer Prognose überhaupt ungeprüft folgen. Ich kann hier nur ein paar Aspekte liefern, die vielleicht in die eine oder andere Entscheidung einfließen kann. Ich kann mich aber auch jederzeit geirrt haben. Hier also der Chart, der trotz des Bruchs der Abwärtstrendlinie nicht wirklich bullish aussieht.


Sonntagabend in den USA. Da hat Finanzminister Lew übrigens nichts besser es zu tun, als der Nation seine Gedanken zu übermitteln. Bei uns ist das 1.30 Uhr in der Früh.

1.50 Uhr erfreut uns dann Japan mit dem Tankan Herstellungsindex und dem Tankan Diffusionsindex. Ersterer informiert über die Situation in 1.200 Großmanufakturen, letzterer gibt Auskunft über das nicht-verarbeitende Gewerbe.

USD/JPY läuft langsam an die 100 heran. Ein Überwinden dürfte bullish sein. Schwache Daten in China könnten aber beispielsweise den Yen als sicherer Hafen stärken. Hier muss es also keine Einbahnstraße geben ein Abtauchen unter die 98,76 mit Ziel 97,59 muss also eingeplant werden. Generell würde die den übergeordneten Aufwärtstrend nicht infrage stellen. Auf der Oberseite ist über 100 bei 101,60 das nächste Ziel zu suchen.


Auch aus der Schweiz kommt der Einkaufsmanagerindex, der 9.30 Uhr veröffentlicht wird. EUR/CHF kann sich weiter nicht so richtig entscheiden. Zwischen 1,22 und 1,2360 pendelt das Paar. Zuletzt sah es eher nach einem leichten Aufwärtstrend aus. Mal sehen, ob der hält.


Ein Blick auf den GBP/USD lohnt sich  wegen des Einkaufsmanagerindex am Montag und natürlich wegen der Zinsentscheidung der Bank of England am Donnerstag (mehr dazu am Montag in der Kolumne). GBP bekommt aktuell nicht zuletzt wegen schlechter Daten von der Insel ordentlich Prügel und steckt im Gegensatz zum Euro weiter einem tiefen Abwärtstrend. In den letzten zwei Wochen hat das Paar 550 Pips verloren und das Ende scheint noch nicht absehbar zu sein. Chart-technisch scheint das Paar aber langsam in den überverkauften Bereich zu tauchen und könnte als technische Reaktion vielleicht von der Zinsentscheidung der Bank of England eine leichte Erholung erfahren. Die spannende Frage ist natürlich, ob die Bank of England am Donnerstag weiter stillhält oder die Inflationsrisiken ignoriert und das GBP durch eine Erweiterung der quantitativen Lockerung weiter schwächt. Ich halte diese Variante für möglich. Warum am Montag in der Kolumne. Auf der Oberseite dürften die 1,5275 und 1,5345 Widerstand liefern, bricht die 1,5145, wird es wohl zum Test der 1,50 kommen.


Zum Schluss noch schnell ein Blick nach Australien, wo am Dienstagmorgen die Zinsentscheidung verkündet wird. AUD/USD konnte in der vergangenen Woche seinen überverkauften Status abbauen, bis gegen Ende ein Scheitern am Widerstand um 93,40/50 und gute US-Daten die Erholung beendeten. 


Hier noch der Daily:


Im Weekly gehen wir auf Zielsuche. Wenn man bedenkt, dass die australische Reservebank durchaus geldpolitische Maßnahmen ergreifen könnte: Die Mehrheit erwartet den nächsten Zinsschritt zwar erst später im Jahr, aber man wird genau die Zinsaussage genau studieren. Ziel auf der Unterseite könnte um 0,87 zu finden sein. 


In diesem Sinne zunächst mal einen schönen Start in die Handelswoche.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Cable unter Druck

Lange setzte EUR/USD am Donnerstag die Erholung fort und scheiterte am Ende aber an der 1,3050, die ich ja schon gestern als Widerstand beschrieben hatte. Die Daten aus der Eurozonen waren eher durchwachsen, was einem klaren Trend nicht gerade dienlich war. Überraschend war, dass der Markt die schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA mehr oder weniger ignorierte. Erst die anstehenden Eigenheimverkäufe zeigten, dass es in den USA doch Grund für Hoffnungen auf eine Verbesserung der Konjunktur gibt, was aber eben der Fed die Möglichkeit gibt, langsam aus QE auszusteigen. Das stärkt den US-Dollar. Wirklicher Abwärtsdruck entstand aber auch nicht, was wiederum an den Aussagen von FOMC-Vicie Chairman William Dudley zusammenhängen, der die Aussagen von Ben Bernanke weiter relativierte. Mehr dazu in meiner Kolumne, morgen Vormittag im eToro-Blog.

Der EUR/USD-Tag im 5-Minuten-Chart

Schaut man in den 4-Stunden-Chart, sieht man, dass Tenkan (1) und Kijun (2) des Ichimoku weiter abwärts gerichtet sind. Der Abwärtstrend ist also intakt, auch, wenn die Trendlinie am Donnerstag gebrochen wurde. Selbst ein Bruch der auch am Donnerstag unüberwindbaren 1,3050 und eine Erholung bis 1,3150 sollte nicht wirklich bullish zu werten sein. Mittelfristig dürften wir eher einen Bruch der 1,2977 ins Auge fassen, dann mit Ziel 1,2840. Je länger der EUR/USD die 1,3050 nicht überwindet, um so wahrscheinlicher wird das Szenario auf der Unterseite.


1,2840 könnte dabei nur eine Durchgangsstation sein. Unter 1,2815/00 könnte die Vollendung einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation drohen, die einen Abverkauf bis 1,2660 oder gar 1,2480 begünstigen würde. Übrigens, der Daily zeigt weiterhin weit und breit keinen überverkauften Status. Der RSI steht immer noch über 40.


Am Freitag gibt es nochmal ein paar Impulse aus dem Euro- und dem Ami-Land: 
  • 8 Uhr deutscher Einzelhandelsumsatz
  • 8.45 Uhr französische Konsumausgaben
  • 14.45 Uhr Chicago-Einkaufsmanager-Index
  • 15.55 Uhr Konjunkturerwartungsindex der Uni Michigan.
Dazu spricht 14 Uhr Jeremy C. Stein vom FOMC.

Ein Blick auf den Dollar-Index. Der kämpfte den ganzen Tag mit der 83, ehe er 16 Uhr von den anstehenden Hausverkäufen den entscheidenden Impuls bekam.Am Abend taucher der Greenback wieder unter die Marke.


Ein klassischer Fehlausbruch also. Das muss aber nicht weiter tragisch sein. Solange die 82,20 hält, sollte das Bild in Ordnung sein. 


Cable hat am Donnerstag recht große Verluste eingefahren und war so für mich das Paar des Tages, das wir uns auch mal genauer anschauen wollen. Hier war heute richtig etwas zu verdienen, wenn man den Einstieg 10.30 Uhr nicht verpasst hat. Das britische Leistungsbilanzdefizit wuchs unerwartet weiter und das Wirtschaftswachstum schrumpfte  auf Jahresbasis von 0,6 auf 0,3 %. GBP/USD verlor gute 130 Pips und konnte sich erst am Abend leicht erholen. 


Das Paar durchbrach die 61,8 %-Linie des Fibonacci (1,5292) und konnte sich erst bei 1,52 wieder fangen. Damit bleibt der bärische Trend bestätigt. Damit sich das Bild wenigstens ein wenig aufhellt, müsste Cable schon wenigstens die 1,5350, besser die 1,5380 überwinden. Aktuell sieht es aber eher nach einem Test der 1,5167 und bei einem Bruch nach einem Test des Bodens bei 1,5020 aus. Mit einer Gegenbewegung muss aber gerechnet werden, denn das Paar ist im 4H-Chart überverkauft.


Es wundert sicher nicht, dass sich das Bild zu EUR/GBP im Vergleich zu gestern komplett geändert hat. Schön im Stundenchart zu sehen, wie das schwache britische BIP die Umkehr einleitete. Ich finde, das ist ein schönes Beispiel, dass Chartformationen allein für erfolgreiches Traden nicht ausreichen. Man muss auch die Termine beachten und die Nachrichten für sein Trading optimal nutzen.


Im 4H-Chart schickt sich EUR/GBP gerade an, eine kleine Party zu feiern, die durchaus noch eine Weile anhalten könnte. Das Signal ist noch nicht vollständig. der hellblaue Nachläufer des Ichimoku, der Chikö muss noch über den Kurs. Dies dürfte bei 0,8550 geschehen. Dort haben wir auch einen Widerstand. Eine Überwindung sollte den Weg zur 0,8590 freigeben. Auf der Unterseite unterstütz vor allem die 0,8470.


Der einzige Datenseitige Impuls aus UK steht am Freitag, 8 Uhr, an: der Haus-Preis-Index

In der Nacht schauen wir wieder auf den Kiwi, denn 0.45 Uhr stehen die Baugenehmigungen an. NZD/USD hat am Donnerstag seine Seitwärtsrange ein wenig ausgeweitet. Der Widerstand liegt nun bei 0,7850, Unterstützung bleibt bei 0,77. Der zaghafte Versuch einer Erholung ist schon wieder beendet. 


1.30 und 1.50 Uhr gibt es zahlreiche Daten aus Japan (mehr in meiner Kolumne im eToro-Blog), die uns auf den USD/JPY schauen lassen. Nach der Bodenbildung bei 94 hat das Paar sich sacht erholt und dabei eine Dreiecksformation nach Norden aufgelöst. Durch die sehr moderaten Gewinne gibt es derzeit keine Gefahr in den überkauften Modus zu laufen und so könnte die Erholung och eine Weile weitergehen. Bei 99 und 100,35 sollte man mit Widerstand rechnen. Erste Unterstützung sehe ich bei 97,30.


9 Uhr erscheint der Schweizer Konjunkturoptimismus. Die Schweizer Nationalbank kann aufatmen, der EUR/CHF hat die Kurve bekommen. der Ichimoku sieht freundlich aus. Über dem Boden bei 1,2220 unterstützen inzwischen die 1,2285 und die 1,2323 (23,6 %-Linie des Fibonacchi). Solange das Paar aber nicht auch die 1,2385 knackt, dürfte die Gefahr eines Rückfalls latent sein. 


Den wichtigsten Termin gibt es am Freitag aus Kanada. 14.30 Uhr gibt es das BIP. USD/CAD konnte sich im ersten Versuch nicht über 1,05 halten und nimmt nun einen neuen Anlauf. Ziel wäre die 1,0556. Auf der Unterseite unterstützt die 1,0426. 


Wo könnte das Paar so hinlaufen wollen? Wir schauen uns mal einen Monatschart an. Wenn wir uns den historischen Verlauf anschauen ist USD/CAD eher unterbewertet. eine weitere kräftige Erholung ist durchaus möglich. Aktuell kriechen wir noch in einer Seitwärtsrange herum, die wir wohl über 1,0685 verlassen würden. Die Post könnte dann über 1,10 richtig abgehen. Die Shortys sollten sich also eventuell ein Ausstiegsszenario ausdenken.


So, es geht aktuell einfach nicht ohne Gold. Der Markt ist weiter auf dem Weg aus Edel(-Metall) Schrott zu machen. Offenbar kann ihn zur Zeit nicht wirklich viel halten. Keine Inflation, zurückgehende Liquidität (oder wenn es sich die Fed doch noch mal anders überlegt, Liquidität, die in Aktien und Anleihen fließt) - Das lange bei Anlegern so geliebte Gold, wird fallen gelassen, wie ein böses Stiefkind. In dieser Woche hat das gelbe Metall wieder 100 USD verloren. Es ist der zweite massive Abverkauf in zwei Wochen. In 14 tagen hat Gold 200 USD verloren. Wer hätte gedacht, dass wir so schnell dem nächsten Short-Ziel bei 1.155 USD nahe kommen. Die spannende Frage wird sein, ob hier eine Erholung eintritt. Wenn man den RSI anschaut, sollte eine Erholung anstehen. Diese dürfte aber eher von begrenzter Dauer sein, denn wie oben beschrieben, die Zeichen stehen eigentlich weiter auf Verlauf. Unterstützung wäre dann noch bei etwa 1.060, ehe es in den dreistelligen Bereich gehen könnte.


Schwaches US-BIP irritiert die Märkte nur kurz

Da lag ich doch mal richtig daneben! Ein ziemlich enttäuschendes US-BIP hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Die Märkte wohl auch nicht, denn sie hielten die Rallye des Dollars kurz an. Aber nicht lange, dann gingen die Märkte wieder zur Tagesordnung über.

Den ersten Aufreger gab es aber schon in der Nacht zum Mittwoch. Irgendwie sieht es so aus, als ob Chinas Notenbank das Finanzwesen des Landes nicht mehr im Griff hat. Einige Banken scheinen eigentlich zahlungsunfähig zu sein. Wie liquide die Zentralbank selbst ist, bleibt ein Geheimnis. Fakt scheint zu sein, dass China wohl in absehbarer Zeit eher keine weiteren Goldreserven anlegt es ist wohl eher möglich, dass Gold in Geld umgewandelt werden muss. Der Goldpreis brach in der letzten Nacht ein. Es gibt Markt beobachter, die meinen, dass dies am starken Dollar liege, nur der US-Dollar hat sich in der Nacht nicht wirklich von der Stelle bewegt. weshalb ich eher an die China-Story glaube.

China wird uns in den kommenden Wochen und Monaten wohl mehr in Atem halten, als uns allen lieb sein wird. China ist bei weitem nicht das hyperüberlegene Wirtschaftswunder, wie uns Wirtschaftsbosse und Politiker weiß machen wollen, um die nächste Lohnrunde zu verhindern. Das Riesenreich ist ein Entwicklungsland mit ein paar Prestigeobjekten, die alle auf Pump finanziert sind. Jetzt platzt die Blase. Neben den glitzernden Fassaden, die das Fernsehen zeigt gibt es in China aber eine grausame Wirklichkeit, die die Mehrheit der Menschen betrifft. China ist trotz seinen unglaublichen Größe nicht in der Lage, seine Bevölkerung aus eigener Kraft zu ernähren. Viele Menschen leben von weniger als 2 US$ am Tag. Die das in der Realität aussieht, durfte ich 2008 besichtigen. Was ich sah hatte mit Supermacht nichts zu tun. Dazu ein anderes Mal mehr.

Australien bewegte den Aussie am Mittwochnachmittag, als die Regierung von Julia Gillard über ihren "Parteifreund" Kevin Rudd stolperte. Der gewann eine Kampfabstimmung um den Parteivorsitz bei Labour und wird wohl nach dem Rücktritt von Julia Gillard auch Premier. Gillard muss einem deshalb nicht Leid tun, denn auf genau diese Art hatte sie Rudd 2010 aus dem Amt befördert. Der war als Premier auch nicht gerade beliebt, was die Frage zulässt, warum die Märkte eigentlich kurz gejubelt haben. Nun, die Jubelfeier dauerte auch nicht lang.

Und damit zum heutigen Tag. In der Nacht meldete uns Neuseeland schon die Handelsbilanz. In etwas mit Erscheinen dieses Posts veröffentlicht Deutschland seine Arbeitslosenstatistik. Prognosen gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nicht sinken werden.  Schon allein das ist ein Aspekt, der zeigt, dass die Eurokrise noch lange nicht überwunden ist und auch Deutschland längst beeinflusst. Die Arbeitslosenquote soll weiter bei 6,9 % liegen, über der Quote vor einem Jahr (6,8 %). Eigentlich müsste man fragen, wie Schwarz-Gelb die Bundestagswahl im Herbst gewinnen möchte, aber die SPD und die Grünen liefern so viele Steilvorlagen, dass es Mutti schon richten wird.

11.10 Uhr schlägt dann für Italien die Stunde der Wahrheit. Anleihen mit 5- und 10-jähriger Laufzeit stehen auf dem Auktionsplan. Sie werden wohl für deutlich höhere Zinsen unter den Hammer kommen. Solange es unter 5 % bleibt, werden die Märkte aber wohl stillhalten. Dank Mario Draghis Ankündigung, dass die EZB auch weiterhin ihre lockere Geldpolitik bebehalten wird, wurde zuletzt wieder ein wenig der Druck von den Anleihemärkten genommen.

Soweit die Eurozone. UK meldet uns das BIP des vergangenen Quartals, eine voraussichtlich tief rote Leistungsbilanz (das ist sie auch, wenn Dein Wirtschaftskalender das Ergebnis grün leuchten lässt) und die Anlagegeschäfte. Das alles wir 10.30 veröffentlicht. Nachdem ich mit meiner Prognose für das US-BIP falsch lag, traue ich mich fast nicht. Aber auch das britische BIP ist schon zweimal vorab veröffentlicht worden und normalerweise halten sich dann Korrekturen doch in sehr engen Bahnen. Das Leistungsbilanzdefizit bleibt weiter sehr hoch, soll im Vergleich zum Vorquartal aber wenigstens ein wenig schrumpfen. Zu den Anlagegeschäften gab es bereits eine Vorabveröffentlichung. Die ist aber schon fünf Wochen her und gelegentlich weicht hier der tatsächliche Wert noch mal gewaltig ab. Ein Blick auf GBP/USD und EUR/GBP könnte sich 10.30 Uhr also durchaus lohnen.

Bleiben die USA und die Frage, war das BIP ein Ausrutscher? Wenn wir Ben Bernanke glauben dürften, ja. Aber ich fand die Arbeitsmarktdaten der vergangenen Wochen nicht unbedingt überragend. Zuletzt gab es immer wieder Enttäuschungen. Eine Chance für die Bären? Die Zahl der Langzeitarbeitslosen will ebenfalls nicht wirklich zurück gehen. Die Zahl der weiterführenden Anträge auf Arbeitslosenhilfe stagniert seit Monaten knapp unter drei Millionen. Auch in dieser Woche ist der Große Befreiungsschlag zumindest nicht prognostiziert. Immerhin sollen die Verbraucher wieder ein wenig freizügiger mit dem Geld umgehen. Die Privatausgaben sollen wieder steigen, der Kern-Preisindex wird weiter in der nähe der Stagnation erwartet. Alle Daten erscheinen 14.30 Uhr.

15.45 Uhr folgen noch das Bloomberg-Verbrauchervertrauen und 16 Uhr gibt es die Zahlen zu den schwebenden Eigenheimverkäufen. Schwebend bedeutet übrigens, Kontrakt unterschrieben, aber noch nicht bezahlt. Die US-Wirtschaft baut auf einen guten Immobilien- und Bausektor. Sollten die Zahlen enttäuschen, könnte das also wieder die Hoffnung nähren, dass die Straffung der Geldpolitik durch die Fed vielleicht doch noch ein wenig auf sich warten lässt. In dieser Hinsicht ist sicher auch der Auftritt von FOMC-Vice-Chairman William Dudley sehr interessant. Auch sein Auftritt ist fr 16 Uhr geplant.

In der Nacht zum Freitag gibt es dann nochmal einen Blick nach Neuseeland. Die Baugenehmigungen stehen 0.45 Uhr auf dem Programm. die prognostizierten -3,9 % sind für einen Wintermonat nicht völlig ungewöhnlich.

Die GfK, also die Gesellschaft für Konsumforschung, wurde 1934 von Professor Wilhelm Vershofen in Nürnberg gegründet. Die GfK feiert dies als Geburtsstunde der Marktforschung in Deutschland. Sicher ein Verdienst. Selbiger Professor hat 1933 das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler unterschrieben. Wir gehen mal davon aus, dass er bereits 1953 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland für seine Verdienste um die Marktforschung erhielt. Professor Vershofen durfte damals jedenfalls nicht in Großbritannien Marktforschen, seine Erben schon. 1.01 Uhr veröffentlicht der britische Ableger der GfK die Konsumentenzufriedenheit der Untertanen ihrer Majestät.

1.30 Uhr erscheinen dann die Verbraucherpreise aus Japan. Wenn man den Prognosen glauben darf, scheinen die Maßnahmen der Bank of Japan weiter zu fruchten. Die Preise sollen leicht zulegen. Das gilt auch für die Einzelhandelsumsätze, die 1,50 Uhr veröffentlicht werden. Ebenfalls 1.50 Uhr wird die Industrieproduktion gemeldet, die nach 0,9 % im letzten Monat um 0,2 % zugelegt haben soll - immerhin.


Mittwoch, 26. Juni 2013

Die Fed und der Arbeitsmarkt

Einige Aufreger gab es in den vergangenen Stunden zu verarbeiten. Chinas Liquidität scheint sehr kritisch zu sein, was Gold und Silber heftig zu spüren bekamen. Die Edelmetalle sind preislich inzwischen kaum noch edel und der Lack wird wohl weiter schrammen bekommen. Inzwischen ist auch die 1,270er Marke passiert worden und die 1.235 steht kurz vor dem Fall. Das große Ziel dürfte 1.155 USD sein, darunter sollte man sich schon mal mit 1.060 anfreunden. Gründe für den Sturz von Gold gibt es einige, wobei China wohl der wichtigste ist. Es ist zu vermuten, dass China, um seine Banken retten zu können, Goldreserven verkaufen muss.


EUR/USD konnte sich heute auch nach dem guten GfK-Konsumklimaindex nicht wirklich erholen. Mario Draghi sorgte dann auch noch für weiteren Druck und schickte das Paar auf Talfahrt. Am Nachmittag enttäuschte dann das US-BIP. Die Euro-Erholung währte nur kurz und endete schnell an der 1,3050, die nun wohl als sehr starker Widerstand gesehen werden muss. Inzwischen hat der EUR/USD seine Talfahrt wieder beschleunigt.


Soweit der Tag im 5-Minuten-Chart. Am Donnerstag steht eine Reihe an Daten an:
  • 8 Uhr Arbeitslosenstatistik Deutschland
  • 11.10 Uhr Anleihe-Auktion 5- und 10-jähriger Anleihen in Italien
  • 14.30 Uhr Anträge auf Arbeitslosenhilfe USA
  • 14.30 Uhr Preisindex, Privatausgaben USA
  • 15.45 Uhr Bloomberg-Verbrauchervertrauen USA
  • 16 Uhr Schwebende Eigenheimverkäufe und FOMC-Vice-Chairman William Dudley spricht.
Zu den US-Terminen gibt es in der Morgenkolumne am Donnerstag im eToro-Blog mehr. Die Prognose zur deutschen Arbeitslosenstatistik ist nicht besonders optimistisch. Man erwartet 8.000 Arbeitslose mehr als im Vormonat - im beginnenden Sommer! Ich will gar nicht wissen, was das für den Winter heißt... Aber vielleicht gibt es ja hier eine Chance auf eine positive Überraschung und die Chance auf eine Erholung. Wenn diese kommt, wird es spannend, ob der Euro über 1,3050 kommt. Auf der Unterseite könnte bei einem Bruch der 1,2977 mittelfristig die 1,2840 in den Fokus rücken. Immerhin sind wir im 4H-Chart inzwischen überverkauft, aber da wir wohl klar von einem Bärenmarkt sprechen dürfen, kann der RSI auch noch auf 20 fallen, bevor eine Erholung erfolgen sollte.


Nochmal zurück zum Mittwoch. Australien hat keine Regierung mehr. Das scheinen die Märkte mit Erleichterung vernommen zu haben. Im OpenBook hatte ich geschrieben, dass ich nicht glaube, dass sich dadurch die Großwetterlage ändert.


Die 0,9340 hat als Widerstand bei AUD/USD gehalten Auf der Unterseite sollte bei eta 0,9160 erste Unterstützung warten.


Bleiben wir heute noch ein bisschen beim Aussie., der seit Anfang April 1.400 Pips verloren hat. Wer sagt, da muss es doch mal eine Erholung geben, der könnte irren. Denn der RSI ist immer noch nicht im Überverkauften Bereich und wir haben einen wirklich sehr stabilen Abwärtstrendkanal, wie man im Daily sehr gut sehen kann.


Und nun zeige ich Euch etwas, das Ihr so nicht im Webtrader sehen könnt, was aber wichtig ist, um den Aussie besser einschätzen zu können. Wenn man nämlich den Weekly bis 2009 zusammenschiebt, sieht man, wie stark der AUD in den letzten Jahren aufgewertet hat. Nimmt man das zum Maßstab, ist der Aussie noch keine neue Weichwährung. Er wird nur auf "normales" Niveau gestutzt. 0,8730 müssen nicht, können aber ein Ziel sein.


Der RSI im Weekly ist übrigens leicht überverkauft. Auf dem Weg in tiefere Gefilde sollte also irgendwann nochmal eine Korrektur kommen.

Und hier noch schnell ein paar Charts die der Wirtschaftskalender für den Donnerstag in den Fokus rückt. Schon 0.45 Uhr meldet Neuseeland die Handelsbilanz. Der Kiwi hat bei 0,77 einen Boden gebildet und kämpft aktuell mit dem Widerstand bei 0,7820. Ein Überwinden würde Potential bis 0,7935/40 eröffnen. Der Kiwi ist aus seinem Abwärtstrend ausgebrochen und weigt sich wieder von seiner starken Seite. Ok, das Potential gegen den US-Dollar ist natürlich begrenzt, aber NZD/USD behauptet sich besser als EUR/USD.


Aus UK gibt es am Donnerstag, 10.30 Uhr, das BIP und die Leistungsbilanz. Dass sich ein BIP auch in der dritten Lesung noch gewaltig korrigieren lässt haben uns heute die USA gelehrt. GBP/USD haben ihre Erholungsphase lange hinter dich und nicht nur der Ichimoku (Pfeil) verlangt nach weiteren Verlusten. Auf der Oberseite ist bei 1,5475 der Deckel drauf und auf der Unterseite dürften 1,5280/75 und 1,5165/60 die kommenden Ziele sein.


Gegenüber dem Euro hält sich das Pfund übrigens gut, wie ein Blick auf EUR/GBP zeigt. Vielleicht hat das Paar aber nun einen Boden bei 0,8470 gefunden. Wenn nicht, droht weiter 0,8440. Auf der Oberseite findet man bei 0,8520 ersten Widerstand.
























Ich bin aktuell im EUR/USD und AUD/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
Wer mir eine Nachricht hinterlassen möchte, ist herzlichst eingeladen hier einen Kommentar zu hinterlassen oder mich direkt auf dem OpenBook zu besuchen:

Sorgt ein starkes US-BIP für weitere Gewinne?

Der Dienstag ist schnell erzählt. Die Niederlande haben ihre Konjunktur noch ein wenig tiefer gelegt und gehen mit einem Jahres-BIP von -1,8 % ins zweite Halbjahr. Vielleicht war es ja Tuning für den von der EZB für die Eurozone angekündigten Aufschwung im zweiten Halbjahr. Am Donnerstag war zumindest wenig von Aufschwung in der Eurozone zu spüren. Die französische Konjunkturumfrage stagniert, was man schon fast positiv bewerten muss, Italiens Einzelhandelsumsätze schrumpfen weiter, wenn auch nur leicht, die Zinsen für spanische 3-monats- und italienische 2-Jahres-Anleihen steigen auf das 2,5fache der letzten Auktion. Immerhin hat am das geplante Geld einsammeln können. Natürlich wollen wir auch das Positive  nicht unter den Tisch fallen lassen: Spaniens Erzeugerpreise sind gestiegen.
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Es gibt noch mehr Positives aus der Europäischen Union, aber eben nicht aus der Eurozone. Die britischen Hyptheken-Genehmigungen stiegen auf den besten Wert seit Januar und der CB Realisierter Handel, ein Indikator für den Einzelhandel drehte auf Wachstum, wenn auch nur knapp.

Dann trat Mario Draghi beim Wirtschaftstreffen der CDU in Berlin auf, erklärte zum gefühlt hunderttausendsten Mal, die Sicht der EZB zu  lockerer Geldpolitik, verheimlichte dabei auch nicht, dass der Beitrag zur Reform der Eurozone aber nur ein kleiner sein kann, die Anstrengungen der Staaten seinen zu gering - das wird auch der Bundeskanzlerin gefallen haben. Allerdings macht Mario Draghi auch klar, dass ein Ende der lockeren Geldpolitik der EZB in weiter Ferne liege. Mit Blick auf die steigenen Zinsen für Anleihen aus Spanien und Italien ist sogar damit zu rechnen, dass bald wieder die Troika zum Retten ausrücken muss und dass die EZB dann mit ihrer in Deutschland gefürchteten Waffe dabei sein wird: OMT. Drohen allein wird diesmal nicht reichen, die Märkte werden wohl diesmal Taten sehen wollen, bevor sie den Italienern und Spaniern einen Zins-Rabatt einräumen. Na ja, die Italiener können ja bei Milliardär Silvio Berlusconi mal nachfragen, der ist vor kurzem wegen Steuerhinterziehung zu 4 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtkräftig und ob es vollstreckt wird ist wegen des Alters von Berlusconi unsicher. Ach Italien....

In den USA bemühten sich währenddessen verschiedene Mitglieder der Fed, das letzten Donnerstag von Ben Bernanke abgegebene Statement herunterzuspielen. Die Märkte hätte alles überinterpretiert, meinte Narayana Kocherlakota aus Minneapolis und Dallas-Fed-Chef Richard Fisher meinte, dass die Geldpolitik ja auch nach einer Reduzierung der Anleihekäufe locker bliebe. Dem wollten die Märkte dann gern folgen und drehte am Dienstag ins Plus. Auch ausnehmend gute Daten aus den USA konnten die leicht einziehende Zuversicht, dass alles gar nicht so schlimm wird, nicht entscheidend unterdrücken.

marketAm Mittwoch gibt es vergleichsweise wenige Ereignisse, welche die Märkte interessieren könnten. Das für den Euro wichtige GfK-Konsumklima in Deutschland und das französische BIP erschienen schon, wenn diese Kolumne das Tageslicht erblickt. Das Konsumklima könnte für Erholung im EUR/USD sorgen, denn so lange die Deutschen Angst um ihr Erspartes haben dürfen, ist nicht auszuschließen, dass sie es einfach ausgeben. Die Angst dürfte weiter begründet bleiben, wie wir wahrscheinlich schon in wenigen Wochen sehen werden (she. Zinsen Italien und Spanien). Aber bevor die Zukunft den Euro auf niederländisches Niveau befördert, könnte mit ein paar positiven Zeichen aus der Konjunktur auch nochmal ein kleiner Aufstieg erfolgen. Es wird wohl keine Gipfelsturm, aber die Ebene könnte der Euro nochmal verlassen.

Am Nachmittag, 14.30 Uhr, gibt es dann das US-BIP, von dem es glücklicherweise schon zwei Vorablesungen gab. Dass es also gravierend von den bisherigen Lesarten abweicht, wäre eine Überraschung. So werden wohl die Märkte am Nachmittag wieder mehr darüber sinnieren können, ob und wenn ja wann mit wie viel Liquiditätsentzug zu rechnen ist. Ein Entzug ist immer grausam und die Märkte sind auch nur Menschen.

Dienstag, 25. Juni 2013

Starke US-Daten sollten den US-Dollar weiter beflügeln

Während die Eurozone weiter vor sich hin kriselt ("Highlight" heute: Niederländische Wirtschaftswachstum der letzten 12 Monate - 1,8 %), konnten die USA eine gute Auftragslage bei den Gebrauchsgütern und hervorragende Daten vom Immobilienmarkt melden. Während die USA sich offenbar auf Wachstumskurs befinden, scheint Europa weiter nach dem Weg aus der Krise zu suchen.

Nach 36 Stunden Seitwärtsbewegung dreht so EUR/USD wieder gen Süden und nähert sich der 1,3050. Fundamental-analytisch spricht vieles für weitere Verluste. Ein Blick auf den Chart zeigt aber, dass das Bild von EUR/USD noch gar nicht so dramatisch negativ aussieht.

Wir befinden uns innerhalb einer Dreiecksformation (Linien 1 und 2), deren Auflösung nach unten erst bei 1,2940 zu erwarten ist. Der Ichmoku zeigt, dass sich das Paar im Daily-Chart immer noch über der Wolke aufhält. Tenkan (3) und Kijun (4) zeigen aber nicht mehr nach oben und signalisieren so eine Trendumkehr. Dazu hat der Kurs Kijun gebrochen, was als weiteres Zeichen einer Trendumkehr zu werten ist. Solange die Wolke aber nicht durchbrochen ist, ist aus Sicht des Ichimoku Vorsicht mit allzu optimistischen Abverkaufsszenarien geboten.


Der RSI steht bei rund 44 und hat damit viel Luft nach unten. Auch im 4H-Chart ist der RSI aus seinem überverkauften Modus herausgekommen. Nach der leichten Erholungsbewegung des Montag und Dienstagvormittag hat EUR/USD auch im kurzfristigeren Bereich wieder Platz für weitere Abverkäufe. Der Kurs ist unter der Wolke, was schon mal ein bärisches Szenario bevorzugt. Allerdings, auch hier haben Tenkan (1) und Kijun (2) eher in den neutralen Bereich gedreht. Dies ist ein Zeichen, dass man beobachten sollte, was aber nicht unbedingt für ein Ende des Trends spricht, denn aktuell handelt das Paar sogar unter Tenkan und Kijun. Erst ein Bruch des Kijun nach oben würde den Abwärtstrend beenden.

Unabhängig vom Ichimoku kann man bei 1,3150 Widerstand ausmachen. Die Unterstützungslinien sind bei 1,3050 und 1,2977 zu finden.



Termine können die Chartanalyse natürlich erheblich beeinflussen. Schon 23 Uhr tritt US-Finanzminister Lew auf. Das ist der Mann, der für die neue Serie von Dollar-Noten unterschrieben geübt hat. Sachen gibt es...

Am Mittwoch erwarten wir 8 Uhr das GfK-Konsumklima aus Deutschland, ein wichtiger Impuls für den Euro. Zuletzt sah der Index immer freundlich aus. Diesmal wird mit Stagnation gerechnet. Ein fallender GfK könnte, den Bären neue Power geben. Ein Wert über den erwarteten 6,5 sollte Erholungspotential für den Euro bedeuten. Das könnte aber von kurzer Dauer sein, denn das französische BIP droht. Und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass unsere westlichen Nachbarn der kranke Mann Europas sind. Für das letzte Quartal wird eine erneute Schrumpfung des Wirtschaftsleistung um 0,2 % befürchtet. So stand es auch in der Vorabveröffentlichung. Drücken wir die Daumen, dass es nicht noch schlechter wird, wobei - die Franzosen wollen ja einen schwachen Euro. Außerdem wird am Nachmittag das US-BIP veröffentlicht. Mehr dazu am Mittwoch-Vormittag.

Da werden wir dann auch den scheidenden Gouverneur der Bank of England, Mervyn King, gebührend feiern. Vorher haben wir hier schon mal ein paar Charts für Pound Sterling. Cable, also GBP/USD, sieht auch gar nicht so bearish aus. Klar, übergeordnet sieht das schon eher nach short aus, aber zuletzt konnte sich das Paar sogar ein wenig erholen. Der Ichimoku hält sich mit einer Meinung auch ziemlich zurück, und da Mervyn King am Wochenende seinen Schreibtisch räumt, sollte da auch kein Impuls zu erwarten sein. Man kann es drehen und wenden wie man will. Cable bietet nicht wirklich einen Trend. Neutral heißt das dann so schön.


EUR/GBP hat einen beeindruckenden Abverkauf hingelegt und es ist noch ein Ende in Sicht. der RSI verbietet keine weiteren Verluste und der Ichimoku sagt ebenfalls: Verkaufen. Immerhin, eine Unterstützung bei 0,8475 könnte den Euro retten, aber wahrscheinlicher ist wohl ein Bruch bis 0,8440. Entscheidende Voraussetzung dafür sind freilich schlechte Daten aus Deutschland und Frankreich (she. oben). Auf der Oberseite wartet bei 0,8510 Widerstand.



So, ich hoffe die Charts und ein tieferer Blick in die Wolken(-Charts) haben gefallen, dann lesen wir uns hier morgen wieder. Verpasst auch nicht meine Morgenkolumne mit einem Blick auf einzelne Termine im eToro-Blog. Weitere aktuelle Kommentare zum Markt gibt es an meiner eToro-Wall.

Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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Montag, 24. Juni 2013

Was folgt der Verschnaufpause des Dollar?

Der Montag hat den meisten Währungspaaren eine Verschnaufpause gebracht. Der US-Dollar begann die neue Handelswoche zwar mit einem Gap von 17 Pips, konnte dann aber die Dynamik des Donnerstag und Freitag nicht fortsetzen. Möglich ist ein Schließen des Gaps bei etwa 82,40 oder gar eine Korrektur bis 81,80, denn der RSI zeigt sich mit 71,57 leicht im überkauften Bereich. Dieses Szenario muss aber nicht unbedingt eintreten (warum zeige ich im zweiten Chartbild). Vorher noch ein Blick auf die Oberseite. Interessant wird es über 83. Mit Bruch der 83,50 dürften die Hochs um 84,40 in den Fokus rücken.


Nun kurz zur Frage, gibt es eine Korrektur oder nicht? Wie oben zu sehen ist, ist der RSI leicht im überkauften Bereich (über 70). Wenn man jetzt davon ausgeht, dass der Dollar gerade bullish ist, geht man aber erst über 80 von einem überkauften Status aus. Deshalb muss es die Korrektur nicht unbedingt geben, denn nach dem Statement der Fed vom Donnerstag, muss man den Status des Dollar als bullish bewerten. Interessant ist in diesem Zusammenhang der übergerdnete Daily-Chart, dessen RSI mit 56 nur knapp über dem neutralen Bereich steht.


Ziemlich tragisch bleibt das Bild für Gold. Immerhin hat das gelbe Metall am Montag kein neues Tief markiert. das ist schon fast erfreulich. Auf der anderen Seite scheint es knapp über 1.300 USD gedeckelt zu sein.


Solange die Dollarbullen übernommen haben, werden wir wohl weiter auf der Unterseite nach Zielen suchen müssen. Es gibt noch einigen Unterstützungen: 1.265, 1.235 und 1.206 zum Beispiel. Aber das eigentliche Ziel dürfte die 61,8-Linie des Fibonacci sein: 1.155 USD.


Erholung möglich? Nun betrachtet man den RSI im Wochenchart, muss man sagen ja. Solange der Dollar aber weiter stark bleibt, dürfte das Erholungspotential sehr begrenzt bleiben. Bei 1.300 befindet sich die 50 %-Linie des Fibonacci. Hier drüber zu kommen, dürfte ein heißer Kampf werden.

Am Montag gab es nicht wirklich dramatisch spannende Daten, was EUR/USD  dann auch ein wenig um 1,31 verweilen ließ. Wenn man so will, hat EUR/USD sogar den ganz steilen Abwärtspfad verlassen, was bei dem im 4-Stunden-Chart zu sehenden stark überverkauften Modus auch nicht verwunderlich ist. Klar ist, dass der Trend weiter nach Süden zeigt. Aufwärtsdynamik ist weit und breit nicht zu finden. Auch am Montag fuhr der Euro leichte Verluste ein. EUR/USD versucht zwar nochmal die 1,3130 zu erreichen, das war es dann aber auch mit dem Versuch der Bullen. Die Unterseite bleibt im Fokus. Das nächste große Ziel dürfte die 1,2877 sein, wobei vorher noch ein paar Unterstützungen zu finden sind, welche kurzfristige Korrekturen möglich machen könnten. Allerdings, auch wenn der RSI im 4H-Chart einen überverkauften Modus anzeigt, im Daily ist davon weit und breit nichts zu finden.


Einige wichtige Daten aus den USA stehen am Dienstagnachmittag auf dem Programm, auf die ich am Dienstagvormittag im eToro-Blog genauer eingehen werde. Hier schon mal die Termine:
  • 14.30 Uhr Aufträge Gebrauchsgüter
  • 14.55 Uhr Redbook
  • 15 Uhr Immobilienindex
  • 16 Uhr Wohnungverkäufe und CB Verbrauchervertrauen
  • 23 Uhr Finanzminister Lew spricht (da fällt mir was Zynisches ein, unbedingt morgen in den eToro-Blog gucken)
Außerdem am Dienstag im Fokus: Großbritannien. Die Hypotheken-Genehmigungen (10.30 Uhr) stehen auf dem Programm.

Auch Cable hat sich ein wenig vom Abverkauf der letzten Tage erholt, ohne ein wesentlich neues Chartbild zu präsentieren. Im Gegenteil, auch im 4H-Chart ist der RSI nicht überverkauft - so könnten wir eigentlich gleich in den Zugabenteil übergehen. Selbst wenn die Daten aus UK positiv ausfallen sollten, muss es also keine gravierende Erholung geben. Zunächst hat sich aber bei 1,5350 ein Boden gebildet und GBP/USD versucht sich gegen den Bärenangriff zu wehren. Erfolgreich? Wahrscheinlich eher nicht, denn solange Markt das Ende von Quantitative Easing eher zeitiger als später vermutet, sollte der US-Dollar weiter gestärkt werden. Ein Überwinden der 1,5440 könnte nochmal bis 1,5515 führen - das sollte es dann aber aktuell auch gewesen sein. auf der Unterseite warten 1,5280/00. 


Mehr aus fundamentalanalytischer Sicht gibt es in einer Morgenkolumne im eToro-Blog.

Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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