Die Welt des Reisens

Sonntag, 2. Juni 2013

Wichtige Woche für Euro und Dollar

Sieht man mal vom Verbrauchervertrauen und den Konjunkturerwartungen ab, war die vergangene Woche für den US-Dollar eigentlich ein ziemlich gebrauchte Woche und lustigerweise damit auch für die Märkte, die aufgrund der Angst vor einem "Eindampfen" der geldpolitischen Lockerungen der Fed vor allem auf gute US-Daten schon fast panisch reagieren. Zuletzt aber waren die US-Daten eher schwach, was EUR/USD kurzzeitig über die 1,30 hob. Die gute Verbraucher- und Konjunkturstimmung bremste die Euphorie aber war allerdings schnell wieder ab und EUR/USD musste sich die 1,30 wieder von unten betrachten.

Allerdings konnte sich der Euro vor Handelsschluss bis knapp unter die 1,30 zurück arbeiten, was insgesamt für eine gewisse innere Stärke der Gemeinschaftswährung sprechen könnte. Der Chart ist weiter neutral einzuschätzen. Schaut man sich den Daily an, kann man eine Dreiecksformation erkennen, welche in der kommenden Woche aufgelöst werden könnte. Die wichtigen Marken könnten dabei die 38,2 %-Linie des Fibnocci auf der Oberseite (1,3073) und die 50 %-Linie 1,2877 auf der Unterseite sein. Auf der Oberseite ist allerdings vorher noch der Widerstand bei 1,3000/20 zu brechen unter der 1,2877 unterstützt noch die 1,2820. Weitere Marken findest Du im Chart.


Uns könnte eine hochvolatile Woche ins Haus stehen, denn es gibt einige wichtige Termine, welche den Kurs beeinflussen könnten. Schon am Montag ist der Tag der verschiedenen Einkaufsmanager-Indizes. Am Vormittag erscheinen die Daten aus Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland und der Eurozone, am Nachmittag sind dann die USA dran. Der ISM-Herstellungsindex dürfte wieder mit viel Spannung erwartet werden, geht es doch weiter um die Beantwortung der Frage, ob die Fed Spielraum zu einer Straffung ihrer Anleihekäufe hat oder nicht. Am Dienstag gibt es schon den nächsten wichtigen Termin aus den USA: Die Handelsbilanz wird veröffentlicht. Das Defizit soll doch wieder auf 41 Mrd. USD steigen (zuletzt 38,8 Mrd.). Am Mittwoch könnte es dann für den Euro eng werden, denn das Eurozonen-BIP steht auf dem Plan. Am Nachmittag ist dann sozusagen Overtüre für die wichtigsten Arbeitsmarktzahlen der USA. Die ADP-Arbeitsmarktdaten könnten uns einen ersten Einblick gewähren, womit wir am Freitag bei den Non Farm Payrolls zu rechnen haben. Bevor es jedoch soweit ist, hat Mario Draghi seinen Auftritt. Am Donnerstag gibt es die neue Zinsentscheidung der EZB. Nach dem Zinsschritt vom letzten Monat, ist wohl diesmal eher mit keiner Änderung in der Geldpolitik zu rechnen. Interessant dürfte wieder werden, die Mario Draghi seine Worte zur wirtschaftlichen Entwicklung der Eurozone gewichtet und was er zu möglichen weiteren Zinsschritten sagt. Aufgrund der Nervosität der Märkte kann es kräfitge Ausschlage im Euro in beide Richtungen geben. Am Freitag melden die USA die Non Farm Payrolls und die Arbeitslosenquote. Es wäre kein Wunder, wenn sich die Märkte bei schlechten Daten freuen würden.

Auch in anderen Währungsgebieten stehen einige sehr wichtige Termine auf dem Programm. China zum Beispiel hat die Woche schon mal am Samstag mit einem guten Einkaufsmanagerindex begonnen. Auch dies könnten die Märkte schon bei Markteröffnung mit berücksichtigen. Theoretisch könnte der EUR/USD also durchaus mit über 1,30 in die Woche starten.

Die Woche der Notenbanken eröffnet die Reservebank Australiens. Bei der letzten Zinssitzung hat die Notenbank den Leitzins um 25 Punkte gesenkt und so einen Abverkauf des Aussie eingeleitet. Inzwischen ist AUD/USD unter die 0,96 gerutscht und so richtig ist das Ende noch nicht in Sicht. Was das Paar ein wenig stützen könnte, ist der überverkaufte Modus. So könnte das Paar zunächst einmal beim Jahrestief 0,9528 Unterstützung finden. Sollte die Angst vor einer Straffung der Anleihekäufe durch die Fed weiter vorherrschen, könnte AUD/USD bis 0,9387 (Tief aus Oktober 2011) geführt werden. Auf der Oberseite ist bei 0,9700 ernsthafter Widerstand zu erwarten.


Am Mittwoch steht ein weiter wichtiger Termin aus Australien im Kalender: Das BIP.

Doch nochmal zurück zum Dienstag und damit nach Kanada. Die Handelbilanz wird gemeldet. Es wird ein leichtes Defizit erwartet. Am Freitag folgen die Arbeitsmarktdaten, welche aber wohl von den US-Non Farm Payrolls in den Schatten gestellt werden. USD/CAD hat nach dem Erreichen des Jahreshoch bei 1,0421 bis 1,03 korrigiert. Insgesamt scheint aber weiter die Dollarstärke den Ton anzugeben. Die 1,0450 und die 1,05 könnten Widerstände auf dem Weg zur 1,0523 sein.


Neben der EZB meldet am Donnerstag auch die Bank of England den Zinssatz. Es ist die letzte Sitzung des MPC unter Mervyn King, bevor Mark Carney das Ruder übernimmt. Es ist eher nicht damit zu rechnen, dass die Bank of England bereits diesmal weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen ergreift. GBP/USD hat sich in der vergangenen Woche nach einer Bodenbildung knapp über 1,50 ein wenig erholt, ohne dass sich das insgesamt angeschlagene Bild von Cable deutlich aufgehellt hätte. In Abhängigkeit der US-Daten könnte eine Tatenlosigkeit der Bank of England Cable stützen. Über dem Widerstand 1,5260 könnte sich das Paar bis 1,5420 erholen. Unterstützung ist bei 1,5085 und 1,50 zu erwarten.


Auf Wunsch noch schnell ein Blick auf die Edelmetalle, welche auch in der vergangenen Woche stark von Dollar abhängig blieben. Gold bei 1.488 USD gedeckelt. Darunter hat sich in der letzten Woche ein Widerstand bei 1.425 USD gebildet. Auf der Unterseite sieht es so aus, als ob der kleine Aufwärtstrend, den wir in den letzten 14 Tage registrieren konnten, zu enden droht. Ob wir das Jahrestief bei 1.321,77 attackieren, wird nicht zuletzt von der Entwicklung des US-Dollar abhängen. Gewinnt der Dollar an Stärke, also sind die US-Daten gut, dürfte der Druck auf Gold zunehmen.


Noch kritischer sieht es bei Silber aus. Ein Bruch der 22 würde das Edelmetall zum Jahrestief bei 21,1935 führen. Darunter ist ein Abverkauf bis 17,75 nicht auszuschließen. Auf dem Weg dorthin gibt es noch einige Unterstützungen, zum Beispiel bei 20,40, was einen schnellen Abverkuf eher unwahrscheinlich erscheinen lässt. Auch hier wird dem US-Dollr eine wichtige Rolle zukommen. Sollte die Angst vor der Straffung von QE durch die Fed nachlassen, könnte Silber den Widerstand um 23,20 attackieren. Damit den Bären aber wirklich die Puste ausgeht, müsste das weiße Metall die 24,85 überwinden.


Der Montag ist so datenintensiv wie selten.
Deshalb hier noch die wichtigsten Daten. 1.50 Uhr startet Japan mit dem Geschäfts-CAPAX und den Investitionen in die Handelswoche. Was CAPAX für eine Größe ist - hm. Unter Investitionen kann ich mir da mehr vorstellen. Sie sollen nicht mehr so stark zurückgehen, wie noch im letzten Quartal. USD/JPY hat sich deutlich vom Hoch bei 103,73 entfernt. Spannend wird, wie die Bank of Japan regieren würde, wenn die runde 100er Marke nach unten durchbrochen werden würde. Darunter käme der 98,50 eine große Bedeutung zu. Widerstand findet das Paar bei 101,30 und beim Doppeltop bei 101,80.


3.30 Uhr werden einige Daten aus Australien gemeldet. Bruttobetriebsgewinn, Einzelhandelsumsätze und Firmenbestandsaufnahmen gewähren einen interessanten Blick auf die australische Wirtschaft. 3.45 Uhr folgt der HSBC PMI, ein Einkaufsmanagerindex, aus China und 3.50 Uhr spricht Janet Yellen von der Fed, der Chancen eingeräumt werden, Ben Bernanke an der Spitze der Fed zu folgen. Die verfolgt eine ähnliche Politik wie der aktuelle Fed-Chairman.

In der Schweiz wird 9.30 Uhr der Einkaufsmanagerindex gemeldet. EUR/CHF hat sich inzwischen doch ein wenig zurückgezogen und handelt um 1,24. Erster Widerstand dürfte bei 1,2460 zu finden sein, stabiler dürfte die 1,2525 sein. Auf der Unterseite bieten 1,2375 und 1,2350 Unterstützung.


Aus der Eurozone werden dann die Einkaufsmanagerindizes gemeldet: Spanien (9.13 Uhr), Italien (9.43 Uhr), Frankreich (9.48 Uhr), Deutschland (9.53 Uhr) und der der Eurozone gesamt (9.58 Uhr).

10.28 Uhr folgt dann der Einkaufsmanager-Index aus Großbritannien und 15.30 Uhr der aus Kanada. 16 Uhr dann das erste Highlight der Woche, der ISM Hersteluungsindex der Vereinigten Staaten.

Es geht also gleich ordentlich zur Sache. Na denn mal einen erfolgreichen Wochenstart.

Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

Wer mir eine Nachricht hinterlassen möchte, ist herzlichst eingeladen hier einen Kommentar zu hinterlassen oder mich direkt auf dem OpenBook zu besuchen:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen