Die Welt des Reisens

Sonntag, 30. Juni 2013

Zypern im Blick

Der Sonntag gehört ab sofort den Charts. und den ersten Stunden der neuen Woche. Der Wochenausblick erscheint als Kolumne zukünftig am Montagmorgen im eToro-Blog und immer ab 11 Uhr auch hier in meinem Blog. 

Eine Nachricht könnte für die Eröffnung der Märkte am Sonntagabend wichtig sein: Fitch hat Teile von zyprischen Verbindlichkeiten auf Ausfall abgestuft. Zypern hatte in den letzten Tagen damit begonnen, kurzfristige Anleihen in langfristige umzutauschen. Die Gläubiger müssen nun also länger auf ihr Geld warten. Nur diese Titel werden nun "vorübergehend" als "begrenzter Zahlungsausfall" gewertet. Ansonsten bleibt das Land eine Stufe über Ramsch bei "CCC". Die EZB entschied danach, dass sie vorerst keine zyprischen Anleihen mehr als Sicherheit akzeptiert. Willkommen zurück in der Eurokrise.
Standard & Poor´s nahm einen ähnlichen Schritt vor. Beide Agenturen wollen die Abstufung am Montag wieder zurück nehmen.

Kurzer Rückblick auf den Freitag. EUR/USD erholte sich bis zum Nachmittag nach freundlichen Daten aus der Eurozone. Die überraschend stark gestiegenen deutschen Verbraucherpreise ließen das Paar ein Tageshoch bei 1,3103 markieren. Der Widerstand 1,31 hielt ließ EUR/USD umkehren. Diese Umkehr wurde dann noch zu einem veritablen Abverkauf, als die US-Daten recht überzeugend ausfielen. Am Ende konnte sich EUR/USD knapp über 1,30 halten.


Und noch ein Blick auf den USD/CAD, der am Freitag die 1,05 überwann. Das etwas besser als erwartet ausgefallene kanadische BIP (0,1 statt 0,0 %) konnte den Kanadischen Dollar nicht wirklich stützen. Nach einem kurzen Ausschlag ging USD/CAD in den Bullen-Modus über und wurde dank der US-Daten über die 1,05 getragen. Später konsolidiert das Paar, bliebt aber über dem ehemaligen Widerstand.



Was wir aus dem Freitag schlussfolgern können, ist, dass der Markt weiter die Dollar-Karte spielt und jedes positive Zeichen aus der Dollarzone sofort handelt. Gute Daten aus anderen Währungsgebieten können zwar mal kurz Gegenbewegungen auslösen, ohne aber nachhaltige Kursgewinne zu generieren. Die Fed hat also wirklich ganze Arbeit geleistet, der Markt kennt nur noch eine Meldung. QE3 wird beendet. Und jede positive Meldung aus den USA bestätigt den Markt, dass dies bald kommen wird, auch wenn die FOMC-Mitglieder mittlerweile beschwichtigen.

So und damit der Blick auf den Wochenauftakt.  Zunächst ein Blick auf den Dollar-Index, der uns zeigt, dass der USD weiter auf Erholungstour ist. Der Dollar drohte zwar Ende letzter Woche aus dem Tritt zu kommen, nachdem am Donnerstag die Arbeitsmarktdaten enttäuschten, dies war aber nur von kurzer Dauer. Generell ist der Aufwärtstrend intakt. Auf der Unterseite dürften die 83/82,80/50 erste Unterstützung bieten. Sehr stabil sieht die 82,25 aus  Auf der zu favorisierenden Oberseite sollte der Weg über die 83,50 Richtung 84 gehen.


Ein Blick auf den Daily zeigt, dass die 83,50 ein recht hartnäckiger Widerstand werden könnte, denn wir treffen an die obere Begrenzung einer Dreiecksformation. Theoretisch könnte dieses Szenario gut zur Terminlage passen: Weitere Dollargewinne bis Donnerstagmittag. Da entscheiden dann die EZB-Zinsentscheidung und die Pressekonferenz von Mario Draghi wie es weiter geht.


Besonders interessant wird dies auch, weil die Amerikaner am Mittwoch nur eingeschränkt und am Donnerstag gar nicht mitmischen. Die USA feiern Unabhängigkeitstag.

EUR/USD  geht also angeschlagen in die neue Woche. Am Montag gobt es einige Einkaufsmanagerindezes. die Eurozonen-Verbraucherpreise und die Arbeitslosenquote.
Die Einkaufsmanagerindizes erscheinen schon vor Erscheinen meiner Montags-Kolumne, dürften aber kaum Überraschungen bringen, weil es bereits vor einer Woche Vorab-Veröffentlichungen gab. Von diesen sollten die Werte nicht allzu stark abweichen. Interessanter könnten da schon der Nacht (3.00 und 3.45 Uhr) die chinesischen Einkaufsmanager-Indizes sein. Zuletzt deutete sich hier eine aufkommende Wachstumsbremse im Reich der Mitte an. Schwache chinesische Daten könnten den Dollar weiter stärken.

EUR/USD konnte sich bisher über der 1,2985 halten, die noch einmal eine Unterstützung gibt, ehe das Paar wohl in den Bereich 1,2945/29 konsolidieren dürfte. Auf der Oberseite sollte bei einem Überschreiten der 1,3033 spätestens bei 1,3106 Feierabend bleiben. Die beschriebenen Daten können natürlich neue Impulse setzen, wobei wohl in dieser Woche damit zu rechnen ist, dass es vor allem zwei Termine für EUR/USD gibt: Die EZB-Sitzung am Donnerstag und die Non Farm Payrolls am Freitag. Darauf werden sich die Märkte fokussieren. im Vorfeld sollten die Bewegungen eher moderat bleiben.
Ich warne hier aber mal vorsorglich, dass ich kein Hellseher bin und dieser Prognose weder eine Handelsempfehlung darstellt noch, sollte man einer Prognose überhaupt ungeprüft folgen. Ich kann hier nur ein paar Aspekte liefern, die vielleicht in die eine oder andere Entscheidung einfließen kann. Ich kann mich aber auch jederzeit geirrt haben. Hier also der Chart, der trotz des Bruchs der Abwärtstrendlinie nicht wirklich bullish aussieht.


Sonntagabend in den USA. Da hat Finanzminister Lew übrigens nichts besser es zu tun, als der Nation seine Gedanken zu übermitteln. Bei uns ist das 1.30 Uhr in der Früh.

1.50 Uhr erfreut uns dann Japan mit dem Tankan Herstellungsindex und dem Tankan Diffusionsindex. Ersterer informiert über die Situation in 1.200 Großmanufakturen, letzterer gibt Auskunft über das nicht-verarbeitende Gewerbe.

USD/JPY läuft langsam an die 100 heran. Ein Überwinden dürfte bullish sein. Schwache Daten in China könnten aber beispielsweise den Yen als sicherer Hafen stärken. Hier muss es also keine Einbahnstraße geben ein Abtauchen unter die 98,76 mit Ziel 97,59 muss also eingeplant werden. Generell würde die den übergeordneten Aufwärtstrend nicht infrage stellen. Auf der Oberseite ist über 100 bei 101,60 das nächste Ziel zu suchen.


Auch aus der Schweiz kommt der Einkaufsmanagerindex, der 9.30 Uhr veröffentlicht wird. EUR/CHF kann sich weiter nicht so richtig entscheiden. Zwischen 1,22 und 1,2360 pendelt das Paar. Zuletzt sah es eher nach einem leichten Aufwärtstrend aus. Mal sehen, ob der hält.


Ein Blick auf den GBP/USD lohnt sich  wegen des Einkaufsmanagerindex am Montag und natürlich wegen der Zinsentscheidung der Bank of England am Donnerstag (mehr dazu am Montag in der Kolumne). GBP bekommt aktuell nicht zuletzt wegen schlechter Daten von der Insel ordentlich Prügel und steckt im Gegensatz zum Euro weiter einem tiefen Abwärtstrend. In den letzten zwei Wochen hat das Paar 550 Pips verloren und das Ende scheint noch nicht absehbar zu sein. Chart-technisch scheint das Paar aber langsam in den überverkauften Bereich zu tauchen und könnte als technische Reaktion vielleicht von der Zinsentscheidung der Bank of England eine leichte Erholung erfahren. Die spannende Frage ist natürlich, ob die Bank of England am Donnerstag weiter stillhält oder die Inflationsrisiken ignoriert und das GBP durch eine Erweiterung der quantitativen Lockerung weiter schwächt. Ich halte diese Variante für möglich. Warum am Montag in der Kolumne. Auf der Oberseite dürften die 1,5275 und 1,5345 Widerstand liefern, bricht die 1,5145, wird es wohl zum Test der 1,50 kommen.


Zum Schluss noch schnell ein Blick nach Australien, wo am Dienstagmorgen die Zinsentscheidung verkündet wird. AUD/USD konnte in der vergangenen Woche seinen überverkauften Status abbauen, bis gegen Ende ein Scheitern am Widerstand um 93,40/50 und gute US-Daten die Erholung beendeten. 


Hier noch der Daily:


Im Weekly gehen wir auf Zielsuche. Wenn man bedenkt, dass die australische Reservebank durchaus geldpolitische Maßnahmen ergreifen könnte: Die Mehrheit erwartet den nächsten Zinsschritt zwar erst später im Jahr, aber man wird genau die Zinsaussage genau studieren. Ziel auf der Unterseite könnte um 0,87 zu finden sein. 


In diesem Sinne zunächst mal einen schönen Start in die Handelswoche.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen