Die Welt des Reisens

Sonntag, 9. Juni 2013

Spannende Woche steht den Märkten bevor

Nachdem die Märkte weiter darüber rätseln, was die halbwegs im erwarteten Rahmen gemeldeten US-Arbeitsmarktdaten für die Geldpolitik der Fed bedeuten könnten (ein schnelles Ende der aktuellen Geldpolitik ist wohl eher unwahrscheinlich), sorgte China für neue Besorgnis. Mal von den Einzelhandelsumsätzen, die in den Erwartungen lagen, abgesehen, lagen alle am Sonntagmorgen veröffentlichen Daten unter den Erwartungen. Besonders die Preise sind weiter auf dem Rückzug. Bauausgaben und Industrieproduktion schrumpfen zwar leicht, aber das muss vielleicht gar nicht so dramatisch bewerte werden. Chinas Bauausgaben legen immer noch über 20 % im Jahr zu, und man fragt sich, ob sich hier nicht ein veritable Immobilienblase aufbaut. Der Bausektor dominiert jedenfalls die chinesische Wirtschaft deutlich. Ob das gesund ist?

Die spannende Frage lautet, wiegen die chinesischen Daten schwerer als die mit Erleichterung aufgenommenen US-Arbeitsmarktdaten. Denn auch wenn die Arbeitslosenquote leicht stieg, ließen sich aus den Non Farm Payrolls eher Hoffnungen auf eine leichte Erholung des US-Arbeitsmarktes schließen. Die Ziele der Fed sind noch weit entfernt, so dass ein Ende der Geldflutung durch die Fed wohl eher nicht befürchtet werden muss und die Wirtschaft könnte doch besser dastehen, als zuletzt vermutet. Das könnte auf eine weitere Erholung der Aktienmärkte schließen lassen, wäre da nicht China.

Die neue Woche könnte weiter von der Unsicherheit um die kommende Zinsentscheidung und vor allem die begleitende Entscheidung zur Geldpolitik. Bleibt die Fed bei ihren lockeren Maßnahmen oder strafft sie diese? Es könnte uns wieder eine unruhige Woche bevorstehen. EUR/USD startet dabei aus einer komfortablen Position. Die Gemeinschaftswährung profitierte von weiteren Erholungszeichen in der Eurokrise und der daraus resultierenden Abwarte Haltung der EZB. Auf der anderen Seite waren die Daten aus den USA eher enttäuschend. Auch die recht ordentlichen Non Farm Payrolls konnten den Euro nur wenig von seinem Erfolgsweg bringen. EUR/USD schloss erstmals seit 15. Februar über 1,32. Nach mehr als drei Monaten zeigte sich das Paar sogar erstmals wieder kurz über der 1,33.

EUR/USD ging allerdings unter der 50 %-Linie des Fibonacci bei 1,3228 aus der Handelswoche. Damit kann auch eine weitere Korrektur auf 1,3114 folgen. Davor warten bei 1,32 und 1,3160 noch zwei wichtige Unterstützungen. Ob die steile Aufwärtstrendlinie halten wird, ist eine weitere Frage. EUR/USD ist zwar noch nicht überkauft, aber sollte die Verunsicherung über das Handeln Fed wieder zunehmen, etwa wenn gute US-Daten erscheinen, könnte das Paar unter Druck geraten. Sollte die Zuversicht über die Fortführung der Geldpolitik der Fed überwiegen, Könnte bei einer Überwindung der 1,3342 die 1,35 in den Fokus rücken.



Von der Datenseite gibt es in dieser Woche nicht allzu viele Impulse. Am Mittwoch gibt werden die Daten zur Industrieproduktion der Eurozone veröffentlicht, am Donnerstag werden die US-Einzelhandelsumsätze und die Anträge auf Arbeitslosenhilfe gemeldet. Ebenfalls am Donnerstag gibt es den Monatsbericht der EZB, bevor am Freitag Verbraucherpreise aus der Eurozone und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan gemeldet werden. Es könnte also eine Woche der Marktpsychologie werden.

Am Montag lohnt es sich außerdem, einen Blick auf französische (8.45 uhr) und italienische Industrieproduktion (10 Uhr) zu werfen. Außerdem spricht FOMC-Mitglied James Bullard (15.50 Uhr).

Wer jetzt aber denkt, die Datenseite ist völlig langweilig, irrt. Gleich zwei Zinsentscheidungen stehen in dieser Woche auf dem Kalender. Am Dienstag wird es in Japan spannend, die Bank of Japan tagt. Der Yen hat zuletzt doch deutlich an Stärke gewonnen, aber die Bank of Japan hat inzwischen weitere Probleme: Fallende Aktien- und Rentenmärkte. Es wird interessant, wie die Notenbank darauf reagieren wird.

USD/JPY hat am Freitag die wichtige Unterstützung bei 97,53 zurückerobert. Die spannende Frage wir sein, ob die Erholung vorübergehender Natur war oder diese Bewegung nachhaltig ist. Impulse, die den Weg des Yen beeinflussen könnten, stehen reichlich im Terminkalender. Am Montagmorgen beginnen wir mit dem BIP (1.50 Uhr). Nicht ganz so volatil dürfte die japanische Leistungsbilanz ausfallen. Am Dienstag hat dann wie schon erwähnt Notenbankchef Haruhiko Kuroda das Sagen, Dazu kommen noch Daten mit einer mittleren Volatilität. Da US-Daten weitgehend ausbleiben, dürften die Aussagen von Kuroda entscheidend für die weitere Entwicklung von USD/JPY sein wird. Auf der Unterseite haben wir ein Unterstützung bei 95,40. Bei einem Bruch dürfte die 93,69, die 38,2 %-Linie des Fibonacci das nächste Ziel sein. Auf der Oberseite dürfte die 100 wieder zum wichtigen Widerstand geworden sein. Ein Überwinden dieser Marke würde einen Test des Jahreshochs bei 103,73 möglich machen. Blendet man die Daten aus, könnte die Erholung bei 98,50 beendet werden und der Weg nach Süden sollte wahrscheinlich sein.



Am Mittwoch gibt es die zweite Zinsentscheidung der Woche. Die Reservebank Neuseelands veröffentlicht am Abend den Leitzins und erklärt die zukünftige Geldpolitik. Der Markt erwartet keine Änderung des Zinssatzes, der seit 9. März 2011 bei 2,5 % steht. Gibt es hier eine Überraschung? Besonders, wenn man auf AUD/NZD schaut sieht man, dass die aktuelle Entwicklung der neuseeländischen Notenbank eigentlich nicht so gut gefallen kann. Wer den Kiwi aktuell also long handelt, sollte mit einer Überraschung rechnen.


Auf der anderen Seite: NZD/USD ist seit Wochen auf Talfahrt. Obwohl der Dollar schwächelte konnte der Kiwi davon nicht profitieren. Ist also vielleicht doch kein Zinsschritt nötig? Die Prognose des Marktes ist also zumindest nicht abwegig. Auch hier steht uns ein spannender Termin ins Haus. Bei 0,7840/10 sollten wir die nächsten Unterstützungen finden. 0,7665 könnten übergeordnet in den Fokus rücken. Auf der Oberseite dürfte das Erholungspotential zunächst bis 0,8000/15 reichen.


Ein paar Stunden vor der Entscheidung der Reservebank Neuseelands erleben wir am Mittwoch die Arbeitsmarktdaten Großbritanniens. Die Zahl der Arbeitslosen soll um 5.000 zurückgehen. Na ja, der große Wurf wird diese wohl eher nicht sein, aber immerhin. In den letzten Monaten scheint sich der Arbeitsmarkt zumindest zu stabilisieren. GBP/USD hat in der vergangenen Woche seine beeindruckende Erholung fortgesetzt, scheiterte jedoch wie schon im Mai an der 1,56. Kommt nun wie damals die Korrektur, welche dann den Aufwärtstrend brechen und bis 1,5420 laufen sollte?. Auch die 1,5220 wäre möglich. Sollte die 1,56 doch nachhaltig überwunden werden, käme es zum Retest der 1,5684. Übergeordnetes Ziel könnte dann die 1,5800/35 sein. Die Bären wären damit erst einmal aus dem Feld geschlagen.



Und nochmal geht es um den Arbeitsmarkt, diesmal um den von Australien. Am Donnerstag werden Arbeitslosenquote und Anzahl der Erwerbstätigen bzw. die Zahl der Veränderung dieser veröffentlicht. Die Prognose ist schon mal ein wenig pessimistisch. Der Aussie ist in den vergangenen Wochen mächtig abgestraft worden. Nächstes Ziel auf der Unterseite dürfte die 0,9387 sein, das Tief von Anfang Oktober 2011. Auf der Oberseite dürfte AUD/USD bei 0,9550 und 0,97 auf Widerstand treffen. Aktuell fehlt aber ein wirklich überzeugendes Argument für eine solche Erholung.



Zum Schluss schnell noch ein Blick auf die Schweiz. Die Eidgenossenschaft meldet am Montag, 7.45 Uhr, die Arbeitslosenquote und 9.15 Uhr die Einzelhandelsumsätze. Der Schweizer Franken fungierte zuletzt als sicherer Hafen und setzte den Euro stark unter Druck. Erst am Freitag konnte sich EUR/CHF erholen und schloss über 1,2350. Der Abwärtstrend ist allerdings noch intakt. Als Unterstützung fungiert die 1,2325. Unter 1,2275 wird es langsam eng für EUR/CHF. Die 1,2150 ist dann nicht mehr allzu weit.



Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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