Die Welt des Reisens

Donnerstag, 20. Juni 2013

Kehrt der Alltag an die Märkte zurück?

Ja, ich habe richtig falsch gelegen. Ben Bernanke hat doch klarer über ein Ende der lockeren Geldpolitik gesprochen als es viele Markteilnehmer und auch ich erwartet haben. Die spannende Frage ist nun, war´s das mit der Rekordhatz der Märkte?

EUR/USD hat zum Beispiel 150 Pips verloren. Trotzdem sollte man mit dem Erwarten eines totalen Abverkauf noch vorsichtig sein. Ben Bernanke hat klar gesagt, dass die Geldpolitik weiter klar an das Ziel, die Arbeitslosenquote auf 6,5 % zu senken, gekoppelt bleibt. Die Fed korrigierte ihre konjunkturelle Prognose. Das US-Wirtschaftswachstum soll in diesem Jahr 2,6 % und im kommenden Jahr 3,5 % betragen. Die Arbeitslosenquote soll bis Ende 2014 auf 6,5 bis 6,8 % fallen. Insgesamt bescheinigten die Notenbanker der US-Konjunktur gute Fortschritte, auch wenn sie nicht verpassten, auf die weltweiten Risiken hinzuweisen.

Insgesamt bleibt also die Frage: Wann geschieht der Einstieg in den Ausstieg? Diese Frage ist genauso offen wie bisher. Wenn die Konjunktur anspringt, ist ja theoretisch die Geldspritze der Fed nach und nach entbehrlich. Aber sehen das die Märkte auch so? Man wird in den kommenden Tagen den Markt genau beobachten müssen. Es ist nicht ganz abwegig, dass sich die Märkte nach dem ersten Schreck wieder erholen. Zunächst bleibt alles beim Alten. Die Märkte haben nun die neue Kunde eingepreist und dürften nun wieder die Fakten zur Kenntnis nehmen.

Da nehmen wir am Donnerstag zunächst mal die Einkaufsmanagerindizes zur Kenntnis. 8.58 Uhr startet Frankreich, danach folgen Deutschland (9.30 Uhr) und die Eurozone (10 Uhr). Insgesamt wird hier mit einer leichten Erholung gerechnet. Ebenfalls 10 Uhr erscheinen einige Daten aus Italiens Industrie. Auftragseingänge und Industrieverkäufe geben Auskunft über eines der Sorgenkinder der Eurzone. 10.50 Uhr versteigert Spanien Anleihen mit 10-jähriger Laufzeit. Spanien wurde ja gerade vom IWF zu ernsthafteren Reformanstrengungen gemahnt. 14.30 Uhr gibt es wie immer am Donnerstag die Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA. 16 Uhr gibt es noch die Veräußerung bestehender Eigenheime und einige Daten von der Philly Fed. Die Eurozone meldet ebenfalls 16 Uhr das Verbrauchervertrauen. Viele Gelegenheiten also, um sich zu positionieren. Schauen wir mal, was der Markt daraus macht.

Charttechnisch müssen wir feststellen, dass bei EUR/USD der Aufwärtstrend klar gebrochen wurde und die Bullen sich zunächst mal neu positionieren müssen. Wollten die nochmal zurück ins Rennen, müsste die 1,3320 zurückerobert werden. Unter 1,3180 könnte es schnell auch bis 1,3050 gehen. Viel wird von den Daten am Donnerstag abhängen.


Schon in der Nacht, 0.45 Uhr wird das neuseeländische BIP gemeldet. NZD/USD durchbrach die 0,79, was einen Retest der 0,7760 nahelegt. Sollte die 0,79 zurückerobert werden, wäre eine neuerliche Erholung bis 0,8050 möglich. Wenn man dann noch den Widerstand bei 0,8110 einbezieht, würde sich der Kiwi weiter in einer Seitwärtsrange befinden. Unter 0,7760 droht weiteres Ungemach. Das BIP könnte hier entscheiden die Weichen stellen.


3.45 Uhr gibt es Chinas HSBC-Einkaufsmanagerindex, der die Märkte durchaus bewegen könnte. Für eine Erholung könnte ein Wert über 50 hilfreich sein. Dies wird aber nicht erwartet.

8 Uhr gibt es die Schweizer Handelsbilanz und 9.30 Uhr Gibt es die Null-Nummer aus der Schweiz, den Leitzins. Außerdem wird SNB-Vorsitzender Thomas Jordan die Geldpolitik der Notenbank erklären. Spannende Frage: Bleibt es bei der Untergrenze 1,20 für EUR/CHF? Das Paar bewegt sich aktuel zwischen 1,2250 und 1,2365, webei auf der Oberseite auch 1,2400/20 interessante Marken sein könnten. Dass die SNB am Donnerstag Vormittag Maßnahmen ergreift, die den Euro schwächen, ist eher unwahrscheinlich.


Schließlich stehen 10.30 Uhr noch die Einzelhandelsumsätze aus dem Vereinigten Königreich auf dem Programm. 12 Uhr gibt es noch die industriellen Trendaufträge als Zugabe. Auch GBP/USD hat am Mittwochabend eine deutliche Korrektur erfahren. Cable war schon im Vorfeld der Fed-Entscheidung auf dem Rückzug. Ein Bruch der 1,5468 (32,8 %-Linie des Fibonacci) dürfte die Bullen endgültig aus dem Rennen nehmen. Ein Abverkauf bis 1,5292 ist dann durchaus realistisch. Hoffnung gibt der leicht überverkaufte Modus des Paares


Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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