Die Welt des Reisens

Mittwoch, 12. Juni 2013

Zinsentscheidung in Neuseeland und US-Arbeitsmarkt

Die ganz großen Bewegungen sind am Mittwoch ausgeblieben. Kein Wunder, waren doch wieder kaum relevante Daten zu finden. Die Verbraucherpreise in der Eurozone lagen in etwa in den Erwartungen, die Eurozonen-Industrieproduktion lag deutlich über den Erwartungen und kündet von einer leichten Erholung. Auch UKs Arbeitslosen-Statistik bot ein ordentliches Bild.

Den Markt bewegte aber weiterhin die Frage nach der Verfassungsmäßigkeit des Tuns der EZB und die Frage, was tut die Fed am 19. Juni bei der nächsten Zinssitzung. In beiden Fragen gab es keine wirklich neuen Erkenntnisse. Am Ende durfte man wohl davon ausgehen, dass das Verfassungsgericht die EZB als EU-Einrichtung begreift und weiß, dass die Kompetenzen für ein nationales Verfassungsgericht relativ begrenzt sind. So konnte sich EUR/USD am Nachmittag deutlich erholen und den Widerstand bei 1,3315 nachhaltig brechen. Nächste Ziele dürften nun 1,3380 und 1,3435 sein. Auf der Unterseite unterstützen die 1,3275/25/00.


Am Donnerstag werden nun wieder die Blicke Richtung USA und Fed gehen. Wird der FOMC am 19. Juni Die aktuelle Geldpolitik bestätigen oder wird es eine Straffung bei den Anleihekäufen geben? Antwort auf diese Fragen werden die Märkte von den Anträgen auf Arbeitslosenhilfe erhoffen, welche 14.30 Uhr veröffentlicht werden. Gleichzeitig melden die USA die Einzelhandelsumsätze und den Importpreisindex. Endlich wieder mal was Handfestes also. Bereits am Vormittag gibt es den EZB-Monatsbericht und eine Auktion 10-jähriger Anleihen in Italien. Zuletzt stiegen die Renditen für Anleihen. Es sollte also nicht verwundern, wenn dies auch am Donnerstag so sein wird.

Schon am Mittwochabend wird es aber auf dem fünften Kontinent spannend. In Neuseeland macht die Reservebank ihre Zins- und Finanzpolitikaussage. Seit 9. März 2011 steht der Leitzins bei 2,5 %. Auch wenn die Märkte nicht damit rechnen, könnte es hier eine Überraschung geben. Auf der anderen Seite lagen die Inflationserwartungen zuletzt bei 2,1 % und die Wirtschaftsdaten konnten in der Regel überzeugen. Von dieser Seite spricht also vieles gegen einen Zinsschritt. Man sollte auf jeden Fall 23 Uhr mal einen Blick zu den Kiwis werfen.

NZD/USD hat nach dem Abverkauf der letzten Wochen eine Erholungsbewegung vollzogen, die das Paar bis in den Bereich 0,80 geführt hat. Sollte die neuseeländische Notenbank die Erwartungen erfüllen, also stillhalten, könnte der Kiwi die 38,2 %-Linie bei 0,8064 anlaufen. Ein Überwinden könnte das Bild aufhellen und NZD/USD bis 0,8158 führen. Senkt die Notenbank den Leitzins oder lockert die Geldpolitik weiter, ist ein Rücksetzer bis 0,79 oder gar 0,7815 möglich.



3.30 Uhr meldet Australien seine Arbeitsmarktdaten. Es wird von einem leichten Rückgang der Zahl der Arbeitskräfte und demzufolge auch mit einer leichten Erhöhung der Arbeitslosenquote von 5,5 auf 5,6 % gerechnet. Insgesamt bleibt die Arbeitslosigkeit damit über dem Niveau des Vorjahres. AUD/USD hat sich aam Mittwoch ein wenig erholen können, scheiterte aber am Widerstand 0,9550. Schwache Arbeitsmarktdaten könnten den Aussie schnell wieder Richtung 0,94 zurückwerfen. Die Bären sind nach wie vor bärenstark. Eine wirkliche Aufhellung des Chartbildes sehe ich erst bei 0,98.


9.15 Uhr erfreut uns die Schweiz mit dem Erzeugerpreisindex - wobei das gar nicht so sicher ist, denn nach 0,2 % im Vormonat wird diesmal nur mit einem plus von 0,1 % gerechnet. EUR/CHF hatte sich nach einem Abverkauf von 1,2648 bis 1,2270 noch einmal bis 1,24 erholt, kam dann wieder unter Druck und durchbrach den Boden. Das Paar konnte sich zwar über die Unterstützung zurück kämpfen, aber als sicherer Hafen hat der Schweizer Franken durch die Verunsicherung der Märkte wohl weiteres Potential. Der Weg könnte EUR/CHF bis 1,2140 führen. Widerstände sind bei 1,2325/50 auszumachen.



Was den sicheren Hafen Schweizer Franken betrifft, kann man seine aktuell wichtige Funktion auch gut im USD/CHF besichtigen. Auch dieses Paar kennt zur Zeit nur eine Richtung: nach Süden. Der steile Abwärtstrend ist sehr stabil und legt weitere Verluste nahe. Erste Widerstände sind bei 0,9250 und 0,9325 zu erwarten, ohne das die Bären wirklich ernsthaft in Gefahr kämen.



Im Tageschart sieht man eine vollendete Schulter-Kopf-Schulter-Formation, die sich nach unten aufgelöst hat. Unter 0,9150 könnte das Ziel bei 0,9070 liegen.


Ich bin aktuell im EUR/USD und AUD/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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