Die Welt des Reisens

Sonntag, 23. Juni 2013

Woche der Dollar-Bullen?

Nach der recht deutlichen Ankündigung der Fed, aus der lockeren Geldpolitik eventuell noch dieses Jahr auszusteigen, sind die Märkte erst einmal auf Tauchstation gegangen. Die bisherigen Gewinne basierten auf der Liquidität der Notenbanken. Wenn nun diese Liquidität entzogen wird, dürften sich die Marktteilnehmer aus allen Märkten, deren Gewinne auf Liquidität basierten, zurückziehen. Neben den Aktienmärkten dürften das auch die Renten- und Rohstoffmärkte sein. Der Ausstieg aus dem Quantitive Easing dürfte vor allem einen Gewinner haben: Den US-Dollar.

Dies dürfte die Kurzprognose für die kommende Woche(n) sein. Der Dollar wird deutlichen aufwerten, der Rest muss aufpassen nicht unter die Räder zu kommen. Spannend dabei ist, dass die Fed eigentlich nur ein recht mildes Ausstiegsszenario fährt. Keine Rede ist beispielsweise von Zinserhöhungen. Die bleiben nämlich an die Arbeitslosenquote von 6,5 % gekoppelt. Schauen wir zunächst auf den US-Dollar. Der Dollar-Index hatte vor der Fed-Sitzung einen steilen Abverkauf hinnehmen müssen, der vor allem auf der Hoffnung beruhte, die Fed würde keine Änderung der lockeren Geldpolitik beschließen. Zu schlecht waren die US-Daten besonders vom Arbeitsmarkt. Nun, beschlossen hat die Fed auch nichts, aber einschneidende Maßnahmen angekündigt. Das allein reichte, um den Dollar 200 Pips Erholung zu bescheren.

Für die kommende Woche darf man wohl damit rechnen, dass der US-Dollar Richtung Jahreshoch 84,50 unterwegs sein wird. Auf dem Weg stören kaum Hindernisse, 83 und 83,30 sollten ein wenig bremsen. Ansonsten dürfte die Erholung charttechnisch kaum zu bremsen sein.


EUR/USD dürfte also in der kommenden Woche weiter unter Druck geraten. Dem Euro droht richtig Ungemach. Beim Bruch der 1,3073 würde die Gemeinschaftswährung zwar um 1,2970 noch einmal Unterstützung finden, aber der Weg zur 1,2877 sollte dann geebnet sein. Sollte diese Unterstützung nicht halten, würde das Paar die Dreiecksformation (rote Linien) nach Süden verlassen und es könnte ein Abverkauf bis 1,24 bevorstehen. Davor findet EUR/USD noch einmal an der 61,8 %-Linie des Fibonacci bei 1,2680 Unterstützung. Auf der Oberseite liegt der entscheidende Widerstand bei 1,3317, aber schon ein Bruch der 1,3180 sollte in der kommenden Woche eine große Herausforderung für den Euro werden.


Auch wenn die Grundrichtung wohl feststehen sollten, gibt es in der neuen Woche einige Daten, die zumindest kurzfristig Impulse setzen sollten. Am Montag starten wir ifo-Geschäftsklima-Index, eher wir am Dienstag mit dem italienischen Einzelhandelsumsatz fortsetzen. Die Gebrauchsgüter, die Wohnungsverkäufe und das Verbrauchervertrauen aus den USA halten am Dienstagnachmittag die Spannung hoch. Am Mittwoch geht es dann mit dem BIP der USA weiter, wobei hier nach zwei Vorablesungen wohl nicht mehr allzu viel Überraschungspotential vorhanden sein sollte. Am Donnerstag werden wie immer in den USA die Anträge auf Arbeitslosenhilfe gemeldet schon am Vormittag gibt es einen Blick auf den deutschen Arbeitsmarkt. Die Woche wird am Freitag mit den deutschen Verbraucherpreisen abgeschlossen. Es könnte also durchaus zu interessanten Bewegungen kommen, denn auch aus der Eurozone gab es zuletzt nicht nur schlechte Nachrichten.

Großbritannien bewegt die Märkte am Mittwoch mit dem Financial Stability Report der Bank of England. Am Donnerstag wird das britische BIP für das letzte Quartal veröffentlicht. Auch in UK gab es schon zwei Vorabveröffentlichungen, weshalb sich die Überraschungen wohl eher in Grenzen halten werden. Cable schloss genau an der Unterstützung bei 1,5415 und wird wohl den Sturz Richtung 1,5220 nicht verhindern können. Unter dieser Marke könnte die 1,50 wieder in Gefahr kommen. Auf der Oberseite ist der entscheidende Widerstand bei 1,56 zu finden. Angesichts der zu erwartenden Dollar-Stärke, ist aber eine Erholung in diesen Bereich wohl schon eine recht schwierige Herausforderung für GBP/USD.


EUR/GBP hat in der vergangenen Woche zunächst von der Schwäche des US-Dollar profitiert und später kam das Paar wegen der Dollar-Stärke unter Druck. Unter 0,8480 droht jetzt eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation mit weiterem Abverkaufspotential. 0,8440 müssten dann eingeplant werden. Auf der Oberseite gibt es Widerstand bei 0,8520/40.


In Japan wird die Frage beantwortet, wie weit die Bank of Japan bei der Bekämpfung der Deflation gekommen ist. Am Freitagmorgen werden die Verbraucherpreise veröffentlicht. USD/JPY hat sich in der vergangenen Woche ordentlich vom Boden bei 94 abgedrückt und gewann fast 400 Pips. Über 98,60 sollte die 100 wieder in den Fokus rücken. Bis zum Jahreshoch 103,73 ist es aber noch ein gutes Stück Weg. Unterstützung gibt es bei 96,80.


Kanada beschließt die Handelswoche am Freitagnachmittag mit dem BIP. USD/CAD fand in der vergangenen Woche einen Boden bei etwa 1,0150 und schoss dann durch alle Widerstände bis zum neuen Jahreshoch bei 1,0489. Nächstes Ziel könnte 1,0523/71 sein. Eine Korrektur könnte dann anstehen, denn der RSI steht bei 66 und könnte im Verlauf der Woche in den überkauften Bereich laufen. Im Vergleich zu anderen Währungspaaren könnte also USD/CAD vielleicht das größte Rückschlagspotential haben. Lassen wir uns überraschen und beobachten den Markt genau.


Zum Schluss, wie immer im Tagesausblick auf den Montag. Termine gibt es nur aus der Eurozone und aus den USA. 10 Uhr starten wir mit dem ifo-Geschäftsklimaindex. 11 Uhr folgt die Nicht-EU-Handelsbilanz Italiens und 18.30 Uhr heißt es dann genau zuhören. FOMC-Mitglied Fischer spricht.

Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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