Die Welt des Reisens

Dienstag, 1. Dezember 2015

Schwach Daten aus China wecken Hoffnung

Das produzierende Gewerbe Chinas kommt einfach nicht zurück ins Wachstum. Der ISM Einkaufsmanagerindex bleibt zum vierten, der Caixin PMI sogar zum neunten Mal unter der Wachstumsschwelle 50. Das hat die asiatischen Märkte aber kaum beeindruckt. Die Anleger waren in der Mehrheit risikofreudig. Die Indizes handelten mehrheitlich im Plus. Schlechte Daten signalisieren den Händlern wiedermal, dass die Regierung oder die Notenbank in China handeln muss. 

In Australien hat die Reservebank den Leitzins bei 2,0 % bestätigt. Dies wurde so erwartet. Der Aussie reagierte auf diese Entscheidung kaum.

Der Dax startet freundlich in den Tag. Die Vorfreude auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die EZB dürfte treiben, zumal dies auch den Euro weiter unter Druck hält.

Aus der Eurozone werden in in Kürze die Einkaufsmanagerindizes für das produzierende Gewerbe gemeldet. Deutschland ist 9.55 Uhr an der Reihe. Dann erscheinen auch die Arbeitsmarktdaten. Der Einkaufsmanagerindex aus der Eurozone erscheint 10 Uhr.

Der Dax startet knapp unter 11.400 Punkten und damit unter einer Unterstützung, die bei 11.350 Punkten auszumachen ist. Eine weitere Unterstützung liegt um 11.240. Die Wolke des Ichimoku im Stunden-Chart ist dick, was auf gute Unterstützungen schließen lässt. Wichtig dürfte aktuell die Zone 11.145/11.120 werden. Sie sollte nicht unterschritten werden, sonst wird das Szenario schnell bärisch.


Unterstützend dürfte weiter der Euro wirken EUR/USD bleibt unter Druck und damit unter 1,06. Auch hier ist der Blick auf die EZB-Ratsitzung am Donnerstag zur Zeit vorherrschend. Das Paar tastet sich immer weiter Richtung 1,0461,


Neben den schon erwähnten Daten aus der Eurozone steht am Nachmittag der ISM Einkaufsmanagerindex aus den USA im Fokus. Setzt sich die Reihe schwacher Konjunkturdaten fort? Kommt nochmal Zweifel in die Bereitschaft der Fed, die Zinsen zu erhöhen? Die könnte dann EUR/USD zu einer Erholung führen. Es bleibt spannend.

Aktuelle News zu den Daten des Tages gibt es auf meiner eToro-Wall.
Alle relevanten Termine des Tages:


Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Freitag, 27. November 2015

Börse: Gewinnmitnahmen zum Wochenende

In Japan ist die Kernrate des Verbraucherpreisindex (ohne Lebensmittel) zum dritten Mal in Folge gesunken. -0,1 % im Vergleich zum Vorjahr. damit bleibt die Bank of Japan unter Handlungsdruck. Dies spielte aber an den Märkten nur eine untergeordnete Rolle. China rückte in den Fokus. In den vergangenen Tagen gab es Razzien in der Finanzindustrie, darunter beim größten Broker des Landes. Dazu belasten die weiterhin niedrigen Rohstoffpreise und die baldige Straffung der US-Geldpolitik, berichten Beobachter.

Shanghai und Hong Kong sind die großen Verlieren, während Japan und Australien nur leichte Verluste zu verkraften haben. Auch der Dax startet den Tag leicht im Minus. Er konsolidiert nach der Rally der letzten beiden Tage. Erste Unterstützung wartet im Bereich von 11.140/120.


An Daten gab es aus der Eurozone heute Morgen bereits sehr schwache französische  Konsumausgaben (-0,7 % im Oktober) und weiter fallende Verbraucherpreise in Spanien. Der HVPI fiel im November mit -0,4 % zum Vorjahr zwar weniger stark als befürchtet, aber dies dürfte die EZB kaum besänftigen. Eigentlich gut für die Aktienmärkte und schlecht für die Eurobullen. EUR/USD erholt sich aber überraschend, wenn auch nicht wirklich signifikant. 


Als im Sommer die chinesische Finanzindustrie erstmals im Fokus stand, fielen freilich die Aktienmärkte und der Euro legte zu. Könnte also sein, dass die aktuellen Ermittlungen der chinesischen Behörden gegen mehrere Finanzdienstleister die Märkte nervös machen.

Aus Großbritannien gab es am Morgen schwache Immobiliendaten, welche den EUR/GBP aber nur bedingt beeinflussten. EUR/GBP legte leicht zu. Die Schulter-Kopf Schulter-Formation ist aber inzwischen nicht zur Vollendung gekommen. Der Bruch der 0,7015 ist ausgeblieben. Stattdessen ist nun ein dritter Test der 0,7080 möglich.


Öl korrigiert im Stundenchart unter die Wolke. Bei 41,85 gibt es nochmal Unterstützung, ansonsten droht ein neuer Test der 40 $-Marke.


Ob es sich nur um Gewinnmitnahmen handelt oder ob sich die Stimmung an den Märkten doch deutlicher eintrübt, muss man mal abwarten. Impulse aus dem Wirtschaftskalender gibt es vom britischen BIP (10.30 Uhr), das man nach einer reihe schwacher Konjunkturdaten aus dem Vereinigten Königreich mit Spannung erwarten kann. 11 Uhr wird die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone veröffentlicht.



Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Mittwoch, 25. November 2015

US-Datenflut vor Thanksgiving

Letzter regulärer Handelstag der Woche in den USA! Morgen bleiben die Börsen an der Wall Street wegen Thanksgiving geschlossen. Am Freitag findet nur ein verkürzter Handel statt. Das bedeutet für heute noch einmal eine Datenflut aus den USA (she. unten).

Sehr bescheidene Zahlen lieferte gestern Abend Hewlett Packard, Die Aktie verlor nachbörslich über 5 %. Sehr enttäuschend war auch der Ausblick im Bereich Drucker und PC. Die Ereignisse an der türkisch-syrischen Grenze spielten nur eine geringe Rolle, so dass der S&P gestern Abend fast unverändert aus dem Handel ging.

In der Nacht blieben neue Impulse weitgehend aus. Das Protokoll der Bank-of-Japan-Sitzung vpm Oktober beinhaltete keine neuen Erkenntnisse über die Geldpolitik. So gab es keine großen Marktbewegungen. Nur Australien kam etwas mehr unter Druck, nachdem am Vortag die Eisenerz-Preise unter Druck gerieten.

Der Dax Future beginnt den Tag mit leichtem Minus, entsprechend der Vorgaben aus Asien. So lange der Dax über 10.865 Punkten bleibt, ist alles gut. Ein Bruch könnte einen Test des Aufwärtstrends bei 10.720/680 zur Folge haben. Neue Impulse aus Europa sind dabei rar. Volkswagen lädt 10.30 Uhr zu einem Pressegespräch zur aktuellen Situation ein.


EUR/USD startet freundlich, ist aber am Morgen zunächst an der 1,07 gescheitert, Ein Bruch könnte das Paar Richtung 1,0830 führen.


Am Nachmittag gibt es eine ganze Reihe wichtiger Daten aus den USA, welche neue Impulse setzen könnten. Herausragend sind 14.30 die Aufträge langlebiger Wirtschaftsgüter sowie die privaten Einkommen und Ausgaben. 16 Uhr dann die Neubauverkäufe sowie die Verbraucherstimmung der Uni Michigan.


Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Dienstag, 24. November 2015

Forex zukünftig auf LaHos Welt

Ich fasse meine Blogs in einen zusammen. Forex gibt es in Zukunft auf LaHos Welt.

Unsicherheit an den Märkten

Gestern Abend kamen die Indizes noch ein Stück zurück. Auch der Dax-Future musste mit der Unterstützung bei 11.040 kämpfen.

Die asiatischen Märkte präsentierten sich uneinheitlich. Während die Börsen in Tokio und Seoul zulegten, kamen Shanghai und Sydney unter Druck.

Der Dax darf sich mit Volkswagen beschäftigen. Audi musste nun zugeben, dass man wesentlich mehr manipuliert hat, als bisher zugegeben. Da darf man sich auch fragen, wie transparent Volkswagen den Skandal wirklich aufarbeiten möchte. Es steht zu befürchten, dass man mit weiteren Überraschungen rechnen muss.

K+S hat Schwierigkeiten mit der Entsorgung von Salzabwässern, was zu Produktions-Einschränkungen führen könnte.

Das deutsche BIP wurde in der endgültigen mit 0,3 % bestätigt. Nun wartet der Markt gespannt auf den ifo-Geschäftsklimaindex, der 10 Uhr veröffentlicht wird. Die USA liefern 14.30 Uhr das BIP und 16 Uhr das CB  Verbrauchervertrauen.

Wirklich euphorische Nachrichten gibt es am Morgen also nicht. Der Dax muss möglichst die 11.040 verteidigen, sonst rutscht er im Stunden-Chart unter die Wolke und könnte in den Bereich 10.865 korrigieren. Ein Nachhaltiger Ausbruch über die 11.150/60 würde zumindest mal Chancen auf 11.300 Punkte bringen und würde Hoffnung auf Fortsetzung der Jahresend-Rally wecken.


EUR/USD kämpft weiter gegen immer neue Tiefs. Die 1,0461 bleibt ein realistisches Ziel. Gestern Abend hat allerdings Daniel Tarullo skeptisch zu einer Zinserhöhung in diesem Jahr geäußert. Er wäre dafür, noch etwas zu warten. Recht gaben ihm gestern die US-Daten, die zumindest mal nicht gut ausfielen. Auch Janet Yellen äußerte den Wunsch nach einem Nachweis der Robustheit der Konjunktur, Wirklich klar ist die Haltung der Fed-Chefin nicht. So könnte auch der eine oder andere Händler wieder ein wenig inserhöhung auspreisen. Das könnte dann EUR/USD stützen. 1,0690/0700 wäre das erste Ziel. Der Ichimoku ist derzeit aber eher nicht sehr optimistisch.



Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Montag, 23. November 2015

Börsen TV - Lustloser Wochenauftakt

Trotz ganz ordentlicher Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone kamen die Indizes heute nicht so recht voran. Die Märkte bewegten sich eher seitwärts. Keine Entspannung dagegen bei den Rohstoffen. Der Tag im Video.

Verhaltener Start in die Woche

Während in Japan, Thailand und Indien Feiertag war, schlossen die restlichen Börsen heute uneinheitlich. Impulse gab es noch nicht. Ester wichtiger Termin sind ab 9 Uhr die Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich, Deutschland (9.30 Uhr) und der Eurozone (10 Uhr). 14.30 Uhr folgt der Chicago National Activity Index, 16.00 Uhr die Verkäufe bestehender Häuser.

17.30 trifft sich die Fed, um über den Discount-Satz zu beraten. Es wird erwartet, dass er am Abend von 0,75 % auf 1 % angehoben wird und dies als weiteres Zeichen gewertet werden kann, dass die Fed den Leitzins am 16. Dezember anhebt.

Heute könnten sich die Märkte zunächst auf Pfizer und Allergan konzentrieren. Es wird erwartet, dass beide Unternehmen ihre Fusion bekanntgeben. Der Pfizer-Verwaltnbgsrat hat der Übernahme des Botox-Herstellers zugestimmt.

Der Dax startet am Morgen zurückhaltend um 11.100 Punkte. So richtig geht es aktuell nicht weiter. Ein Impuls über die 11.164, das Hoch vom Freitag könnte den Index wenigstens auf 11.300 führen.


Auf der Unterseite dürfte um 11.040/25 Unterstützung zu finden sein. Unter der Wolke könnte es einen Test des Aufwärtstrends geben. Der Abwärtstrend scheint zwar gebrochen, was bullisch ist, aber richtig nachhaltig ist dies noch nicht, weshalb die Fortsetzung der Rally noch nicht sicher ist.

EUR/USD stützt den Dax am Morgen. Das Paar kam in der Nacht weiter unter Druck und dürfte weiter auf dem Weg Richtung 1,0461 sein.


Gehörig unter Druck ist Rohöl. WTI verliert in der Nacht über 1 % und nähert sich wieder der 40 $-Marke. Goldman Sachs glaubt, dass der Preis noch auf 25 $ fallen könnte. Das Überangebot an Öl wird uns wohl noch eine Weile begleiten.



Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Freitag, 20. November 2015

Eurozone: Inflation nicht in Sicht

Die Inflation lässt sich weiter in der Eurozone nicht blicken, wie heute die Erzeugerpreise aus Deutschland bestätigten. Mario Draghi ist offenbar wild entschlossen, die Geldpolitik weiter zu lockern. Der deutsche Bundesbankpräsident Jens Weidmann ist skeptisch. Der Tag im Video:


Fed-Vize Fisher: Noch keine Entscheidung

Fed-Vize Stanley Fisher hat in der Nacht in einer Rede betont, dass die Fed noch keine Entscheidung über eine Zinserhöhung im Dezember getroffen hat. Trotzdem dürfte die Wahrscheinlichkeit recht groß bleiben, dass die Fed kurz vor Weihnachten mit moderaten Zinserhöhungen beginnt.

Die Märkte in Asien agierten in der Nacht leicht im Plus. Auch der Nikkei konnte sich trotz stärkerem Yen knapp im Plus behaupten. Aus der Eurozone gab es heute einen schwachen Erzeugerpreisindex aus Deutschland. Mit -2,3 % war er noch schwächer als befürchtet (-2,0 %). Zur Stunde spricht Mario Draghi in Frankfurt. Ansonsten kommen heute die Highlights aus Kanada, wp 14.30 Uhr die Einzelhandelsumsätze und der Verbraucherpreisindex veröffentlicht werden. Mehr dazu später auf meiner eToro-Wall.

Der Dax hat am Morgen weiter Schwierigkeiten über den längerfristgen Abwärtstrend zu kommen. Dies wäre notwendig, um die Rally fortsetzen zu können.


EUR/USD gerät aktuell wieder unter Druck und fällt unter 1,07. Die 1,0461 bleibt hier ein Thema




Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Donnerstag, 19. November 2015

Börsen TV - US Zinserhöhung Marktteilnehmer zuversichtlich

Ziemlich entspannt nahmen die Marktteilnehmer das Sitzungsprotokoll der letzten FOMC-Sitzung entgegen. Die Zinswende scheint ihren Schrecken verloren zu haben.

Behutsame Fed sorgt für Erleichterung

Die Fed-Mitglieder sind sich bei der letzten FOMC-Sitzung noch nicht einig gewesen, ob man im Dezember die Zinsen anheben sollte, aber die Wahrscheinlichkeit dürfte hoch sein. Insgesamt sehen die Fed-Mitglieder die Risiken schwinden, aber einige sind weiter besorgt, dass die Inflation nicht anzieht. Wie gestern im Video gezeigt, kann dies aber schnell geschehen, eventuell aber erst nach dem 16. Dezember. Die Zinswende im Dezember dürfte aber wohl wahrscheinlich bleiben. Zu Erleichterung an den Märkten führte wohl, dass sich aus dem Fed-Protokoll Behutsamkeit bei der Zinserhöhung herauslesen ließ. Auch spätere Zinsschritte werden genau geprüft. Auch eine Korrektur und die Fortsetzung der Nullzinspolitik ist bei eine Schock an den Finanzmärkten denkbar. Das beruhigt. Die asiatischen Märkte legten ordentlich zu, auch in Japan, obwohl die Bank of Japan ihre Geldpolitik unverändert ließ.

USD/JPY gab leicht nach, bleibt aber weiter über 123 und damit im Bereich des nächsten Widerstands bei 123,60.


Der Dax startet ebenfalls freundlich und ist gerade am zweiten von drei Widerständen zu sehen. Ungefähr bei 11.100 verläuft der Abwärtstrend, dessen Bruch die Flagge nach oben auflösen würde und den Weg für eine Fortsetzung der Rally frei machen würde. Generell verfestigt sich der Eindruck, dass die Zinserhöhung durch die Fed weitgehend ihren Schrecken verloren hat.


EUR/USD startet in der Nacht eine Erholungsrally, kam aber nur bis knapp über 1,07. Insgesamt bleibt das Paar unter Druck. Die 1,0461 sollte im Fokus bleiben.


An Daten stechen heute die Einzelhandelsumsätze aus UK (10.30 Uhr) und der Philly Fed Herstellungsindex (16 Uhr) hervor.


Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Mittwoch, 18. November 2015

Mehrheit der FOMC-Mitglieder erwarten Zinserhöhung im Dezember

Eine Mehrheit der FOMC-Mitglieder erwarten eine Zinserhöhung der Fed für Dezember. Sicher scheinen sie sich aber nicht zu sein. So sehen die meisten Mitglieder weiterhin die schwache Inflation als problematisch an und sind skeptisch, ob sich die Daten bis zum 16. Dezember 2015 wirklich nachhaltig entwickeln.

Einige Mitglieder sahen den Wortlaut des Statements für problematisch, weil es zu eindeutig eine Zinserhöhung angezeigt hätte. Zufrieden zeigte sich der FOMC mit dem Arbeitsmarkt. Auch die globalen Risiken hätten abgenommen und wären nun ausgewogen.

Insgesamt also dürfte die Fed schon Richtung Zinserhöhung unterwegs sein. Eine Hintertür, die Zinswende doch noch einmal zu verschieben, ließen sich die FOMC-Mitglieder aber offen.

Die Händler an den Börsen nahmen die Nachrichten gelassen auf. Die Charts aus meinem Video vom frühen Abend bleiben aktuell:



Vor Fed-Protokoll: Märkte verhalten optimistisch

Vor Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls präsentierten sich die Aktienmärkte optimistisch. Der Dollar legte zu. Unter Druck kam Rohöl. Der Tag im Video:

Terrorgefahr ohne Auswirkungen auf die Märkte

Uneinheitlich gingen die asiatischen Märkte aus dem Handel. Dabei hat die Nachricht, dass zwei Air France-Maschinen nach ihrem Start aus den USA umgeleitet wurden, gegen Ende des Handels die Kurs leicht nachgeben lassen. In China war der Handel von Richtungslosigkeit geprägt.

Wie stark die erhöhte Terror in Europa die Börsen beeinflusst, ist genauso schwer einzuschätzen, wie das Ausmaß dessen, das uns noch erwartet. Es ist zu befürchten, dass der sogenannte Islamische Staat, den Krieg und den Terror mit zunehmenden Geländeverlusten im Nahen Osten nach Europa und in die USA tragen wird. Es wird auch auf die Zivilgesellschaft ankommen, nicht nach den einfachen Lösungen zu suchen. Ein Ausgrenzen der Moslems aus der Gesellschaft würde die Bereitschaft dann eben den Ausweg in Gewalt zu suchen verstärken. DEN ISLAM gibt es genauso wenig wie DAS CHRISTENTUM. Es gibt nur viele friedliebende Menschen und einige Verbrecher.

Es gibt in allen Religionen vor allem die Botschaft, Gutes zu tun. Auch unsere Gesellschaft muss mehr dafür tun, JEDEM Menschen, welcher bei uns lebt eine Perspektive für sein Leben zu geben. Gerade um Menschen, denen es nicht so gut geht, müssen wir helfen, damit sie nicht irgendwelchen Rattenfängern auf den Leim gehen. Das gilt nicht nur für Kriminelle, welche im Namen Allahs morden. Es gibt auch genügenden "abendländische" Organisationen, für die Gutmenschentum ein Verbrechen ist und das Anzünden von Flüchtlingsheimen bedauerlich, aber zu rechtfertigen ist. Auch an diesen Rand unserer Gesellschaft verlieren wir viele Menschen. Europa zerlegt sich darüberhinaus gerade selbst, völlig ohne Not. Ein Europa ohne Grenzen, ein gemeinsamer Wirtschaftsraum ist eigentlich ein großes Geschenk. Wenn es gelingen würde, auch die Lebensverhältnisse und die sozialen Standards anzugleichen, wäre dies eine große Sache. Nationalismus und Kleingeist wird in die Sackgasse führen und die Lebensverhältnisse in Europa verschlechtern sowie die Rolle Europas in der Welt bedeutungslos machen.

Vielleicht würde die Terrorgefahr wieder sinken, aber auch der Wohlstand würde deutlich zurückgehen, was neue Konflikte entstehen lassen könnte. Unser Kontinent ist zu dicht bevölkert, um Probleme in die Wüste zu schicken. Wir können auch den Islam nicht einfach mal ablehnen, denn der Islam ist mitten unter uns. Die Attentäter in Paris waren hauptsächlich europäische Staatsbürger, die wir aus unserer Gesellschaft verloren haben. Das darf uns nicht passieren. Das schafft man aber nicht durch Ausgrenzung und Hass.

Eine besondere Bedeutung kommt hier aber schon den Vertretern des muslimischen Glaubens zu. Es ist meiner Ansicht nach nicht so wichtig, sich täglich vom Terror im Namen ihrer Religion zu distanzieren. Wichtiger ist, dass man Menschen, die sich aus der Gemeinschaft zurückziehen, nicht sich selbst überlässt. Wenn Moslems sagen, dies sei eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft, dann haben sie Recht. Mit Ablehnung und Ausgrenzung schaffen wir noch mehr Terroristen.

Auch die Staatengemeinschaft muss darüber nachdenken, ob der Umgang mit dem Terror richtig ist. Ist wirklich richtig, Terror durch Bombardements zu bekämpfen? Schafft man damit nicht immer neues Leid und neue Terroristen. Die Vergangenheit zeigt dies. Ob der sogenannte Islamische Staat noch friedlich zu stoppen ist? Wohl eher nicht. Aber haben wir eigentlich diesmal eine Lösung für die Zeit nach dem Bürgerkrieg in Syrien, der längst ein internationaler Stellvertreterkrieg ist?

Wenn die Linke sagt, dass die "Kriege gegen den Terror" neue und vor allem mehr Terroristen "produziert" hat, hat sie recht. In erster Linie hat jede Einmischung und Kriegshandlung im Nahen und Mittleren Osten zu Chaos und Anarchie geführt, welche sich nun langsam auch ihren Weg nach Europa sucht. Der Westen hat schon immer oppositionelle Gruppen mit Geld versorgt. Das Ziel war ungeliebte Despoten zu beseitigen. Nie hat man sich danach wirklich ausreichend darüber einen Kopf gemacht, ob die unterstützten Gruppen wirklich für ein besseres Leben oder nicht nur für eine andere Art von Diktatur stehen.

Im Syrien Assads gab es keine Meinungsfreiheit. Wer gegen den Staat war, musste mit schlimmen Repressalien rechnen. Aber rechtfertigt das, sich von Außen einzumischen und eine angeblich gemäßigte islamische Gruppe, die sich Freie Syrische Armee nennt, zu unterstützen? Unter Assad gab es eine weitgehende Religionsfreiheit. Ich fürchte, dies wird es im Syrien nach Assad in dieser Form nicht mehr geben. Auch im Irak, in Libyen oder in Afghanistan hat der Westen mit seiner Politik religiöse Konflikte nicht beseitigt, sondern eher aufbrechen lassen oder verschärft. Den Anfang hat die Bush-Administration im Irak gemacht, als die USA im Namen Gottes unterwegs waren...

Selbst wenn wir uns alle besinnen und auf Fremde zu gehen, sie in unserer Gesellschaft aufnehmen (dazu gibt es keine Alternative, würde unsere Kanzlerin sagen - in diesem Falle zurecht), wird es viele Jahre dauern, bis wir Menschen aus den Klauen der Schwerkriminellen wieder befreien. Es ist sogar zu befürchten, dass wir in der Zukunft eher Tendenzen sehen werden, Menschen noch mehr auszugrenzen. Wenn ich mir vorstelle, dass Marie Le Pen eine Chance hat französische Staatspräsidentin zu werden, habe ich die Sorge, dass wir bald noch mehr Terror erleben werden. Die Nationalisten haben keine Lösung. Man kann nicht die Moslems alle nach Arabien schicken. Viele von ihnen sind französische, belgische, aber auch deutsche Staatsbürger. Wir müssen mit Ihnen gemeinsam ein friedliches Zusammenleben und den Respekt voreinander organisieren. Sonst wird es ungemütlich in Europa.

Die Wirtschaft wird erst einmal von den Anschlägen eher wenig beeinflusst sein. Die Börsen werden insgesamt also auch heute eher entspannt reagieren. Niemand weiß aber, ob dies, wenn sich die Serie an Bedrohungen und Anschlägen fortsetzt, so bleibt. Die Zeit ist unsicher und das darf man bei seinem Investment durchaus berücksichtigen. Nicht angstvoll agieren, aber möglichst breit streuen. Auch der so gescholtene sichere Hafen Gold könnte eine Überlegung sein. Nicht für die schnellen Gewinne, aber um bei einem Crash ein Investment zu haben, dass einen guten Neustart ermöglicht. Denn eins ist auch klar. Die Welt wird sich weiterdrehen. Egal, wie viele Kriminelle auf ihr herumtrampeln.

Der Dax startete heute gut behauptet bei rund 10.900 Punkten. Nächstes Ziel könnte bei 11.060 Punkten liegen. Auf der Unterseite gibt es um 10.660 Punkten Unterstützung. Impulse sind heute Mangelware. 14.30 Uhr werden die Baugenehmigungen und Baubeginne in den USA veröffentlicht.


EUR/USD hat zunächst bei 1,0630 einen Boden gebildet. Entwarnung dürfte dies aber noch nicht sein. Wir bleiben im übergeordneten Abwärtstrend. Eine Ausweitung der lockeren Geldpolitik der EZB ist möglich. Ein Test des bisherigen Jahrestiefs bei 1,0461 muss weiter eingeplant werden. Übrigens, ein steigender Euro wäre für die Dax-Bullen nicht so gut.



Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Dienstag, 17. November 2015

Börsen TV: Inflation bleibt vorerst im Keller

Die Verbraucherpreisindizes zeigen weiter wenig Dynamik. Das könnte sich aber bald ändern. Der Tag im Überblick:

Bricht die EU auseinander?

In der Flüchtlingskrise kocht jedes europäische Land ihr eigenes Süppchen. Hilfe für die Staaten mit EU-Außengrenzen ist seit Jahren Fehlanzeige. In Großbritannien gibt es seit Jahren eine immer stärker werdende Allianz für einen Austritt aus der EU. In Frankreich hat Marie Le Pen Chancen, bald Präsidentin zu werden. In Griechenland hat die Eurozone so ziemlich komplett versagt. Und nun gibt es eine neue Hiobsbotschaft. In Finnland gibt es ein Volksbegehren für den Austritt aus der Eurozone. Eine gute Idee geht langsam vor die Hunde. Weil der etablierten Politik die Argumente fehlen, kommen immer mehr Europa-Feinde mit populistischen schnellen Lösungen aus ihren Löchern und gewinnen die Meinungs-Oberhand, zumindest am modernen Stammtisch, den sozialen Netzwerken.

EUR/USD startet dann auch gleich wieder unter Druck, wobei dies wohl weniger an Finnland liegt, denn auch andere Währungen verlieren gegen den US-Dollar. Der Dollar-Index legte in der vergangenen Nacht deutlich zu.


EUR//USD rutschte unter die 1,0660, noch nicht nachhaltig, aber weitere Verluste auf 1,0461 sind nicht unwahrscheinlich.


Der stärkere Dollar hat die asiatischen Aktienmärkte erfreut, welche außer in Shanghai zulegten. In Australien konnte man sich außerdem über eine dovishe Reservebank freuen. Angesichts der niedrigen Inflation hat man sich dort weitere Zinssenkungen offengehlaten. Das Ziel von AUD/USD könnte damit bei wieder Richtung 0,70 gehen. Die Gewinne aus der kürzlichen Erholung sind nach dieser Nacht komplett abgegeben.


Der Dax startet im Vergleich zum Schlusskurs des Future gestern Abend fast unverändert. Wir sind immerhin aus dem Abwärtstrend ausgebrochen. Ein fallender Euro könnte heute den Dax weiter stützen. Allerdings sind die ZEW-Konjunkturerwartungen 11 Uhr zu beachten.


Außerdem heute Verbraucherrpreise aus Grßbritannien (10.30 Uhr) und den USA (14.30). Unternehmensberichte gibt es u. a. von Home Depot und Wal-Markt.


Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Montag, 16. November 2015

Börsen TV: Märkte nur kurz beeindruckt

Die wichtigste Botschaft der Finanzmärkte war eine klare Absage an die Ziele der Terroristen. Panik und Angst blieben weltweit aus. An Wirtschaftsnachrichten war eher Ernüchterndes zur Kenntnis zu nehmen.

Märkte kehren schnell zur Normalität zurück

Nach dem ersten Schock-Reflex ist der Markt am Vormittag recht schnell wieder zur Normalität übergegangen. 

Der Dax hat nach anfänglichen Verlusten die Komfortzone über 10.680 Punkten zurückerobert, bleibt aber unter der Abwärtstrendlinie, was zur Vorsicht mahnt. Es ist nicht sicher, ob die Amerikaner am Nachmittag sehr optimistisch ins Rennen gehen. Dies wird weniger mit den Ereignissen vom freitag als viel mehr mit der Tatsache, dass die Zinswende durch die Fed wohl nicht mehr verschoben wird. Ein Test des Bereiches um 10.370 Punkte bleibt somit durchaus denkbar.


Ein wichtiger Impuls könnte dabei die NY Empire State Herstellungsaktivität sein, welche von der Fed new York 14.30 Uhr veröffentlicht wird. Die bisherigen Daten sind eher nicht für Freudensprünge geeignet, es sei denn, man hofft, dass die Bank of Japan oder die japanische Regierung bald das nächste Konjunkturprogramm auflegt. Japan ist wieder tief in die Rezession gerutscht und man muss fragen, was die bisherigen Maßnahmen eigentlich gebracht haben. Daraus resultiert dann eigentlich die Frage, was eigentlich zukünftige Maßnahmen bringen sollen. Wenn die Märkte diese Frage dann irgendwann mit "eben" beantworten, dürfte die schwierige Konjunkturlage in vielen Wirtschaftsregionen der Welt auch an der Börse abgebildet werden. So weit scheint es aktuell aber nocht nicht zu sein.

Der Verbraucherpreisindex lag mit 0,1 % im Vergleich zum Vorjahr knapp über den Erwartungen. Der Kern-VPI überzeugte mit 1,1 %. Nicht zu übersehen ist natürlich, dass das Ziel der EZB (knapp 2 %) weiterhin deutlich verfehlt wird.

EUR/USD seitwärts über der 1,0700/0660.


Risk off nach den Anschlägen von Paris

Nach den unfassbar feigen und hinterhältigen Terroranschlägen in Paris hat Frankreich Stellungen des Islamischen Staates bombardiert. Staatpräsident François Hollande hat den Ausnahmezustand über Frankreich auf drei Monate verlängert. Am Rande des G20-Gipfels in der Türkei haben sich die USA und Russland offenbar in der Syrienpolitik angenähert. Barack Obama und Wladimir Putin waren sich einig, dass es einen politischen, von der UNO moderiertem Prozess geben muss. Entscheidend dafür würde ein Waffenstillstand zwischen den Konfliktparteien und ein Dialog zwischen Opposition und der Regierung Assad, um einen Übergang zu erreichen, den das syrische Volk gestalten soll. Wie das angesichts der vielen verschiedenen Parteien mit vielen verschiedenen Interessen und sehr unterschiedlicher Radikalisierung geschehen soll, ist dabei noch völlig offen.

Die asiatischen Märkte haben meist nachgegeben. Nur der Index in Shanghai schaffte es, die Weltpolitik weitgehend vor der Tür zu lassen und handelte leicht im Plus. Wirtschaftsdaten spielten keine Rolle. Im Neuseehland ist die Kernrate der Einzelhandelsumsätze in Q3 nur um 1,0 % gestiegen. 1,4 % wurden erwartet. Das japanische BIP schrumpfte in Q3 um 0,2 %, erwartet -0,1 %. Ganz düster sieht es im Vergleich zum Vorjahr aus: -0,8 %. Da darf man Zweifel an der Wirtschaftspolitik der Regierung Abe und der Geldpolitik der Bank of Japan haben. Der Nikkei reagiert im Kontext anderer großer asiatischer Indizes.

Die Verluste in der Nacht sind auch im S&P 500 sichtbar, der moderat nachgab und einen Teil der Verluste bereits kompensiert hat.


Deutlich zulegen konnte die Krisenwährung Gold.


Rohöl (WIT) konnte kaum profitieren.


Der Dax-Future startet 0,8 im Minus. Konnte nach dem ersten Abverkauf einen Teil der Verluste aber wieder kompensieren.


EUR/USD hat das Gap aus der Nacht bereits wieder fast geschlossen.


Nach den Anschlägen von Paris wird dieser Montag sehr wahrscheinlich kein normaler Börsentag. An Terminen gibt es heute die Verbraucherpreise aus der Eurozone (11 Uhr) und einer Red von Mario Draghi (11.15 Uhr). Am Nachmittag ist die NY Empire State Herstellungsaktivität der herausragende Termine. Ob diese Termine heute wirklich die Börsianer interessieren, ist eher zweifelhaft. Große Panik ist an der Börse nicht ausgebrochen. Eine gewisse Unsicherheit wird aber wohl über den Tag anhalten. jetzt Trends zu bestimmen, macht keinen Sinn. Jeder normal denke Mensch dürfte sich dem Geschehen heute eher mit einem flauen Gefühl im Bauch nähern. Große Risikofreude ist also eher nicht zu erwarten.


Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Freitag, 13. November 2015

Börsen TV - Verbraucher schicken Märkte in den Keller

Auch heute spielten die Märkte eher die Zinserhöhungskarte. Land unter ist an den Märkten aber nicht, wie der Dow Jones zeigt. Eine Jahresendrallye ist immer noch möglich - wahrscheinlich nach der Zinserhöhung.

Stärkere Erholung im Dax eher unwahrscheinlich

Wirklich weit ist der Dax am Vormittag nicht gekommen. Im Ichimoku des 1H-Charts sieht man das der Tenkan (blau) und der Kijun (orange/rote Pfeile) weiter nach Süden zeigen. Der hellblaue Chiko, bleibt klar unter dem Kurs und der Kurs selber ist deutlich unter der Wolke. Der Chart ist also alles andere als eine Kaufempfehlung.


Dazu kommen am Nachmittag Daten aus den USA, die dazu geeignet sein könnten, die aktuelle Stimmung am US-Markt zu verstärken. Sie ist geprägt von der großen Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebungsphase in den USA. Es gibt kaum Aspekte, welche aktuell gegen eine Zinsanhebung sprechen, seit die Fed andeutete, dass die Daten sich wesentlich verschlechtern müssten, damit es zu keiner Zinswende käme. Die US-Daten lagen zwar gelegentlich unter den Analystenschätzungen, zeigten aber meist deutliches Wachstum und eine recht robuste Konjunktur. Es ist nicht damit zu rechnen, dass die Daten aus den USA heute etwas anderes zeigen. Mit den Einzelhandelsumsätzen und vor allem dem Erzeugerpreisindex kommen allerdings zwei Kenngrößen, die sicher nicht zu den Glanzlichter den US-Konjunktur gehören. Die Erzeugerpreise leiden unter den schwachen Rohstoffpreisen. Die Einzelhandelsumsätze könnten unter der wohl nach wie vor schwachen Nachfrage in den USA leiden. Das zumindest könnte die schwachen Verbraucherpreise erklären. Warum, wo doch fast Vollbeschäftigung herrscht? Nun, die Vollbeschäftigung wurde teuer erkauft. Mit Lohnverzicht und Billigjobs. Einige Notenbänker sind deshalb auch zurecht wegen des schwachen Anstiegs der Durchschnittslöhne besorgt.

Die größeren Sorgen liegen aber außerhalb der USA. So ist damit zu rechnen, dass durch eine Zinserhöhung Kapital eher in die USA wandert und somit den Schwellenländern nicht mehr zur Verfügung steht. Fatal für die Entwicklung der ohnehin unter Druck stehenden Volkswirtschaften beispielsweise in Brasilien, Mexiko oder China. Das wiederum hat starke Auswirkungen auf Exportnationen wie Deutschland und natürlich auch auf die Rohstoffpreise. Global gesehen ist eine Zinswende in den USA also eher kontraproduktiv. Daher dürfte der aktuelle Trend lauten: US-Dollar rauf, Rohstoffe und Indizes runter.

Der Text stellt keine Anlageberatung dar.

Keine neuen Negativimpulse

Schwache Rohstoffpreise und die schwachen Vorgaben aus den USA haben auch die asiatischen Börsen ins Minus geschickt. In Hongkong, wo man die Gewinne des Vortages mitnahm, ging es besonders in Australien Richtung Süden. Der Nikkei konnte sich mit -0,7 % noch einigermaßen behaupten. Die Industrieproduktion stieg im September mit 1,1 % etwas über den Erwartungen. Dass es trotzdem ein Minus gab, lag an der Verteuerung des Yen, die ich gestern Abend im Video gezeigt habe. In der Nacht stabilisierte sich USD/JPY. Der Nikkei konnte in der zweiten Nachthälfte die Verluste wieder eingrenzen.


Generell lässt sich daraus schließen, dass es aus Asien zunächst keine neuen Negativ-Impulse. Die gab es nach Handelsschluss aber nochmal aus den USA. Cisco Systems enttäuschte beim Ausblick auf das Geschäftsjahr 2015/16. Stanley Fisher, Fed-Vize-Chairman, hielt gestern Abend eine Zinserhöhung in den USA im Dezember für möglich. Die Bundesregierung verabschiedet den Haushaltsplan 2016. Die "Schwarze Null" ist beschlossen. Für die Flüchtlinge wurden die Rücklagen erhöht. Geld, das der Staat an anderer Stelle nicht investieren kann.

Das deutsche BIP in Q3 ist um 0,3 % gewachsen. Damit entsprach die Vorablesung den Analystenschätzungen. Der Dax Future startet nach dem Abverkauf gestern Abend etwas auf diesem Niveau und könnte sich also stabilisieren. Die Unterstützung bei 10.680 hat bisher gehalten. Am Vormittag ist vielleicht eine Erholung möglich. Ob die US-Anleger herzhaft zu Aktien greifen werden, ist angesichts der baldigen Zinswende bei der Fed eher ungewiss.


Aus fundamentaler Sicht dürfte es also eher schwer für die Bullen werden. EUR/USD ist von seinem Ausflug über die 1,08 zurückzukommen. Ein wieder fallender Euro begünstigt eine kurzfristige Erholung im Dax.


Am Vormittag gibt es vor allem Daten aus der zweiten Reihe. Am wichtigsten dürfte das EU-BIP, welches 11 Uhr veröffentlicht wird. Spannender wird der nachmittag, der noch einmal Volatilität in den Markt bringen könnte. 14.30 Uhr werden Einzelhandelsumsätze und Erzeugerpreise der USA gemeldet. 16 Uhr verabschiedet die Uni Michigan mit der Verbraucherstimmung die Handelswoche im Wirtschaftskalender.

Mehr davon auf meiner eToro-Wall.

Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Donnerstag, 12. November 2015

Börsen TV: Schlechte Karten für die Bullen

Die Indizes zeigen inzwischen eine klare bärische Tendenz. Die Bullen haben Pause.

Die EZB ist womöglich in einer Sackgasse

Bei seine Anhörung vor dem Europäischen Parlament hat sich Mario Draghi mal wieder als perfekter Rhetoriker präsentiert. Der EZB-Präsident beklagte, dass die Inflationsdynamik etwas nachgelassen habe. Auch das Wirtschaftswachstum macht ihm Sorgen. Es wachse zwar moderat, aber Abwärtsrisiken seinen nicht zu übersehen. Die EZB werde wie angekündigt ihre geldpolitische Ausrichtung im Dezember überprüfen. Wenn es das Erreichen des Inflationsziels erforderlich mache, werde man QE über den September 2016 hinaus fortsetzen. Die EZB werde alle verfügbaren Instrumente einsetzen, wenn das Inflationsziel in Gefahr ist.

Ein Instrument hat die EZB freilich nicht und wahrscheinlich wäre es das beste für die Inflation. Man sollte nicht ständig die neu geschaffenen Billigjobs bejubeln, sondern endlich für Jobs sorgen, Von denen Arbeiter und Angestellte leben können. Nur so wird Nachfrage entstehen und die Inflation steigen. Die Banken mit billigem Geld zu überschütten, dürfte dagegen recht unnütz sein, denn das fördert den Konsum nicht. Viele Verbraucher sind heute schon völlig überschuldet und gar nicht mehr kreditwürdig. Schön ist die Geldpolitik für sanierungsbedürftige Staatskassen. Nur leider konsumieren diese nicht.

Der Dax darf natürlich über die sich wohl weiter ausweitende Lockerung der Geldpolitik sicherlich freuen, wobei, die Freude eigentlich schnell abebben müsste, denn fallende Verkaufspreise, und mangelnde Nachfrage dürften direkt in eine schwere Wirtschaftskrise münden. So ist die kurze Umkehr des heute Morgen gestarteten Korrektourmodus auch schon wieder vorbei. Der Dax aktuell Neutal, aber das gestrige Scheitern an der 11.000 darf man wohl eher als bärisches Zeichen werten.


EUR/USD fiel kurz unter 1,07, konnte sich aber wieder erholen. Schwäche ist trotzdem unverkennbar.


Die 10-jährige Bundesanleihe gab zwischenzeitlich stark nach.


Nach deutlicher ging die Rendite in Italien nach unten.



Uneinheitliche Märkte in Asien

Der australische Arbeitsmarkt präsentierte sich im Oktober erfreulich robust. 58.600 Beschäftigte Mehr als im Vormonat wurden registriert. Die Börse in Sydney reagierte erleichtert und legte 0,6 % zu. Noch stärker reagierte der Aussie. AUD/USD schaffte es zurück über die 0,7125. Nächster Widerstand liegt bei 0,7170. Auch der Abwärtstrend bei 0,7225 steht plötzlich im Fokus.


Ansonsten zeigte sich die Märkte in Asien uneinheitlich. Hong Kong legte stark zu, während man in Shanghai, Singapur und Bangkok Minuszeichen registrierte.

Die Verbraucherpreise in der Eurozone zeigen keine Auffälligkeiten. In Deutschland stagnierte der VPI im Oktober erneut, auch der wichtigere HVPI bewegte sich nicht. In Frankreich legte die Verbraucherpreisinflation um 0,1 % zu, Beides wurde so erwartet. EUR/USD bleibt weiter unter Druck, kann sich aber auch am Morgen noch über der 1,07 halten. Die Situation würde sich erst über 1,0830 aufhellen.


Der Dax schiebt weiter seitwärts, wobei der abknickende Tenkan (Pfeil) für eine Korrektur sprechen könnte. Ein Ziel könnte weiterhin die 10.680 sein.


Mal von einigen Unternehmensbilanzen, u. a. K+S sowie Postbank, abgesehen, ist der Wirtschaftskalender heute vor allem von Reden geprägt:


Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Mittwoch, 11. November 2015

Börsen TV Fed verdirbt die Laune

Insgesamt handelten heute die Märkte eigentlich freundlich. Mit Eröffnung an der Wall Street war es damit zunächst vorbei. Inzwischen stabilisiert sich der Markt wieder. Eine gewisse Unsicherheit ist nicht zu übersehen.

China liefert wenig Optimistisches

Graeme Wheeler, Gouverneur der Reservebank of New Zealand, hat gestern Abend zwar den Kiwi nicht besonders bewegt, aber es gibt eine Passage in seiner Rede, welche die Rolle Chinas für die Weltwirtschaft unterstreicht. China hat zwar nur 60 % Wirtschaftskraft der USA, ist aber als Rohstoffkunde wesentlich wichtiger und heute Handelspartner Nummer 1 oder 2 für mehr als 100 Länder auf der Welt.

Asiens Indizes agierten mal wieder uneinheitlich. Der China A50 konnte trotz schwacher Industriedaten seine Verluste fast wieder kompensieren und handelt aktuell nur 0,2 % im Minus. Die Industrieproduktion wuchs mit 5,6 % langsamer als gedacht (5,8 %). Dies löste wieder die Hoffnung aus, dass im Reich der Mitte sicher bald noch mehr Geld in den Markt gepumpt wird.


In Australien legte der ASX zu, obwohl sich die Konsumentenstimmung von nach unten revidierten 4,2 auf 3,9 % verschlechterte. Der Nikkei handelt mit 0,1 % im Plus, Korea unverändert, in Indien geht es scharf nach Süden.

In Deutschland blieben die Großhandelspreise mit -0,4 % unter den Erwartungen (+0,2 %). Es ist der dritte Rückgang in Folge. Generell darf man daran zweifeln, ob die Geldpolitik der EZB wirklich so erfolgreich ist, wie es Mario Draghi immer gern behauptet.

Das wird er heute, 14.15 Uhr in London sicher wieder tun. 10.30 Uhr gibt es noch die Arnbeitsmarktdaten aus Großbritannien und 11.30 Uhr spricht Mark Carney, Gouverneur der bank of England.

EUR/USD hat sich über die 1,07 zurückgekämpft. Erstaunlich angesichts der Zahlen aus Deutschland. Die 1,0660 als wichtige Unterstützung vor dem Jahrestief bei 1,0461 hält damit weiter.


Aktuell kann nicht mal ein Test der 1,08 ausgeschlossen werden. Eine größere Erhoplung dürfte aber wohl eher nicht anstehen.

Der Dax beginnt den Computerhanelt freundlich und liegt knapp im Plus. Solange der Index nicht unter die 10.680 fällt bleibt es für die Bullen durchaus hoffnungsvoll. Der Ichmoku ist  im 1H Chart eher unentschlossen. Er sah aber gestern deutlich kritischer für die Bullen aus. Erstes Ziel dürfte die rote Wolkenlinie bei 10.920 sein. Darüber würde der Bereich um 11.000 warten. Ein Bruch ist angesichts weniger Impulse aus dem Wirtschaftskalender eher unwahrscheinlich.




Der Wirtschaftskalender wird Ihnen von Investing.com Deutsch, dem führenden Finanzportal, zur Verfügung gestellt.

Dienstag, 10. November 2015

Börsen TV: Preisauftrieb Fehlanzeige

Die Verbraucherpreise in China, aber auch die Außenhandelspreise in den USA zeugen nicht gerade von aufkommender Inflation. Die Märkte handelten dann zwischen Zuversicht auf weitere geldpolitische Lockerungen in China und der Aussicht auf eine Zinserhöhung in den USA.

Zurückhaltung bleibt Trumpf

Impulse durch Daten sind heute eher Mangelware. 14.30 Uhr werden die USA die Export- und Importpreise veröffentlichen. Das war es dann schon für heute. Sollten die Preise deutlich anziehen, wäre das ein weiteres Zeichen für eine Zinserhöhung durch die Fed. Boston Fed-Chef Eric Rosengreen hat sich zum Thema geäußert und erwartet eben diese Maßnahme im Dezember.

In der Eurozone feilscht man wieder mal mit Griechenland um Reformschritte. Die EU verlangt die massenhaft Pfändung privater Haushalte. Hier geht es um die Enteignung von Wohneigentum, was die griechische Regierung verhinder will. Bisher habe ich auch noch keine schlüssige Lösung aus Europa gehört, was man denn mit den vielen dann obdachlosen Griechen tun möchte. Die Griechenland-"Rettung" wird immer mehr zur Farce. Erst werden private Gläubiger auf Kosten des Steuerzahlers aus der Verantwortung genommen, dann wird das griechische Volk seiner Existenzgrundlage, also der Erwerbstätigkeit, beraubt und nun zerstört man das letzte bisschen Zivilisation. Staatliche Hilfe dürfte ausfallen, denn der Staat Griechenland ist ja mindestens genauso arm wie seine Bürger. Überlassen wir die Griechen also sich selbst. Genau die Politikern, denen seit Jahren das Schicksal der einfachen Menschen in Griechenland völlig egal ist, heucheln an anderer Stelle etwas von Solidarität und europäischen Werten. Gelten diese Werte auch für die eigene Familie? Scheinbar nicht. Die Architekten Europas dürften mit Tränen in den Augen schauen, wie sich Europa selbst zerlegt.

Daten gab es am Vormittag kaum. In Italien ist im September die Industrieproduktion nur um 0,2 % gestiegen. 0,5 % wurden erwartet. Der italienische MIB hält sich trotzdem ganz gut und handelt auf Vortagsniveau.


Der Dax hat sich unter den Aufwärtstrendkanal verabschiedet. Die Verluste sind zwar moderat, aber die Unterseite dürfte nun zu bevorzugen sein. Zumindest ein test der 10.680 sollte anstehen. Sollten die US-Daten positiv ausfallen, werden die US-Anleger wohl die entsprechende Reaktion vorgeben. Unter 10.680 dürfte um 10.370 Punkten Unterstützung liegen.


Noch stärker als der Aktienmarkt werden die Devisenhändler auf die US-Daten schauen. EUR/USD gibt am Nachmittag leicht nach, handelt aber immer noch über 1,07. Eine weitere Unterstützung wartet bei 1,0660.


Auch Rohöl verliert leicht. WTI ist unter die 44 $-marke gerutscht.