Die Welt des Reisens

Freitag, 27. Februar 2015

USA: Zinswende rückt näher

Die nahende Zinswende in den USA spielte auch heute eine Rolle an den Märkten. Am deutlichsten wurde dies wieder einmal in der unterschiedlichen Performance der US-Indizes und des Dax. Die Marktteilnehmer schichten um und konzentrieren sich auf Europäische Aktien. Mario Draghi hat aktuell einfach die besten Argumente.

Der US-Dollar konnte heute seine gestern begonnene Rallye nicht ganz ungestört fortsetzen. Wieder boten die US-Daten ein uneinheitliches Bild. Die Tendenz scheint aber zu weiteren Gewinnen im Dollar zu gehen. Dies ist kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Mehrheit der Fed-Mitglieder, welche sich in dieser Woche geäußert haben, mehrheitlich für eine erste Zinserhöhung Mitte des Jahres ausgesprochen haben.



Japan bot ebenfalls sehr gemischte Daten. Die Industrieproduktion fiel positiv auf, was auf den schwachen Yen und die damit verbundenen Exportchancen zurückzuführen ist. Bei den Verbrauchern ist aber dieser Aufschwung bisher nicht angekommen.

Die Eurozone überraschte mit gestiegenen Preisen. In Italien und Deutschland drehte der Verbraucherpreisindex ins Plus. Die Maßnahmen der EZB scheinen zu greifen.

Stark war das schwedische BIP, das die Schwedische Krone heute zu den Gewinnern machte.

Donnerstag, 26. Februar 2015

Der Dax kennt kein Halten

Der Dax hat so wie fast täglich auch heute ein neues Allzeithoch markiert. Gute Daten aus Deutschland und der Eurozone rechtfertigten durchaus Gewinne. Allerdings war überraschend, dass der Großteil der Gewinne erst am Nachmittag verbucht wurden. Erklären könnte man das mit einer Orientierung der Anleger aus den USA nach Europa.

St. Louis Fed-Chef James Bullard erklärte heute, er könne vorstellen, das Wort "geduldig" bereits ei der kommenden FOMC-Sitzung aus dem Statement zu streichen. Darauf reagierten die Märkte dann recht logisch. Der US-Dollar legte deutlich zu, Gold verlor seine Gewinne, die das gelbe Metall gerade machte, weil Janet Yellen, vor den US-Parlamentskammern eigentlich gerade aussagte, dass sich die Fed noch zeit lassen will mit der Zinswende. Insgesamt zeigt die Reaktion wohl vor allem die Nervosität der Anlager. 



Insgesamt überwiegt dann aber eben doch die gute Laune. Der Dow Jones blieb zwar weit hinter dem Dax zurück, kam aber nur kurz unter Druck. Der Dax freilich brach nach Norden aus und legte erneut 1 % zu. Übertrieben? Aktuell gibt es in den Charts keine Anzeichen für den von vielen erwarteten Crash. Korrekturpotential kann man aktuell bei den US-Indizes, besonders beim S&P 500 sehen, aber zwangsläufig ist eine größere Korrektur (noch) nicht. Gut möglich, dass wir am 18. März einen größeren Abverkauf sehen. Dann tagt der FOMC.

Mittwoch, 25. Februar 2015

Kanada fügt sich der Realität

Die Bank of Canada hat gestern Abend das Handtuch geworfen. Gouverneur Steven Poloz erklärte gestern überraschend, dass die Bank of Canada erwägt, das Inflationsziel anzupassen. Das dürfte wohl heißen, dass die Notenbank nicht beabsichtigt, der unter dem Ziel liegenden Inflation mit immer mehr geldpolitischer Lockerung begegnen zu wollen. Der zuletzt stark schwächelnde Looni legt zu USD/CAD kostete kurz weniger 1,24. 

Ansonsten war es eher ein ereignisarmer Tag. Den Bullen im Aktienmarkt fehlten heute einfach die Argumente zu weiteren Käufen. Die guten Nachrichten sind weitestgehend eingepreist. Auf der Unterseite fehlt aber auch ein überzeugendes Argument. So blieb heute Bewegungsarmut. 



Am Abend hat EZB-Präsident Mario Draghi in Brüssel erklärt, dass die Notenbank prüft, ob sie ihre Programm für Griechenland wieder aufnehmen kann. Dann könnten sich die griechischen Banken wieder mit Liquidität versorgen und könnten dafür griechische Staatsanleihen als Sicherheit hinterlegen.

Morgen dürfte es mehr Bewegung am Markt geben, denn es stehen sowohl in Europa als auch in den USA einige wichtige Termine an.

Dienstag, 24. Februar 2015

Fed hält noch die Füße still

Neue Allzeithochs konnten die Aktienmärkte auch heute verbuchen. Griechenlands Reformliste wurde von den Institutionen bestätigt und der Weg für die Verlängerung des aktuellen Hilfsprogrammes um 4 Monate freigemacht. Die wesentlichen Punkte des Reformprogrammes der griechischen Regierung sind im Video enthalten



Janet Yellen sagte nicht wirklich genaues im US-Senat, aber immerhin, bei den beiden kommenden FOMC-Sitzungen soll es noch eine Zinserhöhungen geben. Demzufolge ist mit der Zinswende frühstens im Frühsommer zu rechnen. Dies wäre allerdings auch schon eher als von den meisten Marktteilnehmern erwartet. Trotzdem herrschte auch an den US-Märkten Zuversicht, obwohl sie mit einem schwachen Verbrauchervertrauen umgehen mussten.

Auch aus der Bank of England waren Töne zu hören, die so zu interpretieren waren, dass die Zinswende eher kommt, als viele vermuten. Auch dies nahmen die Märkte gelassen zur Kenntnis.

In der Nacht dürfte der HSBC PMI für China aufmerksam beobchtet werden. Morgen Nachmittag stehen in den USA die Neubauverkäufe und in Brüssel die Aussagen von Mario Draghi im Fokus.

Der Tag im Video:

Montag, 23. Februar 2015

Konjunktur mit Bremsspuren

Bescheidene Konjunkturdaten gab es heute aus Deutschland und den USA. Der ifo Geschäftsklimaindex legte immerhin etwas zu und stieg somit zum vierten Mal in Folge. Allerdings hatten die Analysten mehr erwartet. Enttäuschend vielen dagegen die Hausverkäufe in den USA aus. Auch Großbritannien gab es einen einbrechenden Einzelhandel zu vermelden, was sich auf Pound Sterling aber nicht negativ auswirkte. 

Der Euro kam heute gegen den US-Dollar zwischenzeitlich unter Druck, konnte sich nach den schwachen US-Daten aber wieder erholen. Der Dax gab kaum von seinen Gewinnen ab und handelt weiter über 11.100 Punkten. 

Morgen werden die EU-Finanzminister die Reformplanungen Griechenlands während einer Telefonkonferenz besprechen. Sollten die Kassenwarte zufrieden sein, soll über die Verlängerung des Hilfsprogramms noch in dieser Woche im Deutschen Bundestag abgestimmt werden,  Außerdem gibt es einige wichtige Wirtschaftstermine. Aus Deutschland wird das BIP gemeldet, aus der Eurozone der Verbraucherpreisindex. Es ist allerdings jeweils schon die zweite Lesung, weshalb das Überraschungspotential gering sein dürfte. 

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Anders ist es am Nachmittag. Das CB Verbrauchervertrauen wird Auskunft geben, ob die Konjunkturerholung auch den US-Verbraucher erreicht. Außerdem werden die Händler gebannt nach Washington schauen, wenn Janet Yellen vor dem Senat aussagt.

Der Tag im Video:

Sonntag, 22. Februar 2015

Konjunktur und Notenbanken im Fokus

Nachdem zuletzt die Politik die Kurse beeinflusste, könnte sich der Handel wieder einmal der Konjunktur zuwenden. 

Die Griechenland-Krise könnte zumindest bis zum Sommer eine Pause einlegen und auch aus der Ukraine kommen Nachrichten, die eine Entspannung der Lage versprechen. So kann man sich auf das konzentrieren, worum es beim Handel eigentlich geht, auf die Wirtschaft.



Eine ganze Reihe Wirtschaftsdaten werden in der neuen Handelswoche veröffentlicht. Dabei steht vor allem die Konjunktur in den USA im Fokus. Neben dem BIP, das am Freitag im Wirtschaftskalender steht, werden mehrere Immobiliendaten, Verbrauchervertrauen und die Verbraucherpreise veröffentlicht, Mit großem Interesse werden die Anleger außerdem Richtung Washington schauen, wo am Dienstag und Mittwoch Fed-Chefin Janet Yellen vor dem Parlament Rede und Antwort steht. 

Auch die Eurozone wird interessante Zahlen liefern. Für den Euro selbst dürfte der Verbraucherpreisindex wichtig werden. Außerdem spricht EZB-Präsident Mario Draghi, ebenfalls am Dienstag und Mittwoch. Dazu kommen wichtige Kennzahlen aus Deutschland. Das BIP, der Arbeitsmarkt und der ifo Geschäftsklimaindex stehen auf dem Programm. 

Alles in allem also eine spannende Woche.

Freitag, 20. Februar 2015

Lösung für Griechenland?

Gibt es heute Fortschritte in der Schuldenproblematik um Griechenland? Zu wünschen wäre es, vor allem im Sinne der Griechen, die weit über das normale maß hinaus drangsaliert wurden. Alles hausgemacht? Nun die Zahlen sprechen da durchaus eine andere Sprache. Viele Vorwürfe an die Geberländer, welche die griechische Regierung machte, erweisen sich durchaus nicht als ganz verkehrt. Allerdings muss man fairerweise auch erwähnen, dass niemand von der alten griechischen Regierung gefordert hat, die Einnahmenseite nicht zu verbessern, sondern nur Ausgaben zu kürzen. das tat die griechische Regierung dann doch ziemlich freiwillig. 


Da wundert es nicht, dass das griechische Volk eine sozialere, solidarischere Regierung gewählt hat. Diese Regierung hat eine faire Chance verdient, die Probleme des Landes zu lösen. Dazu hat sie Unterstützung verdient. Warum, habe ich versucht, im Video zu erläutern.



Der heutige Tag war wieder von einem sehr nervösen Handel und kaum klaren Trends geprägt. Wirtschaftsdaten, wie die schwachen Einkaufsmanagerindizes für das produzierende Gewerbe aus Frankreich, Deutschland und der Eurozone spielten kaum eine Rolle. Ein wenig unter Druck kam Pfund Sterling wegen schwacher Einzelhandelsumsätze. Der Aufreger des Tages war die Überlegung der dänischen Notenbank, Kapitalverkehrskontrollen einzuführen, um die Aufwertung der Dänischen Krone zu stoppen. EUR/DKK bewegte sich wie sonst nie. Na ja, und dann war da noch ein unglaubliches Allzeithoch des Dax. Wobei, was ist da noch unglaublich.

Auch dazu gibt es im Video mehr. Das Ergebnis des Treffens der Eurogruppe war mir zum Zeitpunkt der Videoproduktion (18 Uhr) nicht bekannt.

Donnerstag, 19. Februar 2015

Fed rudert zurück

Die Fed hat bei ihrer letzten Zinssitzung Unsicherheit ausgestrahlt. Man scheint sich nicht mehr sicher zu sein, wann und nach welchen Kriterien man die Zinswende einleiten soll. Was wohl sicher ist: Eine Zinswende schon Mitte des Jahres scheint nicht realistisch zu sein. Wie zur Bestätiugung gab es dann heute gleich wieder einen deprimierenden Philly Fed Herstellungsindex. 

Die Bank of Japan kann mit ihrer der Geldpolitik zufrieden sein. Die Exporte steigen wie lange nicht und der Nikkei erreichte ein neues 15-Jahres-Hoch.



Ganz anders der Australische Dollar, der gegen den Neuseelandsdollar auf ein 30-Jahres-Tief fiel. 

In der Eurozone kam heute ein Brief aus Athen an, der unterschiedlich aufgenommen wurde. Während die EU-Kommission den Brief als Gesprächsgrundlage sah, lehnte das deutsche Finanzministerium den Inhalt als unzureichend ab. Die Märkte bewegte dies wenig. Insgesamt bewegten sich die Aktienmärkte in der Nähe ihrer Hochs. EUR/USD agierte nervös, ohne aus seine Seitwärtsrange herauszufallen.

Überraschendes hatte Öl zu bieten. Die Lagerbestände stiegen in den USA deutlich, was den Ölpreis aber trotzdem steigen ließ. Eine Achterbahnfahrt hat auch Gold in den letzten 24 Stunden erlebt.

Mittwoch, 18. Februar 2015

Zwischen Hoffen und Bangen

Griechenland und die Ukraine bleiben eine Hängepartie. Die Griechen wollten heute eigentlich einen Brief verschicken. Die Brieftaube kommt nun wohl aber erst morgen in Brüssel an. Im Gepäck hat sie offenbar nicht zwangsläufig das, was sich die Eurogruppen-Finanzminister wünschen. Zumindest hält sich hartnäckig das Gerücht, dass die Griechen gern finanzielle Hilfe ohne Bedingungen hätten. Ob Griechenland seinen Verpflichtungen  auch im März noch nachkommen kann, bleibt ungewiss.
In der Ukraine haben die Regierungstruppen die Schlacht um Debalzewe verloren. Die Truppen zogen inzwischen weitgehend ab. Ob dies die Chance eröffnet, dass nun das Waffenstillstandsabkommen von Minsk doch noch umgesetzt wird, ist zwar vorhanden, aber wohl nicht besonders groß. Die Gefahr ist groß, dass die prorussischen Milizen auf der Erfolgswoge weiterreiten wollen. Und ob die Regierung in Kiew diese Niederlage unbeantwortet lassen will, steht auch noch in den Sternen. Die USA haben noch nicht entschieden, ob sie Waffen in die Ukraine schicken, aber der Druck auf Barack Obama dürfte größer werden, es zu tun. Ob bei den ukrainischen Truppen allerdings das Gerät das Problem ist, steht auf einem anderen Blatt. Ob es eine gute Idee ist, direkt in einen militärischen Konflikt mit Russland zu gehen, kann man wohl verneinen. Die Amerikaner spielen mit vollem Einsatz. Der Einsatz heißt Europa.
An Daten hatten wir heute gute Arbeitsmarktdaten aus dem Vereinigten Königreich und eher enttäuschende Zahlen aus den Vereinigten Staaten. Die US Märkte zeigten sich dann auch recht zurückhaltend. Dazu trug sicher auch das heute Abend erscheinende FOMC-Sitzungsprotokoll bei.

PS: Gerade melden die Medien, dass die EZB die Griechenland-Hilfen (ELA) weiter aufgestockt hat. Einen Freund haben die Griechen also noch in Euiropa.



Dienstag, 17. Februar 2015

EZB-Maßnahmen stützen

Eine Einigung zwischen Eurogruppe und Griechenland? Gab es heute nicht. Waffenstillstand in der Ukraine? Steht vor allem auf dem Papier. Katzenjammer? Warum?

Die Märkte zeigten nicht mal Spuren von Panik und ließen kurze Unsicherheit relativ schnell hinter sich. Die Einsicht, dass Griechenland für die Eurozone alles andere als systemrelavant ist, dürfte sich mittlerweile etabliert haben. Die Krise in der Ukraine ist weit weg - das könnte freilich ein Trugschluss sein, aber darüber wird die Börse später urteilen müssen. 



Die Wirtschaftsdaten aus der Eurozone waren heute durchaus erfreulich. Die ZEW Konjunkturerwartungen konnten deutlich zulegen. Besonders stark schätzten die institutionellen Anleger die aktuelle Lage in Deutschland ein, was wohl vor allem an der weiterhin sehr lockeren Geldpolitik der EZB lag. Der Optimismus, dass die EZB die Konjunktur unbegrenzt am laufen halten wird, stützt die Märkte weiter. Die Aktienmärkte agieren weiter nicht allzu weit von ihren Hochs entfernt. 
In den USA störte nicht einmal eine relativ schwache NY Empire State Herstelunngsaktivität. Die US-Märkte handeln am Abend wieder im Plus. Ob dies morgen so bleibt, ist nicht sicher. Am Abend veröffentlicht die Fed das FOMC-Sitzungsprotokoll. Interessant wird dies vor allem deshalb, weil der FOMC seit Januar neu zusammengesetzt ist. Hat das Auswirkungen auf Konjunktureinschätzung und Strategie in der Geldpolitik? Der Blick ins Protokoll wird interessant. 

Montag, 16. Februar 2015

Ukraine: Waffenstillstandsabkommen vor Scheitern

Leider keine guten Nachrichten gibt es aktuell aus der Ukraine. Der Waffenstillstand zeigt sich als recht brüchig und noch ist nicht klar, ob beide Parteien willens sind, die Punkte des Abkommens von Minsk umzusetzen. in Debalzewe wird weiter mit unvermindeter Härte um einen Eisenbahnknotenpunkt gekämpft. Auch an anderen Stellen der Front werfen sich die Kriegsparteien gegenseitig die Verletzung der Feuierpause vor.

Auch in Brüssel tritt man auf der Stelle. Wer das Theater um Griechenland ertragen möchte benötigt gute Nerven. Aktuell scheinen sich die Eurogruppe und die Hellen kaum aufeinander zuzubewegen. Soeben hat der griechische Regierungssprecher erklärt, die Forderungen der Eurogruppe seien unvernünftig und inakzeptabel. Euro und Indizes gaben weiter nach. Inzwischen ist das Eurogruppentreffen der Finanzminister ergebnislos beendet worden. Wie es mit Griechenland weitergehen soll, steht in den Sternen.



Insgesamt erlebten wir heute einen impulslosen Handel, der von der Vorsicht der Anleger geprägt war. Die Nordamerikaner befanden sich im verlängerten Wochenende und werden erst morgen wieder Impulse an die Märkte senden. 

Auch Europa steht wieder im Blickpunkt, wenn 11 Uhr die ZEW Konjunkturerwartungen aus Deutschland und der Eurozone veröffentlicht werden. Über allem schweben aber weiter die Krisen in der Ukraine, in Griechenland. Na ja und der IS existiert ja auch noch. Die Usicherheit bleibt den Märkten also erhalten. Wenigstens eine Konstante am Markt, auch wenn man darauf gern verzichten würde.

Sonntag, 15. Februar 2015

Spagat zwischen Politik und Konjunktur

Die Märkte dürften auch in der neuen Woche sehr volatil bleiben. Zum einen haben wir viel Unsicherheit auf Seiten der Politik, auf der anderen Seite erscheinen auch eine Reihe wichtiger Wirtschaftsdaten.

Politisch wird der Blick unter anderem auf die Ukraine gerichtet sein. Der Waffenstillstand wird weitgehend eingehalten, auch wenn die Töne von beiden Seiten aktuell noch weit von Entspannung entfernt klingen. 

Am Montag trifft sich die Eurogruppe, um über die Schulden Griechenlands zu verhandeln. Die Signale im Vorfeld waren sehr unterschiedlich. Während EU-Kommisionspräsident Junker eher skeptisch war, ist Eurogruppenchef Dijsselbloem recht optimistisch, dass eine Lösung gefunden wird. 



Am Wochenende wurde uns wieder vor Augen geführt, wie gefährdet im Westen die Meinungsfreiheit ist. In Dänemark habe es einen islamistischen Anschlag auf eine Veranstaltung, der sich mit Meinungsfreiheit beschäftigte. Interessanterweise lassen immer ausgerechnet die Leute, welche gern die das verfassungsgemäße Recht Meinungsfreiheit für sich selbst fordern, dieses Recht für Andersdenkende nicht zu. Opfer wurde auch der Karnevalsumzug in Braunschweig, der wegen konkreter Hinweise auf einen islamistischen Anschlag von der Polizei abgesagt wurde. Es ist beängstigend, wie oft in den letzten Wochen in das Recht auf freie Meinungsäußerung eingegriffen wurde, um die allgemeine Sicherheit zu gewährleisten. 

Islamismus ist übrigens nicht unwesentlich das Ergebnis westlichen Großmachtgehabes. Der Islamische Staat, wäre sehr wahrscheinlich ohne den Krieg der USA gegen den Irak nie gegründet worden. Wir ernten nun also das Ergebnis westlichen Größenwahns. Die USA haben übrigens noch nichts gelernt und glauben immer noch, dass die Welt auf ihre Waffen und ihre Werte wartet. Leider macht die deutsche Regierung meist einfach mit. Um so erstaunlicher war, dass die Deutschen gemeinsam mit den Europäern im Falle der Ukraine mal eine eigene Meinung entwickelten. Es wäre für Europa und vor allem für die Menschen in der Ukraine ein großes Glück, wenn der Friedensplan gelingen würde. Vielleicht würden die Europäer sich dann auch schnell wieder zu einem logischen Partner bekennen: Russland. Was sicher ist: Mit Bomben macht man die Welt nicht sicherer. Und wie wir Europäer gerade erleben müssen: Bomben kommen auch immer wieder zurück. Etwas, woran wir in Deutschland aktuell ja gerade wieder schmerzvoll erinnert werden, wenn wir beispielsweise dem 70. Jahrestag der Zerstörung Dresdens gedenken. Wenn man die aktuelle US-Politik sieht, muss man feststellen, dass man da, aber auch in vielen anderen NATO-Ländern besonders im Osten nichts hinzugelernt hat.

Die Börse wird dieses Thema voraussichtlich (noch) nicht bewegen. Hoffen wir, dass dies so bleiben kann. Die USA geben sich gerade alle Mühe, den Nahen Osten weiter zu destabilisieren. 

Die Wirtschafts-Highlights der neuen Woche sind die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone am Dienstag, die Arbeitsmarktdaten aus Großbritannien, Das Sitzungsprotokoll der Bank of England sowie das FOMC-Sitzungsprotokoll am Mittwoch, der Philly Fed Herstellungsindex am Donnerstag sowie die Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland.

Ich wünsche eine erfolgreiche und hoffentlich friedliche Woche.

Freitag, 13. Februar 2015

Europa überzeugt – Amerika nicht

Nach den starken Gewinnen von gestern zeigten sich die Märkte heute nicht ganz so dynamisch, aber nicht unfreundlich. Der Dax markierte wie der S&P 500 ein neues Allzeithoch.

Dazu beigetragen hat ein über den Erwartungen liegendes Wirtschaftswachstum in der Eurozone allgemein und in Deutschland im Besonderen. Im 4. Quartal wuchs das deutsche BIP um 0,7 %. 

Aus den USA kamen Daten die nahelegen, dass die Fed sich weiter mit einer Zinswende Zeit lassen kann. Die Im- und Exportprese gaben weiter deutlich nach. Dazu kam ein überraschend schwacher Konsumklimaindex der Uni Michigan, den man aber sicher dem Winter zurechnen kann. Komisch ist allenfalls, warum die Analysten, das bei ihrer Prognose vergaßen einzurechnen. 



Von der Politik kam heute relativ wenig. Einige Nachrichten aus der EU lassen darauf schließen, dass man bei der Nothilfe für Griechenland bis zu einem bestimmten Maß kompromissbereit ist. Wofür man sich bei den Geberländern weiter nicht begeistern kann, ist ein Schuldenschnitt. Dies ist politisch wohl nicht durchsetzbar, weil beispielsweise Wolfgang Schäuble beim Wähler im Wort steht, dass kein einziger Euro des deutschen Steuerzahlers direkt in die Sanierung des griechischen Haushaltes fließt.

Die AfD macht derweil in Hamburg Wahlkampf und zeigt, dass man sie nicht ernst nehmen kann. Um ein paar Eurokritiker an die Wahlurnen zu lotsen, empfiehlt das Führungsduo Lucke/Henkel eine Klage gegen das QE der EZB beim Bundesverfassungsgericht. Blöd nur, dass die ganze Sache sowieso schon beim Europäischen Gerichtshof anhängig ist und dort mit keinem Veto zu rechnen ist. 

Am Sonntag beginnt der Waffenstillstand in der Ukraine. Drücken wir den geschundenen Menschen im Osten des Landes die Daumen, dass die Waffen diesmal dauerhaft ruhen.

In diesem Sinne ein schönes Wochenende.

Freundlicher Auftakt

Freundliche Vorgaben gibt es für die europäischen Märkte heute. Die asiatischen Märkte zeigten sich mehrheitlich im Plus. Nur in Japan dreht der Nikkei nach dem Allzeithoch vom Vortag ins Minus.

Am Morgen präsentierte Deutschland ein starkes Wirtschaftswachstum im 4. Quartal.
Im Laufe des gestrigen Tages gab es auch um Griechenland positive Zeichen, dass ein Kompromiss gefunden werden könnte. Auch die Aussicht auf eine Waffenruhe und eine Roadmap für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konfliktes sollten die Märkte heute weiter tragen.
Die wichtigsten Termine sind heute das BIP aus der Eurozone (11 Uhr) und die Konsumstimmung der Uni Michigan (16 Uhr)


Donnerstag, 12. Februar 2015

Ukraine: Waffenstillstand ab Sonntag

Ein Durchbruch ist es noch nicht, aber ein Hoffnungsschimmer. Ab Sonntag, 0 Uhr, sollen in der Ukraine die Waffen schweigen. Ein 17-stündiger Verhandlungsmarathon hat nun die Chance ermöglicht auch Verhandlungen ermöglicht, um eine friedliche Zukunft für das geschundene Land zu finden. Dafür gibt es eine Roadmap, die aber vieles im Ungefähren lässt. Es werden noch viele Verhandlungsrunden nötig sein, um einen Kompromiss zu finden, der das ganze land befriedet und die Möglichkeit bildet, das Land schnell wieder aufzubauen, damit sich am Ende alle Ukrainer, egal welcher Nationalität, wieder zuhause fühlen.


Der Dax feierte das Ereignis heute überschwänglich. Dies hatte dann eher ökonomische Gründe, denn der ausgehandelte Waffenstillstand dürfte neue Sanktionen gegen Russland erst einmal vom Tisch gewischt haben. Eine erfolgreiche Umsetzung der Vereinbarungen könnte dann vielleicht sogar die bestehenden Sanktionen unnötig machen. Das würde die europäische Wirtschaft durchaus beflügeln. 

Die US-Amerikaner betreiben mit Russland kaum Handel, was auch erklärt, dass die US-Indizes auf die Nachrichten aus Osteuropa eher verhalten reagierten. Hier mussten außerdem noch recht schwache Daten verarbeitet werden, die heute vor allem dem US-Dollar unter Druck brachten. 

In der Causa Griechenland gab es hingegen keine Fortschritte. Hier gilt: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Nächster Verhandlungstermin der europäischen Finanzminister ist am Montag. 

Starke Gewinne verzeichnete heute Cable. Die Bank of England hat angedeutet, die erste Zinserhöhung 2016 vornehmen zu wollen. Offensichtlich sind viele Anleger von einem späteren Termin ausgegangen, denn GBP/USD legte heute 1 % zu, EUR/GBP verlor 0,25 %.

Und sonst: Schwedens Notenbank hat den Leitzins abermals gesenkt und gleichzeitig ein Quantitive Easing-Programm aufgelegt. Australien musste schwache Arbeitsmarktdaten verkraften. Neuseelands Einkaufsmanagerindex brach ein, Deutschlands Verbraucherpreisindex lag unter der Vorabveröffentlichung. Die Industrieproduktion der Eurozone stagnierte. Ohne die erfreuliche Nachricht aus Minsk hätte es ein verheerender Tag werden können.

Der Tag im Video:

Griechenland: Keine Lösung in Sicht

Die Lösung der Krise in Griechenland bleibt eine Hängepartie. Ergebnislos wurden gestern die Beratungen der Finanzminister auf Montag vertagt.

Aus Minsk kommen dagegen Nachrichten, die auf eine Lösung der Krise in der Ukraine hindeuten. Es soll ein 12 bis 13-Punkte-Papier geben, auf das sich alle Seiten geeinigt haben. Der Inhalt ist noch nicht bekannt.

Australien rutsch immer tiefer in die Krise. Der Arbeitsmarkt enttäuschte auf ganzer Linie und setzte den Aussie weiter unter Druck. Ansonsten präsentierten sich die Märkte in China und Japan eher freundlich. Korea im Minus.

Der Dax Future startet leicht unter dem Schlusskurs am Abend in den Handel. EUR/USD hat sich kaum bewegt.

Heute Vormittag dürften die Industrieproduktion der Eurozone und der Inflationsbericht der Bank of England im Vordergrund stehen. Am Nachmittag liefern die USA Einzelhandelsumsätze und Lagerbestände. Außerdem treffen sich die Staatschefs der EU in Brüssel.

Mittwoch, 11. Februar 2015

Blick auf Griechenland und Ukraine

Richtungslos präsentierten sich die Aktienmärkte heute. Die Marktteilnehmer lauern auf Ergebnisse der Krisengipfel in Brüssel (Griechenland) und Minsk (Ukraine). Im Falle Griechenlands ist wohl heute aber nicht mit handfesten Ergebnissen zu rechnen. 

In der Fed scheint es immer mehr Mitglieder zu geben, die eine zeitnahe Zinserhöhung favorisierten. Dies dürfte am Nachmittag der Grund für Kursgewinne im US-Dollar und Verluste im Gold gewesen sein. Verluste gab es auch bei Rohöl.



Morgen stehen dann endlich mal wieder einige Impulse aus dem Wirtschaftskalender auf dem Programm. Die Eurozone meldet die Daten zur Industrieproduktion, Australien zum Arbeitsmarkt und die Bank of England veröffentlicht den Inflationsbericht. Aus den USA dürften die Einzelhandelsumsätze hervorstechen. 

Politik hat das Sagen

Die Treffen der Eurozonen-Finanzminister zu Griechenland und das Treffen in Minsk, bei dem es um einen Waffenstillstand in der Ukraine geht, stehen heute im Mittelpunkt des Geschehens.

In der Nacht gab es gute Daten aus Australien, die aber keine Auswirkungen auf die Märkte hatten. In den USA berichten heute Pepsi, Cisco Systems und Tesla Motors.



Dienstag, 10. Februar 2015

Griechenland bestimmt den Puls der Börse

Griechenland bestimmte auch heute den Pulsschlag der Börsen. Die EU-Kommission scheint eine Streckung des Hilfsprogrammes um 6 Monate zu bevorzugen, was der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble aber ablehnt. Griechenland pokert weiter hoch und bringt die USA, China oder Russland als potentielle Helfer in der Not ins Gespräch. Russland scheint auch bereit zu sein, zu helfen - mit Rubel.

Ansonsten gab es heute durchaus gute Nachrichten für die Aktienmärkte. Chinas Verbraucher- und Erzeugerpreise fielen enttäuschend auf, was sofort wieder Zinssenkungsfantasien beflügelte. In der Eurozone überzeugten Frankreich und Italien mit starken Daten aus der Industrie. Auch die britische Industrie konnte ein leichtes Wachstum verbuchen.



Eigentlich also gar kein so schlechter Tag, wären da nicht die Krisen in Griechenland und in der Ukraine. Das südosteuropäische Land dürfte weiter sehr weit von einem Frieden entfernt zu sein. Wenn irgendjemand daran geglaubt hatte, dass Russlands Präsident ernsthaft eine schnelle Deeskalation in der Ukraine bevorzugt, dürfte über ein Manöver, das die Russen auf der Krim abhalten, zumindest irritiert sein. Richtig ist allerdings auch, dass die ukrainischen Regierungstruppen neue Offensiven auf Donezk und in Mariupol starteten. Der Westen denkt derweil über Waffenlieferungen nach Kiew und weitere Sanktionen gegen Russland nach. Morgen sollen in Minsk Friedensgespräche stattfinden und man fragt sich, wie das in dieser Atmosphäre gelingen soll. 

Auch morgen dürften uns die Krisen dieser Welt im Atem halten, denn Wirtschaftsdaten sind auch morgen eher Mangelware.

Britische Industrieproduktion als Highlight

Die chinesischen Verbraucherpreise sind nicht so stark gestiegen wie erwartet. Trotzdem hat Shanghai zugelegt, weil die Anleger weitere Lockerungsmaßnahmen der chinesischen Notenbank erwarten. Ansonsten war Zurückhaltung angesagt, was weniger an den schwachen Daten in Asien (Japans Dienstleistungsindex legte den Rückwärtsgang ein) lag, als an der Griechenland-Krise in der Eurozone. Auch in Asien herrscht die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone.

Am Dienstag sticht die Industrieproduktion in Großbritannien als Highlight hervor. Der Morgen:

Montag, 9. Februar 2015

Krisen schlagen dem Dax auf den Magen

Die Ungewissheit über den Ausgang der Krisen in Griechenland und der Ukraine haben den Dax heute unter Druck gebracht. Eine Lösung scheint nicht in Sicht. 

In der Schuldenkrise der Griechen scheint sich immer mehr Ratlosigkeit breit zu machen, wie denn die Griesen seriös aus der Falle der Zahlungsunfähigkeit kommen wollen. Großbritannien rechnet bereits aus, was ein Aus der Griechen aus Eurozone und EU kosten würde. Dabei dürfte dies eigentlich gar nicht so entscheidend sein. Wichtiger ist wahrscheinlich die Frage, wie es nach einem Grexit in den anderen Krisenländern der Eurozone weitergeht. Italien, Spanien oder Frankreich dürften hier eine wesentlich größere Rolle spielen. Es ist zu befürchten, dass bei einem Kollaps eines dieser Länder die Eurozone und wahrscheinlich auch die Europäische Union auf eine wesentlich härtere Probe gestellt werden. Ausgang offen. 



Für die Ukraine kann man nur hoffen, dass der Friedensplan von Merkel und Holland eine Chance bekommt, denn sonst dürfte das ohnehin geschundene Land wohl endgültig im Chaos versinken. Keine gute Idee scheint es da auch zu sein, dass die USA Waffen an die Regierung in Kiew schicken will. Einer Regierung, die nach Einschätzung der OSZE im Verdacht steht, international geächtete Streumunition gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt zu haben, kann man nicht ernsthaft militärisch unterstützen wollen. 

Die Konjunkturdaten der Eurozone waren dagegen gar nicht so schlecht. Deutschland hat noch nie mehr Waren exportiert als im Dezember - dem schwachen Euro sei Dank. Es ist schon grotesk: Der schärfste Kritiker der EZB profitiert am meisten von deren Entscheidungen. Auch das europäische Investorenvertrauen hat sich deutlich aufgehellt. 

In der Nacht veröffentlicht China den Verbraucherpreisindex. Am Vormittag erscheinen dann die Daten zur britischen Industrieproduktion.

Deutschland: Exporte auf Rekordniveau

Krise? Der deutsche Außenhandel merkt davon nicht viel. Der Handelsbilanzüberschuss stieg auf 21,8 Mrd. Euro, der Export brachte 1,1336 Mrd. Euro und damit deutlich mehr als der bisherige Rekord von 1,0958 Mrd. Euro.

EUR/USD legt am frühen Handel leicht zu und handelt um 1,1350. Unterstützt wird er bei 1,1260. Widerstand gibt es bei 1,1535. Der Dax fängt die Woche sehr schwach an und ist auf dem Weg zur Unterstützung bei 10540 Punkten. Die Sorgen haben deutlich zugenommen.

Eine Einigung in der Ukrainekrise ist trotz einiger Hoffnungszeichen noch nicht in Sicht und aus Griechenland kommen Töne, die nicht unbedingt dazu angetan sind, eine baldige Entspannung in der Schuldendramatik zu erwarten. Ministerpräsident Tsipras stellte am Wochenende sein Programm zur Sanierung der Staatsfinanzen vor. Sparen kam dort nicht vor, davor aber eine wohl illusionäre Idee der Finanzierung: Reparationsleistungen der Bundesrepublik Deutschland. Die Aussichten, dass man mit diesem Programm die europäischen Geldgeber, und damit hauptsächlich Deutschland, begeistern kann, dürfte nahe Null liegen.


Ebenfalls für gedrückte Stimmung an den Märkten dürfte die schwache Handelsaktivität der Chinesen gesorgt haben, die ich gestern Abend im Video besprochen habe. Japans Leistungsbilanz lag dagegen saisonbereingt leicht über den Erwartungen. Der Nikkei verlor aber 1 %, USD/JPY verlor 0,3 %. Letzteres ist insofern überraschend, weil der US-Dollar allgemein nach den starken Gewinnen vom Freitag zunächst korrigiert, da hätte der Yen als sicherer Hafen auch stärker profitieren können.

Öl startete gestern Abend stark, verlor aber seine Gewinne schnell wieder und handelt auf dem Niveau des Freitagabend.

Der australische Premierminister Tony Abbott überstand ein Misstrauensvotum im Parlament und darf weiter regieren. AUD/USD, das unter den Freitagskursen begann, konnte das Gap wieder schließen.

Heute dürften von der Datenseite kaum Impulse für die Märkte zu erwarten sein.

Sonntag, 8. Februar 2015

Chinas Handelstätigkeit lahmt

Die ersten Daten der neuen Woche kamen aus China. Der Handelsbilanzüberschuss stieg auf beeindruckende 60 Mrd Yuan, aber Exporte und Importe enttäuschten und zeigten, dass sich das Wirtschaftswachstum in China  weiterhin gebremst ist. 

Mit solchen Sorgen wäre man in der Eurozone sicher sehr zufrieden, stattdessen muss man sich weiterhin mit der drohenden Pleite Griechenlands und dem eskalierenden Konflikt in der Ukraine beschäftigen. Griechenland benötigt lauf Wirtschaftsminister Stathakis bis Juni weitere 4 bis 5 Mrd. Euro, um liquide zu bleiben, der Konflikt in der Ukraine scheint weit von einer Friedenslösung entfernt zu sein, wobei hier die Regierung in Kiew nicht ganz unschuldig zu sein scheint.



Präsident Poroschenko setzte zumindest bei der Sicherheitskonferenz in München weiter auf Konfrontation. Sicher ist es schon richtig, dass Russland die Separatisten massiv unterstützt, dass mehr Waffen aber mehr Frieden bringen, ist eine Illusion. Daher hat wohl Angela Merkel recht der Konflikt ist militärisch nicht zu gewinnen. Ohne Russland wird voraussichtlich kein Frieden zu erzielen sein. Schade, dass der Westen für diese Erkenntnis fast 1,5 Jahre benötigt hat.

In der neuen Handelswoche gibt es eine Reihe interessanter Wirtschaftsdaten. Aus der Eurozone stechen das BIP aus Deutschland und der Eurozone heraus. Die USA liefern die Einzelhandelsumsätze und das Verbrauchervertrauen der Uni Michgan. Großbritannien liefer den Inflationsbericht der Bank of England sowie die Industrieproduktion. Außerdem stehen die chinesischen Verbraucherpreise und der australische Arbeitsmarkt im Fokus.

Freitag, 6. Februar 2015

USA: Zinserhöhung rückt näher

Beeindruckend starke Arbeitsmarktdaten aus den USA haben die Wahrscheinlichkeit einer eher zeitnahen Zinserhöhung gesteigert. Die Märkte reagierten promt und stärkten den US-Dollar. Unter Druck geriet dagegen Gold.

Die Aktienindizes konnten sich nicht so recht freuen. Die Zeit der lockeren Dollars scheint bald zu Ende zu sein und so fielen die Gewinne eher mager aus. Am Abend drehten Dow Jones und S&P 500 sogar ins Minus.



Richtig schlecht sah es heute erneut für den Dax aus, der überdurchschnittlich deutlich verlor und mit 1 % Minus aus dem Handel ging. Die unter den Erwartungen gebliebene Industrieproduktion dürfte nur bedingt für die schlechte Laune in Frankfurt gesorgt haben. In Europa sorgen Griechenland und die Ukraine für Unsicherheit. Faktoren, die für US-Marktteilnehmer naturgemäß weit weg sind.

Über das Wochenende werden die Märkte das Treffen von François Hollande und Angela Merkel mit Wladimir Putin. Je nach Ausgang der Gespräche (einige kennen das Ergebnis ja schon vor den Teilnehmern des Meetings) könnte der Markt über das Wochenende empfindlich reagieren. Mit entsprechenden Gaps zur Eröffnung am Sonntag muss gerechnet werden.