Die Welt des Reisens

Sonntag, 15. Februar 2015

Spagat zwischen Politik und Konjunktur

Die Märkte dürften auch in der neuen Woche sehr volatil bleiben. Zum einen haben wir viel Unsicherheit auf Seiten der Politik, auf der anderen Seite erscheinen auch eine Reihe wichtiger Wirtschaftsdaten.

Politisch wird der Blick unter anderem auf die Ukraine gerichtet sein. Der Waffenstillstand wird weitgehend eingehalten, auch wenn die Töne von beiden Seiten aktuell noch weit von Entspannung entfernt klingen. 

Am Montag trifft sich die Eurogruppe, um über die Schulden Griechenlands zu verhandeln. Die Signale im Vorfeld waren sehr unterschiedlich. Während EU-Kommisionspräsident Junker eher skeptisch war, ist Eurogruppenchef Dijsselbloem recht optimistisch, dass eine Lösung gefunden wird. 



Am Wochenende wurde uns wieder vor Augen geführt, wie gefährdet im Westen die Meinungsfreiheit ist. In Dänemark habe es einen islamistischen Anschlag auf eine Veranstaltung, der sich mit Meinungsfreiheit beschäftigte. Interessanterweise lassen immer ausgerechnet die Leute, welche gern die das verfassungsgemäße Recht Meinungsfreiheit für sich selbst fordern, dieses Recht für Andersdenkende nicht zu. Opfer wurde auch der Karnevalsumzug in Braunschweig, der wegen konkreter Hinweise auf einen islamistischen Anschlag von der Polizei abgesagt wurde. Es ist beängstigend, wie oft in den letzten Wochen in das Recht auf freie Meinungsäußerung eingegriffen wurde, um die allgemeine Sicherheit zu gewährleisten. 

Islamismus ist übrigens nicht unwesentlich das Ergebnis westlichen Großmachtgehabes. Der Islamische Staat, wäre sehr wahrscheinlich ohne den Krieg der USA gegen den Irak nie gegründet worden. Wir ernten nun also das Ergebnis westlichen Größenwahns. Die USA haben übrigens noch nichts gelernt und glauben immer noch, dass die Welt auf ihre Waffen und ihre Werte wartet. Leider macht die deutsche Regierung meist einfach mit. Um so erstaunlicher war, dass die Deutschen gemeinsam mit den Europäern im Falle der Ukraine mal eine eigene Meinung entwickelten. Es wäre für Europa und vor allem für die Menschen in der Ukraine ein großes Glück, wenn der Friedensplan gelingen würde. Vielleicht würden die Europäer sich dann auch schnell wieder zu einem logischen Partner bekennen: Russland. Was sicher ist: Mit Bomben macht man die Welt nicht sicherer. Und wie wir Europäer gerade erleben müssen: Bomben kommen auch immer wieder zurück. Etwas, woran wir in Deutschland aktuell ja gerade wieder schmerzvoll erinnert werden, wenn wir beispielsweise dem 70. Jahrestag der Zerstörung Dresdens gedenken. Wenn man die aktuelle US-Politik sieht, muss man feststellen, dass man da, aber auch in vielen anderen NATO-Ländern besonders im Osten nichts hinzugelernt hat.

Die Börse wird dieses Thema voraussichtlich (noch) nicht bewegen. Hoffen wir, dass dies so bleiben kann. Die USA geben sich gerade alle Mühe, den Nahen Osten weiter zu destabilisieren. 

Die Wirtschafts-Highlights der neuen Woche sind die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone am Dienstag, die Arbeitsmarktdaten aus Großbritannien, Das Sitzungsprotokoll der Bank of England sowie das FOMC-Sitzungsprotokoll am Mittwoch, der Philly Fed Herstellungsindex am Donnerstag sowie die Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland.

Ich wünsche eine erfolgreiche und hoffentlich friedliche Woche.

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