Die Welt des Reisens

Donnerstag, 12. November 2015

Die EZB ist womöglich in einer Sackgasse

Bei seine Anhörung vor dem Europäischen Parlament hat sich Mario Draghi mal wieder als perfekter Rhetoriker präsentiert. Der EZB-Präsident beklagte, dass die Inflationsdynamik etwas nachgelassen habe. Auch das Wirtschaftswachstum macht ihm Sorgen. Es wachse zwar moderat, aber Abwärtsrisiken seinen nicht zu übersehen. Die EZB werde wie angekündigt ihre geldpolitische Ausrichtung im Dezember überprüfen. Wenn es das Erreichen des Inflationsziels erforderlich mache, werde man QE über den September 2016 hinaus fortsetzen. Die EZB werde alle verfügbaren Instrumente einsetzen, wenn das Inflationsziel in Gefahr ist.

Ein Instrument hat die EZB freilich nicht und wahrscheinlich wäre es das beste für die Inflation. Man sollte nicht ständig die neu geschaffenen Billigjobs bejubeln, sondern endlich für Jobs sorgen, Von denen Arbeiter und Angestellte leben können. Nur so wird Nachfrage entstehen und die Inflation steigen. Die Banken mit billigem Geld zu überschütten, dürfte dagegen recht unnütz sein, denn das fördert den Konsum nicht. Viele Verbraucher sind heute schon völlig überschuldet und gar nicht mehr kreditwürdig. Schön ist die Geldpolitik für sanierungsbedürftige Staatskassen. Nur leider konsumieren diese nicht.

Der Dax darf natürlich über die sich wohl weiter ausweitende Lockerung der Geldpolitik sicherlich freuen, wobei, die Freude eigentlich schnell abebben müsste, denn fallende Verkaufspreise, und mangelnde Nachfrage dürften direkt in eine schwere Wirtschaftskrise münden. So ist die kurze Umkehr des heute Morgen gestarteten Korrektourmodus auch schon wieder vorbei. Der Dax aktuell Neutal, aber das gestrige Scheitern an der 11.000 darf man wohl eher als bärisches Zeichen werten.


EUR/USD fiel kurz unter 1,07, konnte sich aber wieder erholen. Schwäche ist trotzdem unverkennbar.


Die 10-jährige Bundesanleihe gab zwischenzeitlich stark nach.


Nach deutlicher ging die Rendite in Italien nach unten.



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