Die Welt des Reisens

Montag, 10. Juni 2013

Hoffnung auf das lockere Geld

Es war ein zäher Handelstag, dieser Montag, bis James Bullard kam und den Märkten die Angst vor dem Ende der lockeren Geldpolitik durch die Fed nahm. Der Präsident der Fed von St. Louis erklärte, dass die lockere Geldpolitik auch fortgesetzt werden könne, wenn sich der Arbeitsmarkt kontinuierlich erholt. Die niedrige Inflation gäbe genug Spielraum.

Bevor wir auf EUR/USD schauen, wollen wir aber den wichtigsten Termin des Dienstag besprechen, die Zinsentscheidung der Bank of Japan. Gerade der Montag zeigte, dass die Konjunktur in Japan durchaus anspringt und zumindest auf diesem Feld die ultraexpansive Geldpolitik durchaus greift. Nicht so erfolgreich ist die Notenbank bisher bei der Bekämpfung der Deflation, wobei es auch hier bereits leichte Erholungstendenzen gibt. Erstaunlich war die hohe Volatilität des Nikkei und die Aufwertung der japanischen Anleihen, deren Zinssatz sich zwar wieder stabilisierte, aber wohl nur, weil die Bank of Japan massiv eingegriffen hat. Die Frage ist, was wird die Notenbank tun, um das große Experiment nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Experten rechnen mit allenfalls leichten Korrekturen am aktuellen Kurs der Notenbank. Eventuell könnte das Programm, das derzeit auf zwei Jahre ausgelegt ist etwas gestreckt werden, um so die heftigen Ausschläge der Kurse etwas zu beruhigen.

Ein solche Maßnahme würde voraussichtlich den Yen leicht stärken. USD/JPY hat sich am Montag über die 98,50 zurückgekämpft und handelte zwischenzeitlich sogar über 99, als die USA von der Ratingagentur Standard & Poor´s in der Aussicht von Negativ auf neutral gesetzt wurde. Oben genannte Aussagen von James Bullard brachten das Paar wieder ein wenig unter Druck. Auf der Oberseite dürfen wir uns nun aber wieder auf einen Kampf um die 100 freuen. Auf der Unterseite würde ich die Unterstützungen bei 97,70 und 97 sehen.


Neben Zinsentscheidung und Pressekonferenz, die traditionell irgendwann am europäischen Morgen stattfinden, gibt es weitere Termine aus Japan, die aber ziemlich sicher unter dem Einfluss der Zinsentscheidung eher wenig beachtet sein werden. 1.50 Uhr erscheinen der BSI Großherstellungsindex, bei dem der Ausgangswert schon mal im Vorfeld nach unten korrigiert wurde, und die M2 Zentralbankgeldmenge, die theoretisch steigen sollte.

EUR/JPY hat eine ähnliche Bewegung wie USD/JPY hinter sich und hat mit Überwinden der 130,50 die 131,50 im Visier. Darüber könnte die 132,50 ins Interesse rücken. Unter 130,50 könnte das Paar unter die 130 bis 129,50 zurückfallen.


Völlig ereignislos stellt sich der Dienstag für den EUR/USD dar. Das RedBook könnte eventuell einen Blick wert sein, das war es dann aber schon. Ansonsten dürfen sich die Märkte erst einmal in Sicherheit wiegen, dass die Geldschwemme von Ben Bernanke und seinen Kollegen wohl weitergehen wird. Dies sollte EUR/USD eher stützen. EUR/USD "turnt" um 1,3228. Richtig bullish wäre ein nachhaltiges Überwinden dieser Marke. Darüber dürften bei 1,3275 und 1,3315 die nächsten Widerstände liegen. Ziel der Bullen könnten 1,3375/80 und 1,3435 sein. Solange das Paar über 1,3180 bleibt ist der Aufwärtstrend intakt. Kritisch würde es werden, wenn sich EUR/USD der 1,3130/00 näher. Darunter wird es brenzlig, zumindest für die Bullen.


Wichtige Daten werden in der Nacht in Australien veröffentlicht. 3.30 Uhr gibt es das Geschäftsvertrauen und die Wohnungsbaukredite. AUD/USD startet die Woche wie befürchtet mit einem Gap nach Süden, was nicht zuletzt an den schwachen Daten aus China lag. Später erholte sich das Paar etwas, ohne seinen angeschlagenen Zutand verleugnen zu können. Das Paar schaffte es nicht mal, das Gap wieder zu schließen. Unter dem aktuellen Tief von 0,9394 wird die Suche nach weiteren Marken schwierig. Neben der 0,9365 dürfte vor allem die 0,9227 drohen.


Ob eine denkbare weitere Dollarschwäche helfen würde, muss abgewartet werden. Über 0,9480 wären bei 0,9550/80 die nächsten Widerstände zu finden.


Neben der Geldschwemme verschiedener Notenbanken gibt es am Dienstag auch noch eine Datenschwemme aus Großbritannien. Die RICS Hauspreisbilanzen kommen dabei schon in der Nacht, 1.01 Uhr, und versprechen deutlich Preissteigerungen. Bei der Industrieproduktion (10.30 Uhr) wird zumindest nicht mehr ein ganz so heftiges Schrumpfen erwartet. 16.00 erscheint dann die NIESR BIP-Schätzung. Zuletzt ging man in UK von einem Wirtschaftswachstum aus, von dem selbst Deutschland nur träumen kann.

Die Erholung von GBP/USD lässt sich also konjunkturseitig durchaus begründen. Bei 1,5620 ist das Paar allerdings ein wenig aus dem Tritt gekommen und muss nun eine stabile Topbildung inkl. Fehlausbruch bis 1,5684 verhindern. Dies könnte gelingen. Aktuell sieht es danach aus, als ob die Korrektur um 1,55 ein Ende fand und der Aufwärtstrend weiter aktiv bleibt. Ein Bruch könnte einen Abverkauf bis 1,54/1,5380 herbeiführen.


Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
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