Die Welt des Reisens

Donnerstag, 6. Juni 2013

US-Arbeitsmarkt im Blickpunkt

Nachdem Mario Draghi die Eurozone eher auf einem guten Weg sieht und so EUR/USD deutlich Aufwind gab, blickt der Markt mit Bangen auf die Arbeitsmarktdaten der USA. Wenn man die letzten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt analysiert, dürfte man eher nicht mit positiven Überraschungen rechnen. Die Eurobullen sind aktuell klar im Vorteil.

Am Freitag sieht es von der Datenseite so aus, als ob der Euro kaum etwas zu befürchten hat. 8 Uhr erscheint die deutsche Handelsbilanz, 8,45 Uhr die französische. Dazu dann auch noch die französische Haushaltskonsolidierung, die wahrscheinlich eher das Gegenteil von dem ist, was das Wort. Besonders bei den französischen Daten darf man aktuell durchaus gespannt sein, denn hier sind schon ein paar Enttäuschungen denkbar. Die deutsche Industrieproduktion (12 Uhr) ist mit -0,2 % schon sehr zurückhaltend prognostiziert. Insgesamt könnte es am Vormittag sicherlich leichte Impulse für eine technische Korrektur geben, denn EUR/USD ist im überkauften Bereich.

Dies dürfte dann aber wohl eher vorübergehender Natur sein, denn dass die US-Arbeitsmarkt-Daten Grund zum Jubel geben, dürfte eher unwahrscheinlich sein. 14.30 Uhr steht also die wichtigste Kennziffer zum US-Arbeitsmarkt an: die Non Farm Payrolls, die Gehaltsabrechnungen der Nicht-Agrar-Arbeitsstellen, um es für die vielen neu hinzu gekommenen Mitglieder unserer Community ins Deutsche zu übersetzen. Dazu erscheinen die Arbeitslosenquote, der Durchschnittsverdienst und die wöchentliche Arbeitszeit. Kurz, danach wissen wir, was die ganze Liquidität der Fed bisher gebracht hat. Konsens bei der Fed scheint zu sein, dass die Liquidität auf jeden Fall das einzige Mittel ist, den Arbeitsmarkt anzukurbeln. Bloß gut, dass wir diese aussage nicht bewerten müssen. Für uns ist wichtig, schwache Daten bedeuten weitere Liquiditätsspritzen durch die Fed und damit eine Dollarschwächung.

EUR/USD hat am Donnerstag alle wichtigen Widerstände einschließlich der 1,32 und des Mai-Hochs 1,3243 passiert und zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Posts ein Hoch bei 1,3306 markiert. Wer in meinem Wochenausblick schaut, sieht, dass noch Potential bis 1,3317 gegeben ist. Dort finden wir die 23,6 %-Linie des Fibonacchi.Und dann? EUR/USD ist inzwischen doch sehr überkauft. Der RSI steht bei über 80 und schreit nach einer Korrektur. Diese könnte bis 1,32 gehen. Aber auch 1,3140 wären für das Paar nicht kritisch. Aufgrund der fundamentalen Daten und vor allem wenn die Annahme richtig ist, dass die Arbeitsmarktdaten aus den USA eher einen bitteren Anstrich haben, sollte die mittelfristigen Ziele für EUR/USD eher auf der Long-Seite zu finden sein. Über der 1,3317 könnten dies die 1,3375 und die 1,3435 sein.


Ein wenig Vorsicht ist aber geboten, denn es steht ein Wochenende vor der Tür und Kurse über 1,33 dürften Politiker aus der Eurozone nicht schön finden und den Drang verspüren, dies auch den Medien mitzuteilen. Wie der Markt dann bei Handelseröffnung am Sonntagabend auf so etwas reagieren könnte, ist zwar nicht sicher, aber eine Option ist eben, dass er ein wenig verschreckt reagiert und zunächst Gewinne mitnimmt.

Ansonsten klingt die Woche eher ruhig aus. Großbritannien veröffentlicht die Handelsbilanz. Nach den zuletzt besseren Daten aus UK könnte sich das Defizit verringert haben. Damit rechnet dann auch der Markt. Auch Cable hat von Mario Draghi profitiert und hat inzwischen alles hinter sich gelassen, was ich gestern noch als Long-Ziele beschrieben habe. GBP/USD hat inzwischen sogar einen RSI von 90. Also auch hier muss eigentlich eine Korrektur stattfinden. 1,5520 oder gar 1,5460 werden dem Aufwärtstrend nichts anhaben. Und auf der Oberseite? Da haben wir mit 1,5684 ein neues Vier-Monatshoch gebildet. Sollten wir die 1,5630 nachhaltig überwinden, danach sieht es bei Erstellung der Analyse aus, sollten die Bären endgültig Pause haben - zumindest bis zur nächsten Zinssitzung der Bank of England. Auf der Oberseite könnten nach einer Korrektur dann 1,5780 und 1,5880 in den Fokus rücken. Wer hätte gedacht, dass wir so schnell in die Nähe der 1,60 zurückkehren?


Kanada meldet am Freitag wie der große Nachbar ein paar Daten aus der Arbeitswelt. Arbeitslosenquote, Arbeitsproduktivität und Veränderung der Anzahl der Erwerbstätigen werden 14.30 Uhr gemeldet. USD/CAD hat seine Seitwärtsrange verlassen. Neben guten kanadischen Daten auch Dank der Strahlkraft der EZB. Eine sich erholende oder zumindest eine nicht weiter in die Krise abdriftende Eurozone ist auch wir andere Wirtschaftsgebiet eine zumindest nicht mehr ganz so pessimistische Nachricht. USD/CAD fiel bis 1,0199, konnte sich danach aber wieder etwas erholen. Sollte das Paar die 1,0260 zurückerobern, dürfte die 1,0320 Widerstand liefern. Eine weitere Abwärtsbewegung könnte das Paar bis 1,0150 und im weiteren Verlauf bis 1,0080 führen. Voraussetzung dafür wären dann aber schlechte Non Farm Payrolls aus den USA.


Ich bin aktuell im EUR/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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