Die Welt des Reisens

Donnerstag, 13. Juni 2013

Bange Blicke richten sich weiter auf die Fed

Der US-Arbeitsmarkt war nicht der erhoffte Impuls für die Märkte. Zwar gingen die Neuanträge für Arbeitslosenhilfe zurück, aber die weiterführenden Anträge bleiben auf hohem Niveau. Der Vorwochenwert musste deutlich revidiert werden. In der Summe dürfte sich der Arbeitsmarkt nicht wirklich erholt haben, was den Märkten auf den zweiten Blick auch aufgefallen ist und den US-Dollar wieder unter Druck brachte.

Kurzzeitig sah es so aus, als ob die Märkte die Arbeitsmarktdaten gut bewerteten und damit die Angst auf eine Straffung von QE3 bei der nächsten Fed-Sitzung am 19. Juni wieder stärker in den Fokus rücken könnte. Der Dollar-Index, in dem die verschiedenen Hauptwährungen enthalten sind, blieb aber unter der 81 und kann sich aktuell nicht wirklich entscheiden, wo die Reisen hingehen soll.

Der Abwärtstrend bleibt zunächst mal intakt, Hoffnung auf Erholung wäre wohl erst über 82 zu erwarten. Der Dollar ist doch recht angeschlagen.



Noch aussagekräftiger wird das Bild, wenn man sich im Tageschart den Fibonacci einzeichnet. Bei 81,05 verläuft die 61,8 %-Linie und solange der US-Dollar unter dieser Linie handelt ist ein weiterer Abverkauf sehr wahrscheinlich. Ziel könnte zunächst mal die 80,11 sein. Nach dem Fibonacchi könnte man nach Überwinden der 81,05 von einem neutralen Markt ausgehen, bullish würde es wohl erst wieder über 82,37 werden.


Insgesamt kann man also nicht unbedingt von einer Dollarstärke sprechen. Es gibt aktuell auch keine Zeichen, dass sich etwas daran ändert. Dass der der Greenback nicht richtig abschmiert, liegt wohl vor allem an der Verunsicherung der Märkte, die sich im starken Yen und Franken zeigt.

Schwacher US-Dollar heißt auch, dass ein Untergangsszenario für den Euro vor dem 19. Juni voraussichtlich nicht aufgehen wird. Auf der Oberseite sollte man aber ebenfalls vorsichtig sein, denn die Aufwärtsbewegung ist zuletzt nicht mehr so harmonisch wie noch vor zwei, drei Tagen. Die heutige Korrektur hat zwar keine große Bremsspur hinterlassen, aber wir könnten uns zumindest wieder mehr Richtung ursprünglicher Trendlinie bewegen. Unterstützung dürfte das Paar bei 1,3270 und 3225 erwarten.


Auf der Oberseite warten Widerstände bei 1,3400/35/80. Die 78,6 %-Linie des Fibonacci könnte durchaus noch ein Ziel werden. Spätestens bei 1,35 dürfte aber auch eine Verbal-Intervention und die Sorge über einen zu starken Euro einsetzen. Vielleicht ist aber die Fed schneller und stärkt den US-Dollar durch eine Straffung von QE3 oder zumindest durch die Festlegung eines Fahrplans zum Ausstieg.


Am Freitag erscheinen einige Daten aus der Eurozone, die bei ungünstigen Zahlen die Erholung des Euro auch beenden könnten. Folgende Daten könnten die Karten neu mischen. Da wären zum ersten die Verbraucherpreise in der Eurozone und die Beschäftigtenzahlen in der Eurozone. Alles wir 11 Uhr veröffentlicht - gut für Langschläfer. Wenn man die Daten aus den einzelnen Eurozonen-Ländern Revue passieren lässt, sollte sich das Enttäuschungspotential eigentlich in Grenzen halten.

Am Nachmittag legen die USA nach. Erzeugerpreise und Leistungsbilanz werden 14.30 Uhr gemeldet. Eine dreiviertel Stunde später ist die Industrieproduktion an der Reihe. Zusammengefasst gehen die Experten von einer moderaten Erholung der Konjunktur aus. Lassen wir uns überraschen. 15.55 Uhr erscheint dann noch der Konjunkturerwartungsindex der Uni Michigan. Es könnte also ein turbulenter Tag werden.

In Japan steht 1.50 Uhr das geldpolitische Besprechungsprotokoll auf dem Programm, nicht von dieser Woche, sondern von Ende Mai. Ob dieser Protokoll angesichts der Tatsache, dass die Bank of Japan schon ihre nächste Sitzung hatte, eine große Rolle spielt muss abgewartet werden. Aufgrund der Verunsicherung der Märkte wird der Yen als sicherer Hafen gesucht und bis Mitte kommender Woche muss sich da generell auch nicht viel ändern. USD/JPY hat zuletzt eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollendet und war schon auf dem Weg unter die 94. Aktuell hat sich das Paar noch einmal an die 95 heran gearbeitet, auch die 95,50 könnte ein realistisches Ziel für eine Erholung bleiben. Ob es darüber hinausgeht? Die Wahrscheinlichkeit ist nicht komplett zu leugnen, denn die Drehung bei knapp 94 könnte man schon als Bodenbildung verstehen. Ob es aber ein Signal zu einer nachhaltigeren Erholung gibt, kann man wohl erst sagen, wenn das Paar die 95,50 überwunden hat.


Auf der Unterseite hatte USD/JPY Am Donnerstag schon mal die Unterstützung bei 93,80 getestet. Ein Retest ist nicht vom Tisch. Darunter könnte die 92 in den Fokus rücken und die Frage, wo eigentlich die Erfolge der Bank of Japan sind. Aber ganz so weit sind wir noch nicht.


Schließlich wird 14.30 Uhr noch der kanadische Produktionsverkauf veröffentlicht. Eine schöne Sache, denn der Loonie kam in dieser Woche doch etwas kurz. Der straffe Abverkauf vom Anfang der Woche ist zum Erliegen gekommen. Es scheint zwar immer noch Druck auf dem USD/CAD zu sein, aber noch hält die 1,0160, die zuletzt als Unterstützung diente. Ein Bruch ist allerdings nicht auszuschließen, denn dem Paar fehlt aktuell jegliche Aufwärtsdynamik, wie die insgesamt fallenden Spitzen zeigen. Sollte das Paar sich weiter gen Süden orientieren, dürfte unter 1,01 die ÜParität ein sehr wahrscheinliches Szenario werden. Erster Widerstand wartet bei 1,0220/40.




Ich bin aktuell im EUR/USD und AUD/USD investiert. Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.
Wer mir eine Nachricht hinterlassen möchte, ist herzlichst eingeladen hier einen Kommentar zu hinterlassen oder mich direkt auf dem OpenBook zu besuchen:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen