Die Welt des Reisens

Montag, 18. Februar 2013

Konjunkturerwartungen in Deutschland und der Eurozone

Wie hatte ich doch am Montag in meinem Wochenausblick im eToro-Blog noch orakelt: Einen Währungskrieg gibt es vielleicht nicht, aber der Abwertungswettlauf geht munter weiter. Heute waren im Wettbewerb Japan und die Eurozone aktiv. Japans Regierungschef Abe brachte Käufe ausländischer Staatsanleihen ins Spiel, um den Yen weiter zu schwächen. Außerdem drohte Abe mal wieder mit der Änderung des Notenbankgesetzes, mit dem Ziel die Unabhängigkeit der Notenbank einzuschränken. Ob das mit der Ansage der G20-Finanzminister und Notenbankchefs zusammenpasst, dass man die Geldpolitik nur zur Preisstabilität und zur Sicherung der Konjunktur einsetzt? Wenn man genau hinschaut, ja, denn das Land hat derzeit ein riesiges Problem: Die Deflation. Ob die aktuelle Politik am Ende auch reicht, um die nach der Deflation zu befürchtende Inflation in den Griff zu bekommen, bleibt abzuwarten.

Die Eurozone schickte gleich mal ihre aktuell schärfste Waffe ins Rennen. Die wörtliche Rede von Mario Draghi. Ein starker Euro stelle ein Abwärtsrisiko für die Inflations dar, meinte der EZB-Präsident. Damit hat er sicher Recht, aber was möchte er eigentlich machen, wenn der Euro stärker geworden ist. Aktuel stehen wir bei 1,3350 US$. Das ist nicht wirklich stark. Der EZB-Chef muss aufpassen, dass er sein Pulver nicht verschossen hat, bevor es wirklich ernst wird.

EUR/USD handelt fast unverändert um 1,3350. Und so bleibt auch am Dienstag die Range wie gehabt zwischen 1,3250 und 1,35. Der 4H-Chart zeigt, dass das Paar nach seiner letzten Attacke auf die 1,35 (13. Februar) diese Marke immer mehr aus dem Blick verloren hat. Ein Test der 1,3250 rückt damit immer mehr in den Bereich des Möglichen. Darüber liegen aber noch zwei Marken. Die 1,33 dürfte noch einmal ein wenig Support bieten, ob die 1,3275 wirklich hält, dürfte fraglich sein. Unter 1,3250 könnte neue Abwärtsdynamik entstehen (she. Wochenausblick).


Die Richtung dürfte am Dienstag mal zur Abwechslung wieder von den Wirtschaftsdaten abhängen. Das ZEW veröffentlicht 11 Uhr die deutschen und die Eurozonen-Konjunkturerwartungen. Es wird mit einer deutlichen Erholung gerechnet. Schafft es der Euro wieder über die 1,34?

Schon in der Nacht rückt der Aussie in den Fokus. 1.30 Uhr erscheinen die Monetary Policy Meeting Minutes. Die spannende Frage: Gab es bei der letzten Zinssitzung Diskussionen um eine neuerliche Zinssenkung? Die letzte Senkung auf 3 % ist schon 10 Monate her und die australische Wirtschaft zeigte sich zuletzt nicht unbedingt robust. Anders als bei anderen Notenbanken gibt es außerdem bei 3 % außerdem noch etwas Spielraum. AUD/USD ist weiter auf dem Weg Richtung Parität. Nach der Erholung bis 1,0380 hat das Paar nun seinen Abwärtstrend wieder aufgenommen und pendelte am Montag um 1,03. Die Seitwärtsbewegung seit Freitagnachmittag könnte in der Nacht Geschichte sein, wenn in Australien eine Zinssenkung debattiert wurde. Das erste Ziel dürfte knapp unter 1,0250 zu finden sein, die im Wochenausblick angesprochene 1,0150 dürfte dann sehr realistisch werden.

Für EUR/AUD rückt die 1,30 in den Fokus. Auf der Unterseite unterstützen die 1,2935/00 und 1,2850, je nach Datenlage, wobei der Chart wohl eher Longpositionen empfiehlt.

Aus Japan wird das geldpolitische Besprechungsprotokoll gemeldet (0.50 Uhr). Hier ist interessant, ob die Entscheidung, keine neuen geldpolitischen Maßnahmen zu ergreifen, sondern die aktuellen weiterzuführen, einstimmig fielen. USD/JPY bewegte sich am Montag setiwärts. Am Widerstand bei 94,40 hat sich genauso nichts geändert, wie an der Unterstützung bei 92,50. Interessanter, als die Frage, nach diesen Marken, ist die Frage, ob die aktuelle Politik der Japaner unfair ist oder och irgendwie nachvollziehbar ist. Ich werde mich diesem Thema voraussichtlich am Mittwoch mal im eToro-Blog beschäftigen. Ich habe einige Charts gefunden, die vielleicht ganz interessant sein könnten und die Sicht auf Japan vielleicht ein wenig ändert.

Auf EUR/JPY trifft die gleiche Aussage zu. Das Paar bewegte sich in einer engen Range um 125,40 herum. Widerstand ist bei 127,70 zu finden, Support bei 123,60.

Aus Kanada werden 14.30 Uhr der Erwerb ausländischer Wertpapiere und die Großhandelsumsätze veröffentlicht. USD/CAD hat den Widerstand bei 1,01 überwunden. Es gilt also ein neues Ziel zu orten: es dürfe bei 1,0170 zu finden sein. Dazwischen gibt es noch bei eventuell 1,0130 ein wenig Gegenwehr. Übergeordnetes Ziel dürften die 1,0250, Hoch aus dem Juli 2012, sein. Sollte das Paar wieder unter die 1,00 drehen, bietet die 0,9950 Support.


Am Dienstagabend, 18.15 Uhr, spricht noch der SNB-Vorsitzende Thomas Jordan. Dass die Schweizer Nationalbank bei EUR/CHF die 1,20 weiter verteidigen möchte, hat Jordan ja erst vor kurzen beim G7-Treffen bekräftigt und auch angedeutet, dass die SNB sich weitere Maßnahmen vorbehält. Zaubert der Schweizer am Dienstag eine aus dem Hut? Aktuell haben wir ein interessantes Chartbild mit der Frage, in welche Richtung sich das Ganze auflösen wird:



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