Die Welt des Reisens

Dienstag, 24. September 2013

Der US-Konjunktur auf den Zahn gefühlt

Nachdem gestern der deutsche Konjunktur auf den Zahn gefühlt wurde und der ifo-Geschäftsklimaindex durchwachsen ausfiel, ist heute die US-Wirtschaft an der Reihe. Doch bevor wir uns mit den heutigen Terminen auseinandersetzen, ein Blick auf die Zahlen von gestern.

Der ifo-Geschäftsklimaindex blieb ein wenig unter den Erwartungen, wobei dies wohl eher nicht ganz so dramatisch war, weil die Komponente der Geschäftserwartungen, also der Blick auf die Zukunft besser als erwartet ausfiel. Ansonsten gab es aus der Eurozone nur "nebensächliche" Daten, die aber auch mal einen Blick wert sind. Die österreichische Industrieproduktion schrumpfte im vergangenen Monat um weitere 0,9 %. Das niederländische BIP lag mit -1,7 % für die letzten 12 Monate sogar leicht über den Erwartungen. Dafür ging aber das Geschäftsvertrauen in den Keller. Nach -1,6 verschlechterte sich der Index auf -2,8 Punkte. Dies ist zumindest mal ein Rückschlag auf dem Weg der Konjunktur-Erholung.

Auch die italienische Nicht-EU-Handelsbilanz wies einen deutlich schrumpfenden Überschuss auf (0,56B nach 2,80B) und spanische Anleihen mit 3-monatiger Laufzeit wurden mit einem fast doppelt so hohen Zinssatz versteigert, als noch vor einem Monat. Immerhin war die Auktion aber 4-fach überzeichnet.

Man kann also durchaus Sand im Getriebe des Konjunktur-Erholungs-Motors der Eurozone erkennen, aber die Daten geben nicht her, dass man sich wieder in die Krise zurück manövriert. Hier wird man die kommenden Wochen beobachten müssen. Besonders die großen Problem-Nationen Frankreich, Spanien und Italien dürften hier eine Rolle spielen. Weniger wichtig werden wohl die Nachrichten zu Griechenland sein. Jeder weiß inzwischen, dass die Hellenen noch ein oder auch zwei Hilfspakete benötigen. Es ist eher nicht damit zu rechnen, dass die Märkte hier in Panik verfallen. Es wäre eher eine Überraschung, wenn Griechenland keine Hilfe mehr benötigen würde.

Eine anderes Thema könnte da schon eher eine Rolle spielen. Die Regierungsbildung in Deutschland dürfte sich eine Weile hinziehen. Auch wenn sich die SPD ziert, am Ende wird es auf eine große Koalition hinauslaufen. Damit dürfte Deutschland ein verlässlicher Partner in der Eurozone bleiben, was eine wichtige Ansage an die deutschen Partner wäre. Neuwahlen würden den kleinen und vor allem auch den radikalen Parteien nutzen. Sie wären ein Affront gegen den Wähler und nach einhelliger Meinung der großen Parteien deshalb nicht machbar. Es wird auf CDU/CSU und SPD ankommen, die Euroskeptiker in den kommenden vier Jahren nicht weiter zu stärken und die eigentlich gute Europolitik der Bevölkerung besser zu kommunizieren. Warum der Euro so wichtig für die deutsche Wirtschaft ist, erörtere ich gern mal an anderer Stelle. Euro und EZB können jedenfalls nichts dafür, dass fast alle Staaten in der Eurozone (auch Deutschland) keinen soliden Haushalt haben. Sollte die Regierungsbildung sehr lange dauern, könnte die zu Nervosität an den Märkte kommen.

Heute wurde in Deutschland das GfK-Konsumklima veröffentlicht. Am Nachmittag stehen dann wichtige Daten aus den USA an. 14.30 Uhr werden die langlebigen Wirtschaftsgüter und 16 Uhr die Wohnungsverkäufe veröffentlicht. Beide Daten dürften entscheidende Indikatoren sein, welche der FOMC für die Entscheidung über Tapering heranziehen wird. Neben der Arbeitslosigkeit wird auch die allgemeine Verfassung der Konjunktur eine wichtige Rolle spielen.

EUR/USD fiel am Dienstag unter die 1,35 und ist inzwischen auch charttechnisch unter Druck. Aktuell sieht es eher nach einer weiteren Korrektur zunächst in den Bereich 1,3430/00 aus. Fundamentalanalytisch gibt es aktuell keinen Grund, mit einem großen Abverkauf des Euro zu rechnen. Natürlich kann das sich bei einer entsprechenden Nachrichtenlage schnell ändern. Nur ist sie aktuell nicht zu erkennen. So könnte es sein, dass
der Markt Kurse über 1,35 zurecht als Übertreibung gesehen hat und das Paar nun in einer Range 1,34 - 1,35 pendelt.


Die Eurozone bringt am Nachmittag ein paar Töne zu Gehör. Zunächst spricht EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen in Frankfurt (14 Uhr), ehe Bundesbankchef Weidmann sicher erklärt, dass er ganz anderer Meinung ist. Zumindest ist er 17 Uhr an einem anderen Ort, nämlich in Düsseldorf.

Großbritannien meldet am Vormittag die Anlagegeschäfte und den realisierten Handel. GBP/USD kam schon am Dienstag unter Druck, als die Hypotheken-Genehmigungen unter den Erwartungen blieben. Die 1,5960 hat als Unterstützung zunächst standgehalten und so könnte das Paar wieder Richtung 1,6160 unterwegs sein. Sollten die Daten heute enttäuschen, findet Cable bei 1,5885 Unterstützung.


Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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