Die Welt des Reisens

Dienstag, 17. September 2013

Larry Summers lässt die Märkte jubeln

Das war ein Donnerschlag! Larry Summers hat schon am Sonntag für ein Kursfeuerwerk gesorgt. Der ehemalige US-Finanzminister und jetzige ökonomische Berater des US-Präsidenten Barack Obama , Larry Summers, hat seine Kandidatur auf den Chefposten bei der Fed zurückgezogen. Zu umstritten ist Summers ausgerechnet in der Obama-Partei, bei den Demokraten. Für Barack Obama ist dies sicher eine weitere schlechte Nachricht. Der US-Präsident macht zur Zeit keine sehr glückliche Figur. Weder im Syrien-Konflikt noch bei der Suche nach dem Nachfolger von Ben Bernanke, der ja Anfang 2014 das Amt des Fed-Chairman aufgibt, macht Obama keine wirklich gute Figur.

Angesichts dieser Überraschung verblasste der gestrige Auftritt Mario Draghis in Berlin komplett. Der EZB-Präsident wiederholte seine pessimistische Sicht der letzten EZB-Ratssitzung.  Draghi bekräftigte, dass der Zinssatz lange niedrig bleibt oder sogar noch gesenkt wird. Immerhin sei das Risiko "extremer Ereignisse" gesunken. Die Konjunktur stecke jedoch noch in den Kinderschuhen. Die letzten Daten geben dem EZB-Präsidenten recht. Die Konjunktur an der Peripherie zeigte sich zuletzt noch nicht sehr stabil.

Die Märkte interessierte dies am Montag jedoch nicht so sehr. Wichtig war, das Larry Summers nicht Fed-Chef wird und nun wohl wieder Janet Yellen als Favoritin auf das höchste Amt in der Fed gelten darf. Yellen steht für eine Fortsetzung der Geldpolitik Ben Bernankes. Bernanke gilt als Freund der Börse. Was die Börse offenbar nicht ganz auf dem Plan hat, ist, dass auch Janet Yellen die quantitative Lockerung (QE3) deutlich zurückfahren wird. Auch sie ist ja an Beschlüsse des FOMC gebunden und dort hat sie nur eine von 11 Stimmen.

Die Geldpolitik der USA scheint für die kommende Zeit sowieso vorgezeichnet zu sein. Zumindest die Anleihekäufe, die ein Volumen von 45 Mrd. US$ ausmachen, dürften wohl bis Mitte nächsten Jahres komplett zurückgefahren werden. Die Mortage Backed Securities, in welche die Fed monatlich 40 Mrd US$ pumpt, sind wahrscheinlich von der Straffung der Geldpolitik nicht betroffen. Wenn die Fed also diesen Erwartungen des Marktes entspricht, bleibt es weiterhin beim sehr lockeren Geld.

Zwei Termine sind am Dienstag von gesteigertem Interesse. Das ZEW in  Mannheim veröffentlicht den Konjunkturerwartungsindex für Deutschland und die Eurozone. Beide Zahlen sollen positiver ausfallen als vor einem Monat. Besonders gespannt bin ich auf den Wert aus der Eurozone. Nach 44,0 werden diesmal 47,2 erwartet. Schauen wir mal auf ein paar Daten: Das italienische BIP blieb in der vergangenen Woche hinter den Erwartungen zurück. Um 0,3 % ging das Wirtschaftswachstum im letzten Quartal zurück. Erwartet wurde nur ein Rückgang von 0,2 %. Auch die italiensische Industrieproduktion legte wieder den Rückwärtsgang ein. Minus 1,1 % im letzten Monat. Noch schlimmer sah es in der Eurozone insgesamt aus. Da verschlankte sich die Industrieproduktion in einem Monat gleich um 1,5 %. Das französische Leistungsbilanzdefizit (-3,2B) hat sich im Vergleich zum Vormonat verdoppelt. Die Beschäftigung nahm in den letzten 12 Monaten um 1 % ab - keine Veränderung zum Vormonat. Die Daten verheißen als nicht viel gutes aus der Eurozone und könnten den Euro unter Druck bringen, wenn nicht der deutsche Index deutlich positiver ausfällt.

Am Nachmittag sollte man dann nicht versäumen, einen Blick auf die US-Verbraucherpreise zu werfen. Dass die Daten allerdings einen großen Einfluss auf die Entscheidung des FOMC haben, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Für die eine oder andere Marktbewegung, sind die Daten aber auf jeden Fall gut.

Außerhalb von Euro und Dollar sollte man am Vormittag auch die britischen Verbraucherpreise nicht ganz außer Acht lassen. Das war es dann aber auch schon vor dem großen Tag der Entscheidungen.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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