Die Welt des Reisens

Sonntag, 8. September 2013

Wenig Daten in der Woche vor der FOMC-Sitzung

Nach einer Woche mit vielen Zinsentscheidungen und Daten, wird die kommende Woche von der Datenseite her, eher an Ereignissen arm. Mehr in Atem halten könnten uns die USA und ihre Vergeltungspläne für Baschar al-Assad, der nach Überzeugung der Amerikaner für den Giftgasanschlag verantwortlich ist. Die "Los Angeles Times" will wissen, dass Präsident Obama mit größerer Härte als ursprünglich geplant gegen die Regierungstruppen vorgehen möchte und vom Pentagon eine Liste mit zusätzlichen Zielen verlangt habe. Auf der anderen Seite ist die Frage, was Obama macht, wenn der Kongress gegen einen Militärschlag stimmt, denn eine Zustimmung der vorwiegend republikanischen Abgeordneten ist nicht sicher. Und so dürfte die Woche wieder von einigen Unsicherheiten begleitet sein.

In der vergangenen Woche gab es überwiegend starke Daten aus den USA, so dass es lange nach einer Eingrenzung der Anleihekäufe noch im September aussah. Doch dann kamen die Non Farm Payrolls, die ähnlich wie am Tag zuvor die ADP-Arbeitsmarktdaten enttäuschten. Zwar sank die Arbeitslosenquote überraschend auf 7,3 %, aber das kann auch damit zusammenhängen, dass sich einfach mehr Menschen dem Arbeitsmarkt entzogen haben, weil sie keine Hoffnung mehr auf einen Job haben und so auch aus der Statistik gefallen sind.

Die Eurozone bot in der letzten Woche eigentlich ein ganz passables Bild, weshalb die Pressekonferenz von Mario Draghi einigermaßen überraschend war. Der EZB-Präsident hob die Risiken vor, die Fragmentierung des Marktes sei ein großes Problem und man habe über eine Zinssenkung gesprochen. Das überraschte dann wohl doch den Markt und EUR/USD nahm zwischenzeitlich Kurs auf die 1,31, fand aber bei 1,3110 einen Boden und konnte am Freitag eine Erholungsbewegung bis 1,3175 vollziehen, nachdem der US-Arbeitsmarkt enttäuschte.

Sollte die Syrien-Krise nicht eskalieren, könnte EUR/USD sich weiter erholen. Dazu müsste das Paar aber die 1,3175 nachhaltig zurück erobern. Weitere Widerstände haben sich bei 1,3220/25 und 1,3250 gebildet. Darüber sind die 1,3300/30 durchaus wieder realistisch. Unter 1,3160 droht ein weiterer Test der 1,3110 und bei einem Bruch die 1,2980. Das Paar könnte also am Scheideweg liegen.


Erste Impulse kann es schon in der Nacht geben, wenn in China Verbraucher- und Erzeugerpreise gemeldet werden. Schon am Sonntag meldete ja das Reich der Mitte eine sehr gute Handelsbilanz. Hat China seine Krise überwunden? Für diese Einschätzung dürfte es noch zu früh sein.

Ansonsten müssen wir bis Donnerstag waren, ehe die ersten Daten erscheinen. Dann melden die USA die Anträge auf Arbeitslosenhilfe und man kann wieder über Tapering spekulieren. Am Freitag gibt es dann noch die US-Einzelhandelsumsätze.

Bloß gut, dass es wenigstens ein paar andere Daten gibt. Die Japaner melden schon in der Nacht das BIP und die Leistungsbilanz. Spannend ist, ob das Quartals-BIP die Prognose von 0,9 % erreicht. Wetten sollte man darauf wohl besser nicht, denn zuletzt enttäuschten die japanischen Daten etwas.

USD/JPY konnte sich nach der Ankündigung der Bank of Japan, die geplante Mehrwertsteuererhöhung in Japan notfalls mit einer weiteren Ausdehnung der Geldpolitik zu unterstützen, nur kurz über der 100 halten. Nach den enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten stürzte USD/JPY wieder unter die 99,15 und wurde erst knapp über 98,50 gebremst. Es gibt übergeordnet noch einen Aufwärtstrend, aber Vorsicht dürfte bei diesem Paar weiter angebracht sein.


EUR/JPY handelt in einer großzügigen Seitwärtsrange, bei der die oberen Spitzen abfallen (zuletzt wurde gerade so die 132 überwunden) und 129,50 als untere Unterstützung dient. Auch einen Aufwärtstrend kann man ausmachen. Beides bietet dem Paar jedoch einen großen Spielraum. Wohin die Reise des Paares in der neuen Woche geht, dürfte unter anderem der US-Präsident entscheiden. Kommt der Militärschlag gegen Syrien, dürften die Marktteilnehmer den sicheren Hafen Yen suchen.


Großbritannien meldet am Mittwoch die Arbeitslosenstatistik. 22.000 weniger werden im Vergleich zum letzten Monat erwartet. Das ist nicht unbedingt eine Quantensprung aber immerhin. Sollte Barack Obama doch noch eine andere Lösung als Krieg einfallen, könnte GBP/USD weiter im Aufwärtstrend bleiben und die 1,5700/50 attackieren. Sollte aber der Kongress für einen Militärschlag stimmen oder Barack Obama eine einsame Entscheidung mit Rückendeckung der Europäer (Motto: Wir sind dafür, aber wir machen nicht mit) treffen, dann sieht es wohl eher schlecht aus für Cable. 1,5430 und 1,5270 wären die nächsten Unterstützungen, sollte die 1,5570 nicht halten.


Am Mittwochabend meldet sich die Reservebank von Neuseeland mit ihrer Zinsentscheidung und ihrem geldpolitischen Statement. Nachdem die australische Notenbank damit überrascht hat, dass offenbar eine Zinssenkung trotz weiterhin bescheidenen Wirtschaftswachstums und einer immer noch leichten Überbewertung des Aussie nicht ansteht, darf man gespannt sein, wie sich die Notenbank des Nachbarlandes äußert. Erwartet wird keine Änderung der Geldpolitik. Der Zinssatz liegt mit 2,5 % auf gleichem Niveau wie der australische. Die Wirtschaftsdaten aus Neuseeland waren nicht berauschend. Zuletzt wiesen die Daten ein großes Handelsbilanzdefizit, zurückgehende Baugenehmigungen, aber steigende Investionaserwartungen aus.

NZD/USD handelt im Aufwärtstrend und hat den Widerstand knapp über 0,80 beim ersten Versuch nicht herausgenommen. Das Paar darf ruhig in wenig korrigieren, denn es ist leicht überkauft, und dann einen neuen Versuch wagen. Bis zum Augusthoch bei 0,8163 ist es aber noch ein kleiner Weg. 0,8055 und die 0,8105 würden bremsen. Auf der Unterseite unterstützen die 0,7925 und die 0,7860.


Die Arbeitsmarktzahlen aus Australien werden am Donnerstagmorgen veröffentlicht. AUD/USD hat nach der fehlenden Ankündigung der Reservebank von Australien, die Zinsen zu senken, eine beachtliche Erholung vollzogen. An der 0,9220 war aber einmal mehr zunächst Feierabend. Über dieser Marke würde noch die 0,93 warten. Erst darüber würden die Bullen etwas befreiter agieren können. Unterstützt ist das Paar bei 0,9115.


Bei EUR/AUD könnte die 1,4310 als Unterstützung dienen und der Abwärtstrend brechen. Ziel wäre dann die 1,4465. Sollte der Bruch nicht nachhaltig sein, kann 1,4170 das Ziel sein.


Der Dax hält sich über der 8.095 und könnte sich weiter Richtung 8.450 bewegen, wenn die Amerikaner nicht laut über Krieg nachdenken. Am Ende wird die geopolitische Lage entscheiden, welches Potential der Dax hat.


Ich bin aktuell in EUR/USD und Gold investiert.

Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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