Die Welt des Reisens

Dienstag, 3. September 2013

Kriegsangst steigt wieder

Es war ein kurzes Intermezzo. Die Hoffnung, dass im Syrienkonflikt doch die Diplomatie eine Rolle spielen könnte, ist am Dienstagnachmittag schon wieder stark zurückgegangen. Der republikanische Mehrheitsführer im US-Abgeordnetenhaus, John Boehner, machte klar, dass die Republikaner Barack Obama bei einem Militärschlag unterstützen werden, sollte sich der Präsident dafür entscheiden. Boehner meinte, dass nur die USA in der Lage seien, einen Militärschlag auszuführen und der Chemiewaffeneinsatz nicht unbeantortet bleiben dürfe.

Wenn man ehrlich ist, durfte man eine solche Reaktion von den Republikaner erwarten. aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und so hatten sich die Märkte am Dienstag zwischenzeitlich ein wenig aufgerappelt. Der Tag begann zwar mit dem Gerücht von einem Raketenabschuss aus dem Mittelmeer Richtung Ostküste. Dies stellt sich aber am Ende als Test der Israelis heraus und dass Israel nicht gerade sensibel mit der Lage vor der eigenen Haustür umgeht ist ja nicht ganz neu. Wer diese Einlassung nicht versteht: Ich finde es immer erstaunlich, dass den Isrealis ausgerechnet dann,, wenn die Palästinenser zu Friedensverhandlungen bereit sind einfällt, dass man im Westjordanland noch ein paar Siedlungen bauen könnte. Mir geht es nicht um die Siedlungen an sich, mir geht es ums Timing, liebe Israelis. Nun gut, das werden wir nicht ändern und auch dafür haben wir ja eigentlich die UNO.

Zurück zum Trading und damit zum Dax. Hier sieht man es schön: Eigentlich sah es gar nicht so schlecht für den deutschen Leitindex aus. Der Dax handelte über der 8,210/15-Punkte-Marke, was durchaus Potential für höhere Kurse erkennen ließ. Nach der Raketen-Nachricht legten aber die Bären einen Raketenstart hin, den die Bullen aber gut konterten. Der Dax stieg wieder über die neuralgische Marke, konnte sich aber nicht mehr absetzen. Die Nervosität ist durchaus ersichtlich und endet in den oben erwähnten Äußerungen von John Boehner. Nun ist der Dax also wieder auf Tauchstation.


Der Aufwärtstrend ist inzwischen nachhaltig gebrochen und der Abwärtstrend hat auch in der kurzen Hoffnungsphase gehalten. Es sieht also insgesamt nicht mehr sehr gut für den Dax aus. Das Signal für den großen Abverkauf hat der Ichimoku zwar noch nicht gesendet, aber es liegt wohl in der Luft. Die Oberseite dürfte bei steigender Kriegsangst kaum ein Thema sein. So dürfte die 8.210/15 nun als Widerstand fungieren und sich der Blick knapp unter die 8.100 richten. Ein Bruch würde die 8.000er-Marke schnell nahebringen. Danach dürften die Bullen ihren Kampf endgültig verloren haben. Aktieninhaber dürfen sich wohl in der nächsten zeit darauf einstellen, dass man ein wenig auf Gewinne warten muss, wer einsteigen  möchte könnte vielleicht um 7.680 Punkte eine interessante Einstiegsmarke finden. Hat jetzt jemand einen Schreck bekommen. Noch haben wir die 8.000 nicht passiert, aber es spricht nichts dagegen, dass dies möglich sein könnte.


Unser Freund der Euro hat dankt ISM Einkaufsmanager aus den USA und Herrn Boehner glaich zweimal ein neues Mehr-Wochen-Tief markiert. zunächst schaute die Gemeinschaftswährung bei 1,3144 vorbei, danach schickte John Boehner EUR/USD bis 1,3138. Inzwischen stabilisiert sich das Paar wieder etwas und ist auf dem Weg zu einem neuerlichen Test der Region 1,3180/90, die als Widerstand dient.


Insgesamt hat EUR/USD einen ziemlich brutalen Abverkauf erlebt, der wahrscheinlich noch nicht zu Ende ist. Das Paar bewegt sich in einem Abwärts-Trendkanal, der ziemlich intakt ist. Die wichtige  Unterstützung bei 1,3180 ist nachhaltig gebrochen und auch die Entwicklungen im Nahen Osten dürften dem Euro kaum helfen. Dazu kommt die Überlegung der Märkte, dass die Maßnahmen der EZB, um die Zinsen besonders in der Peripherie niedrig zu halten, zunehmend verpuffen und deshalb eine weitere Maßnahme, zum Beispiel der massenweise Aufkauf von Staatsanleihen bevorstehen könnte. Im Gegenzug meldeten die USA am Dienstag einen positiven ISM Herstellungsindex und die Phantasie konnte wieder loslegen: Tapering oder doch nicht? Vielfach wird vermutet, dass der Markt einen großen Teil einer Eingrenzung der Anleihekäufe schon eingepreist hat. Solange Kriegsgefahr herrscht, dürfte das aber sowieso zweitrangig sein. EUR/USD dürfte unter Druck bleiben. Das Ziel könnte bei 1,2980 liegen, auch wenn ich nicht verschweigen will, dass auch bei 1,3070 eine ernstzunehmende Unterstürzung zu erwarten ist. Sollte sich das Paar überraschenderweise wieder über die 1,3180 retten, wäre 1,3250 das Ziel.


Vor dem großen Notenbanktag gibt es am Mittwoch die Einzelhandelsumsätze und das BIP aus der Eurozone sowie am Abend das Beige Book aus den USA: Letzteres dürfte dann wieder die Phantasien des Marktes beflügeln. Gibts nun Eingrenzung von QE3 oder nicht? 

USD/JPY hat am Dienstag einen Versuch unternommen, die 99,80 zu überwinden. Am Ende hat mir das Paar gezigt, dass der Widerstand eigentlich bei 99,85 liegt. Nun ja. noch ist eine Überwindung dieser Marke möglich, der Ichimoku ist auf jeden Fall weiter bullisch. Ich habe zur Verdeutlichung einen Pfeil zwischen Tenkan und Kijun gezeichnet. Unter 99,15 könnten die 98,50 und 98 in den Fokus rücken. Aktuell sieht es aber  für Kurse über 100 gar nicht so schlecht aus. Ziel könnte zunächst die 101,53 sein. Der Entscheidende Impuls könnte am Donnerstagmorgen von der Bank of Japan kommen.


In der Nacht zum Mittwoch wird das australische BIP veröffentlicht. Nachdem die Reserve Bank of Australia keine konkreten Hinweise auf weitere Zinssenkungen gegeben hat, konnte sich AUD/USD deutlich erholen, aber das Paar müsste schon wenigstens die 0,9220 überwinden, damit die Bären endgültig aus dem Rennen wären. Aktuell geht es darum, die 0,9045 zu bestätigen und die 0,9085 zu überwinden. Erst dann ist überhaupt an die 0,9220 zu denken. Auf der Unterseite gibt es knapp unter 0,89  einen guten Support.


Bei EUR/AUD könnten bald die Bären gut brüllen haben. Die 1,4450 rückt immer näher. Ein Bruch legt einen Abverkauf bis 1,4170 nahe. Klar bei 1,4310 kann man auch eine Unterstützung ausmachen, aber die lange signifikante Linie der unternen Begrenzung der Ichimoku-Wolke (Pfeil) lässt mich die 1,4170 als Ziel favorisieren. Noch steht das Paar freilich über 1,4450 und angesichts des überverauften Modus könnt s auch eine zwischenzeitliche Erholung geben. Bei 1,4630 und 1,47 sind Widerstände auszumachen. Der Ichimoku bevorzugt allerdings klar den Abverkauf.


In Großbritannien wird der Dienstleistungsmanagerindex veröffentlicht. Im Vergleich zu EUR/USD hält sich GBP/USD recht ordentlicht. Das Paar hält sich wacker über der unteren Begrenzungslinie des Aufwärtstrends. Aktuell steht das Paar vor dem Durchbruch der Wolke, was, sollte der orange Kijun noch Richtung Norden schauen, ein bullisches Signal sein sollte. 1,5700 und 50 sollten hier die nächsten Ziele sein. Unterstützung findet Cable im Bereich 1,5425/20.


Für eine Erholung von EUR/GBP spricht höchstens, dass das Paar ein wenig überverkauft ist. Ansonsten dürfte das Unterschreiten der 0,8470 für die Bullen eine Katastrophe sein. 0,8430/20 dürften nun zum Ziel werden. Eine Erholung dürfte sätestens bei 0,8505 gebremst werden.


Kanada setzt am Mittwoch den Reigen der Zinsentscheidungen fort. Zuletzt gabe es bei der Konjunkturerholung ähnlich wie in den USA Bremsspuren. s wird also interessant, ob die Bank of Canada nicht doch ein wenig Stimulus in den Markt wirft. Das könnte USD/CAD dann aus seiner inzwischen wirklich langweiligen Range zwischen 1,0470 und 1,0570 herauskatapuliteren. Wird das Doppeltop bei 1,0568 (Pfeil) herausgenommen, ist das erste Ziel 1,0610.


Danach käme das Hoch aus dem September 2012 in den Fokus: 1,0658.

Ich bin aktuell in EUR/USD und GBP/USD investiert.

Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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