Die Welt des Reisens

Montag, 9. September 2013

Ruhige Woche vor der Sitzung des FOMC?

Der Wirtschaftskalender für die neue Handelswoche ist sehr übersichtlich und verspricht eigentlich kaum spektakuläre Kursbewegungen. Eine Woche in der also viel Raum zum Abwarten der Ergebnisse des Sitzung des FOMC in der nächsten Woche bleiben könnte. Besonders das Majorpaar EUR/USD bietet in der ersten Wochenhälfte praktisch keine Daten. Erst am Mittwoch erfreuen uns die Deutschen mit den Verbraucherpreisen, für die es aber schon eine Vorabveröffentlichung gab, weshalb hier das Überraschungspotential recht begrenzt ist. Am Donnerstag erscheinen dann die Daten zur Industrieproduktion aus Italien und der Eurozone. Zuletzt gab es ja enttäuschende Industriedaten aus Deutschland, da darf man wohl auch aus Italien und der Eurozone eher Ernüchterung erwarten.

Am Donnerstag heißt es dann Tapertalk. Die spannende Frage ist, wie die Anträge auf Arbeitlosenhilfe noch auf die Entscheidungen des FOMC, der am 17./18. September tagt, wirkt. Nach den schwachen Non Farm Payrolls, geht der Markt erst einmal davon aus, dass die Eingrenzung der Anleihekäufe zumindest nicht zwingend schon im September beginnen. Es darf auf jeden Fall weiterspekuliert werden. Am Freitag gibt es noch die Zahl der Beschäftigten in der Eurozone. Die Prognose ist nicht unbedingt erfreulich. -0,2 % werden für das vergangene Quartal erwartet. Wichtiger sind am Freitag aber die US-Einzelhandelsumsätze, die einen interessanten Blick auf das Verbrauchervertrauen werfen lassen. Die US-Wirtschaft lebt ja nicht unerheblich von der Binnennachfrage.

Zu befürchten ist, dass ein anderes Ereignis den Markt bewegen wird. Die Frage lautet wohl nicht mehr ob, sondern wie und wann die USA Syrien angreifen. Die "Los Angeles Times" will wissen, dass Präsident Obama mit größerer Härte als ursprünglich geplant gegen die Regierungstruppen vorgehen möchte und vom Pentagon eine Liste mit zusätzlichen Zielen verlangt habe. Auf der anderen Seite ist die Frage, was Obama macht, wenn der Kongress gegen einen Militärschlag stimmt, denn eine Zustimmung der vorwiegend republikanischen Abgeordneten ist nicht sicher. Und so dürfte die Woche wieder von einigen Unsicherheiten begleitet sein.


Man muss also wieder mit einigen Überraschungen rechnen, vor denen einem kein Chart und auch keine Fundamentalanalyse schützt. Nach meinen Informationen will Barack Obama am Dienstag eine Fernsehansprache halten. Der Seant will noch in dieser Woche zustimmen. Der Kongress wird eventuell erst in der kommenden Woche abstimmen. Die Mehrheit hier ist gegen den Krieg oder unentschieden. Der Präsident lässt derweil an den Zielen eines Bombardements arbeiten. Laut "Los Angeles Times" befürchten die Amerikaner, dass die bisherige Planung bei Assads Truppen keine Wirkung zeigen würde. Man will ja Assad einen Wirkungstreffer verpassen, ohne dass er Angst haben muss, seine Macht zu verlieren. So richtig es ist, dass der feige Chemiewaffen-Anschlag eine Reaktion verlangt (muss es aber unbedingt Krieg sein), so falsch ist die Strategie, denn sie wird das Leiden der Menschen in Syrien verlängern. Das mal ganz abgesehen davon, ob die Assad-Truppen den Giftgas-Einsatz überhaupt zu verantworten haben. Im Prinzip gibt es keinen Grund, den Bericht der UNO nicht abzuwarten. Wenn sich der Kongress genug Zeit lässt, bekommen wir ihn ja vielleicht noch vor dem Bombardement zu lesen.


Alles dürfte also sehr unsicher bleiben. Der Krieg wird wohl kommen, was den sicheren Häfen wie Yen, US-Dollar, vielleicht auch Gold helfen könnte. Verlierer dürften dann die Aktienmärkte und der Euro sein. Die Frage ist, wann werden die Märkte den Militärschlag einpreisen? Oder vertrauen die Anleger darauf, dass die USA tatsächlich einen 3-tägigen Militärschlag führen und sich dann wieder zurückziehen können?

Sollte der Markt zum Ergebnis kommen, dass die geopolitischen Auswirkungen des Angriffs der USA auf Syrien ausbleiben werden, dann könnte die Zinsentscheidung der Reserve Bank of New Zeeland den Markt bewegen. Allerdings auch nur, wenn die Notenbank eine Überraschung parat hat. Das dürfte aber eher unwahrscheinlich sein. Nachdem letzte Woche die Australier auf jegliche Zinssenkungsrhetorik verzichtet haben, wäre es eine Überraschung denn die Neuseeländer damit beginnen. Der Kiwi war insgesamt nicht so überbewertet wie der Aussie. Allerdings sind zuletzt auch einige neuseeländische Wirtschaftsdaten nicht berauschend gewesen. Zuletzt wiesen die Daten ein großes Handelsbilanzdefizit, zurückgehende Baugenehmigungen, aber steigende Investitionserwartungen aus.

Außerdem könnte Cable seinen Höhenflug fortsetzen, wenn am Mittwoch die Arbeitslosenstatistik positiv ausfällt. Am Donnerstagmorgen gibt es Arbeitsmarktdaten aus Australien. Ein paar interessante Daten gibt es also schon, bevor dann in der kommenden Woche alles auf die Zinsentscheidung des FOMC schaut. Über allem schwebt aber die Frage, wie werden die USA im Syrienkonflikt entscheiden.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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