Die Welt des Reisens

Dienstag, 27. August 2013

Syrien und die US-Haushaltskrise sorgten für Bewegung

Es deutet sich schon einige Tage an und nun scheinen die Planungen konkretere Züge anzunehmen. Der Westen zieht in den Krieg gegen Syrien. Nach einem Mandat der UNO wird gar nicht mehr gefragt, zumindest bei den Lautsprechern ist auch der deutsche Außenminister ganz vorn dabei. Wenn wir für solche Entscheidungen aber gar nicht mehr die UNO benötigen, hätte ich einen Sparvorschlag...

Apropos sparen offenbar ebenfalls erst heute ist dem Markt aufgefallen, dass die USA in sechs Wochen zahlungsunfähig sind. Wer US-Finanzminister Lew in der vergangenen Woche zugehört hat, wusste das schon. In dieser Beziehung könnte der Krieg gegen Syrien genau im richtigen Moment kommen, denn die Anhebung der Schuldenobergrenze dürfte so nur Formsache werden.

Die Märkte hatte am Montag recht verhalten auf die Krise in Syrien reagiert. Dass am Dienstag "scharf nachgewaschen" wurde, hat mit einer der wichtigsten Börsen der Welt zu tun: London, wo ein Großteil der Devisengeschäfte abgewickelt wird. Da war gestern Feiertag und heute so musste heute noch panisch reagiert werden. Als Termin hatte man sich kurz vor 10 Uhr ausgesucht und somit genau die Zeit, zu der das ifo-Institut eigentlich eine Steilvorlage für den Euro lieferte. Der Handel hatte aber mit Syrien zu tun (Pfeil 1). Am Nachmittag machte dann die Haushaltsstory aus den USA die Runde, was den Euro bis 1,34 hob (Pfeil 2). Dass das Gerücht, dass ein Angriff auf Syrien schon morgen erfolgen könnte, den Dollar gedrückt hat, wie jandaya vermutet, macht für mich keinen Sinn, denn normalerweise sorgt doch ein Krieg ja dafür, dass das Kapital die sicheren Häfen, also den Dollar sucht. Af jeden Fall viel Bewegung im EUR/USD, aber am Ende fast ein Null-Summenspiel. Am Ende bleibt alles beim Alten. Auf der Oberseite gibt es Widerstand bei 1,3400/52, auf der Unterseite unterstützt die 1,33. Ein Bruch würde wahrscheinlich einen harten Aufprall auf 1,3180 nach sich ziehen.


Viel mehr Action war in den Aktienmärkten. Verlierer waren die asiatischen Märkte. Der Nifty 50 aus Indien hat gleich mal 3,5 % nachgegeben, Der Thai SET 50 rund 2,1 %. Da kann dann aber auch schon der DAX mithalten, der es auf -2,3 % brachte, und dass, obwohl der ifo-Geschäftsklimaindex sehr erfreulich ausfiel. Es half nichts, die Kriegsgefahr drückte auf die Märkte.

Eine wichtige Unterstützungslinie dürfte für den DAX jetzt die 8.215-Punktemarke sein. Da gibt es zwar keine Fibo-Linie, aber diese Marke hielt zuletzt immer, wenn der Dax auf Korrekturkurs war. Ansonsten gibt es die wichtige 38,2 %-Linie des Fibonacchi Retracements bei 8.150 Punkten. Bricht die, müssen sich die Bullen warm anziehen. Und auf der Oberseite? Nun ja, die Rückeroberung der 8.267 wäre schon mal ein Anfang. Im Bereich 8.350 hat der Ichimoku eine Wolke geschoben, die als Widerstand dienen dürfte. Tenkan (blau) und Kijun (orange) drehen nach Süden (Pfeil), was die Hoffnung auf eine schnelle Erholung eher dämpft. Gefährlicher erscheint ein Bruch der 8.150 und ein Abwärtspotential, dass den Dax dann bis 7.981 Punkte drücken könnte. Wie gesagt, noch haben die Bullen nicht verloren, aber das Bild wirkt angeschlagen.


Übrigens, sollte am Mittwoch die Konjunktur am Markt eine Rolle spielen, gilt es schon 8 Uhr auf das GfK Konsumklima aus Deutschland zu schauen.

Der britische FTSE 100 hat am Dienstag mit 0,8 % vergleichsweise wenig verloren. Freude dürfte dabei aber kaum aufgekommen sein, denn der britische Leitindex verlor schon vorher einiges. Immerhin hält die 6.440er Marke noch, aber  Optimismus sieht anders aus. Ein nachhaltiger Bruch dürfte den Test der 6.360 nach sich ziehen. Darunter dürfte es bitter werden.


Großbritannien wird am Mittwoch, 12 Uhr, den realisierten Handel melden. Ob dieser Termine eine Rolle spielt ist eher nicht wahrscheinlich.

Der Dow Jones ist schon seit einiger Zeit unter Druck. Nächste Unterstützung dürfte bei 14.688 Punkten zu finden sein. Unter 14.560 dürfte sich eine M-Formation vollenden und damit weiteres Abwärtspotential generieren. Das passt dann auch gut zu den letzten Daten aus den USA. Am Mittwoch werden die schwebenden Eigenheim-Verkäufe. Immobiliendaten waren zuletzt ja eher enttäuschend. Auf der Oberseite gibt es bei 15.050 Punkten Widerstand.


Wo Verlierer sind, gibt es auch Gewinner. Das waren die sicheren Häfen und natürlich Öl. Das schwarze Gold hatte schon in der vergangenen Woche eine leichte Erholung vollzogen und brach dann am Dienstag aus. Die 108,92 aus dem Juli hielt dem Angriff nicht stand. WTI sorgte für ein neues Hoch bei 109,30 USD, das aber noch nicht das Ende der Rallye sein muss.


Was könnte als nächstes folgen? Viele Widerstände sind nicht auszumachen. Im Prinzip könnte schon das 2012er Jahreshoch folgen: 110,56.


Und ein Korrektur-Szenario? Die USA wollen ja nur kurz in Syrien zuschlagen. Ein, zwei Tage Bomben abwerfen und ein paar Marschflugkörper "vorbeischicken", dass soll es dann gewesen sein. Wenn der Plan gelingt, gibt es vielleicht ein Chance auf eine baldige Korrektur.

Zu den sicheren Häfen gehörte unter anderem Gold. Gold handelt am Widerstand 1.420 USD und könnte bei einem Bruch Potential bis 1.480 USD haben. Hinderlich könnte der überkaufte Status sein. Der RSI steht bei 77. Unterstützungen sind bei 1.390/50 auszumachen.


Der andere sichere Hafen ist der Yen. USD/JPY hat sich von der 100 wieder deutlich entfernt. Während der Nikkei am Dienstag fast 2 % verlor, legte der Yen ordentlich zu. USD/JPY steht inzwischen bei 97 vor der Vollendung einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation, die zumindest mal Potential bis 96 freigibt. Dies würde dann den Bruch der Aufwärtstrendlinie beinhalten. Keine schönen Aussichten für den Dollar.


Noch schnell zu GBP/USD. Cable geriet am Dienstagvormittag weiter unter Druck, konnte sich dann aber wie andere Paare, z. B. EUR/USD, erholen. Auf der Unterseite droht weiter die 1,5425, Widerstand wartet bei 1,5605.


Ich bin aktuell in EUR/USD, GBP/USD, Gold und AUD/USD investiert.

Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

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