Die Welt des Reisens

Dienstag, 13. August 2013

Danke für die Aufmerksamkeit

Bevor ich kurz auf den Markt eingehe, möchte ich hier einfach mal Danke sagen, dass Ihr jeden Tag so fleißig lest, was ich Euch hier vorsetze. Als ich mit dem schüchternen Posten, damals noch auf der Wall von EUR/USD mit drei oder vier Zeilen, begann, habe ich nicht im Traum daran gedacht, dass meine Chartanalysen täglich mehr als hundert Leute lesen und auch die Kolumnen zunehmendes Interesse finden. Ich wollte über diese Posts eigentlich Kommentare provozieren, die mir erklären, wie falsch ich mit meinen Analysen und Prognosen liege. Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich so den Markt besser verstehe. Ok, damit bin ich dann mal gründlich gescheitert. Es kam das Gegenteil heraus. Es kamen Fragen, wie kommst Du zu dieser Prognose, irgendwann kamen zielgerichtete Fragen und irgendwann reichte das Feld zum Posten im eToro OpenBook nicht mehr aus. Das witzige ist, dass ich eigentlich nie großartig Werbung gemacht habe, Ich habe es regelrecht vermieden, den Anschein zu erwecken, dass ich Follower haben möchte oder Kopierer. Dass heute an einem Tag bis zu 50 Follower an einem Tag neu hinzukommen, ist ein irres Gefühl, aber auch eine irre Verantwortung. Es ist nicht möglich, den Markt immer richtig vorherzusehen.

Deswegen ist es egal, was ich schreibe, es kann die eigene Analyse eines jeden einzelnen nicht ersetzen. Sie kann vielleicht Impulse für das eigene Nachdenken setzen - dann hat meine Arbeit schon viel bewirkt. Das gilt übrigens auch für die Profis. Auch die liegen nicht immer richtig, oder anders gesagt, sie sprechen vielleicht von einem anderen Zeitfenster. Seit Wochen erwarten einige den großen Bang und die Flucht in den US-Dollar. Dieses Szenario wird kommen, denn die Fed wird wahrscheinlich als erste Notenbank die Geldschwemme ein wenig eindämmen. Die Frage ist nur wann kommt dieses Szenario? Da ist Nüchternheit gefragt. Bei meinen Analysen bemühe ich mich etwa ein Zeitfenster von 18 bis 24 Stunden zu treffen. Mehr halte ich für Größenwahn, weil zu viele Einflüsse eine solche Langzeitprognose platzen lassen können. Es gibt natürlich Grundtendenzen, aber eine detailliertere Chartanalyse ist meiner Ansicht nach nicht längerfristig möglich. Im Prinzip ist es bei der Marktanalyse ähnlich wie bei der Wetterprognose. Je langfristiger sie ist, desto fehleranfälliger ist sie auch.

Seit die Zahl der Follower an meiner Wall und der Leser meiner Posts stetig steigt, bedeutet das für mich eine größere Verantwortung. Klar, ich habe den Ehrgeiz möglichst richtig zu liegen. Nicht immer gelingt das, denn der Markt hat seine eigenen Regeln. Wichtig ist mir deshalb immer, dass ich den Lesern Raum für ihre eigene Entscheidung lasse. Ich kann und will diese Entscheidung niemandem abnehmen.  Was unsere Gemeinschaft bei eToro stark macht ist, dass es noch nie ein böses Wort gegeben hat, wenn ich mich mal geirrt habe. Ich danke für Eure Fairness, denn sie bestärkt mich, das Richtige zu machen. So, nun aber zum Marktgeschehen

Ich  konnte heute mal ein wenig in diese Richtung abschweifen, weil ich den Markt von heute ja schon gestern besprochen hatte. Der Montag war wie erwartet ein wahrer Schontag. Damit  dürfte es heute vorbei sein. Vielleicht hat schon die Bank of Japan mit ihrem Versammlungsprotokoll dem Yen einen ordentlichen Impuls gegeben. Die spannende Frage war, wie einig waren sich die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses, keine weiteren geldpolitischen Maßnahmen zu ergreifen. Die Konjunkturerholung in Japan kühlt ja langsam schon wieder ab, die Bank of Japan scheint aber nicht reagieren zu wollen. Japan ist im Prinzip hoffnungslos überschuldet, was offenbar den ersten Konflikt zwischen BoJ und japanischer Regierung zutage treten lässt. Ich habe darüber gestern ausführlich geschrieben.

Auch die Konjunkturerwartungen des ZEW und die für mein Empfinden recht optimistischen Prognosen habe ich bereits gestern beleuchtet.

Widmen wir uns deshalb den Daten aus Großbritannien. Unter anderem wird hier die Verbraucherpreisinflation veröffentlicht. Diese Kennzahl ist in sofern interessant, weil die Bank of England bei der aktuell recht hohen Inflation von 2,9 % eher von einem vorübergehenden Phänomen ausgeht und Analysten die Vermutung äußerten, dass die Bank of England die Zinsen nicht vor 2016 anheben wird. Eine gewagte These, vor allem wenn man bedenkt, dass Mark Carney erklärt hat, dass die Bank erst die Zinsen anheben wird, bevor sie die Anleihekäufe zurückfährt. Dies würde dann also bedeuten, dass die Bank of England eigentlich drei Jahre Urlaub machen kann. Glücklicherweise sind die Märkte schnelllebiger und man sollte sich auf die jahrelange Tatenlosigkeit der Notenbänker in London lieber nicht versteifen.

Sollte nämlich die Fed aus QE3 aussteigen und der Dollar an Wert gewinnen, bedeutet dies unter anderem für die Wirtschaft im vereinigten Königreich höhere Rohstoffpreise. Ob sich die BoE dann auf Tatenlosigkeit beschränkt?

Aus den USA folgen noch die Einzelhandelsumsätze, die sicher nicht zu gut ausfallen dürfen, weil sonst die Angst vor Tapering, also der Eingrenzung der Anleihekäufe, wieder ins Spiel kommt. Das wäre nicht gut für die Aktienmärkte, aber für den Dollar.

Vor Erscheinen der nächsten Kolumne wird am Mittwoch, 8 Uhr, das deutsche BIP in einer Vorabveröffentlichung veröffentlicht. Wirkt sich die leichte Erholung der Konjunktur in der Eurozone auch auf die Euro-Wirtschaftslokomotive aus? Die Prognosen erwarten eine deutlich Steigerung. Für das 2. Quartal soll es ein sattes Plus von 0,6 % geben, auf Jahresbasis soll sich der Wert von -1,4 % auf +0,3 % verbessern. Bescheiden sind die Vorgaben jedenfalls nicht.

Die größere Zitterpartie dürfte übrigens schon eine halbe Stunde vorher stattfinden. Die Franzosen veröffentlichen die erste Lesung ihres BIPs vom zweiten Quartal. Es soll um 0,2 % gestiegen sein. Dann wollen wir mal im Interesse des Euro die Daumen drücken!

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
Wer mir eine Nachricht hinterlassen möchte, ist herzlichst eingeladen hier einen Kommentar zu hinterlassen oder mich direkt auf dem eToro OpenBook zu besuchen:



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