Die Welt des Reisens

Montag, 5. August 2013

Senkt die Reservebank Australiens die Zinsen?

Nach einem recht langweiligen Tag ist das die wohl beherrschende Frage der nächsten 24 Stunden. Die Analysten rechnen fest mit einer Zinssenkung, die wohl auch schon zu einem Teil in die Kurse eingepreist wurde. Aktuell steht der Leitzins der australischen Notenbank bei 2,75 %. Man rechnet mit einer Senkung der Zinsen auf 2,5 %.

Fangen wir deshalb heute einmal mit dem Aussie an. AUD/USD präsentierte sich schon mal in der letzten Nacht unter Druck, als die australischen Einzelhandelsumsätze stagnierten (erwartet +0,4 %). Der Aussie verlor darauf hin die 0,89 aus den Augen und markierte bei 0,8848 ein Drei-Jahrestief. Danach erholte sich das Paar aber wieder und profitierte von einer Schwäche des Dollar, die am Vormittag generell zu beobachten war. Am Nachmittag korrigierte das Paar, ohne, dass der ISM-Dienstleistungsmanager-Index darauf einen großen Einfluss hatte. Im Gegenteil, hier zeigte sich wieder einmal, dass gute US-Daten nicht zwangsläufig den Dollar beflügeln müssen. Generell mahnt es uns, nicht zu zeitig aufzuspringen. Es ist nie verkehrt, erst einmal zu schauen, wie der Markt die Daten gedenkt zu verarbeiten. Diese Betrachtungsweise gilt zumindest, wenn man einen Trade länger als 5 Minuten halten will.

Inzwischen ist AUD/USD wieder fast am Hoch der letzten 24 Stunden zu finden (0,8921)


Heute also mal was neues mein Windows heute in aggressiven Rot. Das passt ja vielleicht gut zur Reserve Bank of Australia (RBA), die, wenn sie sich an die Erwartungen hält, in der Nacht die Zinsen senkt. Kommt Zinssenkung überhaupt? Der Sydney Morning Herald ist da zumindest sehr sicher. Zuletzt seien Industrie-Gruppen und Analysten vermehrt für eine Zinssenkung eingetreten, nachdem der Bergbau an Dynamik verliert und andere Branchen dies nicht auffangen konnten. Laut Bloomberg rechnet die übergroße Mehrheit der Analysten mit dem Zinsschritt um 25 Basispunkte, 5 % rechnen sogar mit einem Zinsschritt von 0,5 % auf 2,25 %. Sollte dieser Zinsschritt kommen, dürften wir AUD/USD in absehbarer Zeit deutlich unter 0,85 suchen. Bevor wir uns auf die Suche machen, hier aber erst einmal ein Versuch zu klären, welches Ziel der Aussie hat, wenn die Zinssenkung nicht kommt, denn egal wie viele Ökonomen und Analysten für Zinssenkungen sind, am Ende wird es in der australischen Notenbank entschieden und die kann völlig anderer Meinung sein.

Es gibt viele Widerstände, von denen aber meiner Meinung nach zwei hervorstechen. Zum einen ist das die 0,9040. Dies ist das Niveau von dem aus der Abverkauf Richtung 0,89 erfolgte. Es könnte aber sein, dass diese gut 100 Pips für eine Erholung zu gering bemessen sind, denn wenn der Markt die Zinssenkung wirklich schon eingepreist hat, dann könnte es schnell mal 200 bis 3000 Pips nach Norden gehen, sollte die RBA nicht liefern. Natürlich gibt es bei 0,9130 noch einen markanten Widerstand, aber an muss für diesen Fall wohl eher mit einem Re-Test der 0,93 rechnen, der Marke, an der AUD/USD schon mehrfach gescheitert ist.


Für die Unterseite verschiebe ich heute mal den Daily-Chart, weil wir so genauere Unterstützungen sehen können, als im Wochenchart. Klar erste Unterstützung ist die 0,8848. Bei einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 2,5 % ist es durchaus möglich, dass der Abverkauf des Aussie sehr gebremst ausfällt. Das liegt vor allem daran, dass viele Marktteilnehmer wohl die Zinssenkung schon vorweg genommen haben. Für einen richtigen Absturz würde also wahrscheinlich nur eine Zinssenkung von 50 Basispunkten auf 2,25 % sorgen. Dies wäre ein beeindruckender Paukenschlag, aber das ist eben nicht sehr wahrscheinlich. So, wir schauen also ins Jahr 2010 und finden die erste Unterstützung bei 0,8710. Interessant könnte auch die 0,8585 werden. Theoretisch könnten unter dieser Marke 0,83 und 0,8065 interessant werden.


Hirngespinste? Sicher, so eine Bewegung ist nicht in den kommenden 24 oder 48 Stunden zu erwarten, aber wir erinnern uns an den Yen und wissen, was eine Notenbank bewirken kann. Und wenn wir in die Historie schauen, dann sehen wir, dass der Aussie in der Regel mit unter 0,80 gegen den US-Dollar gehandelt wurde.


Soweit erst einmal das wichtigste Paar der kommenden 24 Stunden. Ein Blick auf den EUR/AUD zeigt, dass das Paar bei 1,4860/55 Unterstützung gefunden hat. Die zentrale Unterstützung dürfte bei 1,4450 liegen. Ein Bruch dieser Marke würde die Bullen komplett einbremsen. Die Zinsssenkung vorausgesetzt, sollte das Hoch vom Montagmorgen bei 1,4994 aber nicht mehr lange Bestand haben.


Interessante Ziele könnten 1,5415 und 1,5864 sein. Aber auch hier gilt, zumindest den zweiten Schritt werden wir sicher nicht innerhalb weniger Tage erleben. Ein Ausschnitt des Daily 2010.


Soweit heute mal der Aussie ganz ausführlich.  Am Montag machte Cable ein wenig Boden gut. Der Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Index von der Insel war mit 60,2 war so gut, wie seit sechseinhalb Jahren nicht mehr und ließ GBP/USD kurz über die Wolke schauen (Pfeil blau). Das Tageshoch von 1,5378 konnte aber nicht gehalten werden und so tauchte das Paar wieder in die Wolke. Ein Überwinden des übergeordneten Abwärtstrends könnte man durchaus bullish werten. Noch wichtiger wäre ein Bruch des Widerstandes bei 1,5415, Dies würde ein Schulter-Kopf-Schulter-Formation (Pfeile grün) vollenden und Potential bis wenigstens 1,5525 eröffnen. Kommen doch die Bären zurück gibt es Unterstützungen bei 1,5320 und 1,5255, ehe die harte Landung bei 1,51 drohen könnte.



Wichtigster  Termin aus UK ist am Dienstag die Industrieproduktion (10.30 Uhr). Außerdem gibt es den Halifax Haus-Preis-Index (9 Uhr) und die NIESR-BIP-Schätzung (16 Uhr).

Natürlich habe ich auch heute den EUR/USD im Gepäck. Der spielt zur Zeit die Aufführung "Never Ending Story". Das Paar scheiterte am Montag zum wiederholten Male an der 1,33 und langsam dürfte das Spiel langweilig werden, dass der Regisseur wahrscheinlich beschließen wird: "Bitte nicht mehr wiederwählen!" Aber noch ist EUR/USD in Reichweite. Bei 1,3240 hat sich eine kleiner Unterstützung gebildet, darunter wartet die 1,3175. Tendenz im EUR/USD: Neutral, wobei es charttechnisch ein Risiko gibt. Der RSI zeigt eine deutliche Divergenz nach Süden.


Die Eurozone versucht mit der italienischen Industrieproduktion (10 Uhr) und den deutschen Arbeitsaufträgen (12 Uhr) gegen die Charttechnik zu punkten. Die USA schicken ihre Handelsbilanz ins Rennen (14.30 Uhr).

Bleibt Kanada. Die Handelsbilanz steht auf dem Programm (14.30 Uhr). USD/CAD scheint bei 1,04 einen Decke gefunden zu haben und baut zunächst mal den überkauften Status etwas ab. Unterstützung dürfte bei 1,0345 zu erwarten sein. Hält diese könnten die Bullen vielleicht nochmal einen Angriff auf die 1,0440 versuchen. Auf der Unterseite wäre das Ziel 1,0250


Zum Schluss noch schnell einen Blick auf Gold, das am Montag weiter Boden verloren hat. Das gelbe Metall scheint noch nicht so stark zu sein, wie es schon einige vermutet haben und kämpft schwer mit der 1.300-Dollar-Marke. Bisher konnte Gold die Marke immer wieder zurückerobern, aber insgesamt zeigt das Edelmetall schon wieder deutlich Schwäche. Der Aufwärtstrend ist gebrochen und unter 1.270 USD würde wohl unweigerlich eine neue Attacke der Bären kommen. Das Tief 1180 muss dann noch nicht das Ende des Abverkaufs sein. Aber so weit ist es noch nicht.


 Ich bin aktuell in EUR/USD und AUD/USD investiert.

Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

Wer mir eine Nachricht hinterlassen möchte, ist herzlichst eingeladen hier einen Kommentar zu hinterlassen oder mich direkt auf dem eToro OpenBook zu besuchen:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen