Die Welt des Reisens

Donnerstag, 8. August 2013

Der Euro an der 1,34 - und nun?

Es ist weiter ein verhaltener, aber unentwegter Aufstieg des Euro, bei dem man sich langsam fragt, wo soll denn die Reise hingehen? Sieht man sich den Donnerstag an, so profitierte der Euro weiter davon, dass es derzeit kaum Überraschendes gibt. Die spärlichen Daten waren im Großen und Ganzen eher im Bereich des Erwarteten, was aktuell eher dem Euro hilft als dem Dollar.

Zumal der DAX grandiose Vorgaben machen konnte. Nachdem in den USA die Berichtssaison zu Ende ist, kommt sie in Deutschland auf Hochtouren. Da überraschte am Donnerstag unter anderem die Commerzbank mit einem beeindruckenden Ergebnis. Auch Henkel konnte überzeugen und Kali + Salz profitierte von Aussagen des CEOs der kanadischen Potash Company, der den Preisverfall von Kali gelassen sieht und auch keinen Grund für dauerhaft tiefe Preise sieht. Einzig Adidas enttäuschte die Anleger mit einer Gewinnwarnung. Na, nächstes Jahr ist Fußball-Weltmeister und wenn nicht gerade Brasilien Weltmeister wird, ist e gut möglich, dass der kommende wie der Alte Weltmeister Adidas trägt.

So genug abgeschweift. Der Euro legte am Donnerstag auf jeden Fall ordentlich zu.


Bevor wir uns die Möglichkeiten des EUR/USD anschauen, schnell einen Blick auf den Dollar-Index. Wir schauen mal in den Wochenchart. Der Dollar ist hier in einer ziemlich dramatischen Situation. Auch wenn die Auflösung einer M-Formation wohl erst bei etwa 78,65 anstehen würde, unter 80,50 müssen wir mit dem Aufsetzen genau auf diese Unterstützungslinie rechnen. Sollte die 78,65 dann brechen, dürften die Bullen ein richtiges Problem bekommen. Noch ist es freilich nicht so weit.

 
Die spannende Frage ist, wie sich die never ending Story um die Anleihekäufe der Fed entwickeln wird. Die Fed hat definitiv nicht erklärt, dass sie mit dem Tapering erst im Dezember beginnt. Daher könnten gute Daten aus den USA immer auch Angst der Märkte vor der Straffung der geldpolitischen Maßnahmen bedeuten. In der kommenden Woche kann man da viele bange Blicke auf eine doch etwas größe Datenlawine als in dieser Woche werfen. Oder hoffnungsvolle, wenn man ein EUR/USD-Bär ist. Die 1,3380 war letztendlich für den EUR/USD keine Hürde, so dass die 1,3415 fast erreicht ist Im Juni endete genau hier die Rallye und  die Idee des Ausstiegs der Fed aus QE3 ließ das Paar bis 1,2750 fallen. Diesmal gibt es keine Zinssitzung des FOMC, aber ansonsten  haben wir ein ähnliches Chartbild. Der RSI kommt der 80 bedrohlich nahe, eine Korrektur sollte durchaus möglich sein. Unterstützung wäre dann die 1,33.


Fehlt eigentlich nur noch ein Impuls. Da die Daten aus den USA und der Eurozone am Freitag schon im verlängerten Wochenende sind, müsste der schon in der Nacht aus China kommen. 3.30 Uhr gibt es die Verbraucherpreise und am Morgen, 7.30 Uhr, Bauausgaben, Industrieproduktion sowie Einzelhandelsumsätze. Da die chinesischen Daten oft wie aus der Wundertüte wirken, muss man auch ins Kalkül ziehen, dass sie besser ausfallen als erwartet. Schauen wir uns also die Oberseite von EUR/USD an. Bei 1,3480 dürfte nochmal ein Widerstand zu finden sein. Bei über 1,35 wird es spannend, wann die EZB sich beginnt, sich verstärkt Sorgen um die Eurozone zu machen und wie sie verbal intervenieren wird, obwohl ihr ja im Prinzip die Wechselkurse egal sind. Der EZB zur Seite springen werden Wahlweise Italiener, Spanier und vor allem Franzosen.  Eines sollte also sicher sein: Die Umkehr kommt. Der Termin ist nur noch nicht ganz klar.


Fast unbemerkt vom Markt hat die Bank of Japan eine unspektakuläre Zinsentscheidung getroffen. Sicher hätten sich in Japan einige über ein Zeichen gefreut, aber die Bank of Japan erklärte nur, dass sie bereit wäre zu handeln, wenn sie müsse. Scheinbar macht ihr die Kursentwicklung von USD/JPY weniger Sorgen als die Staatsverschuldung in Japan. Die Bank of Japan kauft offenbar vorzugsweise japanische Staatsanleihen und hilft so beim Stopfen des gigantischen Haushaltsdefizits. Ob der frisch gebildete Umkehrstab (she Pfeil) wirklich eine Umkehr bedeutet, muss sich erst einmal zeigen. Atuell bewegt sich das Paar weiter im Abwärtstrendkanal Immerhin hat die 95,75 als Unterstützung den ersten Test bestanden. Erster Widerstand wartet bei 96,55.


Aus Japan wird in der Nacht der Tertiär Index (also der Dienstleistungsindex) gemeldet und die Bank of Japan veröffentlicht ihren Monatsbericht. Ansonsten gibt es am Freitag noch ein paar Daten aus Großbritannien und Kanada.

Die Briten melden die Handelsbilanz (10.30 Uhr). nachdem Cable die 1,5415 hinter sich gelassen hat, steht dem Angriff auf die 1,5615 nicht mehr viel im Wege. Darüber könnte GBP/USD die 1,57 in Angriff nehmen. Anderen der anderen Seite muss man natürlich beobachten, dass der RSI mit 74 schon recht hoch ist, so dass irgendwann eine Korrektur fällig sein könnte. Da wir aber von einem Bullenmarkt sprechen können, sollte der RSI noch bis 80 Luft haben.


EUR/GBP hat sich vor allem seitwärts geschoben, ohne damit die Gefahr weiterer Abverkäufe zu reduzieren. Der Abwärtstrend ist intakt, der Widerstand  bei 0,8630 hält Abstand. Die Unterstützung bei 0,8580 war am Donnerstag aber auch nicht in Gefahr.


Arbeitsmarkt und Wohnungsbau könnten am Freitag den Loonie bewegen. USD/CAD hat am Donnerstag ohne Datenimpuls eine Bruchlandung hingelegt. die 1,0350 bot nicht wirklich Unterstützung, so dass das Paar bereits auf dem Weg zur 1,0260 ist. Bearish würde es aber eben auch erst unter dieser Marke werden


Auch EUR/CAD verlor gewaltig an Boden. Aus fundamentaler Sicht gibt es dafür eigentlich keine Erklärung. Die Unterstützung bei 1,3810 konnte nochmal zurückerobert werden. Ob sie hält, muss sich aber erst noch zeigen. Für den Aufwärtstrend wäre aber auch ein Sturz auf die 1,3725 kein allzu großer Beinbruch.


Ich bin aktuell in EUR/USD, USD/CAD und AUD/USD investiert.

Die Analysen stellen keine Handelsempfehlung dar.

Wer mir eine Nachricht hinterlassen möchte, ist herzlichst eingeladen hier einen Kommentar zu hinterlassen oder mich direkt auf dem eToro OpenBook zu besuchen:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen