Die Welt des Reisens

Montag, 19. August 2013

Bestimmen die Minutes des FOMC die Kurse?

Nach einer Woche mit vielen Daten, die aber insgesamt weniger Impulse setzten als der Goldkauf eines einsamen Großanlegers, gibt es diesmal wenige Impulsgeber aus der Wirtschaft. Man hätte fast über eine Woche Trading-Urlaub nachdenken können, wären da nicht doch zwei sehr spannede Termine, die uns wahrscheinlich auf in dieser Woche viel Gesprächsstoff und Chancen liefern.

Das alles überschattende Ereignis dürfte das Protokoll der letzten Zinssitzung des FOMC sein. Nach der Sitzung vom 31. Juli gab es ja keine Pressekonferenz. Umso spannender sind die sogenannten Minutes, die  am Mittwoch veröffentlicht werden. Man darf wohl davon ausgehen, dass die FOMC-Mitglieder über den Ausstieg aus den Anleihkäufen gesprochen haben.

Nach den Statements der letzten Tage muss man wohl davon ausgehen, dass es zwei Lager im FOMC gibt. Der Präsident der Dallas-Fed. Richard W. Fisher gehört zum Beispiel wohl eher zum Lager derer, welche lieber schnell aus QE3 aussteigen wollen. Er, wie auch andere Befürworter des schnellen Einstieges, hat allerdings keine Stimme im FOMC. Von den Stimmberechtigten Mitgliedern sprach im August bisher nur James Bullard. Der Präsident der St. Louis-Fed erklärte, dass man mehr Daten benötige, um eine Entscheidung treffen zu können und dass die bisherige Einschätzung der Wirtschaftslage in den USA durch die Fed zu optimistisch war. Das klang dann nicht unbedingt nach einem schnellen Ausstieg. Wirklich verbindliches gibt es aber weiter nicht und so kann besonders bei Arbeitsmarktdaten schön sehen, was derzeit wichtig ist: Die Liquidität.

So war es dann auch kaum verwunderlich, als die US-Märkte nach den guten Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe am letzten Donnerstag sofort unter Druck gerieten. Der Dollar wertete auf. Das umgekehrte Szenario gab es später, als Industrieproduktion und besonders Philly Fed-Herstellungsindex enttäuschten. Für die Aktienmärkte gilt: Bad news are good news. Dies wird sich wahrscheinlich solange fortsetzen, bis die Fed endlich eine Ansage macht. Für die Märkte wäre es wahrscheinlich sehr gut, wenn der FOMC bei seiner nächsten Zinssitzung im September einen Zeitplan veröffentlicht. Wann ist der Einstieg, und wie wird Tapering gestaltet? Die Sicherheit würde den Fokus wahrscheinlich wieder mehr auf die wirklich wichtigen Dinge setzten.

Man könnte dann zum Beispiel wieder einmal die Frage aufwerfen, ob die Eurokrise wirklich schon so gut wie überwunden ist. Politiker und Analysten werden in seltener Einigkeit nicht müde, genau dies zu behaupten. Auf der anderen Seite gab es in der vergangenen Woche eine eine Umfrage der Universität Hohenheim und der ING DIBa, nach der 91 % der Bundesbürger glauben, dass der Höhepunkt der Eurokrise noch nicht erreicht sei. Vielleicht geben uns ja die Daten am Donnerstag Aufschluss. Da erscheinen die Einkaufsmanager-Indizes aus den wichtigsten europäischen Wirtschaftsnationen und der Eurozone selbst. Deutschland legt dann am Freitag noch das BIP nach. Da gab es aber schon eine Vorablesung, so dass sich die Überraschungen in Grenzen halten sollten.

So richtig starten wird die Woche in der Nacht zum Dienstag, wenn die Reservebank von Australien (RBA) ihre Minutes veröffentlicht. Die RBA hat ja bei der letzten Zinssitzung den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt. Die spannende Frage ist nun, wie einmütig dies geschah. Sollten es eine ausgedehntere Diskussion über einen größeren Zinsschritt gegeben haben, könnte dies den Aussie wieder mehr unter Druck setzen.

Die Zinsprotokolle aus Australien (Dienstagmorgen) und den USA (Mittwochabend) sollten also in dieser Woche den Märkten die Orientierung liefern. Dazu kommen die veräußerten bestehenden Eigenheime in den USA (Mittwoch), die verschiedenen Einkaufmanagerindizes der Eurozone und Chinas, die Einzelhandelsumsätze Kanadas sowie die Arbeitsmarktdaten aus den USA am Donnerstag.

Am Freitag schließen wir mit dem BIP Deutschlands und Großbritannien, den Verbraucherpreisen Kanadas und den Wohnungsverkäufen in den USA. So ganz orientierungslos müssen wir also nicht durch die Woche kommen.

Meine Analysen und Marktbeobachtungen stellen keine Handelsempfehlungen dar.
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