Die Welt des Reisens

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Fiscal Cliff beendet Höhenflug von EUR/USD

Am Vormittag taten die europäischen Märkte noch einmal so, als gäbe es Fiscal Cliff und alle damit verbundenen Risiken nicht. Euro und DAX zeigten sich zunächst freundlich. Das änderte sich, als die Amerikaner auf dem Markt erschienen und ein ganzes Paket an schlechten Nachrichten dabei hatten. Die mäßigen Arbeitsmarktdaten und das schwache Verbrauchervertrauen waren da wohl nur wenig verantwortlich.

Immer chaotischer präsentiert sich der Haushalt der USA. Wenn man sich überlegt, dass die Amerikaner noch vor wenigen Wochen auf Europa mit dem Finger zeigten, ist es schon erstaunlich, dass die Amerikaner selbst schlechter dastehen als Griechenland.

Am 1. Januar sind die Vereinigten Staaten eigentlich zahlungsunfähig. Eigentlich, denn Finanzminister Geithner wird sich als gemeiner Strauchdieb betätigen und u. a. die Pensionskasse plündern. Damit können die Amerikaner erst einmal maximal zwei Monate weiter Rechnungen bezahlen. Wie schön.

Das andere Problem heißt Fiscal Cliff und ist wohl nicht mehr vor dem 1. Januar zu lösen. Um eine Lösung zu erzielen, müsste das Repräsentantenhaus zustimmen. Das weilt aber im Urlaub. House-Chef-Boehner hat den Abgeordneten versprochen, sie mindestens 48 Stunden vor der Sitzung zu informieren. Das Jahr hat nur noch gut 100 Stunden...

Und so musste EUR/USD am Nachmittag die Gewinne wieder abgeben. Auch charttechnisch sieht es nicht mehr bullish aus, denn das Paar hat ein Top bei 1,3280 gebildet und ist damit unter den Tops der letzten Ausschläge auf der Longseite geblieben. Erster Support ist bei 1,32 zu finden. Den ersten Test hat die Marke überstanden. Darunter würden die 1,3175 und 50 warten. Solange diese Marke nicht bricht, ist das alles noch kein Beinbruch. Angesichts der Probleme in den USA bleibt aber zu befürchten, dass dies nur der Anfang ist.

Weiter Schwäche präsentiert der Yen. Nach der Ernennung Shinzo Abe´s zum neuen japanischen Ministerpräsidenten, geht die japanische Währung weiter in den Keller. USD/JPY handelt inzwischen über 86. Es ist wohl damit zurechnen, dass die Rally weitergeht, allerdings nicht ganz ungetrübt. Das Paar ist stark überkauft, und die Märkte dürften die aktuelle Finanzpolitik sicher zu einer Korrektur nutzen. Das könnte dann eine gute Chance sein, einzusteigen. Ein Rücksetzer auf wenigstens 85,25 sollte eingeplant werden. Es könnte auf lange Sicht das letzte Mal sein, dass JPY als sicherer Hafen dient.

Auch EUR/JPY schwang sich zu neuen Höhen auf und erreicht am Nachmittag das Tageshoch bei 114,31. Danach kam es zur überfälligen Korrektur, die das Paar bis 113,39 zurückführte. Insgesamt bleibt das Bild von EUR/JPY aber weiter bullish. Tortzdem sollte man zwei Dinge im Hinterkopf behalten. Die Korrektur könnte noch bis 112,33 gehen, ohne, dass der aktuelle Aufwärtstrend in Mitleidenschaft gezogen würde. Und: Das Scheitern von Fiscal Cliff dürfte die Rally beenden.

Das Gebot der Stunde dürfte also weiter heißen: Vorsicht bei jeder Investition. Das Bild wird nach dem Jahreswechsel wohl wieder etwas klarer.

Einen recht heftigen Abverkauf hat das britische Pfund hinter sich. Der Tag begann mit schwachen Zahlen zu den Hypotheken-Darlehen und mit dem Ende einer leichten Erholung bei GBP/USD. Nach dem Markteintritt der Amerikaner rutschte das Paar unter 1,61. Erst am Support bei 1,6065 kam der Abverkauf zum Stehen. Auch hier wird sich in den kommenden Stunden und Tagen die weitere Richtung zeigen, denn auch GBP wird bei einem Scheitern von Fiscal Cliff verlieren. Erstes Ziel dürfte 1,5960 sein.

Ziemlich ungebremst läuft dagegen der Weg von EUR/GBP. Das Paar steht deutlich über 0,82, Tendenz weiter steigend. Da die Eurokrise derzeit in den Hintergrund getreten ist, offenbart sich im Kurs die Schwäche der Wirtschaft auf der Insel. Bei 0,8220 trifft das Paar allerdings auf Widerstand, der zunächst aus dem Weg geräumt werden muss. Danach sollte der Weg weiter bis 0,8260 führen.

Und damit einen angenehmen Abend.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen