Die Welt des Reisens

Dienstag, 5. März 2013

Konjunkturpolitik mittels Notenpresse: Aktienmärkte freut es, Devisen- und Rentenmärkte bleiben skeptisch

Eine frohe Kunde hatte Janet Yellen, Vizepräsidentin der Fed, heute für die Märkte. Sie hält die lockere Geldpolitik der USA weiterhin für notwendig und ist damit genau auf der Linie Ben Bernankes. Die Aktienmärkte jubelten. Der Down Jones feierte ein neues All-Time-Hoch, beim DAX reichte es immerhin für ein Jahreshoch. Die Renten- und Devisenmärkte schauten weitestgehend teilnahmslos zu. Auch die durchaus positiven Wirtschaftsdaten, wie der der ISM Dienstleistungsmanagerindex aus den USA, konnten EUR/USD nicht aus der Reserve locken. Die Dollarstärke bleibt unübersehbar.

Bevor ich auch heute wieder ein paar Charts zeige, kurz der Hinweis, dass ich heute die Charts direkt von NetDania nutze. Sonst nutze ich die Charts von DailyFX. Ich erwähne das, weil die Kurse zwischen Beiden Charts um 2 bis 3 Pips variieren. NetDania heute, weil ich vor den Analysen zu Währungspaaren den Dollar-Index zeigen möchte. Denn hier wird deutlich, wie stark sich die Leitwährung seit Anfang Februar präsentiert. Warum die Trotz der Gewinne an den Aktienmärkten die Anleger trotzdem in den sicheren Häfen bleiben, ist schon wieder eine Story für sich. Hier soll erst einmal genügen, dass die Zinsen der deutsche 10-Jahres-Anleihe ist im letzten Monat von 1,7 auf 1,45 % gesunken ist. Die spanische Anleihe ist immerhin nicht teurer geworden, die Italiener müssen jetzt 4,7 statt 4,1 % zahlen. Risikoaversion heißt das Zauberwort, das auch den Dollar stärkt. Der Dollar-Index hat seit Anfang Februar um drei Punkte zugelegt und scheint weiteres Potential zu haben.


EUR/USD hat sich auch am Dienstag erwartungsgemäß wenig bewegt. 65 Pips bewegte sich das Paar. Eine eindeutige Richtung ist weiterhin schwer vorherzusagen. Insgesamt sieht das Paar weiter sehr angeschlagen aus. Das Paar hat zwar eine Atempause eingelegt, aber deutlich vom bei 1,2967 liegenden Jahrestief kam es nicht weg. Am Mittwoch gibt es 14.15 Uhr einen wichtigen Indikator für die Non Farm Payrolls, die Veränderung der Anzahl der ADP non-farm Arbeitsplätze. Schon 11 Uhr gibt es einen spannenden Termin aus der Eurozone. Das BIP steht an und verheißt zumindest keine positive Überraschung. 20 Uhr erscheint dann das nächste bunte Buch aus den USA, das Beige Book. Es gibt einen Blick auf wirtschaftliche Trends sowie Herausforderungen in den USA und gibt einen guten Einblick in die Verfassung der US-Konjunktur. Das Beige Book ist ein wichtiges Instrument für die Zinsentscheidung des FOMC der Fed.

Für den EUR/USD bleibt die 1,2967 auf der Unterseite die zu verteidigende Marke. Auf der Oberseite findet das Paar um 1,3143 Widerstand. Der übergeordnete Abwärtstrend wird dadurch nicht tangiert.


Australien darf in der Nacht zum Mittwoch beweisen, dass die Einschätzung der Notenbank, die eine leichte Entspannung bei der Konjunktur erkannt haben will, richtig ist. Das BIP wird uns Aufschluss geben. Der Aussie hat in dieser Woche auf jedenfalls shon mal einen Erholungskurs bestritten, der jetzt an einen entscheidenden Punkt kommt. Bei 1,0250 trifft AUD/USD im 4H-Chart auf die Ichimoku-Wolke. Ein Durchbrechen der Zone bis 1,0275 wurde auch ein Ende des Abwärtstrends bedeuten und könnte weitere Gewinne begünstigen. Ein Blick nach Australien könnte sich also lohnen. Ziel auf der Oberseite ist dann die 1,03. Darüber wartet die 1,0357/70. Auf der anderen Seite ist bei 1,0180 erster Support zu erwarten.


Vor dem Tag der Notenbanken am Donnerstag, der mit 3 Zinsentscheidungen herausragt, gibt es am Mittwoch die Entscheidung der Bank of Canada. Große Veränderungen in der Geldpolitik sind bei der Verkündung 16 Uhr nicht zu erwarten. Außerdem wird der Ivey PMI Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Er wird etwas schwächer erwartet als im Vormonat. USD/CAD hat zuletzt ein wenig konsolidiert und läuft seitdem seitwärts. Auf der Oberseite bietet die 1,0325 Widerstand, auf der Unterseite dürfte die 1,02 als erste Unterstützung fungieren. Der Mittwoch könnte die weitere Richtung vorgeben. Im eToro-OpenBook gibt es von mir live die nächsten Ziele, wenn das Paar aus seiner Range ausbricht.


Ich versuche ja bei den Währungspaaren auch immer ein wenig die Reihenfolge nach der Wichtigkeit zu ordnen. Mancher wundert sich dann sicher, dass ich das Statement von Mervyn King auf den letzten Platz verbannt habe, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Gouverneur der Bank of England um 10.45 Uhr dem Zinsentscheid am Donnerstag vorgreift. Allgemein werden ja vom Markt keine Änderungen in der Geldpolitik der BoE erwartet. Ich gebe zu, dass ich mir da nicht so sicher bin. Wenn man das letzte Sitzungsprotokoll des MPC genauer liest, ist da zumindest ein wenig Spielraum für Phantasien um eine Ausweitung der Anleiheaufkäufe. Das ist dann aber schon ein Thema für den Donnerstag. Am Mittwoch wird noch der Halifax Hauspreisindex veröffentlicht (9 Uhr), Ob GBP/USD sich bald unter der 1,50 wiederfindet, entscheidet sich wahrscheinlich erst am Donnerstag. Für den Mittwoch könnte sich die Tradingrange zwischen 1,50 und 1,52 befinden.

Und damit wünsche ich dann einen erfolgreichen Mittwoch.

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