Die Welt des Reisens

Mittwoch, 29. August 2012

FOREX am Mittwoch: Die Spanische Hausfrau ist weitsichtiger als der Markt

Gelegentlich sieht es so aus, als ob die spanische Hausfrau klüger ist als der Markt. Während die Märkte den Euro aus nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen Party feiern lassen, räumen die spanischen Hausfrauen ihren Konten leer. Der Zinssatz für 10-jährige spanische Anleihen steht inzwischen wieder bei 6,53 % - Tendenz steigend. Dazu meldet Spanien, dass Katalonien Finanzhilfe bei der Zentralregierung beantragt hat. EX-EZB-Chefvolkswirt Stark warnt vor einer hohen Inflation. Italien muss auch wieder deutlich mehr für 10-jährige Anleihen hinlegen, auch wenn die 5,8 % auf den ersten Blick noch recht moderat aussehen. Und was macht der Euro? Der testet die 1,2570. Auslöser war wahrscheinlich das deutlich eingetrübte US-Verbrauchervertrauen. Ich glaube, der Euro ist derzeit überbewertet. Außer für den EUR gab es gestern noch Gewinne für GBP und JPY, AUD und CAD kamen ohne Veränderung durch den Tag, der NZD verlor abermals deutlich, genau wie die Aktienmärkte.

Auch im asiatischen Handel handeln EUR/USD weiter knapp unter dem Widerstand bei 1,2590. Und das, obwohl gestern eigentlich nicht viele positive Meldungen den Markt erreichten. Denn selbst die gut verlaufende Anleihe-Auktion Spaniens ist eigentlich Augenwischerei, sieht man auf die zuletzt wieder deutlich gestiegenen Risikoaufschläge bei den Langläufern. Von dieser Warte aus müsste es eigentlich eine Korrektur nach unten geben. Ob diese vor der Rede Bernankes am Freitag kommt, muss abgewartet werden. Genauso, ob Bernanke beim Treffen der Notenbänker in Jackson Hole überhaupt schon die Katze aus dem Sack lässt.

Etwas ganz Großes scheint die EZB zu planen, denn Mario Draghi schwänzt das Treffen mit seinen Kollegen am Wochenende. Er habe zu viel zu tun. Man darf auf seine nächsten Statements (das nächste dürfte wohl am 6. September zur Zinsentscheidung der EZB anstehen) sehr gespannt sein.

Heute Vormittag können sich die Märkte weiterhin ihren Hoffnungen hingeben, denn Daten werden keine im Weg sein, wenn man weiter über einen Geldregen der Notenbanken spekuliert. Der Notenbankchef von Dallas, Richard Fisher, erklärte allerdings wieder einmal, das er weiteren Stützungsmaßnahmen der FED kritisch gegenüberstehe. Er seh keine Rezessionsgefahr in den USA, die ein QE3 rechtferitigen würde. Außerdem könne QE3 als Einmischung in den Präsidentschafts-Wahlkampf gesehen werden. Mitt Romney, der Obama-Herausforderer, hat auch schon mal erklärt, dass er sich einen stärkeren Dollar wünsche und Bernanke samt seiner Geldpolitk aus dem Amt treiben wolle. Vieles spricht derzeit eher gegen QE3.

Der Euro bleibt in seinem Aufwärtstrend und müsste zunächst einmal die 1,2590 brechen, um dann etwas 1,2625 anzuvisieren. Darüber könnte das Ziel 1,27 sein. aber das ist noch sehr weit weg. Auf der Unterseite ist EUR/USD bei 1,2440 unterstützt. Interessante Daten gibt es heute, 14 Uhr, aus Deutschland, wo man erwartet dass die Verbraucherpreise auf Monatsbasis um 0,2 % (Vormonat 0,4 %) gestiegen sind, auf Jahresbasis um 1,8 % (nach 1,7 %). Rein mathematisch betrachtet dürfte eigentlich nur ein einer dieser beiden Werte eintreffen. 14.30 Uhr gibt es dann das BIP aus den USA, 16 Uhr die schwebenden Hausverkäufe in den USA und 20 Uhr das Beige Book, das Grundlage für die Sitzung des FOMC und damit die nächste Zinsentscheidung der FED ist. 11.10 kann man schon mal einen Blick auf die italienische Auktion kurzlaufender Anleihen werfen.

Der Aussie dürfte weiter unter Druck bleiben. Die Bautätigkeit in Australien nahm im 2. Quartal überraschend um 0,2 & ab, was AUD/USD nicht weiter unter Druck brachte. Das Paar hält sich weiter um 1,0380 und damit knapp unter dem Widerstand bei 1,0390. Darüber könnte sich der Aussie bis 1,0420 erholen. Zu favorisieren bleibt aber weiter der Weg nach Süden. 1,0305 könnte die nächste Unterstützung sein.

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