Die Welt des Reisens

Freitag, 6. Juni 2014

Markt am Mittag

Der Vormittag brachte keine großen Bewegungen, was nicht zuletzt am wichtigen Termin am Nachmittag und am recht geringen Datenvolumen liegt.

Der deutsche Handelsbilanznüberschuss ist weiter gewachsen, was durchaus zurecht von vielen Beobachtern als problematisch gesehen wird. Die Stärke der Deutschen ist durchaus ein Problem für andere Nationen, die das Ungleichgewicht nicht beseitigen können. Muss sich nun Deutschland nun anpassen? Auf Dauer wird Deutschland seinen Wohlstand aber nur erhalten, wenn die Partner in der Lage sind, die deutschen Waren zu bezahlen. Dafür sind Handelsdefizite auf Dauer gefährlich. Deutschland hat also ein elementares Interesse, dass die Krisenländer Europas als wichtige Handelspartner gesunden. Deutschland wird das auch in Zukunft aus den Überschüssen zum Teil mitfinanzieren müssen. Sonst wird auch Deutschlands Konjunktur Schaden nehmen.

Gelegentliche Einschläge gibt es ja schon heute. Die Industrieproduktion nahm auch im Mai nur um 0,2 % zu, Erwartet wurden 0,4 %. Der Vormonat musste nochmal von -0,5 auf -0,6 % nach unten revidiert werden. Hoffnung machen allerdings die gestern veröffentlichten Industrieaufträge.

EUR/USD hat heute auf relativ hohem Niveau konsolidiert. Die Maßnahmen der EZB sind im Prinzip verpufft. Und nun, Herr Draghi? möchte man da fragen. Es gibt zwar Geldhäuser, die den EUR/USD in Zukunft bei 1,30 sehen, aber sicher ist dies meiner Ansicht nach nicht. Auch in den USA zeigen sich in der Konjunktur weitere Bremsspuren, welche die Fed wohl eher noch Länder mit einer Zinserhöhung warten lassen wird. Der Währungskrieg steht also weiter unentschieden. Aktuell notiert der Euro um 1,3630 und damit etwas niedriger als gestern Abend.


Der Dax hat gestern kurz die 10.000er Marke erreicht und viel dann fast planmäßig wieder zurück. zu gestern Abend verhält sich der Dax fast unverändert. Eine Korrektur ist nicht ausgeschlossen. Am Ende werden aber die US-Märkte den weiteren Weg bestimmen.

Vor dem Blick auf heute Nachmittag aber noch schnell ein Blick auf die Daten von heute Vormittag. Die Verbraucherpreise der Schweiz haben endlich mal positiv überrascht und stiegen im Vormonat um 0,3 %. Auswirkungen auf EUR/CHF hatte dies nur kurz. Insgesamt ist das Paar aber schon gestern unter die Räder gekommen und handelt nun klar unter 1,2190. Nächster Widerstand: 1,2160.

Probleme mit der Konjunktur gibt es übrigens nicht nur in der Eurozone. In Norwegen stagniert die Industrieproduktion und in Großbritannien wächst das Außenhandelsdefizit. Da ist es sicher eine gute Idee, aus der EU austreten zu wollen...

Auch die Inflationserwartung im Vereinigten Königreich überrascht negativ. Nur noch 1,6 % nach 1,8 % im Vormonat. Cable zeigte sich unbeeindruckt. GBP/USD hält sich über der 1,68, aber eine Zinserhöhung durch die Bank of England dürfte damit für dieses Jahr unwahrscheinlich sein. Es könnte sein, dass GBP aktuell überbewertet ist.

Am Nachmittag stehen die Non Farm Payrolls, die großen Gehaltsabrechnungen aus den USA, im Zentrum des Interesses. Die Prognose ist im Vergleich zum Vormonat sehr vorsichtig ausgefallen. Sollten die Daten positiv überraschen, könnte das für USD und Aktienindzes bullish sein. Schwache Daten dürften am Aktienmarkt Gewinnmitnahmen einleiten und den USD schwächen. Es bleibt also spannend.


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